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Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu

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Pappenheimer:
Dies ist ein weiterer Klassiker, aber für mich von der schlechteren Sorte.

"Cyrano de Bergerac" / "Der letzte Musketier"
USA 1950
Regie: Michael Gordon
Darsteller: José Ferrer, Mala Powers, Morris Carnovsky, William Prince

Handlung: Es ist das Theaterstück von Rostand, welches lieblos als Spielfilm mit theaterhaften Kulissen inszeniert wurde.

Ferrer erhielt als Titelheld den Oscar. Nach modernen Maßstäben kommt auch er nie aus sich heraus, während Cyrano eigentlich ein leicht erregbarer Charakter ist. Aufgrund der um ihn herum aber noch deutlich steifer spielenden Mimen hebt sich Ferrer aber heraus. Bei der Inszenierung wurden Kosten und Mühen gescheut, so dass praktisch alles im Studio gedreht wurde. In einigen Szenen stehen die Komparsen und Nebenrollen einfach unmotiviert im Hintergrund rum. Roxane ist eigentlich eine geistreiche, selbstbewusste Dame, die stattdessen hier im Film naiv wirkt und Mala Powers ist mit der Rolle offensichtlich überfordert. Die Schlachtszenen sind regelrecht mickrig und die Fechtszenen uninspiriert.

Darsteller **
Bilder *
Story ****
Fechtszenen *

Pappenheimer:
Mitten in den 2. Weltkrieg fällt ein Mantel- und Degenklassiker, den ich nun zum ersten Mal gesehen habe.

"The Mark of Zorro"
USA 1940
Regie: Rouben Mamoulian
Darsteller: Tyrone Power, Linda Darnell, Basil Rathbone, Gale Sondergaard

Handlung: Der junge Husarenoffizier Don Diego Vega muss in Spanien seinen Abschied nehmen um sich nach Kalifornien zu begeben, was ihn sehr wurmt. Dort angekommen, sitzt er einigen Irrtümern auf. Denn es gibt einen neuen Alcalden namens Quintero, der Vegas Vater aus dem Amt vertrieben hat. Statt Los Angeles im Sinne der spanischen Regierung zu verwalten, erhebt Quintero höhere Steuern, die er dann unterschlägt um seinen Lebensstil zu finanzieren. Die einfachen Leute ebenso wie die reichen Grundbesitzer hassen Quintero und dessen rechte Hand Capitano Esteban. Diego versucht nunmehr unter der Maske des Zorro das Geld von Quintero zurück zu holen und durch einen Padre unter dem Volk wieder zu verteilen. Er hat sich aber auch in Lolita, Quineteros Nichte, zum Ärger seines Vaters verliebt. Sein Plan Quintero so lange zu bedrängen bis er zurücktritt, scheint zu scheitern, als der Capitano den Padre verhaftet, bei dem der Offizier den Schmuck von Quinteros Gattin gefunden hat, den Zorro entwendet hatte. Zwar gelingt es Diego den Capitano zu töten, aber Quintero überführt Diego seines doppelten Spiels indem man die Geheimgänge im Gouverneurspalast entdeckt, die Zorro immer wieder nutzte - und dummerweise auch Diego...

Erstaunlich hier an dem Film ist, dass man Zorro garnicht so oft überragend fechten sieht wie man es von einem Zorro-Film erwarten würde. Die ängstlichen Soldaten des Tyrannen leisten kaum Widerstand, wenn Zorro z.B. ein Pamphlet des Gouverneurs entfernt. Der absolute Höhepunkt besteht in dem Kampf zwischen Power und Rathbone.
Historisch ist natürlich wenig an dem Film. Die Soldaten und auch Zorro haben offenbar im Stil der alten Musketierfilme Degen mit Klingen von Sportdegen. Die Logik darf man schon garnicht hinterfragen und wenn die Damen einfach 1940 moderne Abendkleider tragen, sollte man sich nicht überraschen. Ganz der Entstehungszeit verpflichtet spielen die meisten Szenen im Studio/Innenräumen. Rathbone, Power und Sondergaard stellen alle anderen Schauspieler in den Schatten, die aber auch teilweise regelrecht hölzern agieren. Besonders gut gefiel mir der etwas diabolisch wirkende Capitano.
Für Fans des Genres ein Muss.

Darsteller ****
Bilder **
Story **
Fechtszenen ****

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