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Autor Thema: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu  (Gelesen 29151 mal)

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Pappenheimer

  • Edelmann
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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #45 am: 13. MĂ€rz 2019 - 09:25:09 »

Nun weniger Degen, dafĂŒr aber MĂ€ntel satt.

"The Scarlett Pimpernel"
GB 1934
Regie: Harold Young
Darsteller: Leslie Howard, Merle Oberon, Raymond Mersey, Nigel Bruce, Walter Rilla

Handlung: Frankreich im Jahre 1792. Der Scarlett Pimpernel befreit französische Adlige von dem Wagen zur Guillotine weg um sie nach England zu schleusen. Der dortige französische Gesandte ist ihm aber auf der Spur, angetrieben von Robespierre, der ihm versichert, dass Chauvelin der NĂ€chste wĂ€re, der dran ist, wenn er The Scarlett Pimpernel nicht zur Strecke bringt. Indessen gibt sich Percy, the Scarlett Pimpernel, als ein adliger Stutzer aus, der nichts kann außer dem Prince of Wales RatschlĂ€ge fĂŒr seine Garderobe zu geben. Doch Chauvelin erinnert sich, dass Percys Gemahlin Marguerit ihm schon einmal bei der Ergreifung von Adligen behilflich war und erpresst sie damit, dass er ihren Bruder Armand in seine Gewalt gebracht hat. Marguerite beginnt darum fĂŒr Chauvelin zu spionieren und kommt Sir Andrew auf die Schliche, dem sie eine geheime Nachricht abluchst und somit Chauvelin indirekt verrĂ€t wer The Scarlett Pimpernel ist. Percy macht sich nun auf nach Frankreich um Armand und einen anderen Adligen aus Boulogne zu befreien, wo ihn Chauvelin natĂŒrlich schon erwartet. Marguerite, die endlich ihren Fehler begreift, reist Percy hinterher und kommt in die FĂ€nge Chauvelins, der Percy zwingt sich zu ergeben, wofĂŒr er Marguerite auf das vor Anker liegende englische Schiff entkommen lĂ€sst. Doch Percy wĂ€re nicht der Scarlett Pimpernel, wenn er nicht ...

Dieser Film ist ein Klassiker. Auch wenn er schon ĂŒber 80 Jahre auf dem Buckel hat, fĂŒhlt er sich noch erstaunlich frisch an, was daran liegen mag, dass zahlreiche Szenen anders als damals ĂŒblich bei dem Genre draußen gedreht wurden und sogar die Innenaufnahmen oftmals offensichtlich nicht im Studio sondern in zeitlich passenden GebĂ€uden gedreht wurden. Vor allem aber die Bauten - oder die Tricktechnik - am Anfang des Films, als London und Paris 1792 dargestellt werden sind ĂŒberraschend, ja beeindruckend.
Der Film lebt stark vom Minenspiel Leslie Howards und dem bitterbösen, aber doch furchtsamen Chauvelin/Raymond Mersey, der zwar raffiniert scheint, aber doch The Scarlett Pimpernel geistig unterlegen. Erstaunlich sind die fĂŒr diese Zeit enorm lasziven Szenen mit Merle Oberon als Lady Blakeney auf dem Ball.
Die Handlung ist natĂŒrlich absurd und passt einfach nicht mit der Geschichte der Französischen Revolution zusammen. Die Geschichte musste gebeugt werden, dass die Handlung funktioniert. So ist 1792, als Frankreich noch einen Gesandten in London hatte, Robespierre noch garnicht an der Macht und der große Terreur setzte auch erst nach dem Sturz der Girondins im Juni 1793 ein. Dann aber wĂ€re England schon mit Frankreich im Krieg und das unbeschrĂ€nkte Reisen von Chauvelin und Percy wĂ€re unmöglich... Man muss also schon die Geschichte etwas außen vor lassen und dann klappt die Handlung durchaus und sie ist fĂŒr die Entstehungszeit spannend und sogar recht actionreich inszeniert. Sehr beachtlich das Filmen der oftmals herum donnernden Kutschen.
Beim KostĂŒmbild gibt es zahlreiche Anachronismen wie Schulterpolster oder die schlichtweg nach 1930er aussehenden Ballkleider. Aber insgesamt erkennt man v.a. bei den Herren schon, dass man sich mit der Zeit 1790-1805 etwa beschĂ€ftigt hatte. Die Uniformen der RevolutionĂ€re sind regelrecht malerisch. Die Waffen mithin sogar richtig toll - vielleicht sind's ja sogar einfach Originale(?).
Insgesamt ein immernoch v.a. durch das Drehbuch, die Darsteller und die Bauten ansehnlicher Film mit einigem Esprit.

Darsteller ****
Bilder ****
Story ****
Fechtszenen (nicht vorhanden)
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newood

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #46 am: 14. MĂ€rz 2019 - 10:27:16 »

... da fÀllt mir "Scaramouche der galante Marquis" ein,
fĂŒr mich steht dieser Film ganz oben, denn die hier ge-
zeigten Fechtszenen sind schon spektakulÀr.

mfg
micha / newood / mr. papertiger
14.03.2019
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Pappenheimer

  • Edelmann
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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #47 am: 14. MĂ€rz 2019 - 11:53:11 »

"Die Abenteuer des David Balfour"
D, F, CH, A 1978
Regie: Jean-Pierre Decourt
Darsteller:  Ekkehardt Belle, Patrick Magee, Bernhard Wicki, David McCallum, Aude Landry, Patrick Allen, Bill Simpson

Handlung (hoffentlich wird das nicht zu lang  ;) ):
David ist der Sohn ehrbahrer einfacher Leute und kommt zum heruntergekommenen Schloss seines Onkels Ebenezer, der ihn tot sehen möchte, dann aber nur erreicht, dass er auf Hoseasons Schiff verschleppt wird. Unterwegs begegnen sie Alan Breck Stewart, einem Jakobiten. Als dieser erfĂ€hrt, dass er von Hoseason verraten werden soll, kommt es zum Kampf. Alan Breck und David entkommen ans Ufer. Doch nun sind sie in Schottland und geraten ins Visier der Obrigkeit, da sie anwesend sind als der Rote Fuchs ermordet wird. Alan Breck gilt als der Mörder und David muss mit ihm durch die Highlands fliehen, wobei sie dann und wann auf versteckte Jakobiten treffen. Ihr UnterstĂŒtzter, James of the Glens, gerĂ€t dadurch in die FĂ€nge des Staatsanwalts. David kommt mit Hilfe von Alan Breck und einem vertrauten Anwalt an sein Vermögen.
Aber der Staatsanwalt beginnt den Verbrecher More auf Alan Breck anzusetzen, in dessen Tochter, Catriona, sich zu allem Überfluss David verlieben musste. Alan Breck gelingt dennoch die Flucht nach Frankreich. Davids Versuche James of the Glens zu retten scheitern aber an den Intrigen des Staatsanwalts. Immerhin schafft es die großmĂŒtige Tochter des Staatsanwalts ihre Rivalin Catriona aus dem GefĂ€ngnis zu befreien, da Catriona unwissend betreffend dem wahren Charakter James Mores ihrem Vater zur Flucht verholfen hatte. David kommt zusammen mit Catriona aufs europĂ€ische Festland, um Catriona bei ihrem Vater abzuliefern und selbst die Rechte zu studieren. Die Briten haben eine Schlinge ausgelegt, indem James More erreicht, dass Alan Breck in die Gegend der KĂŒste gelockt wird. Fast ist es zu spĂ€t als Catriona und David merken, dass sie von More missbraucht werden. Am Strand kommt es zu einem finalen Kampf.

Ich muss zugeben, dass ich mich bei dem 4-Teiler gut unterhalten fĂŒhlte, als ich ihn mir anschaute. Es gibt praktisch keinen Leerlauf (außer vielleicht bei der Seereise nach Frankreich - aber das passt eigentlich zu Stevenson). Als positiv sind auch die Landschaftsaufnahmen zu bewerten.
Die Darsteller sind m.E. eher "a mixed bag". Magee fand ich als Ebenezer zu wenig diabolisch und auch McCallan ist ein zu offenherziger Alan Breck. Peter Finch fand ich da bspw. eine bessere Besetzung. Wicki scheint mir als Hoseason arg unbeholfen - da wĂŒrde ich mir eher jemanden vom Schlage von Robert Newton vorstellen. Ausnehmend gut ist aber der Cast bezĂŒglich der Frauen. Aude Landry und Jutta Speidel schaffen es sehr gut diese völlig gegensĂ€tzlichen Charaktere rĂŒber zu bringen. Schade dass Aude Landry nicht in mehr solcher Produktionen auftrat.  :'(
Das KostĂŒmdesign wirkt heute antiquiert und ist teilweise regelrecht unfreiwillig komisch, so wenn Alan Breck mit so einem albernen Federchen am viel zu kleinen HĂŒtchen durch die Highlands streift - das ist ja ĂŒĂŒĂŒĂŒĂŒberhaupt nicht auffĂ€llig.  ;D
Toll finde ich prinzipiell, dass hier "Kidnapped" und "Catriona" zusammen verfilmt wurden und auch gut gelöst ineinander verwoben worden sind. Manches weist ein paar Logikfehler auf. So hat David unter Alan Brecks Anleitung im 2. Teil eigentlich Fechten gelernt, aber es offenbar wieder gĂ€nzlich vergessen, als er in Edinburgh mit einem englischen Offizier aneinander gerĂ€t. Überhaupt sind die Actionszenen nicht wirklich ĂŒberzeugend. Schön, dass Bonnie Prince Charlie vorkommt, der auch m.E. ganz gut prĂ€sentiert wird und dessen Frustration und auch Alan Brecks EnttĂ€uschung ĂŒber dessen Entscheidungen sehr verstĂ€ndlich gemacht wird.
Insgesamt eine Verfilmung die als TV-Produktion absolut in Ordnung ist. WĂŒrde ich mir irgendwann wieder anschauen.

Darsteller ***
Bilder ***
Story ****
Fechtszenen **
« Letzte Änderung: 14. MĂ€rz 2019 - 14:06:14 von Pappenheimer »
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Plasti

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #48 am: 14. MĂ€rz 2019 - 11:59:39 »

Die Erinnerung an den 4 Teiler ist nur noch ganz verblasst vorhanden.
Weis aber noch das wir alle damals den gesehen haben und das ganze nachgespielt haben.
Ob nun mit Playmobil oder Airfix Figuren.
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D.J.

  • Gast
Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #49 am: 14. MĂ€rz 2019 - 13:27:05 »

Die Erinnerung an den 4 Teiler ist nur noch ganz verblasst vorhanden.
Weis aber noch das wir alle damals den gesehen haben und das ganze nachgespielt haben.
Ob nun mit Playmobil oder Airfix Figuren.

Meine Erinnerung an den Vierteiler ist auch etwas vernebelt, aber die Stimmung ist schnell wieder erinnert, wenn ich die tolle Rezi von Pappenheimer lese :)

Bei mir waren es eine handvoll Airfix Minis, die ich gegen einen Schwung John Sinclair Romane getauscht hatte. Die habe ich mir damals am Kiosk um die Ecke fĂŒr 50 Pfennig das StĂŒck geholt und ich weiß noch, dass ich da von einem Schulfreund mehr als den Gegenwert an Figuren fĂŒr bekommen habe. Der durfte die Romanhefte nĂ€mlich nicht lesen :P
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Pappenheimer

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #50 am: 14. MĂ€rz 2019 - 15:56:13 »

"Die vier Halunken der Königin"
GB, Spanien, Panama 1974
Regie: Richard Lester
Darsteller: Michael Yorck, Oliver Reed, Frank Finlay, Charlton Heston, Faye Dunawaye, Raquel Welch, Geraldine Chaplin, Christopher Lee, Jean-Pierre Cassel, Richard Chamberlain

Handlung: Nun ist D'Artagnan ein richtiger Musketier und nimmt an der Seite seiner Freunde an der Belagerung von La Rochelle teil. Hier kommt es zu dem berĂŒhmten FrĂŒhstĂŒck der Musketiere, wobei die vier samt ihren Dienern nebenbei eine wichtige Stellung gegen eine anstĂŒrmende Übermacht von Feinden verteidigen. Die Musketiere erfahren davon, dass Lady de Winter den Herzog von Buckingham ermorden will. WĂ€hrend D'Artagnan geneigt ist Buckingham zu retten, geben die anderen zu bedenken, dass er ja eigentlich der Feind Frankreichs ist. Athos erzĂ€hlt von seiner wahren IdentitĂ€t als ehemaliger Gemahl ihrer Erzfeindin. Den Musketieren gelingt es zwar Constance aus den FĂ€ngen der HĂ€scher des Kardinals zu befreien, aber Lady de Winter gelangt nach England und schafft es dort inhaftiert ihren Bewacher davon zu ĂŒberzeugen, dass er Buckingham tötet. ZurĂŒck in Frankreich rĂ€cht sich Lady de Winter an ihren Widersachern indem sie die von den Musketieren dort versteckte Constance in einem Kloster ermordet. Doch nun ist es an der Zeit der Abrechnung. Die Musketiere beschließen die gefĂ€hrliche Lady hinzurichten. Auch der Kardinal kann nichts mehr daran Ă€ndern und befördert D'Artagnan am Ende sogar notgedrungen dessen QualitĂ€ten eingestehend zum Leutnant.

Die Handlung dieses Films gefiel mir als Jugendlicher als ich auch den Roman las eigentlich immer besser als die Halsbandgeschichte. Es ist natĂŒrlich fĂŒr einen Protestanten nicht so leicht verdaulich wenn die Musketiere fröhlich Hugenotten abballern. Aber denen wird doch eine gewisse Tapferkeit zugestanden.
Der Film erinnert stark an einen Italowestern mit der Prise Krieg und einer eher dĂŒsteren Rachestory. Auch das Design des Klosters, wo gegen Ende gekĂ€mpft wird könnte direkt aus einem Sergio Corbucci Film stammen. Nicht umsonst vielleicht der deutsche Alternativtitel "Die vier Halunken der Königin" als Reminiszenz an "Zwei glorreiche Halunken". Der Humor ist daher auch nicht ganz so ĂŒberdreht wie in Teil 1 der Trilogie, wohl auch durch das ernste Thema dieses Teils von Dumas Roman.
Die Actionszenen hier machen nichts desto minder viel Spaß und die Schauspieler können hier noch stĂ€rker brillieren, da die Story mehr Tiefe erfordert. Lady de Winter ist tatsĂ€chlich DIE Hauptfigur hier im Film und Faye Dunaway gibt eine großartig böse Lady. Heston wurde mit Richelieu eine dankbare Rolle gegeben; denn dieser Richelieu in Lesters Verfilmung kommt dem historischen Richelieu doch recht nahe, als kĂŒhl kalkulierender Machtmensch, der doch vorwiegend Frankreichs Wohl im Sinne hat und kaum egoistische Ziele. Weitaus besser als die Karikaturen in den meisten anderen Filmen (ausgenommen dem 6-Teiler von Decourt, den ich momentan nochmal anschaue - passt der hier rein?).
FĂŒr Wargamer bietet der 2. Teil der Trilogie bestimmt noch mehr Inspiration als der Rest. FĂŒr Fans des Genres ein Muss!

Darsteller *****
Bilder ****
Story *****
Fechtszenen ****
« Letzte Änderung: 14. MĂ€rz 2019 - 15:58:08 von Pappenheimer »
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Pappenheimer

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #51 am: 14. MĂ€rz 2019 - 16:04:33 »

Wer hat den denn hoch bewertet? Ich finde, wenn man sich fĂŒr die Thematik interessiert wie wir, sollte man ihn sich schon ansehen. Schlachtszenen sind das Beste am Film, aber hier werden ja auch cheesy/trashy 60er und 70er-Filme recht milde angesprochen, da ist es schon interessant, wie harsch man mit jĂŒngeren Machwerken teils umgeht.
Welche trashy Filme werden denn milde angesprochen?

Bist Du bei einem meiner Rezensionen anderer Meinung?

DiversitÀt hilft m.E. immer.

Ich denke die EinschÀtzung zu Filmen ist doch sehr subjektiv. AbhÀngig von Wissensstand oder auch von Vorlieben.
Manch einer mag z.B. die Slapstickeinlagen in einem "tollen Musketier" oder Àhnlichen Filmen heute einfach nur als banal und komplett unlustig empfinden.

Außerdem bin ich mir auch infolge meines eigenen Kenntnisstandes nie ganz sicher wie man die Fechtszenen bewerten soll.

Ist ne Fechtszene toll, wenn sie besonders realistisch ist?
Ist sie toll, wenn sie viel hermacht? Optisch z.B..
Muss sie voll die Actionnummer sein?
Raffiniert? Überraschend?

Gibt auch von mir irgendwo im Netz Fechtszenen. In der Szene selbst als Fechter, fand ich's total cool. Heute als Zuschauer wirkt's langweilig, wenn auch historisch vielleicht stimmig.  ;D
 
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Plasti

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #52 am: 14. MĂ€rz 2019 - 17:42:35 »

Es gibt nicht viele Filme die als solche eigenstĂ€ndig sind und wovon es dann doch eine Art von "2.Teil oder WeiterfĂŒhrung" gibt, die so gelungen ist wie "Die vier Halunken der Königin" zu "die drei Muketiere".
FĂŒr ein schönen Spielfilm Abend gehen sehr gut beide Filme hinter einander ;D
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D.J.

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #53 am: 15. MĂ€rz 2019 - 05:19:59 »

Gibt auch von mir irgendwo im Netz Fechtszenen. In der Szene selbst als Fechter, fand ich's total cool. Heute als Zuschauer wirkt's langweilig, wenn auch historisch vielleicht stimmig.  ;D

Hehehe ... DIE wĂŒrde ich gerne sehen :D
"Ihr habt die Finesse eines Holzhackers und die Eleganz einer trÀchtigen Kuh, Mylord."
"DafĂŒr haue ich euch in StĂŒcke!"
"Nur zu. Ich warte."
 ;D
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Pappenheimer

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #54 am: 15. MĂ€rz 2019 - 11:42:09 »

"Die Duellisten"
GB 1977
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Keith Carradine, Harvey Keitel, Albert Finney, Diana Quick, Alun Armstrong

Handlung: Strassburg 1800, eigentlich ein Routineauftrag fĂŒr Lieutenant d'Hubert, doch einer, dem sich keiner stellen mag. Lieutenant Feraud von den 7. Husaren hat den Sohn des BĂŒrgermeisters im Duell verwundet und soll daher unter Hausarrest gestellt werden. Feraud ist ein Hitzkopf und verdreht die Tatsachen, nachdem er aus dem Salon der Gesellschaftsdame Mme. de Lionne abgeholt wird und erreicht, dass sich d'Hubert mit ihm duelliert. Diese Duelle begleiten nun d'Hubert und Ferraud, der von einem unbeschreiblichen Hass auf d'Hubert gekennzeichnet ist durch ihre ganze Karriere in den Napoleonischen Kriegen, so auch in LĂŒbeck im 1806er Feldzug. Die schöne Laura, die sich an d'Hubert hĂ€ngt aber ihm scheinbar nicht viel bedeutet, versucht erfolglos ihn von seinen Duellen mit Feraud abzubringen. Schließlich landet Feraud nach der Herrschaft der Hundert Tage in der sich d'Hubert, mittlerweile ein General, geweigert hat mitzumachen, in den FĂ€ngen von FouchĂ©, wird aber von d'Hubert gerettet. D'Hubert selbst ist gesellschaftlich angekommen, heiratet in eine alte Emigrantenfamilie ein und zĂ€hlt zu den Gewinnern der Restauration. Aber es kommt zu einem finalen Duell mit Pistolen,

Dieser Film hat mich unbeschreiblich geprĂ€gt und ich habe ihn unzĂ€hlige Male gesehen. Die Handlung ist OK, was ihn aber heraushebt ist die Kameraarbeit, diese tollen Straßenszenen oder die Duelle auf freier Wiese oder vor allem am Ende bei der Ruine und dann diese Landschaftsaufnahmen! Die Gesellschaft wird nebenbei auch kongenial eingefangen, egal ob im Salon der Mme. de Lionne oder in dem Cafe, wo d'Hubert dann Feraud wiedersieht. Gleich der Anfang mit dem GĂ€nsemĂ€dchen und dann der Übergang zum ersten Duell fantastisch!
Das ist obwohl eine ziemliche Low-Budget-Produktion eigentlich m.E. Ridley Scotts mit Abstand bester Film.
Die Schauspielkunst ist einfach phĂ€nomenal. Harvey Keitel in einer seiner besten Rollen als verbohrter, fast irrsinniger Offizier und Keith Carradine als oftmals verunsichert wirkender Kontrahent. Aber auch die Nebendarsteller sind exzellent besetzt. Nur Robert Stephens als General Treillard fand ich nicht ganz so ĂŒberzeugend.
Jedem KnöpfchenzĂ€hler werden natĂŒrlich die Mankos auffallen. Es gibt ne Menge WidersprĂŒche wie wenn 1800 vom Kaiser NapolĂ©on die Rede ist oder man 1800 davon erfĂ€hrt, dass nun Krieg ist, wo doch 1799 schon Krieg war... Dann fragte ich mich immer, warum der Kastrat (?) im Salon von Mme. de Lionne Englisch (!) singt? Aber auch bei den Uniformen findet man manchen Lapsus. Dass d'Hubert und Feraud zeitgleich plötzlich scheinbar in Elitekompanien ihrer Husarenregimenter versetzt wurden (Duellszene bei LĂŒbeck) erscheint nicht recht plausibel. Dann auch die Kerzenorgie im LĂŒbecker Wirtshaus - hĂ€tte man sicher besser hinbekommen können etc. pp. Aber insgesamt schon fĂŒr 1970er erstaunlich gut gemachte KostĂŒme inklusive Uniformen. Auch können die Darsteller offensichtlich tatsĂ€chlich fechten und machen kein "Theaterfechten".
M.E. hÀtten hier Carradine, Keitel und mindestens die Kamera auch Oscars verdient, evtl. sogar die Regie.
Großartiger, melancholischer Film, den man einfach unzĂ€hlige Male wieder anschauen kann. Ein Muss fĂŒr Freunde solcher Filme!

Darsteller *****
Bilder *****
Story ****
Fechtszenen *****
« Letzte Änderung: 15. MĂ€rz 2019 - 18:25:19 von Pappenheimer »
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Riothamus

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #55 am: 15. MĂ€rz 2019 - 12:56:47 »

Ja, ein toller Film, obwohl ich nie den Anfang sehen konnte...
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Gruß

Riothamus

D.J.

  • Gast
Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #56 am: 15. MĂ€rz 2019 - 13:19:26 »

Ah, der! Einmal gesehen (zu seligen VHS-Zeiten) und direkt begeistert gewesen.
Ich glaube, den hole ich mir nochmal auf DVD.
Der ist es wirklich wert, denn der hat mir damals (ich glaube ich war 17 oder 18, als ich den gesehen habe) unheimlich gut gefallen.
Auf dem Film basiert das Lied "The Duellists" einer meiner Lieblingsbands, was natĂŒrlich nochmal einen Mehrwert fĂŒr mich hergibt :D

https://de.wikipedia.org/wiki/Powerslave

Nachtrag:
Jetzt habe ich einen Ohrwurm, da ein weiterer Song aus dem Album "Powerslvave" das Thema Fechten behandelt (Der SĂ€nger Bruce Dickinson ist selber Fechter)
;D

You'll die as you lived
In a flash of the blade,
In a corner forgotten by no one.
You lived for the touch
For the feel of the steel,
One man, and his honour.
« Letzte Änderung: 15. MĂ€rz 2019 - 13:28:29 von D.J. »
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Pappenheimer

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #57 am: 18. MĂ€rz 2019 - 10:07:29 »

"D'Artagnan"
F 1969
Regie: Claude Barma
Darsteller: Dominique Patruel, François Chaumette, Rolf Arndt, Antonella Lualdi

Diese TV-Verfilmung von 1969 schrieb sich auf die Fahnen alle D'Artagnan-Romane erstmalig am StĂŒck verfilmen zu wollen. Der 1. Film behandelt die HalsbandaffĂ€re, der 2. die Geschichte der Vier Musketiere und die beiden folgenden dann 20 Jahre danach und zehn Jahre danach (zu Deutsch: "Der Mann mit der Eisernen Maske" auf Französisch: "Le Vicomte de Bragelonne").

Obwohl man denken wĂŒrde, dass ein Vierteiler genug Zeit hat die Handlung wiederzugeben, hastet dieser lieblos gestaltete Versuch durch die Geschichte. So wird am Anfang die Episode mit dem Zusammentreffen von D'Artagnan und Lady de Winter völlig verĂ€ndert, so dass sie ihn mehr oder minder nur im Vorbeifahren sieht und er sich auch nicht wirklich mit Rochefort duelliert und sich die Geschichte auch nicht im Wirtshaus abspielt, sondern irgendwie an der Landstraße. Und so geht das immer weiter. Als besonders schwach empfand ich auch die in Lesters Film so toll eingefangene Verteidigung der Redoute vor La Rochelle. Es gibt wohl liebevoll gemachte TV-Filme und selbst wenn sie sich nicht an die Literaturvorlage halten, sondern eher frei damit umgehen wie die Cagliostro-Verfilmung mit Jean Marais, können sie immerhin noch eine gewisse Stimmung vermitteln und das geht dieser TV-Reihe komplett ab. Nicht nur, dass Patruel als D'Artagnan deutlich zu alt aussieht (der Darsteller ist fast 40, wĂ€hrend D'Artagnan am Beginn ein JĂŒngling sein soll), er ist hier auch insgesamt eher dĂ€mlich, statt hitzköpfig. Unfreiwillig komisch wirken die BĂ€rte, v.a. bei Porthos. Selbst aus nostalgischen GrĂŒnden nicht mehr wirklich sehenswert. Einzig die Drehorte sind teilweise ganz nett, auch wenn nicht wirklich gut gefilmt (z.B. beim Intro sieht man einfach ne modern anmutende Landschaft).
Bei einer insgesamt ĂŒberaus höltzern schauspielernden Riege, sticht einzig Dietmar Schönherr als etwas aktiver wirkender Buckingham heraus.

Darsteller *
Bilder *
Story **
Fechtszenen *
« Letzte Änderung: 18. MĂ€rz 2019 - 11:21:03 von Pappenheimer »
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D.J.

  • Gast
Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #58 am: 18. MĂ€rz 2019 - 15:51:17 »

Danke fĂŒr die Warnung, nix verpasst :)
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Riothamus

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Re: Mit dem Degen in der Faust - Mantel- und Degenfilme Alt und Neu
« Antwort #59 am: 19. MĂ€rz 2019 - 00:01:43 »

Die Kritik teile ich. Ich habe mich ĂŒber den Film geĂ€rgert.
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Gruß

Riothamus