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DBA tiefer basieren für 28mm

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Decebalus:
Ich wiederhole hier mal den Thread, den es im alten Sweetwater gab, da er unter den Regel-Rubriken war und deswegen nicht übertragen wurde. Da es öfter mal Fragen gibt, scheint mir eine Wiederholung sinnvoll.

Warum tiefer basieren?

DBA ist ein tolles Regelwerk. Es verlangt eine schöne Mischung aus spielerischem Können und Glück, hat mit etwa einer Stunde eine sehr kurze Spielzeit und gibt mit den kleinen Armeen von 12 Basen die Möglichkeit ganz viele verschiedene Armeen zu sammeln. Endlich kann man alle Beteiligten des punischen Krieges sammeln (Römer, Karthager, Iberer, Gallier, Numider und Griechen).

Das Problem ist jedoch, dass DBA-Armeen relativ unattraktiv aussehen, irgendwie mickrig und wenig glaubwürdig als Armee. Selbstverständlich ist es eine Frage der persönlichen Vorstellungskraft, aber für viele Spieler ist eine Base mit einreihig vier Speerträgern eben keine griechische Phalanx. Dieses Problem empfinden wahrscheinlich 28mm Spieler noch stärker, weil in den größeren Figurenmaßstäben auch mehr Wert auf Ästhetik gelegt wird. Tatsächlich hat das hier beschriebene Basensystem dazu geführt, dass in Norddeutschland inzwischen mindestens 20 Armeen nach diesem System entstanden sind.

Die Lösung: tiefer basieren!

Das größte ästhetische Problem beim normalen DBA ist dabei, dass Infanteristen einreihig stehen. Das kann relativ problemlos überwunden werden, indem man etwas mehr Figuren und tiefere Basen benutzt und zweireihig basiert. Die sinnvolle Faustregel ist dabei doppelte Tiefe und bei Infanterie etwa 150% der Figuren. Armeen bleiben damit immer noch klein und sind schnell zu bemalen. Aber die Optik wird plötzlich großartig. Konkret für eine Infanteriebase hat sich als Standardgröße dabei eine Tiefe von 5cm bei der offiziellen Breite von 6cm bewährt.


Chaeronea: Makedonen gegen Griechen.

Anpassung der Regeln

Wer die Regeln genau kennt, wird merken, dass es einige Unterschiede gibt, die sich aus den tieferen Basen ergeben. Nur folgende Änderungen spielen wir: 1. Truppen prallen immer eine halbe BW bei Infanterie, 1 BW bei Kavallerie zurück. 2. Wenn Truppen durch eine Drehung nach einem Amgriff direkt an einer anderen Base mit dem Rücken stehen würden, werden sie mit 2mm Abstand gestellt. (Sie gewinnen also die Möglichkeit einmal zurückzuprallen.)

Die anderen Veränderungen, die sich ergeben, nehmen wir einfach so, wie sie sind. Am gravierendsten sind, neben dem fehlenden Raum beim Zurückprallen, sicher zwei Dinge: 1. Kavallerieelemente, die ein Loch in eine Frontlinie hauen, können nicht in der Lücke flanken. 2. Light Horse kann Rückenunterstützung verschieben, weil diese außerhalb der Threadzone ist. Für Turnierspieler sind diese Veränderungen sicher ein Problem, im normalen Spiel stört das überhaupt nicht.


Punischer Krieg: Hannibal gegen Rom

Mögliche Einwände

Man kann den Truppentyp nicht mehr an der Figurenzahl erkennen: Ursprünglich (d.h. in DBA 1.0) entsprach die Zahl der Figuren auch dem Kampfwert eines Elements. Das ist in DBA jedoch schon längst aufgegeben worden. Zudem sieht man in 28mm sowieso viel besser, um welchen Truppentyp es sich bei einem Element handelt.

Warum nicht ein Mehrfaches als Basengröße nehmen: Es gab schon früher Ideen, die Basengröße einfach proportional zu vergrößern. Wir selbst haben z.B. mit 8cm breiten und 4cm tiefen Basen experimentiert (= dem doppelten des 15mm Maßstabs). Doch das Beibehalten der offiziellen Breite von 6cm hat mehrere Vorteile:
1.   Die tiefer basierte Armee ist kompatibel mit offiziell basierten Armeen.
2.   Der Tisch kann die normale Größe von 120*120 behalten.
3.   Die Basen sind passend für andere Regelwerke. Zwei Basen nebeneinander können als eine Base für Impetus genommen werden. Eine tiefere Base kann zudem als Doppelbase für DBM(M) oder FOG genommen werden.

Und welche Basentiefen?

Und zum Abschluss noch die verschiedenen Basentiefen für DBA, wie sie sich bewährt haben. Grundsätzlich kann davon immer abgewichen werden, aber das hier beschriebene funktioniert sehr gut:
Blade/Spear/Pike: 5cm tief, 6-8 Figuren.
Warband/Aux (solid): 5cm tief, 5-6 Figuren.
Warband/Aux (fast): 5cm tief, 5 Figuren.
Psiloi: 5cm tief, 3 Figuren.
Horde/Spear (deep): 6cm tief, 7-9 Figuren.
Knight/Cavalry: 8cm tief, 3 Reiter. (Achtung! Die 6cm Breite ist vorne, es muss also versetzt basiert werden, was ziemlich gut aussieht. Kataphrakten würde ich trotzdem nur mit 3 Reitern darstellen.)
Light Horse: 8cm tief, 2 Reiter. (Ich stelle die bogenschießenden Eeiter immer schräg, als würden sie gerade nach dem Schuss wenden.)
Artillery/Elephant/Chariots: 8cm tief, ein Modell plus Crew.
Knight (deep): 10cm tief, 4 Modelle.
Bow (deep): mein Vorschlag wäre trotzden nur 5cm tief und zweireihig, aber die erste Reihe mit Schilden.
Lager: 14*10 cm (Das ist das Maximum der offiziellen Größe, sieht ziemlich gut aus.)


Pfälzer gegen Franzosen 1470



Wellington:
Danke! Ich hatte die Maße ja schon wieder verschlampt.

Riothamus:
Und ich hatte schon gesucht. :D

Wäre das nicht ein Thema zum Anpinnen?

hunwolf:
Ist keine schlechte Lösung. Ich bin zwar ein ausgesprochener Nicht-28mm-Spieler, ich habe für DBA nur zwei Armeen, weil ich auf dem 28mm-Turnier in Geislingen nicht länger der Einzige mit 1/72ern sein wollte. Aber die Regelung macht Sinn. Vor allem gilt ja immer noch die goldene Regel: wenn sich zwei einig sind, ist alles gut.

Driscoles:
Meine blade, spear, pike base basiere ich manchmal aus Platzgründen (weitgreifende  Posen ) mit fünf Minis, das sieht auch gut aus.
28 mm DBA tiefer basiert ist das Beste was mir seit Jahren passiert ist  ;)

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