DBA für 28mm:
'Feeling': Es kommt darauf an, was du willst. Bei DBA sind die Figuren Spielsteine, die die Art der Truppe anzeigen und die Größe der Einheit wird durch die Größe der Base dargestellt. Aber, wenn du das System zu tieferer Basierung verwendest, das Decebalus verlinkt hat, kannst du es optisch fülliger gestalten, wodurch aber ein Teil des Realismus verloren geht. Da die Regeln dennoch fast uneingeschränkt so gespielt werden können, wird es davon aber auch nicht wirklich unrealistisch. Die Elemente bedecken nur eine andere Fläche. Du kannst es als sehr guten Kompromiss betrachten, durch den, wer Wert darauf legt, Massenoptik erreichen kann. Und es ist in den Regeln durchaus erlaubt, die Basierungsgrößen anzupassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Regeln basiert DBA auf der Kriegführung der Antike. So sind die Armeen in Elemente unterteilt und nicht in Einheiten. Je nachdem wieviel Mann ein Element darstellt, kannst du unterschiedlich große Schlachten darstellen. Die Größenangaben in den Regeln setzen es in Bezug zur zum Zeitpunkt der Vorstellung der Regeln gängigen Systemen. Lediglich für die größeren Schlachten ist es sinnvoll, die Elementzahl zu vergrößern. In dieser Hinsicht ist es -jenseits der Listen für Turniere und generische Spiele - flexibel und du kannst die Armeezusammenstellung zur Nachstellung historischer Schlachten entsprechend gestalten. Meist kommen die Listen aber selbst recht passend daher. (Das System wurde für die klassische Antike entworfen, die Listen dann, sogar mit einer gewissen Berechtigung bis zur Einführung des Schießpulvers erweitert. Listen (über 300) und Regeln sind in nur einem Buch erhältlich.)
Einsteigerfreundlichkeit: Auch wenn das Englisch des Regelautors Phil Barker ziemlich gewöhnungsbedürftig ist, ist es ein klassisches Einsteigersystem. Die ursprünglichen Regeln wurden entworfen, um beim Treffen der Society of Ancients, einer britischen TT-Gesellschaft, ein paar Stunden zu überbrücken. Die Regeln mussten also schnell zu erfassen sein. Mittlerweile sind die Regeln zwar etwas dicker geworden, aber als schnell zu erfassende Regeln, die ein nicht zu langes Spiel (45 Minuten bis 1 Stunde, am Anfang oder wenn man sich Zeit lässt natürlich etwas länger) ermöglichen, sind sie ein guter Einstieg. Viele nutzen DBA als Zweitsystem oder für Themen, die sie sonst nicht bespielen, weil der Start einer neuen Armee eben keine so große Herausforderung ist. Das System dürfte auch überall verbreitet sein.
Versionen: In der Tat dürfte es besser sein, zuerst die älteren Übersetzungen zu lesen und das neue DBA 3.0. Ob sich 3.0 hierzulande durchsetzt, ist noch nicht ausgemacht. Es ist durch einige klein scheinende Änderungen ein anderes Spiel. Aber es gibt schon länger zahlreiche DBA-Varianten und für viele macht das Ausprobieren und Austarieren ja einen Reiz des Hobbys aus.
Spielfeldgröße: 90*90 oder 120*120, früher nur 90, heute ist es freigestellt, weil die unterschiedlichen Größen unterschiedliches Vorgehen bedingen.
FoG: Da ist der 28mm-Maßstab ungeeignet und ich habe auch noch nicht von einer 28mm-FoG-Armee gehört. Figuren und Platzbedarf sind einfach zu groß, wenn du nicht immer mit kleineren Armeen spielen willst. Zudem sind die Regeln nicht für Einsteiger gedacht. DBA gehört da eigentlich zur Vorbildung, auch weil man nach und nach mehrere DBA-Armeen bemalen kann und sie bei FoG dann zusammen in eine Armee passen. Wenn zum Beispiel Numider, Iberer, Kelten, Griechen und Karthager für DBA beisammen sind, hat man schon einiges für Karthager bei FoG (und anderen Spielen, die größer als DBA sind.) Hier gibt es die Regeln und mehrere getrennt zu erwerbende Armeebücher. Je nach Version sprechen wir da von einem Dutzend.
FoG und DBMM sind aufgrund eines Autorenstreits entstandene unterschiedliche Weiterentwicklungen von DBM, dass kaum noch gespielt wird. Beide sind vom Figuren- und Platzbedarf her ähnlich und benutzen wie DBA die DBx-Basierung, die im Grunde auf die älteren WRG-Regeln zurückgehen. DBMM besteht aus den Regeln und 4 getrennt zu erwerbenden Armeebüchern.
AdG für 28mm: Von Größe und Figurenbedarf her sind diese Regeln am Rand dessen, was mit 28mm so gerade noch realistisch ist. Es ebenfalls wird dieselbe Basierung verwendet wie bei DBA und gerade hier kann man gut mehrere DBA-Armeen zu einer AdG-Armee verbinden. Ursprünglich Französisch, sind die Regeln mittlerweile auch auf Englisch erhältlich. Eigentlich soll es in 28mm schon auf 240*160 gespielt werden, aber wenn man, wie nahe liegt, um bei den Regeln flexibel zu bleiben, die 60mm breite Basierung von DBA übernimmt, die bei AdG bis 25mm vorgesehen ist, kann man es auch auf 120*180 spielen. Bei AdG finden sich Regeln und Listen in einem Band.
Auch Armati, ein italienisches System, kann man im Prinzip mit der DBx-Basierung spielen. Und auch dies Spiel ist größer als DBA und hier spreche ich es dann auch aus: Wenn man mit DBA gestartet ist, kann man sich unter den Systemen, die diese Basierung verwenden umschauen, welches einem besser gefällt. Die tiefere Basierung schränkt dies ein wenig ein. Aber, wenn du dich vorher über die Basierung schlau machst, wirst du sehen, dass das bei Armati und AdG kein großes Problem ist, da dort teils mehrere DBx-Basen das Maß sind. Das sind auch die Systeme, die ich für deine Tischgröße als noch passend erachte. Hier sind es wieder mehrere Armeebücher.
Du solltest nicht davon ausgehen, dass dir das erste System gefällt. Auch daher ist DBA eine gute Wahl, weil es für mehrere verschiedene Regeln als Basis dienen kann, wenn man nicht dabei bleiben will: Der Aufwand ist nicht vergebens und du kommst schneller ans Spielen.
Hail Caesar: Quasi die Version von Black Powder und Pike & Shotte für die Antike. Bekanntlich setzen diese Systeme auf viele Figuren und große Tische, womit sie dich weniger interessieren dürften. Steinhagel hat große Ähnlichkeiten damit, auch wenn Hail Caesar auf Würfel statt Karten setzt.
Steinhagel kennst du schon. Es kommt auch mit weniger Platz aus als Hail Caesar. Die gute Nachricht ist, dass die Basierung recht frei ist und man es auch mit DBx-Basierung spielen kann. Wegen der Karten würde ich es nicht verwerfen, du kannst dir ja auch eine andere Art der Aktivierung ausdenken. Und es funktioniert eben ziemlich anders als die anderen genannten Systeme, kann also auch eine Abwechslung sein.
Deine Anforderungen sind 28mm, Tischgröße 120*180, Rank and File und klassische Antike (~500 v.Chr. bis ~260-300 n.Chr., wenn wir das militärische betrachten, also von den Perserkriegen bis zu den Reformen des späten 3. Jahrhunderts). Das zuammen lässt dann DBA, AdG, evt. Armati und Steinhagel übrig. Ich empfehle, mit DBA zu starten und dann zu schauen, welches System am besten zu dir passt. Das ist auch der geringste Aufwand und das günstigste Kosten-Nutzen Verhältnis. Ausgelassen habe ich die Systeme, zu denen ich nicht viel sagen kann. Aber für 28mm, Einheiten-/Elemente-Schubsen und Antike gibt es eben auch nicht so viele Regeln.
Edit: Warhammer Ancient Battle wird nicht mehr produziert. Es sollte aber einige Experten dazu hier im Forum geben.