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Autor Thema: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal  (Gelesen 4053 mal)

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Pappenheimer

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #15 am: 18. März 2019 - 23:41:49 »

General Puebla schaffte es seine beiden Bataillone, die an der Schanze standen zurück zu nehmen, denn zumindest diese sollten doch gerettet werden, wenn schon des Obersten Forgàch Männer die Räumung Weißenburgs verweigerten. Ich hatte beschlossen, daß wir lange genug den linken Flügel behauptet hatten, umb der Ehre von Ihrer Maj. Waffen genüge zu thun und den Feind daran zu hindern, unßere Retirade zu stören.
Wie erstaunte ich aber, da ich bemerkte, daß nun da die Hessen allesamt abgeschlagen waren, die Kolonne des französischen Zentrums einschwenkte, um Altstadt anzugreifen.



Unßere Verteidiger schossen auch verteüfelt schlecht und der Angriff wurde über die Zäune in das Dorf hinein getragen.



So nahmen sie unß diesen Orth weg und es kam nun alles darauf an, daß sie nicht im letzten Augenblick daraus hervor brächen und den Friedhof dahinter erstürmten, denn das Bataillon, das ehedem dort gestanden hatte, war ja der Garnison von Altstadt zur Hülfe geeilt!



Die lächerlich bunte Fahne der Franzosen mochte über Altstadt wehen, wenn wir nur zum Zuge kämen und zuerst den Friedhof besetzten. Denn hatten wir ihn, konnten die erschöpften Truppen, die in Altstadt standen unß unmöglich daraus werfen.

Derweil hatte der Trenck die von der feindlichen Kavallerie bedrängten Kroaten weit zurückgezogen. Als diese zur Attacke anritten, sollten diese aber standhalten und sich notfalls opfern, denn sonst würden in Kürtze 12 Schwadronen des Feindes über den Hügel kommen, nicht nur unßere leichte Batterie wegnehmen, sondern auch die Nadàsdy-Husaren von der Flanke aufrollen. 12 Eskadrons, ich sage es Ihnen, wenn ihnen dieß gelänge, würde unß auch kein Friedhof mehr nutzen, denn damit wäre die Hälfte meiner Truppen zum Teüfel!



Die Kerle tathen ihr bestes und wurden zum Rückzuge gezwungen.
Der Feind aber kam nicht weiter und dessen rechter Flügel passierte nicht einmal mit aller Macht die Lauter, sondern hatte sich vor Weißenburg verzettelt. Der Forgàch ist ein Teüfelskerl, auch wenn ich mich frage, wie er es abwenden will, daß er samt seinen Männern gefangen genommen wird.



Die Kroaten wurden zwar aufgerieben. Aber der Friedhof konnte eben rechtzeitig besetzt werden, so daß es mir mit GOttes Hülfe gelang das mir anvertraute Corpo zu retten."
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D.J.

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #16 am: 19. März 2019 - 05:18:57 »

Oh, welch' eine Wendung der Dinge! Aber auf diesem wunderbaren Feld der Ehre, wo so viele bunt berockte und gut trainierte Mannen kämpfen, wo sich der Rauch der Schlacht vor die Musketen und die Kanonen legt, ist einfach alles möglich.
Welch schöner Bericht, den wir in seiner Gänze noch einmal genießen werden, um über die einzelnen Schritte zu reflektieren.

Habt meinen Dank, edler Chronist :)
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Pappenheimer

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #17 am: 19. März 2019 - 09:04:12 »

War auch ein eigenartiger Verlauf.

Die Franzosen verloren nur einen halben Punkt (die Bayern in Runde 2) und die Österreicher auch nur einen halben (die Kroaten in Runde 6).

Wir hatten ja ausgewürfelt, wer wen spielt.
Ich hätte als Seckendorff die Hessen unbedingt versucht zu entfalten und mit mindestens einem Bataillon die Schanze weggenommen. Die Bayern sind dazu zu schwach. Beim letzten Mal hatten wir (ich und eine Freundin) 2 Bataillone Bayern vor der Schanze verloren.
Weißenburg anzugreifen bringt Garnichts, da man nicht rechtzeitig die Truppen über die Lauter bekommt und wenn dann die Stadt mit mindestens zwei Bataillonen attackieren muss. Das Problem ist, dass wenn man Forgàch ignoriert, natürlich von dort aus Musketenfeuer einsteckt, während man die große Redoute stürmt.
Dennoch war es am Ende ziemlich eng und wie immer spielt Nadàsdy auf Zeit, eine hinhaltende Verteidigung bis er alle anderen Punkte aufgeben sollte, um in erster Linie den Rückzugsweg über die Straße von Altstadt frei zu halten.
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tattergreis

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #18 am: 19. März 2019 - 15:20:34 »

Die Kroaten opferten sich also für einen Friedhof außerhalb Kroatiens...Ce magnifique...aber ich halte Kroaten gemeinhin für...klüger?
Nichtsdestotrotz ein interessanter Bericht, ich vermisse zwar weiterhin die riesigen Bilder aus früheren Zeiten, aber da bin ich hier im Forum wohl in der Minderheit.
Vielen Dank!
« Letzte Änderung: 19. März 2019 - 16:11:37 von tattergreis »
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Maréchal Davout

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #19 am: 19. März 2019 - 15:59:02 »

Danke für den Schlachtbericht! Schön  :)
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Pappenheimer

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #20 am: 19. März 2019 - 16:19:36 »

Die Kroaten opferten sich also für einen Friedhof außerhalb Kroatiens...Ce magnifique...aber ich halte Kroaten gemeinhin für...klüger?
Nichtsdestotrotz ein interessanter Bericht, ich vermisse zwar weiterhin die riesiegen Bilder aus früheren Zeiten, aber da bin ich hier im Forum wohl in der Minderheit.

Ich finde die Fotos auch zu klein, aber da kann man nix machen. Ich hab die extra auf imgur verkleinert auf Größe "message board" hochgeladen, dass sie hier gescheit (d.h. so, dass nicht nur ein Ausschnitt zu sehen ist und man dem Text gut folgen kann) dargestellt werden.

Was die Kroaten anbelangt, hätte ich ihnen auch eine Evade-Bewegung geben können, aber die hätte sie nicht nur an die Spielfeldkante oder darüber hinaus geschickt, sondern auch meinen ganzen Flügel geöffnet. Außerdem hatten die Kroaten eine hypothetische Chance die Reiter durch Abwehrfeuer aufzuhalten und zum Rückzug zu zwingen.

Ein HoW-Spieler aus dem englischsprachigen Forum hatte auch aufgeworfen, ob man nicht 7 Runden als Limit bestimmen soll, damit die Franzosen eher eine Chance haben.
Dafür fand ich persönlich das Ergebnis zu wenig eindeutig. Theoretisch hätten ja die Franzosen vom Regiment La Fère (das mit der recht bunten Fahne und roten Aufschlägen) mit einer Doppelbewegung ganz leicht den Friedhof erreichen können und damit die Schlacht gewinnen können und das obwohl ich mich so lange erfolgreich gehalten hatte. Selbst wenn ich danach dran gekommen wäre, um den Friedhof anzugreifen, hätte ich mit nem Modifikator von -2 kämpfen müssen und hatte dazu nur ein einzige Bataillon in Schlagreichweite, da die letzte Garnison von Altstadt sich ja sammelte.

Gern, Davout. Hoffe dass mein nächster auch so gut ankommt. Aber erstmal zocken!  8)
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Maréchal Davout

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Re: Die Schlacht bei Weißenburg zum Dritten Mal
« Antwort #21 am: 26. März 2019 - 12:26:55 »

Die Qualität der Berichte ist ja immer gegeben :)
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