Der Prinz beschloss alsbald, daĂ es zwar dunkelte und der Feind seine Artillerie bald nicht mehr genĂŒgend einsetzen wĂŒrde, aber seinem VorrĂŒcken gegen Auenheim sollte unbedingt Einhalt geboten werden. St. Ignon war bereit daher seine Dragoner in den Kampf zu werfen, die noch ausgeruht waren. Auch Daun lieĂ nun mit gefĂ€lltem Bajonett angreifen.
Daun hatte unterdessen einen Trupp Grenadiere nach Suffelnheim hinein geworfen. Diese meldeten mir, daĂ die beiden französischen MarschĂ€lle erschrocken waren, als sie wegen der Flucht von Berchenys Brigade auf einmal Nadasdys Husaren gegenĂŒber standen. Nun es ist nicht an GenerĂ€len sich gegenseitig ĂŒbers Schlachtfeld zu jagen und so wĂŒnschten wir nicht die Gefangennahme der MarschĂ€lle, zumal dies leicht nach sich gezogen hĂ€tte, daĂ fĂŒr einen ungewissen Handstreich Nadasdys Brigade Gefahr gelaufen wĂ€re, den französischen Garden in die Arme zu lauffen. BĂ€rnklau schickte uns dennoch Boten, daĂ bei einer Fortsetzung der heftigen Angriffe der Franzosen Suffelnheim fallen muĂte. Der Prinz versicherte mir, daĂ damit die Schlacht nicht verloren wĂ€re. Einen Theil von Trencks MĂ€nnern lieĂ er vorsorglich Roeschwoog besetzen, womit eine zweite Auffanglinie eingerichtet wurde.
Das Husarenregiment Nadasdy griff aus eigenem Antrieb plötzlich das vor ihm stehende Bataillon an und wurde zerschlagen. Unser ganzer linker FlĂŒgel rund um Suffelnheim bis hin zum Zentrum wurde in einen dichten Pulverqualm gehĂŒllt, so daĂ wir kaum ausmachen konnten, was vor sich ging.
Der Prinz wollte selbst zu BĂ€rnklau reiten, um ihn seiner UnterstĂŒtzung zu versichern. Doch kamen wir just in dem Moment an, als der Feind seine schwere Kavallerie um BĂ€rnklaus Flanke schwenken lieĂ und mit groĂer Macht ĂŒber diese herfiel. Das erste Bataillon BĂ€rnklaus war rasch zerschlagen. Den ausgeruhten Reitern konnten die erschöpften FĂŒsiliere kaum etwas entgegen stellen.
Doch wie erschraken wir, als genau vor uns auch ein weiteres Bataillon unter den Hufen der unaufhaltbaren französischen Reiterei regelrecht zertrampelt wurde! Derweil hielt die feindliche Artillerie mit KartÀtschen nach Suffelnheim hinein.
Trenck warf geschwind einige seiner Panduren in die Redoute hinter Suffelnheim hinein, damit sich BĂ€rnklaus wenige Ăberlebende im Nothfall dahinter sammeln konnten. Das tathen sie auch, als sie durch das Artilleriefeuer endlich aus dem Dorf geworfen wurden. Daun schickte die Masse seiner Grenadiere in einer raschen Entscheidung gegen eine gewaltige Kolonne französische Infanterie, wobey die Grenadiere von ein paar von Trencks Kroaten unterstĂŒtzt wurden. Doch gab Daun dadurch Suffelnheim dem Feinde preis, das ohnehin nicht mehr zu halten war.
In einem wilden Nahkampf zerschlug ein Theil von Dauns Grenadieren ein Bataillon der gewaltigen Colonne und nahm die Fahnen desselben weg.
Die feindliche Kavallerie vollfĂŒhrte nun allerdings einen Ă€hnlichen Angriff wie bey Suffelnheim gegen BĂ€rnklau nun auch vor Auenheim gegen St. Ignon und Ghilnanyis Husaren.
Eines der angeschlagenen Dragonerregimenter wurde zerschlagen und floh in Auflösung gegen Auenheim und den Sumpfbach.
Im Gegenzuge attackierten St. Ignons verbliebene Dragoner eines der Bataillone des Feindes, das sich zu sammeln suchte, umb es zu vernichten.
Der Kampf war recht ungleich und die armen Teufel flohen, wenngleich St. Ignon den Erfolg nicht weiter ausbauen konnte.
Dauns Grenadiere hatten mit ihrem Angriff im Zentrum letztlich unserer Armee die nötige Zeit erkauft um nun in völliger Dunkelheit sicher den Rhein zu ĂŒberqueren.
Trotz der hohen Verluste, bin ich doch versichert, daà Königl. Maj. an meinem und Ihres Herrn Schwagers Verhalten nichts tadelnswerthes finden werden.
Ich erlaube mir insonderlich Feldmarschall Lieutenant BĂ€rnklau und Feldmarschall Lieutenant Ghilnanyi Ihrer Huld anzuempfehlen, welche viel zur Rettung der Armee beygetragen haben. Ich erwarte uns groĂe Tathen von ihnen, wenn wir alsbald gegen den brandenburgischen Emporkömmling in Böhmen und Schlesien kĂ€mpfen mĂŒssen.
Ihro Maj. dienstwilligster Diener
Traun"