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Autor Thema: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?  (Gelesen 3224 mal)

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Frank

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Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« am: 06. April 2019 - 00:58:19 »

Hallo,

vorab muss ich gestehen, das meine Kenntnis über Tabletop nahezu gegen Null tendiert. Ich habe ein paar mal bei BO (1. Vers.) und BA (1. Vers.) über die Schulter geschaut und das war es auch schon überwiegend. Beide Systeme wurden in 1/72 gespielt, was nach meiner Meinung auch ganz gut funktionierte.

Natürlich habe ich mir auch 15mm-Systeme angesehen, wobei mir PBI (2. Vers.) im Gegensatz zu FoW (3. Vers.) durchaus zusagte. Der Truppeneinsatz bei PBI war z.B. sehr übersichtlich, während mir bei FoW die Platten einfach zu voll mit Dickblechen und anderem schwerem Gerät waren.

Da ich aber in 1/72 größere Vorräte besitze als die meisten überlebenden Modellbauläden, wollte ich hier erst einmal weitermachen. Bei WK 2 kein Problem, aber beim Sichten meiner Bestände bin ich auch auf einige mittelalterliche Vorräte gestoßen. Abgesehen von Revells französischen Rittern aus dem 100-jährigem Krieg noch -zig Gussäste und Einzelfiguren der gleichen Epoche oder zumindest für diese verwendbar. Zwar nicht genug für eine vollständige Armee (oder gar 2), aber immer noch zuviel, um es zu ignorieren. Also immerhin ein Grundstock für 2 künftige Truppen.

Ich suche daher ein inr 1/72 spielbares System mit Schwerpunkt Hoch- und Spätmittelalter, wobei mir natürlich FoG und DBx auffielen.

Mein erster Gedanke war, die Bases von 4 auf 6 cm zu verbreitern und die Basentiefe um den Faktor 1,5 zu erhöhen, damit die Größenunterschiede stimmig bleiben. Aber damit wird es ja wohl kaum getan sein. Wer hat hier Erfahrungswerte in 1/72, kann mir etwas über die Basierung, Vor- und Nachteile der Systeme schreiben?

Ich muss natürlich zugeben, das mir bei dem dem Gedanken, Platten von 1,8 x 1,2 um den Faktor 1,5 zu vergrößern graust, da ich mich schon im Geiste sehe, wie ich Figuren in der Tischmitte bewegen will und dabei die ganze Platte abräume. Auch kostet es mich eine gewisse Überwindung, mir z.B. einen Schildwall oder einen Gewalthaufen vorzustellen, der nur aus 4 Figuren nebeneinander bestehen soll, aber Spiel ist nun einmal nicht Realität und so muss die Ästhetik leider Abstriche machen.

Vielen Dank im Voraus.

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hunwolf

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #1 am: 06. April 2019 - 16:47:01 »

Hallo, Frank,
es gibt durchaus Regeln, wo du deine Truppe auch rein optisch gut darstellen kannst. Bei Systemen, die mit festen Basen arbeiten, liegt es an dir, wie groß du deine Armee denn haben willst. Du kannst jedes System nach oben aufpimpen, es ist letztlich eine Frage des Platzes. Und es gibt Regeln, wie Armageddon, die ohne Basen auskommen, etwa weil sie mit Sechseckfeldern operieren, wo du locker 300 Figuren in 1/72 pro Seite spielen kannst.

Du musst dir halt klar werden, was du willst. Ah, und weils mir grad einfällt: ich glaube, es war Decebalus, der hier im Forum einen Beitrag über verdoppelte Elemente geschrieben hat, und es gibt z.B. auch in Armati das Format "Epic Stile", wo du das Format der normalen Einheiten mal 1,5 nimmst.
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Maréchal Davout

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #2 am: 06. April 2019 - 17:04:33 »

Hallo Frank,

Ich kann Hunwolf nur zustimmen und wollte gerade das gleiche raten bzgl. der Entscheidung, wie groß du deine Armee haben willst.
Gerade im Hoch- und Spätmittelalter, deinen angepeilten Epochen hat ein Großteil der Konflikte doch sehr typisch in kleineren Aktionen stattgefunden, so dass vier Modelle nicht wer weiß was repräsentieren müssen.

Vom grundsätzlichen Vorgehen her habe ich es mit einem Napoleonischen Projekt und 1/72 vor sechs Jahren ähnlich angefangen und aus gleichen Gründen. Im Nachhinein bin ich vom Maßstab und meinen Erfahrungen im Gaming und beim Bemalen nicht enttäuscht worden: https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,13957.1830.html

Bevor gleich alle kommen und dir raten, es doch lieber in diesem oder jenem Maßstab (ja, die 100jähriger Kriegssachen der Perrys in 28mm sind auch toll!) zu probieren, mach es ruhig in 1/72! Du hast die Minis, die Proportionen sind toll, ein schöner Kompromiss aus möglicher Masse und trotzdem noch genug Details an der Einzelfigur zu erkennen. Die Sachen von Revell, Italeri und Zvezda lassen einen tolle Sachen für das Spätmittelalter machen.

DBA wäre eine Variante, mit Deus Vult! habe ich keine Erfahrungen, aber es soll doch ein Massensystem sein und wird für 28mm angeboten. Das müsste mit 1/72 umso besser vom Platz und vom Aufbau einer größeren Armee funktionieren. Man könnte wohl auch Kings of War und sowas mit Mittelalterfiguren spielen. Steinhagel (wie Kugelhagel, nicht mein Liebstes) und Hail Caesar (gewisse Warhammer-Ähnlichkeiten, da bin ich auch nicht der größte Fan) auch... Ein System, dass in erster Linie für 28mm ist, in 1/72 machen und sich über den zusätzlichen Platz freuen, scheint mir eine geschickte Variante.

Antike habe ich in 1/72 auch gemacht, aber erstmal nur als SAGA/Skirmish-Ansatz. Sowas wäre mit 1/72 sicher auch möglich.

Viele Grüße und frag gern genauer nach!
Felix
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Decebalus

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #3 am: 07. April 2019 - 00:16:21 »

Fast alle Regelwerke sind auch in 1/72 spielbar. Üblich sind meistens die Basengrößen für 28mm, die ja bei den meisten Systemen angegeben sind.

Die Frage ist immer, wer mögliche Spielpartner sind. Aber das stellt sich in allen anderen Größen genauso.
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Frank

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #4 am: 07. April 2019 - 21:12:25 »

Hallo,

zuerst einmal vielen Dank für Eure Hilfe. Über die genannten Spielsysteme werde ich mich informieren. Etwas Auswahl und ein Blick über den Tellerrand kann nie schaden. :)

Bzgl. der fehlenden Gegenspieler ist dieses kein Problem - ich bin chronischer Solospieler "im stillen Kämmerchen". :)
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hunwolf

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #5 am: 08. April 2019 - 07:49:04 »

Jeder so, wie er will. Aber allein ist das nicht langweilig? Es fehlt doch das befruchtende, die anderen Ideen im Spiel, auch wenn man auf den Wettkampfcharakter keinen Wert legt. Wo bist du denn zu Hause? Es gibt sicher nette Leute bei dir in der Gegend, mit denen du dich verabreden könntest.
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Maréchal Davout

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #6 am: 08. April 2019 - 08:13:45 »

Mir ist noch eingefallen, dass man Impetus und Field of Glory wohl auch in Betracht ziehen könnte...

Zeig auf jeden Fall bitte Fotos deiner wachsenden Armeen - anders als hier wird sie ja womöglich niemand zu Gesicht bekommen aus der Community und das wäre doch auch schade.

Bester Gruß
Marechal Davout
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D.J.

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #7 am: 08. April 2019 - 11:39:43 »

Das mit dem Solo-Spiel daheim gegen sich selber ist kein Problem.
Bei Kugelhagel gibt es eine Solo-Variante wobei ich jetzt unsicher bin, ob die nur in Kugelhagel - Generals (ACW) enthalten ist, oder auch in der neuen dritten Auflage.
Ich habe noch die Generals-Variante und plane auch mangels Mitspielern (der Letzte ist inzwischen voll im GW-Fieber aufgegangen und spielt regelmäßig Kill Team, 40k und AoS und hat kein Zeit mehr für Kugelhagel) in naher Zukunft den Siebenjährigen Krieg in 1:72 gegen mich selbst auszutragen.

Ich würde mich über bebilderte Berichte freuen :D
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Maréchal Davout

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #8 am: 08. April 2019 - 12:36:41 »

Ich habe noch nie gegen mich selbst gespielt, aber wie ist das denn bei Kugelhagel geregelt mit den Aktionen der Gegner? Ich dachte jetzt, man spiele einfach nacheinander beide Seiten... Das könnte man mit so ziemlich jedem Regelwerk. Ich stelle es mir anstrengender vor, weil man keine Pause hat und ständig die Perspektive wechseln muss.
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D.J.

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #9 am: 09. April 2019 - 08:36:01 »

Die Aktionenanzahl bestimmt sich wie beim Zwei-Spieler Modus ja durch die gezogenen Karten. Je höher die Karten, desto mehr Aktionen hast du zur Verfügung.
Für das Solo-Spiel bist du aber ebenso wie die "KI" gegen die du spielst an eine gewisse Prioritätenliste gebunden, welche Aktionen zuerst abgehandelt werden müssen. Weder du noch dein virtueller Gegenspieler kann also einfach so Aktionen nach Gutdünken durchführen, sondern muss sich an diese Liste halten.
Klingt erstmal nach "naja, nice to see"
Aber wenn du es mal gespielt hast wirst du sehen, dass es super spaßig ist :D
Denn plötzlich müssen z.B. Nahkämpfe abgehandelt werden obwohl du lieber eine andere Einheit bewegen würdest, oder es müssen Ermüdungen abgebaut werden, obwohl diesen Zug lieber was ganz anderes machen würdest ... mit dem Verlauf des Spiels wird es richtig schwer, auf beiden Seiten da auch auf längere Sicht zu planen und es bleiben unabwägbare Variablen, die du mit einbeziehen musst.
Es funktioniert super :)

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Maréchal Davout

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #10 am: 09. April 2019 - 09:05:24 »

interessant :)
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Frank Bauer

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Re: Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
« Antwort #11 am: 05. Mai 2019 - 11:00:56 »

1/72 ist ein schöner, wenn auch im Wargaming weniger verbreiteter Maßstab im Wargaming als 28mm oder 15mm. Besonders auserhalb von WWII. Als Inspiration möge dir auch folgender Thread dienen, wenn es auch eine andere Epoche ist. FoG in 1/72 funktioniert super, man braucht aber einen großen Tisch, wenn man mit vollen 800 Punkte Armeen spielen und manövrieren will.
https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,6394.0.html
In dem tollen Thread von Frank Becker mit den Karthagischen Truppen sind leider die Bilder inzwischen nicht mehr sichtbar, wie ich gerade gesehen habe. Schade.
« Letzte Änderung: 05. Mai 2019 - 11:13:27 von Frank Bauer »
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