Epochen > Tabletop allgemein
Messen oder Felder
D.J.:
--- Zitat ---Wenn einem die Lust am Spiel vergeht, weil ein Messergebnis nicht ganz eindeutig ist, dann liegt das nicht an der Methode.
--- Zitat ---
--- Zitat von: Bayernkini am 10. April 2019 - 12:29:18 ---Vollkommen richtig, aber Planspieler hat das auch richtig angedeutet (in seinem vielen Text) woran das dann liegt ;)
--- Ende Zitat ---
Oh Mann, dann bin ich aber bisher vom Glück gesegnet, dass ich noch keinem religiösem Distanz-Eiferer begegnet bin :)
Mit allen Mitspielern habe ich immer Base to Base messen können, ohne Diskussionen. Und solange da keine deutliche (!) Distanz zwischen den Bases war, ging das bisher immer auf beiden Seiten mit einem "Rückenwind", "solide geladene Patrone", "Mamutsehne am Bogen" oder ähnlichem Augenzwinkern weiter ;)
Was ist eine deutliche Distanz?
Das kommt ein wenig auf das Spiel / die Epoche, aber alles über einem halben Zoll oder einem halben Zentimeter sind eben zu knapp. Und wenn man das nicht akzeptieren kann, sollte man vielleicht besser bei feldbasierten Spielen bleiben.
An felderbasierten Spielen stört mich persönlich, dass jede Bewegung abgezählt werden kann. Da fehlt mir so ein wenig das Jagdfieber, die Zungenspitze im Mundwinkel während man mit einem Auge über die Platte peilt und dann aufheult, weil ein gutes Stück zum Ziel fehlt ;D
Das ist dann für mich auch kein Tabletop im eigentlichen Sinne mehr, sondern ein Brettspiel.
Mag ich auch, aber eben nicht so pralle.
--- Ende Zitat ---
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Graf Aujeszky:
Bei PBI gefällt mir das Feldersystem sehr gut, weil es keine Diskussionen um Zugweiten, Deckung, Sichtlinien gibt, da stört mich das "Abschätzbare" weniger: die Bewegung ist vom Motivationswürfel abhängig und die Effektivreichweite ihre Waffe einzuschätzen traue ich den Truppen auch zu..
Die Felder können auch geländebaulich "verschwinden" (siehe oben), damit hat erfahrungsgemäß niemand Probleme. Obwohl man sie nicht deutlich sieht, sind sie taktisch im Kopf präsent.
Die Autoren haben auch das Diagonalen-Dilemma bei quadratischen Feldern ganz gut gelöst: dadurch das beim Ermittlung von Entfernungen nur ein Feldübergang diagonal gemessen werden darf, ergibt sich so etwas wie Umkreis mit halbwegs konstantem Radius.
chris6:
Mir gefällt das Geländeteil links gut, der bräunliche sich nach oben verjüngende Turm mit der Öffnung oben....
Und mittlerweile bevorzuge ich Spiele/Tabletops mit Feldereintelung, da man fast keine Regeln für die Bewegungen benötigt. Drehen usw der Truppen ist einfacher gelößt und das entschlackt die Regeln.
khr:
Ein paar Anmerkungen zu einzelnen Aspekten:
* Bei Spielen mit Feldern sollte man noch unterscheiden zwischen Regeln, bei denen pro Feld nur ein Element (Figur bzw.Einheit) stehen darf (z.B.Battletech) und solchen, wo ein Feld mehrere Elemente aufnehmen kann (z.B.das oben erwähnte Lost Battles). Die spielen sich deutlich unterschiedlich.
* Meine persönliche Erfahrung ist, dass bei großen Entfernungen (Schußweiten bzw. Bewegungen) messen schneller geht als Felder abzählen, so ab etwa 5 Hexe aufwärts.
* Es gibt auch Spielsysteme, die unregelmäßige Feldformen benutzen, so daß das Gelände flexibler dargestellt wird. Das gibt es bei Brettspielen relativ oft. Als Tabletop kenne ich da nur Crossfire.
* Regelmäßige Felder zwingen die Truppen in ein starres Raster. Da können Formationen schon etwas seltsam aussehen, wenn sie nicht passend zum Raster stehen. Auch Bewegungen können befremdlich wirken, so etwa wenn Schiffe oder Flugzeuge auf Hexfeldern im Zickzack ziehen müssen anstatt gerade durch die Ecken.
* Eine mögliche Lösung für die Diagonale Bewegung auf Quadraten ist, mit Bewegungspunkten zu rechnen: Eine gerade Bewegung von Quadrat zu Quadrat kostet dann zwei Punkte, diagonal 3 Punkte. Ist eine gute Näherung und jedenfalls leichter zu zählen als 1 bzw. 1,41 Schritte. Habe ich aber noch bei keinem System gesehen.
* Bei ordentlich geschriebenen Regeln für Meßsysteme wird auch spezifiziert, wie zu messen ist (Mitte der Base, Mitte der Frontkante etc.)
* Ob bei einem Spiel vor einem Zug gemessen werden darf oder nicht ist eine ganz eigene Diskussion, die ähnliche Glaubenskriege auslösen kann wie Felder/frei messen.Felder und Meßmethode haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Ich selbst spiele beide Arten von Systemen gern. Hauptsache, es ergibt sich insgesamt ein stimmiges Spiel.
Viele Grüße
Karl Heinz
D.J.:
Das ist eine sehr gute Aufarbeitung der Thematik.
--- Zitat von: khr am 11. April 2019 - 18:30:35 ---Ich selbst spiele beide Arten von Systemen gern. Hauptsache, es ergibt sich insgesamt ein stimmiges Spiel.
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich dir vollkommen zu.
Solange der Spaß am Tisch mit den Mitspielern gegeben ist, und man sich mit einem guten Gefühl nach Spielende trennt, ist das System vollkommen wumpe.
:)
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