Knut, ein schwer blutender alter Nordmann, blickte über das Schlachtfeld: Überall die Todesschreie seiner Kampfgenossen, in den Wäldern hinter den eigenen Linien hier und da noch Geräusche einzelner Flüchtlinge, aber viele waren es nicht. Die größten Kampftrupps von Vlads Armee waren unter einer Flut von wandelnden Toten bezwungen worden, von Ghoulen zerissen oder von seelenlosen Skeletten zerhackt...
Vor sich sah er noch einen erhebenden Anblick: Das Banner des Blutgottes flatterte im Wind, während sich die großen Äxte seiner Stammesgenossen hoben und senkten, stinkende Leichenteile flogen durch die Luft, doch mit einem unirdischen Kreischen preschten geisterhafte Erscheinungen auf irisierenden Hufen in die Flanke des Schildwalls.
Vlad der Schlächter, sein großer König ritt an der Spitze eines schrumpfenden Häufchens von Chaosrittern quer durch das Gemetzel und wo er hinkam, hielt sich kein Untoter lange, doch Knut konnte im Rücken des Khorne-Champions langsam und unaufhaltsam eine gut geordnete Truppe heranmarschieren sehen: bleiche Knochen, düstere Banner und eine aufrechte, fahle Gestalt, das große Schwert direkt auf Vlad gerichtet, schritt ihnen voran... Das musste der Anführer der Toten sein, wenn Vlad ihn doch zerstückeln könnte! Plötzlich wurde Knut zu Boden gerissen von zwei streunenden Ghoulen. Lange dauerte es, bis seine Schreie erstarben, aber niemand achtete ohnehin darauf...Vlad wusste schon jetzt, dass der Großteil seiner Krieger vernichtet war, sie hatten sich Khornes nicht als würdig erwiesen. Aber welche Ehre lag auch im Sammeln der Schädel von Toten?
Wütend lenkte er sein mutiertes Ross auf eine Gruppe geisterhafter Reiter vor sich zu, seine kleine Schar von Rittern folgte ihm ohne ein Wort:
Vlad und seine Chaosrittern fallen den Sensenreitern in den Rücken! Nach kurzem Kampf sind alle Geisterreiter durch die verzauberten Chaosklingen der Rittern vernichtet. Vlad lässt eine Neuformierung vornehmen und richtet sich auf den herannahenden Vampirfürsten Haggard aus - hier sollte alles in einem khornegefälligen Duell - Anführer gegen Anführer - entschieden werden!
Die zweite Sensenreitereinheit war den Khornebarbaren, die sich immer noch mutig zwei Zombiehorden erwehrten, in die Flanke gefallen.
Etwas weiter im Zentrum war Snorri in eine Gruppe Zombies gerannt. Einst war Snorri ein hoffnungsvoller Hauptmann in Vlads Armee gewesen. Doch dann hatten die dunklen Götter ihn mit mehr und mehr Gaben beschenkt. Zuletzt konnte er nicht mehr aufrecht laufen und auch keine Befehle mehr geben, im Kampf war er mit seinen zusätzlichen Gliedmaßen, seiner harten Schuppenhaut und seinem Skorpionschwanz besser denn je!
Die Sensenreiter in der Flanke der Barbaren erwiesen sich deutlich effektiver als die Zombies und schalteten eine Handvoll der schwindenden Schar von Nordleuten aus.
Letztlich brach dies die Moral der Barbaren und sie wurden niedergeritten und vernichtet. Zuvor hatten die 20 Mann aber erst 25 Skelettkrieger besiegt und dann nochmal 31 Zombies zerschnetzelt.
Snorri, die Chaosbrut hatte derweil die kleine Zombieeinheit besiegt und war nun in einen Nahkampf mit den letzten 8 Verfluchten von einsmals 32 Mann verwickelt...
Der eigentliche Showdown war allerdings zwischen Chaosgeneral Vlad dem Schlächter mit seinen Chaosrittern und Fürst Haggard mit seinen Skeletten und dem Armeestandartenträger.
Durch frühere Kämpfe waren beide schon leicht angeschlagen, doch nun galt es für Haggard sein Fürstentum zu verteidigen und für Vlad, die Gunst Khornes zurückzugewinnen. Die Klingen wirbelten und der Kampf war bitter und lang.
Doch dann lag der Vampirfürst Haggard vernichtet im Staub! Vlad brüllte seinen Triumph heraus und schnitt den Kopf des Vampirs vom Rumpf, um ihn später am Khornealtar niederzulegen.
Derweil ging ein Beben durch die untoten Horden - das magische Band zwischen General und beschworener Armee war zerschnitten.
Zuerst zerfielen beide Leichenkarren, dann ein Großteil der Zombies, zwei der letzten fünf Sensenreiter fuhren zurück in ihre Gräber...
Hier die Verluste nach Haggards Ende zusammengenommen.
Doch dann hörte der Zerfall auf und wie ein Mann wandten sich die Untoten dem Chaosgeneral und den letzten drei Chaosdienern auf dem Feld zu: Nekromant Zosimus hatte endlich sein Ziel erreicht und durch das Ende Haggards die Kontrolle über die untote Horde übernommen (und somit sicher auch über das Fürstentum!).
Der treue Kastellan des Haggard stellte sich über den Leichnam seines Herrn und wurde nun ebenfalls vom zunehmenden entrückten Vlad herausgefordert. Auch der Armeestandartenträger des Haggard fiel dem Chaosgeneral zum Opfer. Doch mittlerweile war Snorri, die Brut, nieder gerungen, an Vlads Seite war noch ein einzige Chaosritter und um die beiden schloß sich eine Flut von Untoten...
Zosimus, der Nekromant sah vom Hang auf das Ende der letzten Chaoten hinab. Den Fehler des Haggard, sich selbst im Nahkampf zu gefährden, würde er selbst nie begehen! Und die gefallenen Chaosdiener verhießen einige interessante Artefakte als Beute für das spätere Studium... Mit einer Bewegung seiner dürren Hände erhoben sich überall erschlagene Barbaren und reihten sich in den dunklen, untoten Heerwurm ein. Zosimus´ Werk hatte gerade erst begonnen!Schlussbetrachtung:
Ein überlegener Sieg der Untoten! Entscheidend war das geschickte Umlenken der stärksten Chaostruppen im Zentrum (inkl. Armeestandarte und General). Durch ihre Raserei waren diese Feinde dagegen wehrlos bzw. hätten sie stärker durch andere Einheiten (vor der eigenen Aufstellung) gedeckt werden müssen. Daraufhin konnten die Untoten schon in Spielzug 2 überall entscheidende Angriffe ansagen und wesentliche Elemente der Chaosarmee vernichten.
Ghoule erwiesen sich Barbaren 1:1 gegenüber überlegen, die Streitwagen des Chaos wurden durch diese überraschende Welle überrumpelt und letztlich musste Vlad mit den Resten seiner Armee einen chancenlosen Kampf fechten, der nur durch den Tod des Vampirs nochmal den Sieg der Untoten gefährdete.
Magie spielte seltsamer Weise so gut wie keine Rolle. Zauber wurden entweder gebannt, scheiterten oder wurden im Fall des Nurgemeisters mehrfach mit totaler Energie gewirkt, was den Tod vieler Barbaren und am Ende des Zauberers bedeutete. Die Zauber selbst waren durch Würfelpech dann so ineffektiv, dass die Untoten auch dadurch keinen Schaden erlitten.
Für die Vampire passierte zwar nichts katastrophales, aber auch kaum erfolgreiches. Sonst wären vor allem die Reihen der Untoten stark angeschwollen und Charaktermodelle hätten sich ständig wieder regenerieren können.
Die Sensenreiter waren schwer zu kontern. Die Idee beim Chaos war, dies durch die Zauberklingen der Chaosritter, sowie der drei Charaktermodelle, die über die Linie verteilt waren, abzudecken. Aber am Ende kamen die Sensenreiter vor allem von Flanken und aus dem Rücken und konnten viel besiegen. Eine weitere Waffe wäre die Magie gewesen, aber dazu habe ich ja schon was geschrieben...
Armeekomposition: Die Chaosarmee hat sicher stärker unter der sehr infanterie-lastigen Aufstellung gelitten als die Untoten (da ist dies einer von mehreren effektiven Wegen, wie mir scheint). Beim Chaos wären ein paar mehr Dämonen (mit magischen Attacken), Trolle mit ordentlich Wumms und auch Regeneration, sowie einfach mehr Elite sicher ein Weg gewesen. Generell wende ich mich gedanklich auch von den rasenden Khornetruppen ab. Die sind einfach nicht gut zu kontrollieren und haben hier vor allem den Sieg gekostet.
Da werde ich verstärkt über Nurgle und Tzeentch nachdenken für die nächsten Chaosarmeen...
Wie hat euch das Spiel und der Bericht (mit Story) gefallen?
Viele Grüße
Felix