Nun, die Gewitterhelme müsste ich in jedem Fall selbst gestalten. Es müssten Helme sein, bei denen das möglich ist. Unter den Helmen tragen sie Handtücher, darauf eine Art Antennen. Die Handtücher habe ich früher als eine Art Turban beschrieben, mittlerweile stelle ich sie mir aber öfter als eine Art Nackenschutz vor. Wohl eine Frage der Mode.
Aber die Zwerge sind auch sonst recht besonders. Irgendwann finde ich schon passende Figuren. Ich müsste da auch mal schauen, was es an 3D-Druckvorlagen gibt.
Als Dank für die Nachfrage gibt es einen alten Text, der die Entstehung der Gewitterhelme schildert. Er stammt aus einer Schnellschreibaktion und ich habe ihn mittlerweile etwas verändert. Dennoch haben die Tiefen Zwerge darin ihren ersten Auftritt und ein paar Dinge passen nicht mehr ganz so gut zu ihren heutigen Erlebnissen. Später ergab es sich, dass sie sich mit den Gewitterhelmen lästige Parasiten einhandelten, aber das würde hier zu weit führen.
Wetterindiziertes Zwergisches Verhalten bei der Interspezieskommunikation
Auf der Träne der Götter, tief unter den Bergen, tief unter den sieben Stollen, da lebten Zwerge. Es waren nicht sieben, auch nicht drei, denn das wären zu Wenige. Zu Wenige, ein ganzes Zwergenreich zu bilden. Aber auch nicht viele Hunderttausende oder gar Millionen, denn es war ein kleiner Zwergenstamm. Größer konnte er nicht werden. Zwar gruben sie ihren Lebensraum selbst, aber so tief unter der Oberfläche war die Versorgung ein gewisses Problem.
Daher gab es manchmal Expeditionen zur Oberfläche. Hier trafen die Zwerge auf ihnen unvertraute Phänomene. Da waren Schnee, Hagel und Regen, die vom Himmel vielen. Also führten sie den Brauch ein, besonders starke Helme zu tragen, wenn sie an die Oberfläche gingen und führten auch Handtücher mit sich, um sich abtrocknen zu können. Bei einer Reise ist dies nicht sehr außergewöhnlich, aber sie packten ihre Taschen so, dass sie leicht an die Handtücher kamen. Und es galt als höflich, ein weiteres Handtuch mit sich zu führen, um anderen damit aushelfen zu können.
Doch einst traf eine Expedition auf einen Ziegenhirten. Der erzählte ihnen von Blitz und Donner, davon, wie wild die Stürme toben können und wie schrecklich das Schicksal ist, vom Blitz getroffen zu werden. Natürlich fragten die Zwerge, wie sie sich davor schützen könnten. Der Ziegenhirt leugnete die Möglichkeit, dass man sich vor Blitzen schützen könne. Das machte die Zwerge aber nur misstrauisch und sie boten ihm Gold für die Kenntnis einer solchen Methode. Also empfahl der Hirte, der die schweren Helme bemerkte und sah, dass die Zwerge bei ihrer Rast, zunächst die Handtücher aus ihren Taschen und Rucksäcken nahmen, sich ein nasses Handtuch um den Kopf zu legen und einen langen und gewundenen Draht mit dem Helm zu verbinden, denn er hatte Draht dabei und konnte nun mehr Gold verlangen.
So sieht man nun mitunter die Expeditionen der Zwerge aus den Tiefen der Berge bei schlechtem Wetter mit einer Art nassen Turbanen, worauf ein Helm mit phantasievoll gebogenen Drähten darauf, die einige von Euch sicher an Antennen, andere vielleicht eher an die urtümlichen Höhlenmalereien erinnern, ohne Furcht durch die Berge wandern. Und zum Dank behandeln sie alle Ziegenhirten äußerst zuvorkommend. Sie teilen mit ihnen die besten Pilze und Flechten aus ihren Ackerhöhlen. Sie betrachten es als grobe Unhöflichkeit, sie, ohne ihnen ein Geschenk zu geben, wieder zu verlassen. Und immer danken sie ihnen, dass einer von ihnen sie von den Gefahren der Blitze erlöste, so dass sie nun ohne Angst bei Wind und Wetter über die Oberfläche wandeln können.
Weil nun den Hirten es als unhöflich erschiene, die Zwerge darauf hinzuweisen, dass sie betrogen wurden, wurde der wahre Hintergrund nie aufgeklärt. Da nun aber andere Bewohner der Oberfläche die Zwerge davon überzeugen wollen, dass ihre Maßnahmen gegen die Blitze sinnlos sind, halten sie diese für feindlich gesinnt. Sie gehen von einer Verschwörung aus, sie von der Oberfläche fern halten zu wollen. Daher betreten sie die Oberfläche nur stark bewaffnet, begegnen nur den Hirten freundlich, allen anderen aber grimmig und abschreckend. Und so bleiben sie, obwohl das Wetter keine Schrecken mehr für sie bereit hält, bei seltenen, gut vorbereiteten und nicht zu kleinen Expeditionen.
Mit den Ziegenhirten gehen sie herzlich um, wie ihnen es das Gemüt und die Gewohnheit vorgibt. Für den Umgang mit anderen Oberflächenbewohnern haben sie Richtlinien entwickelt, die ein grimmiges Protokoll vorschreiben, damit sie durch ihre geringen Kenntnisse der Oberfläche kein Opfer von Bauernfängereien werden oder durch Nachlassen des Misstrauens die Vorsicht fahren lassen. Nur langsam lassen sie ihr Misstrauen fallen und es dauert lange Jahre, bis sie ihr Protokoll gegenüber neu entdeckten Oberflächenbewohnern fallen lassen.
Und so gibt es lange Diskussionen derjenigen, die sich der Erforschung der Träne gewidmet haben, wieso die Zwerge so unfreundlich sind und gegenüber den Ziegenhirten eine so große Ehrfurcht zeigen. Die Geschichte mit den erhandelten Schutzmaßnahmen gegen Blitz und Donner gilt ihnen als ein Märchen, dass die in ihren Augen einfach gestrickten Hirten ersannen, um das Verhalten der Zwerge zu erklären.
[Die Zwerge werden treten mittlerweile auch (etwas) weniger stark bewaffnet auf, als es der vorstehende Text nahelegt.]