So.... ich habe heute (22.06.2019) die Möglichkeit gehabt einen GW Malworkshop in Braunschweig zu besuchen und die Contrast Farben anzutesten.
Der Dank dafür geht an Katja aus dem lokalen GW Shop.
Katja stand zudem mit Rat und Tat zur Seite und hat uns nicht nur sämtliche Fragen beantwortet, sondern auch Tipps/Vorschläge unterbreitet.
Sie verwieß auch darauf, dass die Eigentliche Stärke von Contrast das schnelle Bemalen/Fertigstellen von großen Armeen ist.
Ich nutze für den Test 20mm Minis (1:72) und ein Fahrzeug im gleichen Maßstab, welches aus meiner Sicht ein Problem für die Contrast Farben darstellen könnte, bzw. die Stärken und Schwächen aufzeigen kann, denn es enthält nicht nur Vertiefungen, sondern auch Rundungen und größere ebene Flächen die sowohl vertikal als auch horizontal zu finden sind.
Ausgangsminis:
Leider waren eher dicke Pinsel vor Ort zu finden, da der Workshop auf die 28mm des GW Sortiments ausgelegt war.
Deswegen, entschuldigt bitte die versauten Feinheiten.
Zunächst wollte ich die Farben nur grob antesten, da ich mit einer sehr geringen Erwartungshaltung in den Workshop gegangen bin und habe 4 Minis für unterschiedliche Grüntone genutzt...(der genutzte Farbtopf jeweils dahinter).
Da sich die gezeigten Resultate als brauchbar erwiesen haben...
...habe ich mich entschlossen doch etwas mehr Details zu bemalen und ein paar Details nachgrundiert.
Hier sieht man die Endresultate.
Highlighting etc. fehlt noch, dafür sind die Contrast Farben auch nicht ausgelegt
Es entspricht eher einer "Basisbemalung".
Für Bereiche um die Ketten habe ich Nass-in-Nass für Weathering getestet.
Beurteilung:
Der Hauptnutzen von Contrast soll die Zeiterspaarnis beim bemalen sein.
Ja, es kann Zeit gegenüber dem bestehenden GW Sortiment gespart werden, keine Frage. Angesichts des stolzen Preises der Contrast-Farben und dem mittlerweilen großen Sortiment an konkurrierenden Produkten frage ich mich allerdings ob GW da nicht ein paar Jahre zu spät reagiert hat.
Kommen wir zu den Ergebnissen.
Erwartungsgemäß sind die größeren flachen Bereiche ein Problem. Nach dem Bemalen, muss hier die Farbe nochmal abgezogen werden, ansosnten bilden sich Flecken.
An den Modellen finden sich 4 unterschiedlich Grundierte Bereiche an dennen teilweise auch die gleich Farbe verwendet wurde. Die Ergebnisse weichen stark von der verwendeten Grundierungsfarbe ab. Von nahezu realistisch bis comic-haften Effekten lässt sich vieles erreichen.
Aus meiner Sicht liegen die Stärken von "Contrast" bei organischen Materialien (Haut, Holz, Papier usw....). Hier kann man durchaus sehr schnell ansehliche Effekte erzielen. Metall hat mich nicht überzeugt. Außer dem Schwarz, mit dem man sehr SEHR gute Anthrazit-Effekte für Metall erzielen kann (Aber kein Schwarz
, Schwarz wird es nur, wenn man nicht mehrmals darübermalt). Wirklich, das anthrazithafte Metallergebnis war beindruckend, leider war das Bild meines Smartphones sehr verschwommen.
Fazit:
Ein genrelles "Hochloben" ist aus meiner Sicht völlig fehl am Platz.
Einige Contrastfarben des Sortiments scheinen tatsächlich eine Berechtigung zu haben auf dem Markt zu verweilen, man muss sich schlicht vorher bewußt sein, welches Ergebnis man vor Augen hat. (Schwarz für Anthrazit und wenn man organische Materialien darstellen will).
Was mir nicht gefallen hat, sind die GW-Fabrtöpfe, die aus meiner Sicht mit dem Verschlusssystem zum Austrocknen neigen und der wirklich stolze Preis.
Zudem sind die Farben recht dickflüssig, was bei wirklich feinen Elementen (Spalten/Ritzen/Gittern/Fingern) ein Problem werden kann. Hierfür beitet GW allerdings auch einen entsprechenden Verdünner an.
Letztendlich muss jeder für sich selber entscheiden, ob sich Contrast lohnt.
Für mich persönlich habe ich 3 Farben ausgewählt, welche in ganz speziellen Fällen zur Anwendung kommen werden.
Ich habe allerdings nicht alle Farben durchgetestet (ausprobiert habe ich 12), möglichweise sind weitere wirklich brauchbare vorhanden.
Wichtig: Die Farben weichen getrocknet teilweise sehr stark vom aufgetragenen Ton ab.