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Autor Thema: CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)  (Gelesen 6862 mal)

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Pappenheimer

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CCN Schlachten (überwiegend keine Bilder)
« am: 18. Juli 2019 - 11:07:20 »

Ich will hier mal kurze Zusammenfassungen zu meinen CCN-Schlachten reinstellen, v.a. auch um mich selber dran zu erinnern. Wenn ich mal Bock habe, verzapfe ich vielleicht irgendwann eigene Szenarien. Hängt auch von der Quellenlage der Schlachten ab. Ich bin da ja ein bisschen mal in der Materie gewesen, v.a. was den 1. Koalitionskrieg anbelangt.

Es gibt keine Fotos, weil ich Command&Colours nur mit den Holzklötzchen spiele und ich das auch so am ansprechendsten finde. Fotos von Holzklötzchen auf nem Spieltisch sind ein bisschen langweilig. Dennoch ist CCN für mich absolut ein Wargame und passt daher hier ins Forum.
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2019 - 08:36:35 von Pappenheimer »
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Pappenheimer

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Jemappes 1792
« Antwort #1 am: 18. Juli 2019 - 11:46:53 »

Ich bin auf der HP von CCN auf dieses Szenario gestoßen: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/first-coalition-1792-1797/499-mm11-jemappes-6-november-1792.html

Jemappes ist eine Schlacht, die mir schon als Kind begegnet ist. Da fand ich vor allem die frühen Schlachten der Revolutionskriege spannend: Valmy, Jemappes, Neerwinden...
Bei Jemappes traf im Herbst 1792 eine zahlenmäßig deutlich unterlegene österreichische Armee unter dem Wettiner Albert von Sachsen-Teschen auf die französische Armee unter Dumouriez.

Prinz Albert war vor allem durch seine dynastischen Beziehungen zu seinem Kommando gekommen. Er hatte als wohl die einzige Liebesheirat der Töchter Maria Theresias, Marie Christine, geheiratet, als der Kaiser verstorben war - vielleicht weil Franz Stephan etwas gegen diese Verbindung mit dem politisch unbedeutenden Albertiner gehabt hätte. Albert Kasimir war weitaus stärker ein Kunstkenner als ein Militär und so legte er bald nach seinen ersten Niederlagen in den Niederlanden das Kommando nieder, wo er wohl vor allem auch daher mit dem Oberbefehl betraut worden war, da er dort als Statthalter fungiert hatte.
Dumouriez hingegen hatte schon vor dem 1. Koalitionskrieg einige Erfahrungen gesammelt, spielte aber auch politisch im Frankreich der Revolutionszeit eine bedeutende Rolle. Bis zur Absetzung des Gironde-Ministeriums durch den König 1792 war er Minister gewesen. Die Betrauung der Feuilant-Minister mit ihren Aufgaben, hatte zum Sturz der Monarchie mit beigetragen.

Ich spielte Dumouriez und Pallas Athene hatte Albert Kasimir.

Mir war aufgefallen, dass meine Stärke in meiner zahlreicheren Artillerie lag, während die Infanterie als unzuverlässig galt. Daher plante ich alle meine Batterien vorrücken zu lassen, wenn die Infanterie Platz gemacht hätte.
Aber da lag nun der Hase im Pfeffer. Ich hatte keinerlei Mittel um mein Zentrum zu bewegen. Als dann die Österreicher erfolgreich mit ihrer Artillerie begannen meine Infanterie auseinander zu nehmen, sah ich mich gezwungen zu reagieren. Entsprechend den Gegebenheiten musste ich massiv mit meinem linken Flügel angreifen. Der Angriff geriet rasch ins Stocken, da ein Bach überquert werden musste. Hier schlug uns das heftige Feuer von Liliens Infanterie und Artillerie entgegen. Die erste Angriffswelle brach zusammen.
Da ich mein Zentrum immernoch nicht bewegen konnte, der Feind aber meinen rechten Flügel beschoss, sah ich mich gezwungen auch dort vorzugehen. Das Gelände war dort ein wenig besser. Aber die feindliche Artillerie trieb meine undisziplinierten Füsiliere rasch wieder zurück.
Auf meinem linken Flügel war der Angriff auf den Ort zusammengebrochen. Immerhin hatten meine Füsiliere einen Reiterangriff der Österreicher abgewehrt, die zurück auf den Ort gingen. Mein linker Flügel war aber im Bach ausgeblutet ehe er überhaupt einen Bajonettangriff unternehmen konnte.
Als dann selbst meine wenigen Grenadiere des rechten Flügels zum Rückzug gezwungen worden waren, als ein Teil von Beaulieus österr. linken Flügel angesichts meiner katastrophalen Lage zum Gegenangriff übergegangen waren, erlaubte sich Sachsen-Teschen einen weiteren Kavallerieangriff. Dagegen nutzte es dann nichtmal mehr Karrees zu bilden. Auf ein Viertel der Sollstärke zusammengeschossen, konnten meine Bataillone leicht zusammengehauen werden.
Nach einer desaströsen Niederlage räumte ich das Schlachtfeld.

Eigentlich bin ich in CCN ziemlich erfahren. Aber das Szenario ist zum einen ziemlich schwierig, da die Österreicher verflixt gute Stellungen haben, zum anderen hatte ich besch...eidene Karten. Anfangs hatte ich nur Angriffe für den linken Flügel. Die Boni für Leaders nutzten eh nix, weil man keine Leader hat. Kam ich ausnahmsweise mal zum Bajonettangriff, die einzige Stärke der Franzosen, dann hatten die Österreicher immer ne "First Strike"-Karte (2mal). Aber normalerweise kam ich garnicht soweit, da die Infanterie normalerweise eine oder mehr Blöcke durch Beschuss einbüßte und schon bei einer Fahne 2 Felder rückwärts musste.
Bayernkini hatte ja mal empfohlen, dann einfach Karten abzuwerfen und nix zu machen. Das habe ich am Anfang auch probiert, aber dafür standen meine Truppen in der Anfangsaufstellung zu nah an den Österreichern, so dass ich gleich an meinem linken Flügel Hits einsteckte, ohne welche austeilen zu können.
Ich hatte am Ende 7 Blöcke der Ösies und da haben diese mit 6:0 Victorybanners gewonnen. Also das war selbst wenn man jetzt sagt, dass ich 1-2 Fehler gemacht habe, doch etwas arg einseitig, da man zumindest theoretisch auch mal durch Nahkämpfe oder sowas zufällig ne feindliche Einheit mit nem glücklichen 4er-Wurf weghaut (gut, natürlich nicht, wenn der andere First-Strike hat und man dadurch vernichtet ist, ehe man überhaupt einen Treffer setzen kann).
Natürlich war die franz. Armee 1792/93 ein ziemlich unzuverlässiger Haufen. Aber bei Jemappes verfügte Dumouriez zumindest teilweise auch noch auf alte Linienregimenter, die vielleicht zahlenmäßig schwächer waren, aber von der Disziplin her sicherlich den österreichischen gleichwertig. Ich würde mal schätzen, dass das etwa 1/3 der Armee war. Hier im Szenario hat man als Franzose aber lediglich 3 leichte und eine Grenadiereinheit, die ein bisschen brauchbar sind, während der ganze Rest beim ersten Schuss wegrennt.
Da laut der CCN-HP die Franzosen das Ding auch mal gewonnen haben, würde ich dem Szenario vielleicht noch einmal irgendwann in ein paar Jahren ne Chance geben, aber für den Moment halte ich es doch für sehr unausgewogen.
« Letzte Änderung: 18. Juli 2019 - 11:50:12 von Pappenheimer »
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Maréchal Davout

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #2 am: 18. Juli 2019 - 12:55:35 »

Danke für das Posten - interessanter Beitrag!
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Pappenheimer

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Wertingen 1805
« Antwort #3 am: 22. Juli 2019 - 12:44:05 »

Am Wochenende war es wieder soweit. Da Blüchi nicht rumkam, hatte ich Zeit für eine weitere Partie CCN. Langsam werde ich auch mit den besonderen Eigenschaften der Ösies vertrauter, was ganz geschickt ist, da ich dann bei folgenden Spielen auch mal die neuen Landschaftskarten dazulernen muss.

Ich hatte diesmal wieder die Franzosen. https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/251-301-wertingen-8-october-1805.html

"Monsieur!

Da mir meine Kundschafter meldeten, dass der Feind die Aussicht auf zahlreiche Verstärkungen hatte, habe ich beschlossen rasch die gegnerischen Truppen, die vor mir standen durch massive Angriffe zu vernichten, ehe die feindlichen Kräfte mich erdrücken würden. Als Erstes befahl ich Citoyen Oudinot unverzüglich die gegnerische Infanterie mit seinen Grenadieren zu werfen. Der Angriff war erfolgreich und seine Grenadiere schlugen den Feind in die Flucht oder zwangen ihn zum Rückzug. Auch zog Oudinot seine leichte Infanterie heran.
General Lasalle erhielt unterdessen die Ordre mit seinen Husaren gegen Hohenreichen zu rekognoszieren. Es kam dort zu einem kurzen Gefecht. Der Feind ging mit seinen Füsilieren ins Karree und Lasalle zog sich zurück. Das Ziel die ihm etwa um das Doppelte überlegenen österreichischen Fußtruppen und österreichischen leichten Reiter dort zu fesseln, war geglückt.
Denn unterdessen kam der Angriff im Zentrum ins Rollen. Beaumont und Kline warfen dort die österreichische Infanterie zurück und die berittene Artillerie konnte so geschickt eingesetzt werden, dass Beaumonts Dragoner leichtes Spiel mit der feindlichen schweren Artillerie hatten, welche bereits hohe Verluste hatte hinnehmen müssen, als Beaumont die Geschützbesatzungen niederritt.
Obwohl Auffenberg im Zentrum über ein paar Bataillone Grenadiere verfügte, konnte er uns nicht recht standhalten. Ihr Feuer schlug zwar einen Teil der erschöpften Grenadiere Oudinots in die Flucht, die sich in Wertingen festgesetzt hatten, aber dann waren Klines Dragoner heran und drängten die Grenadiere zurück.
Endlich befahl Auffenberg den Kürassieren seines rechten Flügels ehe sie von Oudinots Infanterie zu sehr dezimiert waren, eine entschlossene Attacke, welche die Hälfte von Klines Dragonern warf.
Aber dies bedeutete nicht allzuviel, denn das Zentrum des Feindes lag größtenteils in Trümmern und als endlich Oudinots leichte Infanterie den Wald bei Wertingen verlassen hatte, konnte sie die verbliebenen feindlichen Kürassiere in die Flucht schlagen, während unsere tapfere Kavallerie ein Karree sprengte.
Dies gab Auffenberg offenbar den Rest, denn er zog seine Truppen zurück.

Ich denke, dass angesichts der feindlichen Übermacht und der Möglichkeiten des Feindes sich in den Dörfern zu verschanzen unsere Truppen überragendes geleistet haben. Oudinot hat sich besonders ausgezeichnet, der mehrfach in Gefahr war getötet zu werden.

Votre Citoyen

Murat"

Scheinbar kann sich Murat noch nicht richtig an die neue Regierung gewöhnen, wo er doch ein Schwager des Empereur ist.

Das Szenario finde ich recht ausgeglichen. Ich habe 5:2 gewonnen. Pallas Athene hatte aber auch am Ende beinahe nur noch Karten für ihren nicht mehr vorhandenen linken Flügel.
Die zahlreichen Ortschaften würden es den Österreichern eigentlich leicht machen sich zu halten, da die Kavallerie diese schwerlich erstürmen kann. Deswegen ist es wohl wichtig, dass man als Franzose von Anfang an angreift und evtl. das Risiko eingeht zu weit vorgepreschte Truppen wie Oudinots Grenadiere in meinem Fall zu verlieren.
Es stand nach 4-5 Zügen 3:0, aber dann holte Pallas Athene auf und kam auf 3:2. Erst am Schluss vermochte ich die fast ausradierten Einheiten, die nur noch 1/4 der Stärke hatten, wegzuschlagen. Pallas Athene hättte am Anfang einfach einen Force March oder sowas für die 3 Bataillone hinter Gottmannshausen gebraucht und mich damit sicher aufgehalten.
« Letzte Änderung: 22. Juli 2019 - 14:35:18 von Pappenheimer »
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Maréchal Davout

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #4 am: 24. Juli 2019 - 11:08:58 »

Ja, schön! Im Gegensatz zu Murat muss ich mich auch nicht an den neuen Kontext gewöhnen 😉
Oudinot, Lasalle... endlich fühlt man sich mal so richtig schön zuhause bei einem Bericht von dir! Vive L'empereur! Bei deinen Berichten aus dem 18. Jh. verliere ich oft den Ãœberblick wenn dieser dies tut und jener dorthin verlegt und man sich fragt, machen das gerade die Franzosen oder wer? Hier ist es mir klar! 😊
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Pappenheimer

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #5 am: 24. Juli 2019 - 12:35:45 »

Ja, schön! Im Gegensatz zu Murat muss ich mich auch nicht an den neuen Kontext gewöhnen
Oudinot, Lasalle... endlich fühlt man sich mal so richtig schön zuhause bei einem Bericht von dir! Vive L'empereur! Bei deinen Berichten aus dem 18. Jh. verliere ich oft den Überblick wenn dieser dies tut und jener dorthin verlegt und man sich fragt, machen das gerade die Franzosen oder wer? Hier ist es mir klar!
Das freut mich sehr, dass Dir meine Berichte hier gefallen.

Einige Namen wie Murat oder Ney sind mir auch geläufig, andere wie Beaumont (ein Verwandter des Chevalier d'Eon?) garnicht.

Ich werde erstmal die Österreicher-Box durchspielen, die 1809 endet. Von daher werden Dir viele Generäle was sagen wie auch Rosenberg. Ich weiß garnicht mehr wie oft ich von Dir diesen Namen gelesen hab? Hundert Mal? Ist aber eben auch in der 1809er Kampagne irgendwie unumgänglich.
Dann kommen die Szenarien von Bayernkini und vielleicht noch Hohenlinden dran. Irgendwann will ich auf jeden Fall eines für Fleurus kreieren. 
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D.J.

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #6 am: 24. Juli 2019 - 15:08:59 »

Danke dir für die Berichte :)
CCN ... ohne Mitspieler für mich leider nichts. Aber ich lese gerne die Szenarien auf der Seite :)
Und ja, auch ein paar Bilder der Holzklötzchen wären interessant, denn da ist ja Bewegung auf dem Spielfeld :)
Also mich würde das schon interessieren
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Maréchal Davout

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #7 am: 26. Juli 2019 - 11:19:04 »

Ja, mit Bildern wärs noch besser!

Freue mich schon auf weitere Heldentaten von Liechtenstein, Bellegarde, Rosenberg, Erzherzog Karl und dem anderen Österreichern!
Aber Davout, Massena und der gute Lannes (letztmalig) sind 1809 ja auch dabei... 🙂
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Pappenheimer

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Günzburg 1805
« Antwort #8 am: 30. August 2019 - 21:52:21 »

Tut mir leid, da wieder ohne Bilder, aber hier ist ein Link zur Karte: https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/252-302-guenzburg-9-october-1805.html

Ich übernahm Malher, der auf Befehl Neys ein paar Brücken wegnehmen sollte, wo die Österreicher unter d'Aspré auf Macks Geheiß hin die Donau überqueren sollten.

"Monsieur le Maréchal!

Als ich mit meinen Truppen an der Donauinsel eintraf, bemerkten meine Vorposten, dass der General d'Aspré mit ein paar leichten Truppen und Artillerie bereits die Insel besetzt hatte. Diese Truppen mussten sich doch in ihrer isolierten Lage ausheben lassen. Zuerst aber führte ich meine Truppen gegen Reisenburg vor, damit auch die Artillerie unter Delabasse in die folgende Kanonade einstimmen konnte. Unsere Artillerie machte den Herren Österreichern die Hölle heiß. Ihre Jäger die gegen die Reisenburger Brücke recognoszierten, wurden zum Rückzug gezwungen und die auf der Insel dezimiert. Dann marschierte Marcognets Infanterie über die nahe Brücke und durchwatete die Furt. Doch geriet dort der Angriff ins Stocken. Der Feind brachte auf den Höhen links des Städtchens Günzburg 2 Batterien in Stellung, welche es unmöglich machten, sich auf der Insel festzustetzen und als wir auch dort alle Truppen ausgeschaltet hatten, war auch Marcognets Bataillone aufgerieben oder wie seine Grenadiere zum Rückzug gezwungen. Unsere und ihre Husaren lieferten sich ein denkwürdiges Scharmützel in dem Wäldchen auf der Insel, wobei ich meine Reiter nur schickte, um die Österreicher daran zu hindern nachzusetzen.
Da das Gelände bei Leipheim für einen Angriff durch unsere Infanterie wegen der Sümpfe ungeeignet schien, setzte ich nun auf meinen linken Flügel, als unser Zentrum mehr oder minder abgeschlagen war. D'Aspré muss dies geahnt haben. Er ließ Günzburg vollständig besetzen und schickte Delabasse nun Gyulai mit starken Verbänden entgegen, die jeden Übergang Delabasses durch ihr mörderisches Feuer vereitelten. Da die beiden gegnerischen Batterien im Zentrum nicht mehr viel zu tun hatten, konnten sie auch ihr Feuer auf Delabasse umschwenken. Ehe unsere tapferen Franzosen Handgemein werden konnten, bluteten sie immer wieder aus.
Daher sah ich bald keinen Ausweg als Lefol doch auf den schmalen Pfad nach Leipheim zu schicken. D'Aspré ließ die Donaubrücke von Leipheim besetzen, doch unsere Chasseurs und Carabiniers fegten die Hunde mit ihrem Feuer von der Brücke. Selbst zur Hilfe gekommene Grenadiere wurden abgeschlagen. Doch selber die Brücke zu überqueren vermochte auch Lefol nicht. Erklommen seine Männer die Brücke, so schlug ihnen aus dem Dorf Leipheim ein solches Feuer der Trümmer von D'Asprés linkem Flügel entgegen, dass bald Lafol auch so hohe Verluste erlitten hatte, dass seine Truppen mehr oder minder kampfunfähig wurde.
Als sich allerdings bereits die Dunkelheit zu senken begann, sah Delabasse die Gelegenheit die über die Donau strömenden Österreicher Gyulais zurück zu werfen. Denn sie waren so weit gegangen, dass er sein einziges einsatzfähiges Bataillon Füsiliere ihnen im Bajonettangriff mit einem laut erschallenden "Vive l'empreur!" auf den Leib hetzte. Die Österreicher, die schon erschöpft waren und einige Verluste hatten hinnehmen müssen, wurden in die Flucht geschlagen, während auch die auf ein Drittel dezimierte Mannschaft von Delabasses Kanonieren einem anderen Bataillon dermaßen eins aufbrannte, dass es floh.

Das war ein unerwarteter und knapper Sieg, den wir nach all den abgeschlagenen Attacken auf breiter Front doch endlich dem Mut und kalten Stahl unserer Infanterie zu danken hatten.

General Malher

A la Danube, le 17e vendemiaire/ 9e octobre An XIV"

Am Ende stand es wirklich 6 zu 7 für mich. Ein Quentchen mehr Glück und die Österreicher hätten gewonnen. Ein VB rührte von dem Fakt, dass die Ösies 3 der 4 Orte besetzt hielten.
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Pappenheimer

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #9 am: 05. September 2019 - 13:15:35 »

Hier geht's hoffentlich nächste Woche mit mehr Gefechten des 1805er-Feldzuges weiter.
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newood

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #10 am: 05. September 2019 - 13:54:39 »

Commands & Colours Napoleonik von GMT  wird auch in Berlin gespielt !

Proofley und ich spielen allerdings nicht mit den Holzklötzen, sondern mit unseren Figuren in 20mm.

Wer von unseren Spielen Fotos sehen möchte geht entweder in Facebook

... auf die Seite der Dice Knights in die Fotogalerie

oder aber auf die Seite

... von Privat Proofley

Derzeit liegen die Preußen, die von mir im Gefecht
geführt werden deutlich vorne.

mfg

newood / micha / mr. papertiger
05.09.2019
 
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Pappenheimer

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Mariazell 1805
« Antwort #11 am: 24. Oktober 2019 - 17:01:22 »

Da ich gestern dazu verurteilt war daheim rumzuhängen, schlug ich meinem Fillius vor ein Brettspiel zu spielen und er entschied sich für "das Spiel mit den Armeen" (= CCN).
Er fragte, ob das ein kleines Spiel wäre und daher suchte ich Mariazell raus.
https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/255-305-mariazell-8-november-1805.html

Ich spielte die Österreicher unter Merveldt, die der Ulmer Kapitulation knapp entgangen waren und nun in die Steiermark abmarschieren sollten. Allerdings trafen sie auf Davouts Vorhut unter Heudelet de Bierre.

Hier ein fiktiver Bericht an Erzherzog Johann.



"Kaiserliche Hoheit, allerdurchlauchtigster Herr Erzherzog und Herr!

Als ich eben Kenntnis davon erlangte, daß der Feind meinen Weg zu Erzogl. Durchl. verwehren würde, beschloss ich sogleich das Beste aus meiner bedenklichen Lage zu machen. Gegen meinen linken Flügel wurden zahlreiche feindliche Husaren und dergleichen gesichtet. Da ich nicht darauf hoffen konnte, diesen zu entkommen, befahl ich sogleich meine Infanterie dort in die ausgezeichneten Karrees, so wir so trefflich geübt haben


Die feindliche Infanterie im Zentrum suchte ich durch wohl gezielte Kartätschen aufzuhalten, während meine Grenadiere aus der Reserve in die vordere Linie einrücken sollten, um den feindlichen Reiterangriff zurück zu schlagen.


Denn tatsächlich waren die Franzosen so kühn uns mit ihrer Reiterei wild zu attackieren, was ihnen bald die Hälfte ihrer Reiter kostete. Doch verweigerten sie einen Rückzug. Auch im Zentrum hielten sich meine Truppen tapfer.


Der einzige ernstzunehmende Angriff des Feindes wurde mit seiner Linieninfanterie gegen meinen rechten Flügel unternommen. Denn ihre leichte Infanterie schmolz im Kartätschenhagel zusammen, ehe sie ernstlich das Dorf Mariazell angreifen konnten.
Ja, selbst als ihre Reiterei fast ganz aufgerieben war, wagten sie mit den wenigen, die noch übrig waren in ihrer Wut meinen linken Flügel zu umgehen und meine Artillerie, die sich hatte weit zurückziehen müssen, anzugreifen. Doch nun lernten die gegnerischen Husaren endgültig ihren Meister und wurden mit Kartätschen in die Flucht geschlagen.




Alles schien zu unseren Gunsten. Ich befahl unseren Reserven im Zentrum die Trümmer der französischen leichten Infanterie wegzufegen. Aber die französische Artillerie schoss erstaunlich gut, als würde sie von dem Kaiser der Franzosen selbst dirigiert.


Derweil gelang es einem einzelnen französischen Bataillon nicht bloß unsere Grenzer, die ich auf die Höhen hinter einer Waldung auf unserem rechten Flügel zurück genommen hatte mit dem Bajonett zu zerstreuen, sondern auch ein weiteres Bataillon zu zerschlagen. Somit sah ich mich zum Rückzuge gezwungen und werde mich Kutusow so rasch als möglich anschließen.


Ich bedauere Erzherzogl. Durchl. keine günstigere Nachricht geben zu können und ersterbe in tiefer Devotion als Ihro Erzhzgl. Durchl. ergebenster Diener

v. Merveldt

Mariazell, den 8. November 1805"

Ich hatte am Ende mit 3:4 verloren. Dabei ist es wirklich so, dass das Szenario eigentlich ziemlich vorteilhaft für die Österreicher ist. Sie haben deutlich mehr Infanterie (8:4) und können die franz. Husaren leicht durch Karrees aufhalten. Die Franzosen hatten in unserem Spiel schon eine Menge Glück. Gegen Ende lag ich 3:2 vorne und hätte nur noch die Reste der franz. Truppen rausnehmen brauchen, wozu ich ein paar komplette (wie die Garnison von Mariazell) oder fast komplette Einheiten zur Verfügung gehabt hätte. Aber ich hatte die Franzosen vielleicht ein bisschen rechts unterschätzt. Insgesamt ein eher langweiliges Szenario, v.a. wenn man am Ende zwei ausgeblutete Armeen (od. Divisionen) mit wenig Optionen hat.

Wenn ihr Glück habt, kriege ich es noch auf die Reihe die Bilder hochzuladen.
« Letzte Änderung: 24. Oktober 2019 - 20:49:38 von Pappenheimer »
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Pappenheimer

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Mariazell 1805 (2)
« Antwort #12 am: 24. Oktober 2019 - 20:51:01 »

Für D.J. mit Bildern diesmal.  :)
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D.J.

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #13 am: 25. Oktober 2019 - 04:39:13 »

Vielen lieben Dank, dafür :) Ich wollte doch mal sehen, wie so ein Spiel in Bildern aussieht.
Ich muss sagen: Es gefällt mir in seinem Retro-Style. Es hat etwas von Stratego und dem alten Risiko meiner Kindheit und Jugend, ist aber zugleich "mobiler" und erzählerischer, wenn du weißt, was ich meine.
Könnte mich ja schwerst reizen ...  :)
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Pappenheimer

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Re: CCN Schlachten (keine Bilder)
« Antwort #14 am: 25. Oktober 2019 - 09:34:46 »

Könnte mich ja schwerst reizen ... 
Da musst Du auch nix bemalen. Einziges Handicap vielleicht der stolze Preis.

Einige spielen damit wohl auch solo - was mich jetzt nicht reizen würde.
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