Wir sind am letzten WE wieder zu einer Partie CCN gekommen.
(Der Parma-Bericht wird dann irgendwann auch wieder fortgesetzt.
)
Diesmal spielte ich mal die Ösies, vielleicht weil ich die Kampagne irgendwie vergessen hatte oder so und meine bessere Hälfte die Franzosen unter Dupont.
Los geht's!
Hier ne Karte:
https://www.commandsandcolors.net/napoleonics/maps/third-coalition-1803-1806/253-303-haslach-jungingen-11-october-1805.html"Ich darf Ihro Exzellenz von unserer letzten Bataille berichten.
Die Generäle Schwarzenberg und Erzherzog Ferdinand wurden mit dem Angriff betraut. Sie trafen auf zahlreiche Infanterie. Schwarzenberg meldete mir, daß er beabsichtige sogleich die feindlichen Truppen über den Haufen zu werfen. Tathsächlich vermochte er das Dorf Böfingen vor dem Feinde einzunehmen, der durch das Feuer seiner Artillerie und Infanterie sehr geschwächt wurde.
Erzerzogl. Durchlaucht aber sahen sich einer schlimmeren Lage gegenüber, da er nur über Kürassiere und Ulanen verfügte, derweil der Feind mit zahlreicher Infanterie anrückte. Die berittene Artillerie die Erzherzogl. Durchl. unterstand erzielte nur geringe Wirkung und der Feind nahm rasch den Kirchhof von Jungingen ein.
Schwarzenberg schwor so rasch als möglich Erzherzog Ferdinand über eine Brücke Verstärkungen zuzuschicken. Er hatte bereits Grenadiere dazu auserkoren Jungingen anzugreifen.
Derweil gelang es FML von Schwarzenberg die Masse der französischen Infanterie der Division Dupont die vor ihm stand zu werfen und somit eine Eroberung Böfingens durch dieselbe zu verhindern. Einzig die feindliche Kavallerie und Artillerie schien ihm noch Schwierigkeiten bereiten zu können.
Erzherzog Ferdinand konnte nun schlechterdings dem Vordringen der feindlichen Infanterie ruhig zusehen, die leicht den Aufmarsch von Schwarzenbergs Grenadieren zu verhindern drohten. Daher ließ er mit der Hälfte seiner Kürassiere feindliche Husaren attackieren, die bis auf einen Wald vorgegangen waren. Der Angriff war erfolgreich. Ein nahestehendes Bataillon der französischen leichten Infanterie musste Karree bilden, als die Kürassiere auch sie angriffen. Somit war etwa die Hälfte der feindlichen Kräfte am französischen linken Flügel durch eine Reiterattacke gebunden.
Unter hohen Verlusten schlug sodann FML Schwarzenberg die Angriffe von Marchands Franzosen auf Böfingen zurück. Die französische Artillerie schoss dabei auf kurze Distanz in die Reihen unserer Füsiliere, die aber nicht wichen.
Die Grenadiere, die Schwarzenberg abgeschickt hatte, wateten durch eine Furt, da der Weg über eine Brücke zu weit schien. Hier aber sichteten Vorposten französische Dragoner, die bereit waren, diese Verstärkungen zusammen zu hauen.
Der Erzherzog beschloss indessen auf mein Anraten so viel wie möglich noch mit seinen Kräften zu unternehmen, da es beim ganzen Sieg darauf ankäme, daß die Herren Franzosen von ihrem rechten Flügel keine Verstärkungen zu ihrem rechten hinüberführen könnten, der kurz davor stand zusammen zu brechen. Daher setzten die Kürassiere ihr Vordringen vor; trafen aber bald auf feindliche Dragoner.
Marchands Infanterie hatte offenbar Verstärkungen erhalten. Denn französische Husaren brausten heran, um der bedrängten Infanterie Luft zu verschaffen und so musste ein Theil von Schwarzenbergs Infanterie ins Karree. Die abgeschickten Grenadiere wurden mitten in der Furt attackiert und mussten ebenfalls Karree formieren. Doch nun donnerten die Salven unserer Infanterie und ihrer Bataillonsgeschütze.
Schwarzenberg versicherte mir in einer Depesche, wo es nur auf ihn ankomme, habe er noch genug Bataillone in der Reserve, wenn nur nicht die Franzosen Erzherzogl. Durchl. alle Knochen im Leibe zerbrächen bis er mehr Truppen schicken könne oder den Durchbruch für unsere Armee erzielt habe.
Tathsächlich war unterdessen die erste Angriffswelle der Kürassiere des Erzherzogs zusammengebrochen. Zahllose Pferd mit leeren Sätteln liefen zurück. Aber Erzherzog Ferdinand hatte immerhin erreicht, daß die französische Rechte nicht viel mehr unternommen hatte als einen Theil von Jungingen wegzunehmen. Die berittene Artillerie allerdings taugte wenig gegen Infanterie hinter Kirchhofmauern, so versicherte mir der Erzherzog.
Daher insistierte ich gegen Schwarzenberg darauf, daß er nichts unversucht seyn lassen dürfte, den Feind völlig zu werfen. "Ich werde meine Pflicht thun und meine Truppen brennen darauf es ebenfalls nicht zu vergessen." versicherte mir der Feldmarschallleutnant von Schwarzenberg. In der That fegten seine Salven den Feind vom Feld, der fast all seine Infanterie verloren hatte. Marchand selbst soll mit seinem Stab das Weite gesucht haben!
Die wenigen Grenadiere, die den Kampf in der Furt überlebt hatten, gingen in einen Wald in Deckung. Erzherzogl. Durchl. hatte auch bereits die Hälfte seiner verbliebenen Kürassiere eingebüßt, da das gegnerische Feuer erbarmungslos in seine Reihen hinein hielt. Ein Angriff der Kürassiere, die sich aufgeopfert hatten, hatte immerhin die französische Artillerie dazu gezwungen aufzuprotzen und sich ein Stück zurück zu ziehen. Dafür hatte der Feind, der von Rouyer kommandiert wurde, wie ein Gefangener gestand auch die Häuser des Dorfes Jungingen besetzt und es war zweifelhaft wie nun auch die neuerlich eintreffenden weiteren Verstärkungen an Infanterie sich zwischen den zahlreichen Gehölzen im Angesicht der wohl verschanzten französischen Infanterie entfalten sollten.
Das französische Musketenfeuer, das aus allen Fenstern von Jungingen heraus schlug war mörderisch und kostete den Herrn Erzherzog seine letzten Kürassiere, die in einem Gehölz sammeln sollten. In seiner Verzweiflung ließ der Erzherzog sodann seine letzte Kavallerie attackieren. Sie preschte um den Wald linkerhand Jungingen vorüber und die Ulanen stürzten sich auf die vom Feind zurück genommenen Dragoner, die sie in Stücke hauten. Des Erzherzogs Verstärkungen und seine Artillerie nahmen mit ihrem Feuer die Verteidiger von Jungingen aufs Korn.
Dichter Pulverqualm versperrte die Sicht.
Die Entscheidung aber kam auf unserem rechten Flügel.
Marchands letztes Bataillon war in alle Winde zerstreut. Seine Artillerie harrte aus - eine Situation die mich mit Verlaub an die französische Artillerie in der Schlacht bei Plassey erinnerte.
FML Schwarzenberg befahl diese Batterie mit einem solchen Feuer zu belegen, daß sie endlich auch aufprotzen und den Rückzug antreten müßte. Doch was geschah da?
Die Füsiliere unserer Rechten nahe dem Donauufer legten an, feuerten und da rannten die Artilleristen alles von sich werfend davon wie die Hasen und der Weg für unsere Armee war frei.
Die Armee ist also trotz unserer Niederlage bei Günzburg gerettet und ich werde suchen so rasch als möglich mit Feldmarschall Kutusow am Böhmerwald oder wo es sonst dienlich scheint, Verbindung aufzunehmen, bitte mir aber einige Rasten aus, so sie uns der Napoleon zulässt.
Hochachtungsvoll
Mack"
Das Szenario ist wirklich interessant. Nummerisch scheint es mir ausgeglichen. Dass aber Ferdinand 4 z.T. sehr guten Infanterieeinheiten gegenüber steht, macht es für den österr. Spieler schwierig, da die franz. Infanterie kaum zu knacken ist. Auf franz. Seite ist scheinbar die Herausforderung so rasch wie möglich Marchand zu entlasten indem Rouyer Infanterie in die Gegend von Böfingen transferieren muss, damit dort Marchand nicht von der Übermacht großer österr. Bataillone überrannt wird.
Ich hatte eine Menge guter Karten wie Bayonetcharge und Force March womit es mir gelang die Infanterie meines entscheidenden Flügels zu bewegen. Hart natürlich bei nur 4 Handkarten wenn eine durch Karree flöten geht.
Es war aber nicht unknapp. Am Ende hat meine Infanterie mit 4 Würfeln dreimal Artilleriesymbole gekriegt und dadurch die Batterie Marchands weggehauen. Das war ja der Sieg. Hätte das versagt, wäre der Sieg auch leicht französisch geworden. Den Franzosen fehlten nämlich auch nur noch 2 Victorybanners und meine berittene Artillerie war ziemlich geschwächt und auch die Ulanen empfindlich, wenn etwa die leichte franz. Infanterie mal mit ner glücklichen Salve reingehauen hätte.