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Autor Thema: Dreißigjähriger Krieg in 28mm  (Gelesen 11288 mal)

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tattergreis

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #15 am: 11. Januar 2021 - 12:06:04 »

Oh oh, ich wußte nicht, dass fremde Erwartungen auf mich zukommen ???

Leider muss ich darauf hinweisen, dass ich auf historische Korrektheit in Bezug auf Kleidung wenig wert lege, ich den Umgang mit Tuschen noch lerne und die Auswahl der Konfliktparteien von der Schönheit der Fahnen beeinflusst wird. Fernziel ist es, die Invasion der Japaner in Böhmen auszufechten, die Protestanten zu plätten ist da nur Zwischenziel. Tom Cruise gegen Flügelhusaren hat doch watt. ;D
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Riothamus

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #16 am: 11. Januar 2021 - 12:46:31 »

Vergiss nicht die Einheiten von Native Canadians, die Richelieu den Schweden zur Verfügung stellte, und die Kampfmönche des Papstes.

Spaß beiseite: Da lässt sich ja nun wirklich wenig falsch machen. Eher helles Leder statt Dunkles und eher Naturfarben beim Stoff. Und Ausnahmen bestätigen die Regel. Die zwar gut ausgerüsteten, aber eher zurückhaltend eingefärbten Schweden standen bei Breitenfeld neben der in hellen, teils leuchtenden Farben eingekleideten Sächsischen Armee am anderen Flügel. Es gab auch einige uniformierte Einheiten und Armeen für die eine Leitfarbe vorgegeben war: Jeder Mann sollte möglichst etwas in dieser Farbe tragen, wodurch zumindest die Einheiten als zueinander gehörig kenntlich waren. Alles kenne ich da auch nicht, vielleicht erinnert sich Pappenheimer besser an damals, schließlich war er ja vorne mit dabei. Gelb galt in Deutschland immer noch als Farbe der Schande, aber die Nationalitäten waren in den einzelnen Einheiten bunt gemischt. Bei den Kaiserlichen etwa konnte der Türke neben einem Samen und einem Spanier stehen, hinter ihm ein Italiener, vor ihm ein Schotte. Und sogar Schweden dienten beim Kaiser. Ich bin sicher, wenn du nicht speziell eine bestimmte Truppe darstellen willst, wirst du schon eine generische Truppe hinbekommen, die auf so ziemlich allen Seiten dienen kann. Schlussendlich sahen auch zunächst bunt eingefärbte Truppen nach ein bis zwei Jahren dann wieder wie alle anderen aus. Und die Sachsen dürften schon bei ihrer Flucht am selben Tag nicht mehr so bunt ausgesehen haben: Aufgrund des trockenen Wetters sollen Staubwolken über das Schlachtfeld gezogen sein. Stofflieferungen und -äh- -einkauf bedingte aber oft große Einheitlichkeit...

Es ist eben auch wieder die Frage, ob Parade oder Schlachtfeld nach wochenlangem Manövrieren das Motto für die Darstellung deiner Minis ist.
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Riothamus

Riothamus

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #17 am: 11. Januar 2021 - 13:07:53 »

Unterschätze auch nicht, dass da ganze Großstädte unterwegs waren. Zeitweise mussten auf einen Soldaten fünf weitere Personen gerechnet werden. So wurden dann aus 20.000 Söldnern 120.000 Reisende. Bei zeitweise 5 schwedischen Heeren (ja, darunter die Hessen), dem Heer der Liga, zwei kaiserlichen und zwei spanischen, war ein großer Teil der Bevölkerung in diesen Verwüstungsapparat eingebunden. Man muss sich dann auch nicht mehr fragen, warum sich der König von Ungarn und der Kardinalinfant nach der Schlacht von Nördlingen trennten. Und schon ganz ohne Plünderungen und Gräueltaten wurden dem Land Einwohner entzogen.

Anders herum gab es wohl kein Handwerk, dass im Heereszug nicht vertreten war und "die Weiber der Söldner" konnten sicher auch oft nähen. Und das bedeutete auch eine gewisse Autarkie, wenn nur Geld und landwirtschaftliche Güter herbeigeschafft wurden.

Und nicht zuletzt kam dadurch noch ein individuelles Element in Bekleidung und Ausrüstung der Söldner.

(Für diejenigen ohne viel Wissen über die Hintergründe: Es kam sogar vor, dass Generäle und Fürsten mit den Truppen wie mit Landständen verhandeln mussten. Oxenstierna soll sogar ausdrücklich gesagt haben, dass er die Armee wie einen Reichsstand behandeln müsse. Diese Macht kam nur dadurch zustande, dass es sich eben nicht allein um eine kämpfende Truppe handelte. Die Söldner brachten sozusagen ihren Rückhalt mit.)
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Riothamus

tattergreis

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #18 am: 25. Januar 2021 - 15:32:57 »

meine erste Einheit ist fertig:


Die Minis hatte ich eigentlich für den ECW gedacht, die Fahne ist eine Fehllieferung (falsche Größe) für meine Imagi-Nation WSS/SYW-Armee, die ich noch ein wenig ergänzt habe. Für welche Seite sie kämpft sollte erkennbar sein.



Das soll einen bayerischen Kürassier darstellen, ich hoffe man erkennt dies.

Hier nochmal einen link zum kostenlosen Regelwerk
https://thewargamorium.files.wordpress.com/2016/03/268954336-brevis-editio-tercios-english.pdf

Im eigentlichen Regelwerk übernehmen die Kommandeure einen wichtigen Anteil am Spielgeschehen.

Mir macht es Spaß, mal wieder Listen zu erstellen; ein Kampagnensystem hab ich auch schon entworfen, aber winzige Dinge können schnell alles ändern. Siehe Signatur
« Letzte Änderung: 25. Januar 2021 - 21:20:47 von tattergreis »
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Riothamus

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #19 am: 25. Januar 2021 - 20:56:04 »

Die sehen schön aus und die Farben sind teils richtig toll getroffen.
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Riothamus

tattergreis

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #20 am: 25. Januar 2021 - 21:32:52 »

Hast Du schon herausgefunden, für welche Seite diese Einheit kämpft?

Regeltechnisch soll dies eine classic squadron darstellen, die Musketiere (die auch irgendwann Musketenstützen bekommen) laufen nach dem Feuern nach hinten. Leider ist es nicht möglich gewesen, das Laufen zw. den Gliedern gut darzustellen, das hätte zu gedrängt ausgesehen.

Ich werde ja auch eine reformierte "Bataillone" darstellen (sind genauso groß, also 18x6cm bei mir, wie squadrons), die von mir beabsichtigte optische Unterscheidung nach taktisches Konzept wird aber hintenangestellt, weil mir die Figuren von "Bohemian Troops" https://www.horcata.eu/category/thirty-years-war/  so gut gefallen, die werde ich doch eher weit auseinander basieren.

cheers
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Riothamus

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #21 am: 25. Januar 2021 - 22:15:00 »

Mit bayrischem Kommandeur und viel Rot, liegt die Liga nahe. Doch im 30jährigen Krieg müssen diese Hinweise nichts heißen.

Der Wahlspruch ist mir zwar geläufig, aber so sehr ich mich auch darüber ärgere, erinnere mich gerade partout nicht, wer diese sarkastische Einstellung kund tat.
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Riothamus

tattergreis

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #22 am: 25. Januar 2021 - 22:57:17 »

Meine Truppen der katholischen Liga tragen erstmal blau, Wallensteins Truppen dann wahrscheinlich ein madder red, die Dänen ein normales Rot. Hessen-Kassel wird dann auch blau, ein paar Zinnminis aus Tschechien bekommen grün-rot, das sind dan irgendwelche Protestanten. Gelb werden eventuell schon Spanier, zusammen mit Rot, aber das ist noch nicht aktuell. Schweden plane ich nicht.

Mir fehlen Hinweise zu sächsischen Truppen, wahrscheinlich nehme ich da weiß/grün.

Der Spruch In Pecunia veritas ist meine eigene Verballhornung, eigentlich kenne ich nur In Vini veritas, weiß aber nicht, woher der stammt. Die Rückseite der Fahne sagt "Aurum Potencia est", es soll eben eine Söldnertruppe aus der Schweiz sein, die mal hier, mal dort kämpft.
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Pappenheimer

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #23 am: 26. Januar 2021 - 08:40:39 »

Das erste Regiment finde ich sehr schön. Ob jetzt ursprünglich für Englischen Bürgerkrieg gedacht oder was anderes, ist doch eigentlich auch schnuppe.

Der Vorteil an Dreißigjährigem Krieg ist ja auch, dass Du quasi sowas wie Imaginations-Kleinstaaten als eigenständige Mächte hast. Ich denke da z.B. an den Kommandanten vom Hohentwiel, der kraft seiner tollen Festung eigenständig wie ein Fürst mit Franzosen, Schweden, Bayern und Kaiser verhandelte.

Bei den Fahnen sind ja viele nur noch als Fragmente bekannt, andere garnicht.
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Kniva

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #24 am: 26. Januar 2021 - 13:10:03 »

Wo bekommt man eigentlich das eingangs erwähnte Regelwerk "Tercius (Brevius Edito)"?


Gruß

Kniva
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tattergreis

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #25 am: 26. Januar 2021 - 16:42:27 »

@Reitergeneral Pappenheimer
exactly! Ich mixe Truppen aus verschiedenen Epochen, möchte aber eine Kampagne spielen, die einen historischen Bezug hat. Mal sehen, was die gotteslästerne Gegenseite dazu meint.
Eine kurze Darstellung zur Thematik in Deutsch:
https://www.youtube.com/watch?v=ELvvmB8GnJo

@Kniva
Brevios Edito ist die abgekürzte Version, sie ist frei erhältlich im angegebenen link

https://thewargamorium.files.wordpress.com/2016/03/268954336-brevis-editio-tercios-english.pdf

Die volle Version hab ich mir bei Tercio miniatures geholt
https://terciosminiatures.com/product-category/rules/
Kostet leider 10 € Versand. Falls Du Interesse an der vollen Version hast, kannst Du mir ne pm schicken, dann können wir uns eventuell das Porto teilen. Ich schreib aber eh nochmal etwas zu den Unterschieden.
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Maréchal Davout

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #26 am: 26. Januar 2021 - 17:14:40 »

Schicke Einheit! Da juckt es mich auch immer wieder in den Fingern, den Konflikt mal zu bespielen... :)
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Jens von Tabletop Generals

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #27 am: 26. Januar 2021 - 17:15:29 »

Der Sketch ist gut, deine Truppe aber auch  8).
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Jarovit

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #28 am: 27. Januar 2021 - 07:37:00 »

Ja wirklich schick geworden,gefällt mir gut deine erste Einheit.
Die zurückgehenden Truppen sind zwar nicht so mein Geschmack aber der Rest ist Top.

Da juckt es mich schon in den Fingern selber was zu bemalen.
Ich habe mich bei meinen Truppen für gedecktere Farben entschieden. Aber erstmal gucken wie das ausschaut.

Grün/Weiß für die Protestanischen/Sächischen Truppen finde ich eine gute Idee und werde das übernehmen.

Immer schön weiter malen dann klappt es auch mit dem ersten Spiel... ;)
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tattergreis

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Re: Dreißigjähriger Krieg in 28mm
« Antwort #29 am: 27. Januar 2021 - 08:09:56 »

Die abgebildete Einheit ist nicht nach Regelbuch gebased!

Laut Regelbuch ist eine Regimentseinheit 12cm breit, das war mir zu wenig. Meine ist 18cm breit (3 Basen 6x6cm).

Eine reine Schützeneinheit (Seite 28 Musqueteers oder Foot Arquebusiers)  besteht bei mir aus 2 Basen 6x6cm, ich brauch also nur den Pikenanteil wegnehmen, dann hab ich ne Schützeneinheit.
Aus 2 Regimentseinheiten kann ich also 2 Schützeneinheiten und eine Pikeneinheit aufstellen.

Und ein Tercio kann ich aus zwei classic Squadrons bilden.

Die zurücklaufenden Truppen sollen den sogenannten Kontermarsch   https://de.wikipedia.org/wiki/Kontermarsch  darstellen, obwohl es sich in der abgebildeten Form eigentlich um Enfilade  https://de.wikipedia.org/wiki/Enfilade_(Milit%C3%A4r)  handelt. Das konnte ich aber imho nicht gut darstellen, das wäre nur Gedrängel gewesen.
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