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HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
tattergreis:
Pappenheimer schrieb:
--- Zitat ---Dazu kommen die Instruktionen des Maréchal de Saxe, die eine völlige Umstrukturierung des gewaltigen Corps d'Armée vorsehen, worauf eigentlich erst der massive Angriff auf Rocoux folgen soll. Befolgen Du Chayla, Contades und Clermont-Gallerande den komplizierten Befehlen des Maréchal oder wird die typisch französische Liebe zu la gloire alles zunichte machen?
--- Ende Zitat ---
Dazu schreibt D.J.
--- Zitat ---Spaß beiseite:
Das wird ein feines Gefecht :)
--- Ende Zitat ---
???
Ich vermute eher es wird ein chaotisches Durcheinander. Pappe erwähnt die" ...komplizierten Befehlen des Maréchal" und spoilert schon Ungehorsam :D
D.J.:
Ungehorsam?
Welch ein böses Wort für ... hm ... überbordende Eigeninitiative 8)
Pappenheimer:
Clermont-Tonerre und D'Estrées waren im selben Kegelclub. Äh, spielten schon einmal die eine oder andere Partie Hombre miteinander und trafen sich nun unter den Kanonen des Feindes um zu beratschlagen, was zu tun sei. Clermont-Tonerre sagte, er solle eigentlich warten bis die gesamte Artillerie des Corps d'Armée aufgefahren wäre, aber diese steckte zwischen Lontin und Aleurs fest. D'Estrées meinte, er habe keine Lust seine schönen Husaren im Kartätschenhagel opfern zu lassen nur um den Befehlen des Maréchal Folge zu leisten. Zum Glück hatte Clermont-Tonerre eine gute Bouteille Vin Rouge dabei, die der Maréchal scheinbar verschmäht hatte obwohl Du Chayla sie ihm mit besten Empfehlungen zugeschickt hatte. Die Flasche wurde geköpft und die Entscheidung getroffen. Man konnte schlecht zurück, um die Kavallerie aus dem Schussfeld zu nehmen. Also gab es nur eine Wahl: Attacke!
So donnerten die Reitermassen auf den Hügel zu.
Der Prinz von Birkenfeld befahl den Gegenangriff und die Kavallerie prallte am Abhang aufeinander. Die Niederländer hatten den Vorteil des Geländes. Doch die Franzosen waren wild entschlossen und viele...
Pappenheimer:
Tut mir leid, dass ich ein paar Bilder zu groß hochgeladen habe. Bei mir geht's mit rüberscrollen. Die nächsten werden wieder kleiner. :)
Pappenheimer:
Der dichte Qualm machte langsam das Schlachtfeld unübersichtlich. Ligonier musste mitansehen wie Maubourg und Hérouville auf Rocoux zustürmten.
Der Prinz von Lothringen hatte sich endlich entschieden zumindest sein zweites Treffen unter FML Burghaus und GFWM Baden-Durlach in Kolonnen umzugruppieren und an die bedrohte linke Flanke zu entsenden. Bei der Distanz konnte das Manöver aber Stunden dauern, zumal diese Brigaden bald in die noch immer im Hohlweg feststeckenden Niederländer unter Smissaert hinein drängen würden.
Der Prinz von Waldeck bemühte sich Smissaerts Kolonne vorzuführen. Doch wohin? In Marschkolonne in den wogenden Kampf um Rocoux? Veldtmann hingegen hatte seine Infanterie umschwenken lassen um Hérouvilles Sturmkolonne unter Feuer zu nehmen.
Der Hohlweg war ein Nadelöhr oder eine schreckliche Falle?
Lieutenant-General Hérouville selbst an der Spitze seiner vorstürmenden Männer wurde unweit dem Regiment Royal-Vaisseaux von einer Musketenkugel niedergestreckt und nach hinten geschleppt.
Der Kampf um Rocoux wurde mit aller Erbitterung geführt. Das hessische Abwehrfeuer hatte wenig bewirkt. Rasch erklommen die Franzosen von Süd und Ost die Mauern des Ortes. "Revanche!"-Rache für den getroffenen Kommandeur schrien die einen - "Vive le Roi!" die anderen. Hérouvilles grimmige Männer kannten kein Erbarmen und machten das Bataillon vor ihnen nieder. Das Maubourg entgegen stehende Bataillon musste schwer mitgenommen das Feld räumen. Doch waren die französischen Bataillone zu erschöpft so rasch das Dorf zu besetzen. Die Hälfte von ihnen zog sich zurück und brachte Unordnung in die tiefe dahinter stehende Kolonne. Maubourg entschied, dass sein führendes Bataillon unmöglich würde Rocoux halten können und entschied nicht damit in das Dorf vorzudringen, welches von der hannoveranischen Batterie dahinter sogleich bestrichen werden konnte.
D'Estrées und Clermont-Tonerres Reiterei preschte derweil den Hang hinauf und hieb in die niederländische Kavallerie Birkenfelds. D'Estrées anführendes Regiment wurde dabei völlig zerschlagen. Aber Birkenfeld hingegen büßte binnen Kurzem beide Regimenter ein, die in wilder Flucht über den Hügel Richtung Maas davon stoben und Hammersteins hannoveranische und britische Reiterei in schwere Bedrängnis brachten.
Die Situation nach der Schlacht der Kavallerie war eine trostlose für die Pragmatische Armee. Die niederländische Armee unter Waldeck war zerbrochen. Bis auf ein paar Plänkler hatte Generalmajor Zievel nichts mehr dem Corps unter Clermont entgegen zu setzen. Seine tapfer ausharrende Batterie drohte überrannt, er selbst drohte gefangen genommen zu werden. Die Bayern zogen sich weiter zurück, da sie sich nicht sammeln konnten. Die Panduren lieferten sich ein auswegloses Scharmützel mit den nachdrängenden Grassins und Morlières.
Waldeck verfügte über keine Kavallerie mehr um den Rückzugsweg über die Pontonbrücken offen zu halten. Die Masse seiner Infanterie war noch garnicht zum Schlagen gekommen, da sich die Kämpfe an der Linken abgespielt hatten. Seine Reiterei hatte zwar günstig gestanden um den Feind zu erwarten, aber ungünstig zu reagieren, wenn Ance gefallen war.
Der Prinz von Lothringen war inzwischen in Lethargie verfallen. Beunruhigende Nachrichten waren von seiner starken Kavallerie eingetroffen. Das erste Treffen war bis auf die Linie Enick-Fexhe vorgerückt, dort aber in zunehmend schwereres Feuer geraten und hatte keine Lust sich gegen ausgezeichnet stehende Dragoner auf einer Anhöhe hinzuopfern, wobei der Angriff bergab und wieder hinauf alle Wucht verlieren würde. Seine Kanonen arbeiteten noch immer hervorragend und hielten immerhin Clermont-Gallerande vor Varoux und Liers nieder.
Douglas hatte aber letztlich auch diesen Ort nicht mehr halten können, da Clermont-Gallerande sein Feuer mit Artillerie und Infanterie derart konzentrieren konnte, dass auch die Hannoveraner dort das Heil im Rückzuge hinter Ligoniers Linien suchen mussten.
Nun kam es darauf an, ob Du Chayla oder Clermont-Gallerande rechtzeitig Varoux besetzen würden. Die Gardes Francaises waren eigentlich noch zu weit weg, hätten aber für sich, dass die Bataillone größer waren, keinerlei Verluste bislang erlitten hatten und ausgeruht waren. Clermont-Gallerandes Infanterie hingegen hatte schwer unter dem bisherigen Artilleriefeuer und dem wilden Schießen der Verteidiger von Varoux und Liers gelitten. Ein paar Kartätschen der Hannoveraner und sie würden rennen...
Contades steckte immernoch mit seinen Schweizern hinter d'Aspremonts Gardes Francaises fest. Immerhin hatte seine französische Infanterie bald den aufwändigen Marsch von einer Flanke zur anderen des Corps de Réserve beendet! Montagne, der Contades unterstellt war, hatte mit einem geschickten Schachzug - das Wäldchen zu besetzen - die gesamte österreichische Armee Matt gesetzt. Würde diese nun all ihre Infanterie wegen ein paar Plänklern nach Fexhe und Enick hineinwerfen müssen? Die leichte Infanterie ist schnell und könnte Fexhe rasch einnehmen und von dort die Kavalleriemassen des rechten Flügels beschießen!
Obwohl wenig nach den Plänen des Maréchal de Saxe gegangen war, konnte er mit den Ergebnissen zufrieden sein. Binnen 2 Stunden hatten seine Truppen alle starken Plätze des Feindes gesäubert. Nun kam es auf Zeit an. Bald würde es dunkel werden und würde es den Hannoveranern vielleicht gelingen rechtzeitig Varoux und Rocoux zu bemannen?
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