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HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48

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Pappenheimer:
Nun überschlugen sich die Ereignisse.

Minuzzi hat sich selbst zu Fabretti begeben. Die bayerischen Hohenzollern-Dragoner machten kehrt und sollten anscheinend bis gegen den Inn zurück gehen. Doch es brach Chaos aus, als eines von Fabrettis Bataillonen von meinen Batterien und den eintreffenden österr. Grenadieren unter GFWM Platz unter Feuer genommen wurde. Die Männer gerieten in Panik und flüchteten.
Fabretti wurde von einer Kugel getroffen (9). Die österreichischen Grenadiere nahmen ihn gefangen.

Zeitgleich führte Obrist Thürheim seine Grenadiere in einem wütenden Angriff gegen Simbach. Die dort stehenden bayerischen Musketiere verloren gleich den Mut und räumten das Dorf ohne ernsthaften Widerstand.
Selbst die bayerische Artillerie geriet in Schwierigkeiten, da die geschickt Deckung suchenden Panduren sie gezielt unter Feuer nahmen.


Damit hatte sich das Schlachtfeld grundlegend geändert.
(V.l.n.r.:  ) Die siegreiche österreichische Reiterei hatte Preysings agressive Versuche abgewehrt.
Im Zentrum war Thürheim mit seinen wenigen Mannen erfolgreich gegen Gabrieli vorgegangen. Seine Leute hatten aber auch geschickt beispielsweise die Wassermühle genutzt, während Gabrieli seine nummerische Übermacht garnicht zur Geltung brachte.
Weiter nördlich bei der Straße nach Neuburg waren endlich GFWM Platz und FZM Thüngen so nah heran gekommen, dass sie Fabretti in ernsthafte Schwierigkeiten brachten. Lange konnten hier die wenigen verbliebenen bayerischen Truppen, deren Rückzugsweg über die Simbacher Brücke scheinbar obendrein abgeschnitten schien nicht mehr durchhalten.

D.J.:
Diesen Spielbericht bzw. den Link dazu habe ich mir abgespeichert und werde ihn die Tage in Ruhe lesen :)
Da freue ich mich schon drauf, auch wenn ich vermutlich wenig konstruktives zur Diskussion beitragen kann.
Aber auf alle Fälle Danke für deine Mühen :)

Pappenheimer:
St. Ignon und Lucchesis Adjudant (Dith.) zogen nun all ihre Reiterei für den entscheidenden Schlag zusammen. Da Preysing zuvor durch den Beschuss durch Thürheims Panduren seine Raymond-Kürassiere eingebüßt hatte, verfügte er nicht mehr über viel, was er diesem Ansturm entgegen setzen konnte.


So verwundert es wenig, dass die österreichischen Kürassiere und Dragoner nun Preysings bayerische Husaren und Dragoner in die Flucht schlugen.

Endlich führte Gabrieli seine bayerischen Musketiere und Grenadiere heran um ein weiteres Vordringen meiner Reiterei zu unterbinden.


Zwischen Erlach und Simbach hingegen gelang den Bayern ein seltener Coup. Forgáchs Grenadiere waren deutlich unterlegen und die Hälfte von ihnen wurde vernichtet und warf die Musketen weg, da die Bayern von allen Seiten auf sie eindrangen.

Derweil nahmen Gabrielis Bayern das Dorf Simbach dermaßen unter Feuer, dass Thürheim keine andere Wahl zu haben glaubte, als seine Grenadiere wieder heraus zu nehmen.


Er ließ sie durch Panduren ersetzen.

Gabrieli dachte mit denen leichtes Spiel zu haben und ließ Simbach mit gefälltem Bajonett stürmen. Thürheim schickte seinen Panduren Grenadiere zur Hilfe, welche eines der bayerischen Bataillone in der Flanke fasste. Doch ohne Erfolg.


Thürheims Grenadiere wurden abgeschlagen und viele ertranken im Simbach. Seine verzweifelt sich wehrenden Panduren wurden von Gabrielis bayerischen Musketieren niedergemacht. Die bayerische Fahne wurde wieder in Simbach gehisst. "Victoria!" klang es durch das Dorf.


Gleichzeitig hatte St.Ignon all seine Eskadronen zusammengezogen und diese österreichische Kavallerie stürmte auf ein bayerisches Bataillon zu. Dieses behielt allerdings die Nerven und schlug mit einer heftigen Salve die angreifenden österreichischen Kürassiere zurück.
Das war wohl die letzte Chance meiner Reiterei die Schlacht zu entscheiden.


Doch die Entscheidung fiel am nördlichen Ufer des Simbachs.

Zwar konnte ein letzter Bajonettangriff von Forgáchs österr. Grenadieren von den erbitterten bayerischen Grenadieren abgewehrt werden.

Dafür aber waren nun GFWM Platz und FZM Thüngen angekommen und griffen in die Kämpfe ein. Platz österr. Grenadiere und Thüngens Füsiliere schossen die armen bayerischen Hohenzollern-Dragoner zusammen. Kopflos suchten sie das Heil in der Flucht. Viele Pferde rutschten die steilen Uferböschungen hinab, so dass die Dragoner in den Simbach stürzten. Thüngens Füsiliere setzten Fabrettis abziehenden Musketieren nach und rangen sie in einem kurzen ungleichen Kampf nieder.


Die Bayern nördlich des Simbachs gerieten ins völlige Chaos. Nur noch die bayerischen Grenadiere waren übrig.

Gabrielis bayerische Infanterie ballte sich rund um Simbach und inmitten der Häuser.


Fabretti ritt allein dem Simbachufer zu. "Rette sich, wer kann!" war die Losung.


Das war die Entscheidung. Die Armee des gefangenen Minuzzi war geschlagen. Er hatte keine berittenen Truppen mehr außer den gesammelten Grenadieren zu Pferd. Die Trümmer seiner Armee hatten keine einzige Chance als auf die bald überfüllte Innbrücke nach Braunau zu zuströmen.


Hier die Verluste (aus dem HoW-Forum kopiert) :
5th turn
Bavarians: 5 p. (Hessian dragoons lost)
Austrians: 9 p. (1 x cuir. under Lucchesi lost, Lucchesi captured (later replaced by a dithering commander))

6th turn
Bavarians: 3 p. (1 x Raymond cuir. lost (shot down by pandours!), 1 bn. under Fabretti lost (shot down by Austrian musketry and artillery), Minuzzi wounded and captured)
Austrians: 9 (8,5) p.

7th turn
Bavarians: 1,5 p. (1 x Bav. hussars lost, 1 x Gabrieli-dragoons lost both in HtH-fighting)
Austrians: 8 p. (1 x gren. under Forgách)

8th turn
Bavarians: -0,5 p. (Gabrieli-dragoons lost, 1 bn. under Fabretti lost)
Austrians: 7,5 p. (7 p.) (pandours routed in Simbach)

Total losses:
Bavarians: 2 x bn., 2 x drag., 1 x cuir., 1 x hus.1 x Hess. drag.
1 general wounded and captured (Lucchesi)

Austrians: 1 x cuirassiers, 1 x pandours, 1 x gren., (1 x gren. rallying)
1 general captured (Minuzzi)

Maréchal Davout:
Danke für den Spielbericht! Das war also die Conclusio... Das Vorgehen der bayrischen Kavallerie war in dieser Weise dann doch sehr verlustreich und taktisch so nicht wirklich notwendig, wenn ich das richtig sehe.
In Simbach blockierte sich dann die bayrische Infanterie gegenseitig und es sieht teilweise auch so aus, als ob deren Artillerie dort auch nicht wirklich ein sinnvolles Schussfeld hat.

Was hat Pallas Athene hinterher zu ihrem Vorgehen gesagt?

Schöne Bilder wie immer und insgesamt gut verständlich!

Pappenheimer:

--- Zitat von: Maréchal Davout am 20. Oktober 2020 - 10:55:37 ---Was hat Pallas Athene hinterher zu ihrem Vorgehen gesagt?

--- Ende Zitat ---
Sie meinte, dass sie am Anfang lieber agressiver sein wollte, dass ich sie nicht gegen den Inn drückte. Das Problem für die Bayern ist ja auch, dass die Masse ihrer Truppen einen sehr beengten Raum hat. D.h., dass sie eigentlich keinen Platz für Rückzüge haben. Als Inferior Einheiten müssen sie 40 cm von ihren Gegner entfernt stehen, um sich zu sammeln.

Die Kavallerie agressiv einzusetzen, war wahrscheinlich der große Fehler. In Eilmärschen mit Gabrieli (6 Bataillone Infanterie!) nach Westen (d.h. Richtung dem Wald) zu ziehen ist von daher schwer, weil Minuzzi Dithering ist. D.h. dass selbst wenn Gabrieli mal ne 6 gewürfelt hat, musste man nachwürfeln und auf eine 1-2 wurde die Bewegung in eine normale statt einer doppelten umgewandelt.

Ich hätte als Bayer sukzessive Fabretti und die Hohenzollern-Dragoner über die Simbach-Brücke zurück gezogen und dann die bayerische Kavallerie im Raum zwischen Inn und dem Dorf Simbach massiert um sie in dem Fall einzusetzen, wenn sich die österr. Kavallerie an Gabrielis Bataillonen ne blutige Nase geholt hätte (dass das möglich war, sieht man ja an der einen Salve der Bayern, wo sie meine Kürassiere abwehrten). Linieninfanterie - auch inferior - mit Kavallerie zu knacken ist m.E. ein Va-banque-Spiel. Die bayerischen Grenadiere in Erlach waren m.E. von Anfang an auf verlorenem Posten. Sind aber auch nur einen halben Punkt wert und hätten umzingelt auch die Waffen strecken dürfen.
Die Österreicher haben ja immerhin prinzipiell das Problem mit der Artillerie außer in Simbach nicht den Bach überqueren zu können. Deswegen wäre Simbach anzuzünden, wenn alle relevanten Truppen gerettet wären, die große Option.
Dass FML Marschall mit seiner starken Ari und seinen 4 Bataillonen ne Rolle gespielt hätte, wäre eh unwahrscheinlich gewesen (gut bei uns hat er auch 2-mal das Vorrücken verweigert).
Dennoch war es insgesamt ja ziemlich knapp. Pallas Athene hätte nur eine einzige Einheit am Ende weniger verlieren dürfen - also z.B. mit ein bisschen Glück die Hohenzollern-Dragoner retten und mit voller Geschwindigkeit an den Inn ziehen.

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