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Autor Thema: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48  (Gelesen 30261 mal)

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Pappenheimer

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Rocoux !
« Antwort #90 am: 29. November 2020 - 22:17:01 »

Heute gibt's nen kleinen Teaser für tattergreis, Sorandir und D.J..

Es wird spannend und gigantisch. Die größte Schlacht, die ich bisher gespielt habe und die größte des 18. Jh. bis zu diesem 11. Oktober 1746.

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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #91 am: 29. November 2020 - 22:51:04 »

Ich seh gut aus!
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D.J.

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #92 am: 30. November 2020 - 05:56:18 »

Ich seh gut aus!

Und ich erst! *in die Brust werfend und die Löckchen richtend*
:D
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Pappenheimer

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Roucoux Armeeaufmarsch
« Antwort #93 am: 30. November 2020 - 10:25:40 »


Hier nun die Karte. Ich habe auf vielen Bildern versucht die gerade entscheidenden Charaktere darzustellen. Die Position von Veldtmann ist zweimal falsch auf den Fotos markiert. Veldtmann hat diese alte rote Klamotte und kommandiert bei mir Glinstra- und Schwarzburg-Infanterie, wobei die Schwarzburger für das deutsche Subsidienregiment Sachsen-Gotha stehen sollen. :)

CinC Maréchal de Saxe (Dash.)

I) MdC de Montagne (Dep.)
1 x infanterie légère (vol. royaux)
1 x infanterie de ligne (La Couronne)

BP : 1

Corps sous Lt.Gén. Clermont-Gallerande (Dith.)

II) Lt.Gén. de Fénelon (Dep.) killed on a 8-12 / Brig. Des Salles (Dep.) ?
2 x infanterie de ligne (Artois)
1 x artillerie légère

III) MdC de Thiard (Dep.) ?
2 x cavalerie (Com. Gén, Reine)

IV) Brig. Daubigny (Dep.)
3 x dragons (Orléans, D’Egmont, Col. Gén.)

BP : 2

Corps d’armée – Maréchal de Saxe

V) Lt.Gén. Clermont-Tonerre (Dep.)
3 x cavalerie (Mestre de Camp. Gen., Rl. Étranger)

VI) Lt.Gén. de Maubourg (Dep.) 8-12
4 x infanterie de ligne
1 x artillerie légère

VII) Brig. Daspremont (Dith.) / Lt.Gén Du Chayla (Dep.)
2 x gardes françaises

VIII) Brig. St. Clair (Dith.)
3 x Maison du Roi

IX) Lt.Gén. Hérouville (Dith.)
4 x infanterie de ligne (Navarre)
1 x artillerie lourd
1 x artillerie med.

X) Brig. Marquis de Colbert-Lignières (Dep.)
2 x cavalerie (Gendarmes)

XI) MdC Montmorency (Dep.)
3 x cavalerie (Berry, Cuir.)

XII) MdC de Seedorf (Dash.)
3 x infanterie de ligne (Seedorf suisse)
1 x artillerie légère

XIII) Brig. Maisonelle (Dith.)
2 x cavalerie (Clermont-Prince)

BP : 6

Corps du : Prince de Clermont (Dith.) / Löwendahl (R.) (Dash.)

XIV) Lt. Gén. Putanges (Dep.) / MdC St. Germain (Dep.)
3 x infanterie de ligne (Royal Suédois)

XV) D’Estrées (Dep.) / MdC Rosen (Dep.)
2 x hussards (Bercheny, Pollereski)
1 x cavalerie (od. Husaren)

XVI) MdC Armentières (Dash.)
2 x infanterie de ligne
2 x infanterie légère (Grassins, Morlières)
1 x artillerie med.

BP : 3

Reserve :

XVII) Lt.Gén. Contades (Dep.)
1 x infanterie de ligne
3 x suisses (Bettens, Diesbach) – superior

BP : 1

CinC Prinz Karl von Lothringen (Dith.) / FM Batthyiany (Dep.)

CinC Prinz von Waldeck (Dep.)

1) Independent
1 x Panduren

2) GM Zievel (Dep.) – 8-12 wounded / Brig. Hiemstra 8-12 wounded
2 x Bayern – in Ance
1 x Nl. Freikompanien (theor. noch 500 Kommandierte v. Bethlen ungar. Ö.)
1 x leichte Artillerie

3) GdK Prinz von Birkenfeld (Dash.)
2 x Nl. Kavallerie

4) GM Hammerstein (Dep.)
2 x hannoveranische Reiter (Hammerstein, Leibreg.)
1 x brit. Dragoons (6th “Inniskilling” dragoons)

5) Reserve: GM Veldtmann (Dep.) - 8-12 dead / GL Lippe (Dep.) – 8-12 wound.
2 x nl. Inf. (S.-Gotha, Oranien-Friesland)
1 x mittlere nl. Artillerie

6) GL Smissaert (Dep.) – 8-12 wounded / GL Aylva (Dep.)
2 x Nl. Inf.

BP: 3

CinC GL Sir John Ligonier (Dash.)

7) GL Zastrow (Dep.)
2 x hannoveranische Infanterie
1 x leichte Artillerie

8) GM Howard (Dep.)
2 x brit. Inf. (Onslow's, Pulteney)

9) GM Douglas (Dep.)
2 x Hessische Infanterie (Donop, Mansbach) - in Rocoux
1 x hannoveranische Infanterie (Böselager)

BP: 2

CinC Karl von Lothringen (Dith.)

10) FML Kollowrat (Dep.) / FZM Daun (Dash.)
2 x österr. Linieninf. (Bethlen, Wolfenbüttel)

11) FML Burghausen (Dep.) / FMZ Grünne (Dep.)
2 x österr. Linieninf. (Bayreuth, Salm)

12) FML Mercy (Dep.)
2 x Infanterie (Wurmbrand, Arenberg)
1 x österr. mittlere Artillerie

13) GFWM Baden-Durlach (Dep.)
2 x Linieninf. (Los Rios, Königsegg)

14) FZM Pallfy (Dep.) / Philiberth (Dash.)
1 x Kürassiere (Zollern)
2 x Dragoner (Ligne, Batthiany)

15) FZM Wolfenbüttel (Dep.) / GFWM Winckelmann (Dith.)
1 x Kürassiere (Diemar)
2 x Dragoner (Styrum, Liechtenstein)

16) GFWM Moroz (Dash.)
1 x Husaren (Kaloryi)

17) FML Trips (Dash.)
1 x Husaren (Nadasdy)

BP: 4


Limit: 6 turns

VC:
French – minor victory: capture all Dutch artillery and break Waldeck’s troops
French – major victory: break the troops of 2 allied commanders

Pragmatic army – minor victory: break 2 corps of the enemy
Pragmatic army – major victory: break 3 corps of the enemy or the “Corps d’armée”



Hier habe ich mal die gesamte alliierte Armee auf ein Bild bekommen, die sich von Ance mit den Bayern bis Fexhe erstreckt. Trips kommandiert bei Fexhe, ein wenig von dem Gebäude verdeckt, eine Vorhut von Husaren.

Das Gelände mit den 3 Hohlwegen und den zahlreichen Hügeln und dem tiefen Einschnitt vor Fexhe und Enick war eine Herausforderung.


Die gesamte französische Armee auf ein Bild zu bekommen ist schwierig. Diesmal hatte ich nur ein Bataillon (hier nur 3 Basen) Royal Vaisseaux neu gemacht und einen Tag oder so davor fertig bekommen. Ich wettete schon darauf, dass die in die Flucht geschlagen werden.


Noch ein finaler Blick bevor es losgeht von den Höhen auf denen die verbündeten Armeen unter Waldeck, Ligonier und als Oberbefehlshaber Prinz Karl von Lothringen stehen auf die gegenüberlegene Ebene.
Die 120.000 Mann starke Armee unter dem Maréchal de Saxe hat Mühe sich irgendwie zu entfalten. So sind fast alle Brigaden noch in Kolonne.
Die Garden unter Du Chayla und das Corps de Réserve unter Contades mit v.a. Schweizern stehen hinter dem massiven Corps d'Armée.
Clermont-Gallerande am linken Flügel auf der Erhebung vor Varoux und der Prince (Comte) de Clermont vor Ance stehen schon direkt vor ihren Angriffszielen - allerdings auch in der direkten Reichweite der alliierten Artillerie.
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #94 am: 30. November 2020 - 11:13:53 »

Man sind das viele Figuren.
Der Witz: ich meine das mal ernsthaft. Das Problem der Entfaltung der franz. Truppen ist ja offensichtlich.
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #95 am: 30. November 2020 - 11:25:28 »

Ich war nicht der Oberbefehlshaber der franz. Seite, ich hab aber trotzdem aus Spaß einen Tagesbefehl geschrieben:
Zitat
Tagesbefehl:
Der Feind steht in einer Verteidigungstellung auf den Hügeln hinter Rocoux , sein linker Kavallerieflügel ist angelehnt an Ance, welches durch leichte Truppen besetzt ist, sein Infanteriezentrum erstreckt sich von der Straße von Tongres / Liege bis hin nach Enick. Sein rechter Kavallerieflügel liegt hinter Fexhe und Enick. Weder Rocoux, noch Liers/Varoux, noch Enick sind im Augenblick vom Feind besetzt.

Der Feind hat seine Artillerie vor seiner Front verteilt.

Der Gegner ist uns an Zahl unterlegen.
Ich erwarte, dass er deshalb auf den Höhen in seiner Stellung verbleibt.

Ich beabsichtige die Zerschlagung seines linken Flügels und seines Zentrums sowie die Verfolgung des fliehenden Gegners ins Defilée zwischen Millemont und dem Wald von Wetem. Da das Gefecht erst in der zweiten Tageshälfte beginnt, ist ein schnelles aggressives Vorgehen von allergrößter Wichtigkeit, Rückschläge können in Kauf genommen werden, es stehen Reserven zur Verfügung.

Die Truppen des Prince de Clermont attackieren mit Unterstützung der Kavallerie-Brigaden Maisonelle,  Colbert-Ligniéres und Montmorency  die Kavallerie des linken Flügels des Gegners auf den Höhen von Ance, Ance selbst wird dafür schnellstmöglichst mit dem Bayonett erobert.

Bei Erfolg fällt die genannte Kavallerie dem linken Infanteriezentrum in den Rücken, sobald dieses von der Infanterie in der Front attackiert wird. Sollte der Feind mit seinem Zentrum den Rückzug antreten, verhindert die Kavallerie den Rückzug nach Viset (außerhalb der Karte).

Nach der Vertreibung der gegnerischen Kavallerie und der Eroberung oder Umfassung  von Ance überflügelt die Streitmacht des Lt.Gen. Putanges  die Stellung des  Zentrums in Richtung des Waldes von Wetem.

MdC Seedorf greift das linke Infanteriezentrum von Aleurs aus an, Lt. Gen. Hérouville schließt sich links an, Lt.Gen.de Maubourg erobert Rocoux und unterstützt dann den Angriff von Lt. Gen. Hérouville .

 Lt.General Clermont-Tonerre verlegt seine Reitertruppen in hohem Tempo sofort auf unseren rechten Flügel vor Aleurs und folgt dem Angriff der Kavalleriebrigaden Maisonelle,  Colbert-Ligniéres und Montmorency, fängt diesen auf im Falle eines Misserfolges und unterstützt die Umfassung und Verfolgung des Gegners falls diese gelingt.

Das Corps des Lt.Gen.Clermont-Gallerande  positionieren sich vor Liers, Varoux ohne eine Besetzung der Orte zu verhindern, Hauptaufgabe ist die Abwehr eines Angriffs des gegnerischen rechten Flügels in Richtung der Straße Tongres/Liege.

 LtGen. Contades stabilisiert diese Abwehrstellung. Sollte der rechte Flügel des Gegners passiv bleiben, so bindet unser linker Flügel ihn, um eine Verstärkung des gegnerischen Zentrums zu verhindern. Sollte der Gegner den Rückzug antreten, so wird eine Einnahme von Millemont als vorteilhaft angesehen, wichtig ist, dass in diesem Fall sofort Meldung an mich und Lt.Gen.du Chayala vor Rocoux gehen.

Lt.Gen.du Chayala verbleibt als operative Reserve in Marschformation auf der Straße Tongres/ Liege und platziert sich vor Rocoux. Sollte der Gegner sich zurückziehen, marschiert  Lt.Gen.du Chayala sofort in Richtung Millemont.

MdC de Montagne verbleibt in der jetzigen Position und deckt damit den Aufmarsch des linken Flügels. MdC de Montagne hält sich bereit, um einem Vorrücken von LtGen. Contades  zu folgen.
etc etc

Ich denke, der Schlüssel zum Erfolg ist ein äußerst aggressives Vorgehen. Wenn man die Spiele von Pappenheimer anschaut, dann sind seine Erfolge auch zumeist auf Aggressivität und kluges Ersetzen angeschlagener Verbände begründet.
Ziel meines Planes ist das Vernichten des sich zurückziehenden Gegners. Ist aber vollkommen unrealistisch, dass sich der Gegner überhaupt zurückzieht (s. auch mein Beitrag im Waterloo thread)
« Letzte Änderung: 30. November 2020 - 11:28:41 von tattergreis »
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Pappenheimer

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Des Maréchal de Saxe Schwierigkeiten
« Antwort #96 am: 30. November 2020 - 11:28:11 »

Man sind das viele Figuren.
Der Witz: ich meine das mal ernsthaft. Das Problem der Entfaltung der franz. Truppen ist ja offensichtlich.
Dazu kommen die Instruktionen des Maréchal de Saxe, die eine völlige Umstrukturierung des gewaltigen Corps d'Armée vorsehen, worauf eigentlich erst der massive Angriff auf Rocoux folgen soll. Befolgen Du Chayla, Contades und Clermont-Gallerande den komplizierten Befehlen des Maréchal oder wird die typisch französische Liebe zu la gloire alles zunichte machen?
Wie wird der Prinz von Lothringen auf die beiden in seine Hände gefallenen Boten des Maréchal und von Contades reagieren? Er kennt so ziemlich die Pläne der Angreifer. Aber was hilft das bei seiner stark auf die Verteidigung der Höhen hinter Rocoux und Varoux ausgerichteten Aufstellung?
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #97 am: 30. November 2020 - 11:42:18 »

Das ist ja alles viel lustiger als erwartet!

Als Anmerkung nochmal für den normalen Betrachter : mein Gefasel ist nicht der Tagesbefehl des Oberbefehlshabers, das bin ich nicht.
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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #98 am: 30. November 2020 - 12:09:13 »

Allmächtiger, was für ein prachtvoller Aufmarsch und Aufbau!  :o
Ich bin verzückt, und meine das auch wirklich ehrlich!

Das ist ja alles viel lustiger als erwartet!
Als Anmerkung nochmal für den normalen Betrachter : mein Gefasel ist nicht der Tagesbefehl des Oberbefehlshabers, das bin ich nicht.

Wer hört schon auf dich?  ;D

Spaß beiseite:
Das wird ein feines Gefecht :)
Für Frankreich und (meine) Glorie bei Hofe ... so reitet denn, meine tapferen Recken, so reitet! Lasset uns die Felder und Hügel mit fliehenden Feinden füllen!
(Frei nach Shakespeare ;) )
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Phase 1, der Sturm über Ance
« Antwort #99 am: 30. November 2020 - 12:22:21 »


Der Prince de Clermont beschließt keine Zeit zu verlieren. Zievels Artillerie nimmt die Massen französischer Truppen an seiner Flanke unter heftiges Feuer. Clermont befiehlt Armentières und Putanges die Wegnahme des stark besetzten Dorfes Ance. Er hat obendrein Seedorf mit seiner starken Schweizer Infanterie überzeugt entgegen den Instruktionen des Oberbefehlshabers nicht nach Lontin zu marschieren und sich den dort eh schon das Gelände verstopfenden riesigen Kolonnen unter Hérouville und Maubourg anzuschließen. Das kann entscheidend sein, denn der Marsch Seedorfs würde alle Bewegungen der massierten Kavallerie des Corps d'Armée behindern. Als eine Art Kompromiss schickt der Prince de Clermont aber dem Wunsch des Maréchal willfahrend seine gesamte Kavallerie unter D'Estrées gegen Aleurs, um sich links an die dort aufmarschierenden Reitermassen des Corps d'Armée anzuschließen. Das Ganze führt zu einer erheblichen Konfusion im französischen Zentrum und das unter den Rohren der hervorragend platzierten Artillerie der pragmatischen Armee!


Die führenden Bataillone des Corps Clermont-Gallerande erleiden erste Verluste unter dem massiven Artilleriefeuer der Alliierten. Clermont-Gallerande kann unmöglich in seiner Position verharren und auf Contades warten, wenn seine Infanterie noch zu etwas taugen soll. So erlaubt er dem alten Lt.Gén. Fénelon gegen Varoux vorzurücken und diesen Ort unter Feuer zu nehmen. Soweit es der Raum erlaubt, entwickelt Clermont-Gallerande mit seinen abgesessenen Dragonern eine Front gegen den tiefen Einschnitt vor Enick und Fexhe.
Contades hat die Schwierigkeit, dass er die französische Infanterie seines Corps de Réserve auch zur Unterstützung Montagnes herüber gegen die Ravine führen will, aber dazu hinter der Front seiner gesamten Schweizer Bataillone herum marschieren lassen muss. Montagne hat von ihm den Befehl erhalten seine Linieninfanterie an Clermont-Gallerandes Dragoner anzuschließen. Montagnes Volontaires können das Wäldchen in der Ravine besetzen von wo sie sogleich beginnen Trips Husaren unter Feuer zu nehmen.
Du Chaylas Gardes Francaises stehen einer Vorrückung von Contades Schweizern ohnehin im Wege. Du Chaylas Garden wollen sich beweisen. Der Sieger von Melle schließt sich der Maison du Roi an, um diese anzutreiben. Doch wo soll die Blüte Frankreichs einhauen, da Maubourgs massive Kolonne ihnen den Weg versperrt?

Der Prinz von Lothringen hört zwar das heftige Feuer an der linken Flanke doch beschließt mit seiner gesamten Armee auf Enick und Fexhe vorzurücken. Das scheint etwas widersinnig, da Braunschweig-Wolfenbüttels und Pálffys Massen an Reiterei bei Fexhe kein Gelände haben wo sie attackieren könnten.
Das zweite Treffen der österreichischen Infanterie verharrt in der Ausgangsposition. Immerhin haben diese zahlreichen Bataillone noch die Chance nötigenfalls auf den linken Flügel hinüber zu marschieren. Doch so eine Umformierung braucht Zeit und vielleicht unterschätzt der Prinz von Lothringen die Gefahr in der Waldecks linker Flügel schwebt(?).
Ligonier sieht eine brenzlige Situation voraus in der bald Douglas mit seinen Hessen und Hannoveranern schweben wird.  Er führt Generalleutnant von Zastrow und auch die britische Infanterie unter Howard heran, um vielleicht erschöpfte Bataillone in Rocoux und Varoux zu ersetzen.
Doch was tut Waldeck? Er lässt sein zweites Treffen Infanterie umformieren und schickt es in den Hohlweg zwischen seinen Kavallerieflügel und den Höhen hinter Rocoux.


Blutig wird der Kampf um Ance - das war klar. Armentières hetzt seine Infanterie gegen die Bayern, die angesichts der erdrückenden Übermacht mit dem Mut der Verzweiflung Ance verteidigen. Das Feuer der Bayern ist wenig effektiv. Nur wenige französische Füsiliere werden im Sturmlauf niedergestreckt. "Serrez vos rangs!" brüllen die Offiziere. Mit gefälltem Bajonett und mit Todesverachtung dringen die Franzosen vor.
Lieutenant-Géneral de Putanges hat sich mit Armentières genau abgestimmt. Die Deutschen seines Royal-Suédois erstürmen den südlichen Eingang von Ance. Die Bayern sind schockiert. Sie werfen ihre Waffen weg. In ihrer Flucht reißen sie ihre Kameraden an der anderen Flanke des Dorfes mit sich.
Während Armentières erste Welle flieht, dringen die blau uniformierten Füsiliere von Royal-Suédois ins Dorf ein. Nur wenige Bayern können sich retten. Erst hinter seiner kleinen Reserve aus niederländischen Freikompanien, die nun auch erschüttert werden vermag Generalmajor Zievel die Bayern zum Halten zu bringen. Doch werden sie sich im Angesicht des nachdrängenden Feindes sammeln können?


Nur wenige französische Batterien beginnen zu feuern. Die Artillerie des Prince de Clermont steht zu weit weg und kann wegen der Enge des Raumes nicht vorwärts. Seedorfs Batterie nimmt die niederländische Kavallerie unter dem Prinzen von Birkenfeld weiter. 'Nicht schon wieder!' mag dieser denken, der sich an das Artilleriefeuer bei Fontenoy erinnert haben mochte. Auch dort hatte die niederländische Reiterei nicht viel bewirkt.
Maubourg lässt seine leichten Geschütze vor Rocoux abprotzen und den Ort unter Feuer nehmen. Er glaubt nicht mehr an den Plan des Maréchal. Wie soll er auch die Garden oder Contades vorbei lassen? Etliche Füsiliere seines führenden Bataillons wurden schon von Waldecks starker Artillerie niedergestreckt, die auf die Entfernung tiefe Schneisen in die tief stehende Kolonne reißt.

Was will Waldeck mit seiner Infanterie in dem Hohlweg? Er bräuchte einen Eilmarsch um daraus hervor zu brechen und in den Kampf um Rocoux einzugreifen. Ist nicht - eine halbe Stunde nach der Eröffnung des Feuers! - sein Befehl schon obsolet?
Ligonier hat keine Zeit sich mit Waldecks Problemen zu beschäftigen. Seine Kavallerie unter Hammerstein wird sich nötigenfalls opfern, falls sich die Grassins und Morlières nicht von den Panduren aufhalten lassen. Diese französischen Parteigänger sind kleine Korps in sich und die wenigen Panduren kein ausreichendes Hindernis.


Der Prinz von Lothringen muss reagieren. Soviel ist gewiss. Er verfügt über zahlreiche Infanterie und genug Kavallerie - doch diese würde zuviel Zeit brauchen, um Millemont und Wotem zu durchqueren. So bleibt er im alten Geleise und beschließt nichts an seinen Plänen zu ändern. Immerhin deckt er seinen eigenen Rückzugsweg mit der Straße nach Maastricht.

Obwohl die Corps unter Clermont-Gallerande, Contades und Du Chayla sich gegenseitig im Wege stehen, haben sie auf den Höhen vor Varoux/Liers eine schöne unangreifbare Stellung, wo sie ihre eventuell erschöpften Bataillone leicht hinter die Deckung des Höhenzuges zurück führen können, um sich dort zu sammeln. Außerdem ist Clermont-Gallerandes Artillerie in einer guten erhöhten Position um Varoux mit Kartätschenfeuer zu belegen. Ein Feuergefecht gegen die starke österreichische Artillerie wäre wohl wenig zielführend.
Die Gardes Francaises sind heiß darauf anzugreifen. "En avant! En avant!" rufen die Offiziere aus den ältesten Familien des Königreiches.
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #100 am: 30. November 2020 - 12:26:06 »

Pappenheimer schrieb:
Zitat
Dazu kommen die Instruktionen des Maréchal de Saxe, die eine völlige Umstrukturierung des gewaltigen Corps d'Armée vorsehen, worauf eigentlich erst der massive Angriff auf Rocoux folgen soll. Befolgen Du Chayla, Contades und Clermont-Gallerande den komplizierten Befehlen des Maréchal oder wird die typisch französische Liebe zu la gloire alles zunichte machen?
Dazu schreibt D.J.
Zitat
Spaß beiseite:
Das wird ein feines Gefecht :)

 ???

Ich vermute eher es wird ein chaotisches Durcheinander. Pappe erwähnt die" ...komplizierten Befehlen des Maréchal"  und spoilert schon Ungehorsam  :D
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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #101 am: 30. November 2020 - 12:37:56 »

Ungehorsam?
Welch ein böses Wort für ... hm ... überbordende Eigeninitiative  8)
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Pappenheimer

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Intermezzo: 2 Kavalleristen
« Antwort #102 am: 30. November 2020 - 13:26:11 »

Clermont-Tonerre und D'Estrées waren im selben Kegelclub. Äh, spielten schon einmal die eine oder andere Partie Hombre miteinander und trafen sich nun unter den Kanonen des Feindes um zu beratschlagen, was zu tun sei. Clermont-Tonerre sagte, er solle eigentlich warten bis die gesamte Artillerie des Corps d'Armée aufgefahren wäre, aber diese steckte zwischen Lontin und Aleurs fest. D'Estrées meinte, er habe keine Lust seine schönen Husaren im Kartätschenhagel opfern zu lassen nur um den Befehlen des Maréchal Folge zu leisten. Zum Glück hatte Clermont-Tonerre eine gute Bouteille Vin Rouge dabei, die der Maréchal scheinbar verschmäht hatte obwohl Du Chayla sie ihm mit besten Empfehlungen zugeschickt hatte. Die Flasche wurde geköpft und die Entscheidung getroffen. Man konnte schlecht zurück, um die Kavallerie aus dem Schussfeld zu nehmen. Also gab es nur eine Wahl: Attacke!



So donnerten die Reitermassen auf den Hügel zu.

Der Prinz von Birkenfeld befahl den Gegenangriff und die Kavallerie prallte am Abhang aufeinander. Die Niederländer hatten den Vorteil des Geländes. Doch die Franzosen waren wild entschlossen und viele...
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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #103 am: 30. November 2020 - 13:27:16 »

Tut mir leid, dass ich ein paar Bilder zu groß hochgeladen habe. Bei mir geht's mit rüberscrollen. Die nächsten werden wieder kleiner.  :)
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Kavallerieschlacht und Kampf um Rocoux
« Antwort #104 am: 30. November 2020 - 14:08:50 »


Der dichte Qualm machte langsam das Schlachtfeld unübersichtlich. Ligonier musste mitansehen wie Maubourg und Hérouville auf Rocoux zustürmten.
Der Prinz von Lothringen hatte sich endlich entschieden zumindest sein zweites Treffen unter FML Burghaus und GFWM Baden-Durlach in Kolonnen umzugruppieren und an die bedrohte linke Flanke zu entsenden. Bei der Distanz konnte das Manöver aber Stunden dauern, zumal diese Brigaden bald in die noch immer im Hohlweg feststeckenden Niederländer unter Smissaert hinein drängen würden.
Der Prinz von Waldeck bemühte sich Smissaerts Kolonne vorzuführen. Doch wohin? In Marschkolonne in den wogenden Kampf um Rocoux? Veldtmann hingegen hatte seine Infanterie umschwenken lassen um Hérouvilles Sturmkolonne unter Feuer zu nehmen.


Der Hohlweg war ein Nadelöhr oder eine schreckliche Falle?

Lieutenant-General Hérouville selbst an der Spitze seiner vorstürmenden Männer wurde unweit dem Regiment Royal-Vaisseaux von einer Musketenkugel niedergestreckt und nach hinten geschleppt.


Der Kampf um Rocoux wurde mit aller Erbitterung geführt. Das hessische Abwehrfeuer hatte wenig bewirkt. Rasch erklommen die Franzosen von Süd und Ost die Mauern des Ortes. "Revanche!"-Rache für den getroffenen Kommandeur schrien die einen - "Vive le Roi!" die anderen. Hérouvilles grimmige Männer kannten kein Erbarmen und machten das Bataillon vor ihnen nieder. Das Maubourg entgegen stehende Bataillon musste schwer mitgenommen das Feld räumen. Doch waren die französischen Bataillone zu erschöpft so rasch das Dorf zu besetzen. Die Hälfte von ihnen zog sich zurück und brachte Unordnung in die tiefe dahinter stehende Kolonne. Maubourg entschied, dass sein führendes Bataillon unmöglich würde Rocoux halten können und entschied nicht damit in das Dorf vorzudringen, welches von der hannoveranischen Batterie dahinter sogleich bestrichen werden konnte.


D'Estrées und Clermont-Tonerres Reiterei preschte derweil den Hang hinauf und hieb in die niederländische Kavallerie Birkenfelds. D'Estrées anführendes Regiment wurde dabei völlig zerschlagen. Aber Birkenfeld hingegen büßte binnen Kurzem beide Regimenter ein, die in wilder Flucht über den Hügel Richtung Maas davon stoben und Hammersteins hannoveranische und britische Reiterei in schwere Bedrängnis brachten.


Die Situation nach der Schlacht der Kavallerie war eine trostlose für die Pragmatische Armee. Die niederländische Armee unter Waldeck war zerbrochen. Bis auf ein paar Plänkler hatte Generalmajor Zievel nichts mehr dem Corps unter Clermont entgegen zu setzen. Seine tapfer ausharrende Batterie drohte überrannt, er selbst drohte gefangen genommen zu werden. Die Bayern zogen sich weiter zurück, da sie sich nicht sammeln konnten. Die Panduren lieferten sich ein auswegloses Scharmützel mit den nachdrängenden Grassins und Morlières.
Waldeck verfügte über keine Kavallerie mehr um den Rückzugsweg über die Pontonbrücken offen zu halten. Die Masse seiner Infanterie war noch garnicht zum Schlagen gekommen, da sich die Kämpfe an der Linken abgespielt hatten. Seine Reiterei hatte zwar günstig gestanden um den Feind zu erwarten, aber ungünstig zu reagieren, wenn Ance gefallen war.
Der Prinz von Lothringen war inzwischen in Lethargie verfallen. Beunruhigende Nachrichten waren von seiner starken Kavallerie eingetroffen. Das erste Treffen war bis auf die Linie Enick-Fexhe vorgerückt, dort aber in zunehmend schwereres Feuer geraten und hatte keine Lust sich gegen ausgezeichnet stehende Dragoner auf einer Anhöhe hinzuopfern, wobei der Angriff bergab und wieder hinauf alle Wucht verlieren würde.  Seine Kanonen arbeiteten noch immer hervorragend und hielten immerhin Clermont-Gallerande vor Varoux und Liers nieder.
Douglas hatte aber letztlich auch diesen Ort nicht mehr halten können, da Clermont-Gallerande sein Feuer mit Artillerie und Infanterie derart konzentrieren konnte, dass auch die Hannoveraner dort das Heil im Rückzuge hinter Ligoniers Linien suchen mussten.

Nun kam es darauf an, ob Du Chayla oder Clermont-Gallerande rechtzeitig Varoux besetzen würden. Die Gardes Francaises waren eigentlich noch zu weit weg, hätten aber für sich, dass die Bataillone größer waren, keinerlei Verluste bislang erlitten hatten und ausgeruht waren. Clermont-Gallerandes Infanterie hingegen hatte schwer unter dem bisherigen Artilleriefeuer und dem wilden Schießen der Verteidiger von Varoux und Liers gelitten. Ein paar Kartätschen der Hannoveraner und sie würden rennen...
Contades steckte immernoch mit seinen Schweizern hinter d'Aspremonts Gardes Francaises fest. Immerhin hatte seine französische Infanterie bald den aufwändigen Marsch von einer Flanke zur anderen des Corps de Réserve beendet! Montagne, der Contades unterstellt war, hatte mit einem geschickten Schachzug - das Wäldchen zu besetzen - die gesamte österreichische Armee Matt gesetzt. Würde diese nun all ihre Infanterie wegen ein paar Plänklern nach Fexhe und Enick hineinwerfen müssen? Die leichte Infanterie ist schnell und könnte Fexhe rasch einnehmen und von dort die Kavalleriemassen des rechten Flügels beschießen!
Obwohl wenig nach den Plänen des Maréchal de Saxe gegangen war, konnte er mit den Ergebnissen zufrieden sein. Binnen 2 Stunden hatten seine Truppen alle starken Plätze des Feindes gesäubert. Nun kam es auf Zeit an. Bald würde es dunkel werden und würde es den Hannoveranern vielleicht gelingen rechtzeitig Varoux und Rocoux zu bemannen?
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