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Autor Thema: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48  (Gelesen 30381 mal)

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Pappenheimer

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6. Akt Das Gemetzel auf den Flügeln
« Antwort #150 am: 10. Januar 2021 - 01:34:42 »

Morosz schaffte es meine Grenadiere ins Fort zu werfen. Und nicht nur das: von ihm angefeuert stürzten sich Ihro Majestät Grenadiere mit aller Entschlossenheit auf Waldenheims letztes Bataillon, das so en choc geworfen wurde, daß es in heilloser Flucht auseinander stob.



Mit gefälltem Bajonett ließ sodann Clermont-Tonerre meine Redoute bei der Worm-Mühle angreifen. Die attackierenden Franzosen konnten zwar zurück geworfen werden, aber die bisherigen Verluste durch das anhaltende französische Artilleriefeuer ließen keinen Zweifel übrig, daß die Redoute in Kürze unter der Macht des Feindes fallen mußte.



Zwar gelang es Forgách unter der Aufbietung letzter Kräfte erneut einen Angriff auf Weißenburg abzuschlagen und die zurück gehenden Deutschen von einem französischen Fremdregiment rissen das dahinter stehende sich sammelnde Bataillon in die Flucht davon - aber es schien auch hier nur noch eine Frage der Zeit, weil sich auch die tapferen Verteidiger der geschwächten Wälle kaum mehr halten würden, denn die Verluste in ihren Reihen stiegen stetig und Montal gönnte ihnen keine Atempause.



Durch die horrenden Verluste des ersten Treffens vorsichtiger geworden ging Feldmarschallleutnant von Seckendorff nur langsam auf die Lauter zu und das machte Morosz so gewitzt auf ihn vorzurücken und ihm Salve auf Salve entgegen zu feuern.



Der Kampf im Zentrum wurde mit solcher Erbitterung vom Feind betrieben, daß Puebla seine wenigen Bataillone um Altenstadt zusammen zog da die Verteidigung dieses Ortes zur Sicherung unseres Abzuges unabdingbar schien, auch wenn es die Gefahr mit sich brachte, daß Feldmarschall Seckendorff mit Preysings bayerischer Infanterie zwischen Rideau und Altenstadt über die Lauter vorstoßen würde.



Schließlich räumte das die Redoute an der Worm-Mühle verteidigende und von Clermont-Tonerres zwey Batterien zusammengeschossene Bataillon selbige. Doch das war nicht die einzige fatale Entwicklung in diesem Augenblicke...

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D.J.

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #151 am: 10. Januar 2021 - 15:10:04 »

Auch ich lese hier mit, halte mich aber mangels Fachkenntnis über die Zeit zurück.
Der Bericht ist aber trotzdem sehr sehr spannend zu lesen und super kommentiert und bebildert. Also bitte nicht nachlassen!
Dein Gelände und deine Miniaturen gefallen mir eh. Es hat seinen eigenen Charakter, ebenso wie das von Maréchal. Und ich kann mir von euch beiden ausreichend Ideen mitnehmen :)

Danke dir für deine Mühen.
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Pappenheimer

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7. Akt: Finale am Rideau
« Antwort #152 am: 10. Januar 2021 - 21:45:22 »

Vielen Dank für den Kommentar, D.J..

"Feldmarschall Seckendorff erkannte offensichtlich die Schwächung meiner Stellung am Rideau und ließ Preysing seine Grenadiere über die Lauter marschieren. Sie stürmten auf meine Artillerie los und erbeuteten sogleich eine Batterie. Durch ihre Verluste im Nahkampf sah sich Preysing offenbar dazu gezwungen sich nicht sogleich auf die nächste Batterie zu stürzen.
Gleichzeitig hatte der Feldmarschall eine Brigade französischer Infanterie über den Fluss geschickt, damit Altenstadt von mehreren Seiten zugleich unter Feuer genommen werden konnte.
Zum Glück hatte Se. Exzellenz Prinz Karl von Lothringen rechtzeitig 3 Regimenter Dragoner unter St. Ignon abgeschickt, die nun gerade in dem Augenblick eintrafen, als Pueblas Bataillone in der Gefahr schwebten von den bayerischen Batterien und der französischen Infanterie zerschlagen zu werden.



Unter dem schweren Artilleriefeuer war Forgáchs Bataillon schließlich zugrunde gegangen und ein deutsches Fremdregiment besetzte Weißenburg. Das erlaubte es den Franzosen mit ihrer Kavallerie Weißenburg unbeschadet zu umgehen und General-Feldwachtmeister Trips anzufallen. Auch wenn Ihro Maj. Husaren ausgezeichnet fochten, wurde eines der Regimenter unter Trips in die Flucht geschlagen. Doch hatte es damit auch unsere Flanke gesichert.



Die Franzosen und Bayern beschossen mein Zentrum aus allen Rohren mit 6 Batterien.



Ich selbst (Nadásdy) war unterdessen von einer Kugel getroffen, als ich Pueblas Bataillone zu sammeln suchte.



Feldmarschallleutnant Seckendorffs Bayern und Hessen wagten es nicht weiter vorzurücken, was es Morosz erlaubte die Hälfte seiner Grenadiere von der Stellung vor dem Fort abzuziehen und gegen Preysing und seine bayerischen Grenadiere zu führen. Er kam gerade rechtzeitig und die armen Bayern wurden mit einem entschlossenen Bajonettangriff zersprengt.



Gleichzeitig sprengten St. Ignons Dragoner heran und warfen sich auf Preysings letzte bayerischen Grenadiere, die nun ebenfalls zerschlagen wurden.
Eines der Dragonerregimenter kam um Puebla zu retten und griff todesmutig ein Bataillon Franzosen an, welches keine Chance bekam. Aber auch unsere Dragoner waren völlig vernichtet und fluteten zurück.



Generalfeldwachtmeister Pueblas Bataillone waren vollkommen erschöpft und abgekämpft. Das mörderische Feuer der feindlichen Batterien setzte ihnen zu.



Doch zu unserem Erstaunen stellten wir fest wie sich die bayerische Armee sodann begann zurückzuziehen. Scheinbar hatte St. Ignons Attacke den Willen des Gegners gebrochen. Dadurch konnten wir geordnet abziehen.
Bey allen Verlusten des Feindes kam das Gefecht einem Sieg gleich, auch wenn Ihro Maj. Truppen Weißenburg verloren hatten."

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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #153 am: 11. Januar 2021 - 10:15:50 »

Vielen Dank für den sehr umfangreichen Bericht, der Aufwand für einen AAR ist ja nicht unerheblich.
Der optische Eindruck ist hervorragend, das Gelände sehr ansprechend gestaltet (das Riesengebäude ist bisserl groß).
Die Figurenmenge ist beachtlich und kontraproduktiv  :) .

Das Szenario lässt das Bestreben erkennen, allen beteiligten Spielern eine Gewinnchance einzuräumen. Seltsamerweise gewann der Verteidiger.

Die Beschreibung ist unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet, ich brauchte ein wenig Mühe, mich zurechtzufinden, doch hat es sich gelohnt.

Zum Ablauf möchte ich anmerken, dass mir unklar ist, wo die Angreifer einen Schwerpunkt gesetzt haben, mir erscheint es wie ein unvorbereiteter Angriff aus der Marschbewegung.
Das Szenario erlaubte 12 Runden, allerdings erscheint die Artillerie erst in der vierten Runde. Am PC ist es schwer zu ergründen, ob genügend Zeit für eine artilleristische Vorbereitung zur Verfügung stand, oder ob das Szenario dieser Art von Angriff einen Riegel vorschob.

Kontraproduktiv ist die Zahl der Einheiten, weil dem Angreifer m.E. nicht genügend Raum zur Verfügung steht und der Überblick erschwert wird. Auch verleitet ein großer numerischer Vorteil dazu, sein Heil in der Dampfhammermethode zu suchen.

Ich hätte es begrüßt, wenn der Zentrumsangriff massiv mit der Artillerie vorbereitet worden wäre, währenddessen die Truppen unter Forgach zerrieben werden.
Wenn der Angriff auf der rechten Flanke gelingt, werden zumindest die Reserven aus dem Zentrum gelockt, anderfalls kann eine Flankendrohung auf das Zentrum aufgebaut werden, was die Position des Verteidigers im Bombardement unerträglich machen müsste, zumal die Stellungen dann umgangen werden können und den Verteidigern der Rückzug abgeschnitten wird. Ist die Masse der Angreifer über den Fluß, so ist die Schlacht entschieden, egal wer irgendwelche Punkte noch besetzt.

cheers
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Pappenheimer

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #154 am: 11. Januar 2021 - 16:15:22 »

Salut tattergreis!

Vielen Dank für Deinen Kommentar.

Zur Menge der Einheiten: ich habe einfach alles, was ich in meiner Vorlage für beide Seiten fand aufgefahren. Wenn ich mir die zeitgen. Karte zur Schlacht anschaue (bei europeana oder sowas), war die österreichische Lauter-Seite tatsächlich nur dünn besetzt und wenn die wenigen Bataillone zumindest für ein paar Stunden hinreichten den Abschnitt zu verteidigen, muss das Schlachtfeld ja wirklich sehr schmal gewesen sein und entsprechend gedrängt die übersetzenden Truppen vorgegangen sein. Man denke allein schon an die 9 Bataillone unter Clermont-Tonerre, die erwähnt werden - also nach Kopfstärke allein so stark wie die gesamten österr. Truppen!

Insgesamt war das Spiel aus meiner Sicht reizvoller, weil es eben stärker als beim kleineren Szenario für die Angreifer die Herausforderung gab diese Massen an Truppen überhaupt zu dirigieren. Die Spielerin von Coigny hatte halt etwas mehr Erfahrung mit den Regeln und daher vielleicht nur so geringe Verluste (2-3 Einheiten). Andererseits - es ist nunmal doch ein Glücksfaktor dabei - hatte "Seckendorff" eben auch mal horrendes Pech. Das betrifft weniger seine/ihre bayerische Infanterie oder der vielleicht unnötige Angriff der Kavallerie, sondern die beiden hessischen Bataillone. Die halten eigentlich ne Menge aus und dass sie so rasch hintereinander flüchteten war schon Pech. Natürlich hatte ich auch ein ziemlich glückliches Händchen Morosz mit den Grenadieren nach Rechts zu beordern, wo sie am dringendsten gebraucht wurden. Wäre Weißenburg 1-2 Runden früher gefallen, wäre dieser Schachzug allerdings vielleicht auch genau der Falsche gewesen, da ich bis auf die Husaren ja nichts hatte die linke Flanke zu decken und Husaren gegen ausgeruhte Infanterie hätte keinen Sinn ergeben.

Wir alle hatten ne Menge Spaß dabei.

Falls es Dich interessiert: ich hatte am Ende noch ganze 2,5 Punkte und bin auch nur knapp einer Niederlage von der Schippe gesprungen (meine Verluste: 1x Husaren, 2 x Panduren (1 Punkt zusammen), 1 Batterie, 1x Dragoner, 1 x Infanterie (Forgách natürlich)). Mit ein bisschen mehr Pech in den letzten 2 Runden hätte ich ja auch verlieren können, wenn Pueblas Füsiliere nicht immer nur auf 3-4 Hits sondern auch mal auf 5 gekommen wären. Da "half" mir freilich, dass die bayerische Artillerie kein Scheunentor traf (nur einmal ne 5 gewürfelt mit 3 Batterien über wieviele Runden? 6?).
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D.J.

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #155 am: 11. Januar 2021 - 16:17:18 »

Ich werde den ganzen Bericht die nächsten Tage noch einmal am Stück genießen.
Sollte ich Fragen haben, löchere ich dich  :D
Nochmal vielen lieben Dank für deine Mühen :)
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #156 am: 11. Januar 2021 - 16:50:32 »

tatter wrote:
Zitat
Ich hätte es begrüßt, wenn...Artillerie vorbereitet...Flankendrohung... Bombardement...Verteidigern der Rückzug abgeschnitten

Pappe pariert:
Zitat
Wir alle hatten ne Menge Spaß dabei.

Wenn ich einen Spielbericht lese, dann analysiere ich den Gefechtsverlauf. Mir ist aber bewusst, dass für den Spieler die Suche nach den richtigen Taktiken nicht unbedingt an erster Stelle steht. Wenn ich selbst spiele, ist
Zitat
ne Menge Spaß
zu haben auch wichtiger.
Wollte ick nur mal gesagt haben.

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D.J.

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #157 am: 14. Januar 2021 - 13:33:11 »

Sodele, ich habe den Bericht gestern begonnen und gerade eben zu Ende gelesen.
Meine Güte, ist der detailliert und umfangreich! Das war schön zu lesen und machte Spaß :)
Zum Geschehen selber hatte Tattergreis schon gut gefragt und du auch geantwortet. Bleibt mir nur das große Lob an deine Miniaturen und dein Gelände, dass ich einfach liebe :)
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Pappenheimer

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Das Gefecht bei Mont Saint André
« Antwort #158 am: 18. Februar 2021 - 10:29:48 »

Wir haben nun letztes Wochenende endlich mal wieder ein Spielchen mit HoW gemacht.

Das Szenario stammt natürlich wieder von mir.

Wir schreiben das Jahr 1746. Das französische Oberkommando versuchte einmal wieder der leichten Truppen der Pragmatischen Armee habhaft zu werden. Feldmarschall-Leutnant Baranyay war mit seinen Truppen in den Raum Mont Saint André vorgestoßen. Seine Vorhut unter Obristwachtmeister Beck verblieb bei Mont St. André während Baranyay mit seinen Husaren bis nach Hottomont vorstieß.
Der Maréchal de Camp de Froulay erkannte die Gelegenheit den allein bei Mont St. André stehenden Beck durch eine umkreisende Bewegung von Löwen kommend und seine Vorhut nach Gérompont vorschiebend zu umzingeln und somit auszuschalten. Doch konnte Baranyay jederzeit Beck zur Hilfe kommen.
Im historischen Gefecht flüchtete Baranyay Richtung Hottomont. Baranyay ließ einen Teil seiner Husaren zurück und stürzte sich mit dem Rest auf die Beck verfolgenden Berchény-Husaren und warf sie zurück. Durch die flüchtenden Husaren geriet auch die nachsetzende Infanterie unter dem Colonel de Castellane in Unordnung und auch der mit zwei Geschützen und zahlreichen Truppen eintreffende MdC Armentières konnte das Blatt nicht mehr wenden. Castellane wurde gefangen genommen und die Franzosen zogen sich insbesondere durch das Hinzustoßen der österreichischen Husaren unter FML Trips unter schweren Verlusten zurück.



Ich habe diesmal die Franzosen gespielt.

OOB

Austrians

CinC
FML Baranyay (Dash.)

1)
OWM Beck (Dep.) - at Mont St. André
1 x Austrian light infantry - small
1 x British light infantry - small
1 x hussars - small

2)
GFWM Morocz (Dash.)
2 x hussars (Ghilányi & Beleznay)
1 x hussars (Beleznay)

3)
FML Trips (Dash.)
2 x hussars (Kalnoky & Nadásdy)
1 x hussars (Esterházy) -- at Liernu (can't be moved without a 5-6)

BP: 3,5

French

CinC
MdC de Froulay

I)
Avantgarde (Dep.)
1 x hussars (Berchény)
1 x light infantry (Morlières)

II)
Independent:
1 x dragoons

III)
Col. de Castellane (Dep.) - wounded on a 8-12
2 x infantry

IV)
MdC Armentières (arriving in turn 3)
3 x infantry
1 x light artillery
1 x dragoons
1 x light infantry (Grassins)

BP: 2,5/5

Limit: 8 turns

All villages light cover
The stream is fordable.


Die Anfangssituation: Beck mit seinen Panduren in Mont St. André und seinen Freikompanien sowie ein paar Husaren am Ufer der Jauchette. Meine Vorhut bei Gérompont. Die beiden Fachwerkgebäude stellen Hottomont dar, wo sich Baranyays Hauptmacht befindet. Ganz weit im Hintergrund an der Straße von Namur erscheinen schon die Husaren unter Trips.


Baranyays Blickwinkel.

Demnächst geht es weiter mit den ersten Kämpfen.
« Letzte Änderung: 18. Februar 2021 - 14:48:23 von Pappenheimer »
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Pappenheimer

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #159 am: 18. Februar 2021 - 11:10:57 »

Baranyays Blickwinkel.
Danke. Ich hoffe, das Gefecht interessiert Dich dann auch.  :)
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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #160 am: 18. Februar 2021 - 11:18:43 »

Link hierhin ist abgespeichert :)
Die Nebenhöhlen sind zwar immer noch dicht, aber die Augen sind schon nicht mehr so verklebt, dass ich hier nicht mit großem Interesse folgen könnte :)
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #161 am: 18. Februar 2021 - 11:25:25 »

Zitat
Danke. Ich hoffe, das Gefecht interessiert Dich dann auch.  :)

Selbst wenn ich nix poste, interessieren mich HoW-Sachen grundsätzlich. Und es hilft, wenn wenigstens ein paar Namen bekannt sind (Löwen und Charleroi z.B.)
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Pappenheimer

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Mont Saint André 2
« Antwort #162 am: 18. Februar 2021 - 11:51:01 »

Sehr schön, tattergreis.

Hier geht es auch gleich weiter.


Zu meinem Erschaudern kam FML Trips rasch heran und schaffte es auch seine Husaren aus Liernu nachzuziehen.

FML Baranyay entschied alle seine Husaren von Hottomont aus nach Gérompont zu führen um sich offenbar auf meine ihrerseits nunmehr isoliert stehende Vorhut zu stürzen.


Nach einem kleinen Feuergefecht am Jauchette-Bach begriff Beck scheinbar, dass er auf diese Weise gegen meine Morlières nur den Kürzeren ziehen konnte und befahl den Angriff. Seine Husaren (1 kleine Einheit) und Freikompanien (1 Einheit) stürzten sich im selben Moment mit einer Attacke auf meine Morlières, als meine Dragoner Mont Saint André attackierten. Denn mit ein bisschen Piffpaff war das Dorf nicht einzunehmen.
Dummerweise kam genau im selben Augenblick auch Baranyay mit seinen Husaren heran und ich konnte die Berchény-Husaren entsprechend nicht gegen Beck verwenden, sondern musste sie umdrehen und mit ihnen irgendwie Baranyays drei (!!!) Einheiten heranbrausende Husaren aufhalten.


Meine Morlières wurden natürlich beinahe zerschlagen und zogen sich ein Stück zurück ohne sich allerdings sammeln zu können, da sie ja jetzt von allen Seiten beinahe umzingelt waren.

Die aus Mont-Saint-André hinaus geworfenen österreichischen Panduren hatten sich auf die Freifläche Richtung Löwen zurückziehen müssen und liefen damit praktisch meiner Infanterie unter Colonel Castellane in die Arme, die langsam genug heran marschiert war, nun aber diese armen Teufel zusammenschießen sollte.


Dies gelang zwar. Aber auch die Husaren unter FML Trips waren in einem Höllenritt von Hottomont über Rosière vorgestoßen und fielen einem von Castellanes Bataillonen in den Rücken. Castellanes Infanterie stand also kurz davor vollkommen aufgerieben zu werden.


Das war offenbar des Fiaskos nicht genug. Denn zeitgleich stürzten sich Baranyays Husaren von Gérompont kommend auf meine Vorhut, die angesichts der Übermacht und auch da sich die Morlières ja hätten erstmal sammeln müssen keine Chance hatten. Meine Vorhut wurde also vollkommen zerschlagen. Die große Geschwindigkeit hatte für den Augenblick den Ausschlag gegeben. Daher beschloss ich die Dragoner sich in Mont-Saint-André verschanzen zu lassen von wo sie zumindest jegliche Versuche auch ihnen zu Leibe zu rücken erst einmal abschlagen konnten.

Binnen kurzer Zeit hatte ich drei Einheiten eingebüßt und stand kurz vor der Vernichtung. Doch Armentières war im Anmarsch auf der Straße von Löwen und er war meine einzige und letzte Hoffnung.
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tattergreis

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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #163 am: 18. Februar 2021 - 12:26:17 »

Wurden Trips Husaren nicht von der Brücke irgendwie verlangsamt?

Könntest Du die Franzosen in der OoB durchnummerieren?

Dashing verleiht anscheinend Flügel...
« Letzte Änderung: 18. Februar 2021 - 12:28:11 von tattergreis »
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Re: HOW Schlachten in Deutschland und Flandern 1742-48
« Antwort #164 am: 18. Februar 2021 - 14:53:54 »

Wurden Trips Husaren nicht von der Brücke irgendwie verlangsamt?

Könntest Du die Franzosen in der OoB durchnummerieren?

Dashing verleiht anscheinend Flügel...
1.
Nein. Dafür ist ja die Brücke gut. Trips hat die Regimenter eines nach dem anderen über die Brücke geführt bzw. durch den Bach setzen lassen (das hat Trips auch sehr geschickt gemacht, so dass die Regimenter letztlich etwa zeitgleich in dem Terrain nördlich Rosière eintrafen), der auch nur die Hälfte EINER Bewegung abzieht. In Kolonne bewegt sich Kavallerie 35 cm. D.h. dann z.B. 17,5 + 35 = 52,5 cm.
Bei einem Dashing-Commander ist ja die Wahrscheinlichkeit für ne doppelte Bewegung sehr hoch. Das finde ich aber auch gerade in dem Szenario plausibel. Die österr. Husaren haben ja immer wieder solche Gefechte für sich entschieden auch gegen deutlich größere Verbände. Das kann ja nur durch die größere Geschwindigkeit passiert sein und das bildet die hohe Chance zur doppelten Bewegung m.E. ganz gut ab.

2.
Wurde erledigt.

3.
Stimmt.
Wenn man sich den Ausgang vieler solcher Gefechte anschaut und wie gefürchtet Trips und Co bei den Franzosen scheinbar waren, scheint mir die Einstufung aber auch gerechtfertigt.
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