Danke.
Aber ich hatte noch angekündigt, zu schreiben, wo ich schon Möglichkeiten zur Zeitersparnis fand und war dann zu müde.
Vorbereitungen:
Der Zusammenbau flutscht natürlich ohne zittrige Finger besser. Bei den Minis sind ja nur die Hüte, die Arme mit Fahnen, Säbel und Trommelstöcken sowie die Trommel anzukleben. Nur das Zusammenkleben der Trommel birgt leichte Schwierigkeiten, weil die Hälften nicht ganz passen. Das sollte also mit Abschneiden und Entgraten noch unter einer Stunde bleiben.
Auf das erste hat mich einer der Hinweise von Lettow-Vorbeck gebracht. Statt erst die Figur auf die Base zu leimen und dann den groben Sand, habe ich die Figur und den Sand im selben Schritt aufgeleimt. Das dauert nur unwesentlich länger, als nur die Figur aufzuleimen, ich schätze so 1-3 Minuten, genau messen muss ich noch.
Auch den Hinweis auf einen Spachtel habe ich mit einem Kaffeerührstab ausprobiert und es ging tatsächlich schneller als mit Pinsel. Ich muss nochmal sehen, wie es mit verdünntem Leim ist, den ich sonst bei dem Schritt mit dem feineren Sand nehme.
Warum nehme ich nicht einfach nur eine Sandart? Grober Sand ist einfach nicht fein genug. Da schriee das Modellbauerherz. Und der feine Sand wäre zu fein und zu regelmäßig. Und, wie gesagt, ich möchte nicht bei jeder Mini einen Hügel in der Mitte.
Spraydose kommt, wie gesagt, wenn das Wetter passt und ich die Minis schon kenne, zukünftig wohl auch bei mir zum Einsatz.
Ich habe jetzt nochmal getestet, ob es auch ohne Flaschenverschlüsse geht. Kurze Antwort: Nein, das klappt nicht. Aber ich werde es bei größeren Basen nochmal probieren.
Bemalung:
Die Reihenfolge wird ein bisschen umgestellt. Bei Bajonetten und den Ringen an den Flinten haue ich z.B. immer viel Farbe daneben. Bei der Holzfarbe kaum. Also spare ich mir diese Korrekturen, indem das Holz nach dem Stahl bemalt wird. Und da ich weniger auf saubere Ringe achten muss, kommt auch die Eisenfarbe scheller auf die Figur. Aber dies und die anderen Umstellungen sind eigentlich Kleinigkeiten.
Dann habe ich einen Pinsel vorn gerade abgeschnitten. Damit kann ich die ovale Messingplatte auf der Patronentasche ohne endlose Korrekturen - ich schätze mindestens 20 bis 30 Minuten Ersparnis - malen. Die Idee kam mir aber schon nach den ersten beiden Ovalen für diese Minis. Manchmal kommt man eben erst spät auf die ganz naheliegenden Sachen. (Bei den Minis sind diese Platten nicht hervorgehoben, weil das Symbol ab 1864 in die Taschendeckel geprägt wurde, um Geld zu sparen und die Taschen so für den ganzen Krieg taugen.)
Ich habe dann auch mal an einigen Stellen ausprobiert, ob wegen des Washes überhaupt genau gemalt werden muss. Das wird in Zukunft vielleicht auch nochmal ein oder zwei Minuten einsparen. (Ja, dass ich dadurch nicht ganz genau malen muss, wusste ich vorher schon, aber bei kleinen Details empfindet man alle Ungenauigkeit größer, obwohl die Hälfte hinterher schwarz aussieht.)
Insgesamt dürfte das aber für die reine Bemalung alles zusammen nur so ca. 1 Stunde bringen, wenn ich hoch greife. Also immer noch über 10 Stunden und sehr weit von den 5 Stunden entfernt, wenn auch mehr Luft zu den 12 Stunden insgesamt oder der 1 Stunde pro Mini bleibt.
Und das, was keinen Spaß macht, ist, wenn es besonders zäh geht. Dies ist hier beim dunklen Blau der Fall. Beim hellen Blau könnte ich vielleicht schneller werden, aber die Farbe malt sich wie ein Traum. Selbst, wenn man nicht verdünnt. Für das dunkle Blau muss ich mich also nochmal mit der Farbe beschäftigen. Nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis: Mal schauen, ob die Farbe zu lange stand. Ja, dunkles Blau ist schwierig und es wird bei mehreren Schichten bleiben, aber fast zwei Stunden sind zuviel, zumal ich bei dem Schritt eigentlich nur auf die Haut als Grenze achten muss. Vielleicht auch nach den Grenzen zu einem ganz großen Pinsel wechseln?
Beim Lederzeug sehe ich keine große Einsparmöglichkeit, aber der weiße Riemen der Wasserflaschen kann vielleicht dazu führen. Es gibt ja den Tipp, ihn nur anzudeuten, also nur teilweise und eben nicht möglichst sauber komplett zu bemalen. Dann sticht das Weiß auch nicht so hervor. Aber das ist eben eines der Dinge, die einen gewissen Mut erfordern, es auszuprobieren. Also vor dem ersten Versuch eine Folge Bob Ross schauen, in der er einen dicken Baum über eine schöne Landschaft malt und kurz zuvor grinsend einen Mut-Test ankündigt. Und man darf es nicht aus den Augen verlieren, weil die Gewohnheit ja eine andere ist. Die Ergebnisse der entsprechenden Tutorien sehen gut aus und ich frage mich, wann ich beim Malen daran denke, es zu versuchen.
Dann kann auch jeder eine andere Zahl Minis optimal gleichzeitig bemalen. Bei mir sind das wohl eher 8 Minis, aber alles zwischen sechs und zwölf funktioniert noch gut. Da wollte ich sonst zuviel. Ich schalte beim Malen eben nicht völlig ab, sondern brauche Musik oder habe den Fernseher laufen und bei mehr Minis geht dann schnell die Übersicht verloren. Und der Spaß. Ich hätte das Gefühl, am Fließband zu arbeiten. Und ich habe sonst, den Fehler gemacht, die Zeit für das Bemalen einzelner Minis zu messen. Nicht nur, dass dann die Entnahme von Farben und ähnliche Dinge nicht auf sie Zeit mehrerer Minis verteilt wird. Es dauert schlichtweg einfach länger. Jedenfalls bei mir. (Ja, bei einem richtigen Riesen oder einem großen Geländestück ist das anders.) Diese Größen haben noch einen Vorteil. Wenn ich erst 12 Minis mit den gleichen Farben bemale und dann 8, bei denen ich die Abweichung von der Uniformität berücksichtige. Dadurch werden die Zwölf schneller bemalt und bei den idealeren Acht für einen höheren Prozentsatz die Farben gewechselt. (Insbesondere für Schuhe, Decken, Wasserflaschen.) (Für den ACW wurden Fotos ausgewertet und werden die Zahlen hinsichtlich der Ausrüstung in Prozent angegeben, da damals vieles von Improvisation, Zufall und dem Geschmack der Soldaten abhing. Streng genommen gab es also nur in der Theorie eine Uniform im modernen Sinn, weil die Vorschriften obsolet waren. Hierdurch entstanden auch die betrügerischen Machenschaften der Lieferanten, die man dann lange nicht mehr in den Griff bekam.)
Zur Basierung kann ich noch nichts sagen, da habe ich mich ja noch nicht so ganz entschieden. Zudem empfinde ich sie nicht als großen Zeitfaktor.
Soweit meine Analyse des Experiments. Vielleicht ist euch ja noch etwas aufgefallen?
Als Langsammaler werde ich kaum etwas entdecken, aber ich schaue mir eure Angaben auch nochmal an. Manchmal sieht man ja selbst etwas nicht.