Mark V* vom Hersteller Scarab MiniaturesKurzer geschichtlicher Abriss:Der Mark V*(sprich: „Mark 5 star“) ist eine Variante des Mark V. Der Grund warum dieser Panzer existiert war die Reaktion der Deutschen auf die Bedrohung durch britische Panzer. Nach dem ersten Schock durch die britischen und (später auch) französischen Panzerangriffe kam bei der deutschen Heeresleitung schnell die Überzeugung auf, dass der Panzer nur eine „Modeerscheinung“ war. Hier verschlief man förmlich die Chance auf eine gezielte Eigenentwicklung und fokussierte sich lediglich auf die Abwehr von Panzern (dies spiegelt sich auch in der halbherzigen Entwicklung und Produktion des A7Vs wieder).
Eine dieser Abwehrmaßnahmen war die Verbreiterung der Schützengräben. Dadurch waren die alliierten Panzer in ihren Angriffen beschränkt, da viele von Ihnen an den deutschen Gräben scheiterten und die eigentlich Aufgabe des Panzers (tief ins Hinterland vorzustoßen) nicht erfüllen konnten.
Dies war schließlich die Geburtsstunde des Mark V*. Der gewöhnliche Mark V wurde um eine Mittelsektion verlängert, ein paar weitere Maschinengewehrpositionen wurden eingebaut und der hintere neu entstandene Raum sollte zudem zum Transport von Infanteristen dienen.
Tatsächlich wurde auch der Versuch unternommen Soldaten innerhalb des Panzers zu transportieren und dann vor den feindlichen Linien abzusetzen. Allerdings waren die Männer durch die schlechten Bedingungen im Panzer (Dunkelheit, Hitze, Abgase) nicht mehr kampfähig und brachen zusammen, wenn sie endlich wieder frische Luft bekamen.
So wurde der Mark V* lediglich als reiner Kampfpanzer eingesetzt, der den Feind dazu zwang seine Gräben abermals zu verbreitern, was dazu führte, dass die Schutzfunktion des Grabens (bei Bombardement) nicht mehr wirklich gewährleistet war.
Hinweis zum „Ausgrabungs-Balken“ (bzw. zur Reling an britischen Panzern)
Der Balken wurde benutzt, wenn ein Fahrzeug sich in den Schlamm eingegraben hatte. Mit Gliederketten wurde der Balken an den Panzerketten befestigt und so durch den Antrieb über die Schienen des Geländers unter den Panzer gezogen. Hier sollte er dem Fahrzeug zusätzlichen Halt geben, so dass es sich aus seiner misslichen Lage von selbst befreien konnte. Die Reling war dafür da, um zu verhindern, dass der Balken beim Rundumlauf die Aufbauten des Panzers beschädigte. Auf vielen Fotos von Fahrzeugen im Einsatz, sieht man oft stark verbogene Geländer, die durch den Rundumlauf beschädigt wurden. Es scheint, dass dies keine Seltenheit war.
Der Bausatz (von Scarab Miniatures)Umfang:1 x Hauptrumpf (Resin)
2 x Kettenlaufwerkssektionen (Resin)
10 x Maschinengewehr (Zinn)
2 x vordere Reling (Zinn)
2 x hintere Reling (Zinn)
2 x vordere Halterung für Reling (Zinn)
2 x hintere Halterung für Reling (Zinn)
1 x Auspuffdämpfer (Zinn)
1 x Gitter(?) (Zinn)
1 x Auspuffrohr (Kupfer)
Keine Decals!
Keine Anleitung!
Maße (Maßstab): Hier liegen mir im Augenblick leider keine Risszeichnungen vor.
Anhand von Originalfotos scheinen die Maße aber für den 28mm Maßstab (1/56) zu stimmen.
Allerdings ist wahrscheinlich der hintere Aufbau (Turm) zu breit!
Sobald mir hier mehr Material zur Verfügung steht werde ich die Bewertung Nachreichen.
Detaillierung:Das Modell weißt eine recht gute Detallierung mit erhabenen Nieten und Stößen auf. Die eigentlichen Merkmale des Originals wurden gut dargestellt. Die Nieten sind vielleicht etwas zu groß geraten. Im Vergleich mit anderen Resinmodellen ist dies aber eine gängige Praxis. Dies hat damit zu tun, dass die Formen von einem handgebauten Original stammen. D.h. jede Niete wurde von dem Designer per Hand geschnitten und gesetzt. Die Reling und die Halterung sind leider falsch dargestellt und weisen mehrere Fehler und unschöne Stellen auf (mehr dazu später). Das Lange Auspuffrohr ist als Kupferstange beigefügt. Es ist bereits in die Form vorgebogen… die leider nicht stimmt.
Die Maschinengewehre selbst sind sehr einfach gehalten. Für ein Tabletopmodell jedoch vollkommen ausreichend. Die Oberflächen der Ketten sind sehr schön und detailliert wiedergegeben.
Gussqualität:Die Gussqualität ist gut. Die Oberflächendetails sind sauber wiedergegeben und es gab keine Verwerfungen und Gussränder. An manchen Nieten hat das Modell eine leichte Blasenbildung, dies sind aber Einzelfälle und stechen auch nicht direkt ins Auge. Leider waren die Ketten an meinem Modell leicht beschädigt.
Passgenauigkeit:Die beiden Kettensegmente mussten in heißem Wasser erwärmt und leicht an den Rumpf angepasst werden (nichts Untypisches bei Resinmodellen). Ihr Sitz ist aber im Grunde zufriedenstellen, wenngleich ich einen leichten Spalt zwischen dem Rumpf und der rechten Abdeckung habe (den man aber durch die überstehende Kette fast nicht sieht).
Erstes Problem ist das Auspuffrohr. Dies war zwar vorgebogen, doch passte es in keinster Weise an das Modell. Ich musste vorsichtig an manchen Stellen den Stab wieder gerade biegen, neu anpassen und zum Schluss mit einer Säge einkürzen.
Ein weiteres Problem stellen die „sponson“ (die Maschinengewehr-Ausleger an den Seiten) dar. Zum einen passen die Türme nicht sauber in die Kasematten, zum anderen passen die beiden Ausleger wiederum nicht genau in die Aussparungen der beiden seitlichen Kettensegmente (Letzteres ist ein generelles Problem, das sich anscheinend viele Hersteller teilen). Hier kommt man nur mit Spachtelarbeit weiter!
Noch schlimmer war die Anbringung des Geländers. Hier muss man die falsche Halterung an der Reling entfernen, und zudem noch ein paar Geländerhalterungen für den hinteren Bereich des Panzers „scratch“ anfertigen. Zudem sind die mittleren Halterungen (die direkt an den hinteren Turmaufbau geklebt werden) zu lang. Dies hat damit zu tun, das der Designer höchst wahrscheinlich den Turm zu breit dargestellt hat. Hier hilft nur das Einkürzen der beiden Zinnteile.
Alternativ könnt ihr natürlich auch die Reling vollkommen weglassen! An mindestens zwei Fahrzeugen (von denen heute noch Fotos existieren) ist keine Reling vorhanden. Matetrial (Qualität):Das Resin ist ein relativ leichtes Material und recht robust. Durch die Masse des Models liegt das Fahrzeug aber doch relativ schwer in der Hand. Die Zinnteile sind recht filigran (besonders die Maschinengewehre). Trotzdem scheinen Aufbauten wie die Reling an meinem Fahrzeug nach dem Zusammenbau recht robust zu sein. Für das Handling auf dem Spieltisch wird man den Panzer wahrscheinlich sowieso nur im hinteren Bereich anfassen (wo sich keinerlei abbruchgefährdete Bauteile befinden). Wie gesagt, kann man die Reling auch einfach weg lassen.
Decals:Bei diesem Bausatz sind keine Decals enthalten. Um ein generisches Fahrzeug zu bauen benötigt man diese aber auch nicht unbedingt. Die Panzer scheinen einheitlich Khaki/Olivegün gestrichen worden zu sein. Im vorderen Bereich (am sogenannten Horn) war u.U. die weiß-rot-weiße britische Hoheitsmarkierung angebracht. Ebenfalls kann diese optional auf dem Dach (am hinteren Turm) angebracht werden. Im hinteren Bereich wurde u.U. eine vier- oder fünfstellige Fahrzeugnummer geführt. Es scheint nicht so, dass diese Fahrzeuge Spitznamen oder sonstige Markierungen von ihrer Besatzung erhalten haben (ausgeschlossen kann dies jedoch nicht werden).
Anleitung: Der „Bausatz“ hat keine Anleitung. Würde er nur aus dem Rumpfsegment bestehen wäre dies wahrscheinlich noch vertretbar.
Aber für den Bau der Reling ist zwingend ein Hinweis, ein Foto oder zumindest eine Beschreibung erforderlich. Mich hat es etwa 2 Tage Recherche gekostet um den „wahrscheinlichen“ Aufbau des Geländers zu ermitteln. Es existieren wenige Fotos von Originalfahrzeugen im Internet und es gibt so ziemlich gar kein Modell an dem man sich orientieren könnte.
(Aus diesem Grunde habe ich euch diesmal ausführlich Bilder in den Bericht gestellt, damit ihr euch daran orientieren könnt.)Dadurch, dass noch ein Teil der Geländerstützen fehlen und Widerum an anderer Stelle eine falsche Stütze angebracht wurde wird die ganze Sachlage noch verkompliziert.
Zudem ist dem Bausatz ein Gestell (oder Gitter?) beigelegt, dass ich nirgendwo zuordnen konnte.
Preis:Für mein Modell habe ich £25.00 bezahlt. Dies ist für ein so großes Resinmodell ein guter Preis. Für das Geld bekommt man eine Menge geboten (große Resinteile, eine große Anzahl Zinnteile und zudem noch ein Abgasrohr aus Kupfer). Problem ist, dass man als deutscher Kunde noch Transport und u.U. Zoll bezahlen muss. So treiben natürlich diese Faktoren den eigentlichen Preis in die Höhe.
Ein Tipp zur Detaillierung: Spendiert eurem Fahrzeug eine Kette für den „Grabungsbalken“! Das lässt es realistischer wirken!Weitere Hinweise:Dies ist kein Modell für Anfänger! Ihr solltet wissen, wie man verspachtelt und verschleift und den Umgang mit Zinnteilen und Sekundenkleber gewohnt sein. Selbst wenn man nicht die Reling baut muss man immer noch die Ausleger der Maschinengewehre vernünftig in den Rumpf einpassen können, oder aber mit riesigen Spalten in der Panzerung leben.
Es wird zum Zusammenbau Zweikomponentenkleber oder besser Sekundenkleber benötigt.
Um verbogene/verzogene Resinteile zu korrigieren empfiehlt es sich die betroffenen Bauteile in eine Schüssel mit heißem Wasser ein paar Sekunden einzutauchen und dann Vorsichtig wieder in die korrekte Form zu biegen. Dies kann bei Bedarf beliebig wiederholt werden.
Man sollte zudem ein Bastelmesser zum Entgraten und etwas Sandpapier zum Abschleifen von Unebenheiten haben.
ACHTUNG! Bitte nur Draußen oder über einer Absaugvorrichtung schleifen! Resinstaub ist hoch gesundheitsschädlich und ist höchstwahrscheinlich krebserregend!
Das Fahrzeug einmal ohne Matsch:
Und einmal im Längenvergleich zum Mark IV von Great War Miniatures (noch im Bau):Abmessungen:Höhe: 4,7 cm (ca. 5,2 cm mit „Ausgrabungs-Balken)
Breite: 6,5 cm – 7,5 cm (je nach Ausrichtung der Maschinengewehre)
Länge: 17,5 cm
Zusammenfassung Bewertung:
Maße (Maßstab): - wird nachgereicht –
Detaillierung: befriedigend plus
Gussqualität: gut minus
Passgenauigkeit: ausreichend
Material (Qualität): gut minus
Decals: - nicht vorhanden-
Anleitung: - nicht vorhanden -
Preis: gutFazit:
Diesmal bin ich gezwungen ein Fazit zu ziehen. Das hat damit zu tun, dass ich sehr zwiegespalten bin. Zum einen ist dieses Fahrzeug aufgrund seiner Größe ein echter Hingucker und wird sofort der Mittelpunkt auf jedem Gefechtsfeld. Auch der Preis und der Lieferumfang des Bausatzes sind wirklich gut. Warum bin ich dann nicht zufrieden und lasse es hier dabei bewenden? Nun, das hat zum einen mit der notwendigen Bauanleitung zu tun, die fehlt und zum anderen mit den falschen, bzw. fehlenden Bauteilen. Das Modell ist etwas für einen erfahrenen Modellbauer. Für jemanden, der nur Figuren bemalt und noch nie mit Spachtelmasse und Schleifpapier gearbeitet hat, rate ich hier ab. Ihr werdet sonst bestimmt enttäuscht sein. Und zum ersten Versuch mit Modelliermasse sich gerade dieses Modell zu nehmen halte ich nicht für die beste Idee. Zudem müsst ihr, wenn ihr denn die Reling dran haben wollt, auch noch Teile selbst aus Plastik erstellen. Wenn ihr euch dazu entscheidet, würde ich euch empfehlen die Bilder von meinem Modell als Vorlage zu nehmen. Ich habe leider sonst keine wirklich nutzbaren im Internet gefunden. Aus diesem Grunde habe ich in diesem Bericht auch diesmal mehr Bilder untergebracht, so dass ihr euch daran orientieren könnt.