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  • 28. März 2024 - 10:55:53
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Autor Thema: Panzerschau (1914 - 1919) Was gibt es von wem auf dem Markt? Update: Garford  (Gelesen 7758 mal)

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meyer

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Tolle Modelle, und vor allem sehr schön bemalt/gealtert. Die Recherche ist schließlich das Sahnehäubchen!

Bin ja auch am WK1 dran, aber nur mit Figuren in 28mm. Für Panzer fehlt mir bei dem Maßstab und der Epoche bisher der Zugang...
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Armstrong

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Bin ja auch am WK1 dran, aber nur mit Figuren in 28mm. Für Panzer fehlt mir bei dem Maßstab und der Epoche bisher der Zugang...

Wenn du dich doch mal für einen Panzer erwärmen solltest, kann ich dir bestimmt helfen den besten Anbieter zu finden.  ;)
Und im Zweifelsfalle: Ich helfe auch gerne aus und baue auf Bestellung.  ;D

 
Danke noch mal an alle für das Lob! Hilft mir beim Weitermachen!

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Frank Bauer

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Das ist ein toller Thread.
Auch wenn mich der WWI im Wargaming gar nicht interessiert, bewundere ich deine tollen Bemalkünste und lese interessiert wenigstens den historischen Abriss.
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Besucht die Hamburger Tactica!

http://www.hamburger-tactica.de:thumbup:

khr

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Sehr schön gemachte Modelle. Besonders gefällt mir die Verschmutzung der Ketten mit Schlamm. Viele Modellbauer tun da zuviel des Guten. Hier finde ich es gerade richtig.
 
Viele Grüße
Karl Heinz
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Armstrong

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Das ist ein toller Thread.
Auch wenn mich der WWI im Wargaming gar nicht interessiert, bewundere ich deine tollen Bemalkünste und lese interessiert wenigstens den historischen Abriss.

Oh? Ist schön zu wissen, dass sich auch jemand für den geschichtlichen Abriss interessiert! Ich hatte Angst die Leute damit zu langweilen. Versuche es informartiv aber kurz zu halten. Sonst fang ich noch an über die Geschichte der Panzer im WWI zu schwadronieren. ^^°
Oder vielleicht sollte ich doch etwas mehr schreiben?
Meinungen und Verbesserungsvorschläge sind hier erwünscht!

Und danke für das Lob!
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Armstrong

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Sehr schön gemachte Modelle. Besonders gefällt mir die Verschmutzung der Ketten mit Schlamm. Viele Modellbauer tun da zuviel des Guten. Hier finde ich es gerade richtig.
 
Viele Grüße
Karl Heinz

Vielen Dank für das Lob! Im Grunde heißt es ja immer Weniger ist Mehr. Obwohl manchmal muss ich mich schon mit dem Schlamm zurückhalten. Besonders wenn ich mich an einigen historischen Aufnahmen orientiere, in denen man kaum noch den Panzer sieht (wir sprechen nicht von Wracks). ^^°
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BodeGier

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Einfach ein ganz grosses Lob für dieses Thema. Und bitte auch mehr zum Thema WW1 - Tanks.
(PS. Ich habe nur die Modelle  für  Great War in  1:100 - die sind nicht  so detailreich und dafür leichter zu bauen.)
« Letzte Änderung: 07. Juni 2020 - 18:15:58 von BodeGier »
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Armstrong

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Mark I (female) vom Hersteller Die Waffenschmiede



Kurzer geschichtlicher Abriss:
Der Mark I ist der erste Kampfpanzer der Welt. Bevor einige aufschreien: Der „Little Willie“ (benannt nach dem Neffen des deutschen Kaisers;
ja auch die Briten hatten Humor)
war ein unbewaffnetes Testfahrzeug, das nie für den Kriegseinsatz vorgesehen war.
Als der Panzer zum ersten Mal 1916 bei Flers (Schlacht an der Somme) in kleiner Anzahl eingesetzt wurde, sorgt er bei der deutschen Seite für
einen regelrechten „Tank-Schock“. Die überraschten deutschen Soldaten verließen teilweise panikartig ihre Stellungen und flohen als die
britischen „tanks“ auf sie zukamen.

Tank (Deutsch: Behälter, Tank) – Diese Bezeichnung wurde für die Panzer gewählt um das Projekt geheim zu halten. Bei den Briten war auch die
Bezeichnung „land(battle)ship“ in Gebrauch.
Dieses Projekt war anfänglich der Marine unterstellt, da man den Panzer als ein Schlachtschiff für das Land ansah.
Tatsächlich war dem deutschen Geheimdienst bis zum ersten Einsatz der britischen Panzerfahrzeuge nichts zu Ihrer Existenz bekannt.
Interessanterweise behielten die Briten diese Tarnbezeichnung bei, sodass noch heute Panzer im Englischen als Tanks bezeichnet werden.

 
Es wird heute noch diskutiert, ob dieser Einsatz verfrüht war, da man mit einer größeren Anzahl Panzern bestimmt einen weitaus besseren
Erfolg erzielt hätte. Besonders die Franzosen, die unabhängig von den Briten ebenfalls mehrere Panzerfahrzeuge in der Entwicklung hatten,
beschwerten sich offen über diese vertane Chance.
Doch der begrenzte örtliche Angriff vermittelte schon einen ersten Eindruck des Potentials dieser Fahrzeuge. Tatsächlich waren sie nur mäßig
effektiv, da viele bereits vor dem Angriff mit Motorschäden ausfielen und die restlichen Fahrzeuge zu großen Teilen später im Gelände liegen
blieben.
Der Geländegewinn wurde sehr schnell durch deutsche Gegenangriffe wieder zu Nichte gemacht.
 
Der Mark I unterscheidet sich durch seine Nachfolger hauptsachlich durch seinen Radwagen, der am Heck des Panzers hängt.
Diese Konstruktion sollte die Steuerung des Fahrzeugs unterstützen und „vereinfachen“. Tatsächlich hatte der Wagen wenig Effektivität und
wurde bereits am Mark II weg gelassen. Sogar am Marl I sollen die Wagen nachträglich im Felde entfernt worden sein.



Vom Mark I gab es bereits eine männliche und weibliche Variante. Die männliche Version hatte zwei 6-Pfünder Geschütze, bei denen aber die
Rohre länger als bei den Folgevarianten waren. Schon bald merkte man, dass diese in schwierigem Gelände dazu neigten, sich in den Boden zu
bohren und dadurch beschädigt wurden.
Die weibliche Variante hatte breitere Ausleger (Maschinengewehrkasematten) als bei den Folgemodellen an den Seiten. Der Vorteil hierbei war,
dass beide Maschinengewehrtürme fast denselben Deckungsbereich hatten. Diese großen Ausleger wurde bei den Folgevarianten reduziert
(hauptsächlich aus dem Grunde, da man ab dem Mark IV, die Kasematten zum Transport mit der Eisenbahn „einziehen“ konnte und nicht mehr
von Rumpf entfernen musste), sodass jeder Turm nur noch einen eingeschränkten Bereich abdecken konnte.



Auf Fotos dieser Zeit sieht man oft Fahrzeuge mit Dachartigen Netzaufbauten. Diese wurden im Felde ergänzt und sollten zur Abwehr von
Handgranaten dienen, die der Gegner u.U. auf das Dach schmeißen konnte. Ob dies wirklich jemals passiert ist, ist fraglich. Zumal bei den
Folgemodellen solche „Dächer“ nicht mehr zu sehen waren.

Der Bausatz (von "Die Waffenschmiede")




Umfang:
1 x Hauptrumpf (Resin)
2 x Kettenlaufwerkssektionen (Resin)
2 x Ponsons (Seitenausleger) (Resin)
4 x Türme mit gepanzerten Maschinengewehren (Resin)
1 x Radwagen (Resin)
2 x Rad (Resin)
2 x Scheinwerfer (Resin)
3 x Auspuffabdeckung /Resin)
2 x Block (zum anbringen des hinteren Maschinengewehrturmes) (Resin)
Keine Decals!
Keine Anleitung!




Maße (Maßstab):
Die Abmessungen stimmen grundsätzlich  für den 28mm Maßstab (1/56). Die Details wie Nieten und Blechstöße sind gut wiedergegeben, und
auch der Radwagen scheint in seinem Aufbau stimmig zu sein. Einziges Manko ist der Aufbau des Fahrerhauses. Dieses ist leider zu niedrig
(gedrungen) geraten und es fehlen dort auch Details: z.B. die Pistolenöffnungen an der hinteren Panzerplatte (um unerwünschte Mitfahrer
vertreiben zu können). Die Abweichungen von Original scheinen sich einzig auf das Fahrerhaus zu beschränken, da der Panzer sonst durchaus
stimmig wiedergegeben wurde.






Detaillierung:
Das Modell weißt eine recht gute Detaillierung mit erhabenen Nieten und Klappen auf. Die eigentlichen Merkmale des Originals wurden gut
dargestellt. Bis auf die bereits erwähnte falsche Darstellung des Fahrerhauses würde ich das Modell als sehr gute Reproduktion bezeichnen.
Besonders gefällt der Radwagen, der tatsächlich nur aus drei Teilen (Aufhängung plus zwei Räder) besteht).
Die Maschinengewehre selbst sind sehr interessant, da es sich um MGs mit Panzerung handelt. Sie sind sehr robust und halten wohl jedem
Tabletopgefecht stand.
Besonders toll ist, dass man mit etwas Geschick und Geduld am fertigen Modell die vier Maschinengewehrtürme drehbar darstellen kann!
Dies ist mir sogar gelungen!  ;D




Gussqualität:
Die Gussqualität ist gut. Die Oberflächendetails sind sauber gegossen und es gab keine Verwerfungen und Gussränder. Mein Modell war bis auf vielleicht drei nicht sauber ausgegossenen Nieten sehr gut gefertigt. Lediglich ein wenig Überreste der Silikonform mussten mit einer Pinzette entfernt werden.
 



Passgenauigkeit:
Für die beiden Kettensegmente sind viereckige Halterungen am Rumpf vorhanden auf die genau die Auspaarung der Kettenelemente passt.
Die Ausleger wiederum passen gut in die Löcher der Kettensegmente, allerdings kann es zu einer leichten Spaltbildung an den oberen,
bzw. unteren Kanten kommen. Mein Tipp ist, die Kasematten nach oben stimmig anzupassen und unter dem Ausleger einen leichten Spalt
zu lassen. Dieser ist fast nicht einsehbar und wenn er auch doch stört, könnt ihr ihn u.U. mit Schlammrückständen verdecken.
Ein weiteres kleines Manko ist der fordere Maschinengewehrturm. Die Aussparung am Rumpf ist zu tief (sie ist wahrscheinlich für den größeren
Geschützturm der männlichen Variante ausgelegt) sodass der Maschinengewehrturm (will man ihn drehbar darstellen)  in der Kasematte extrem
nach vorn und hinten rutscht. Hier hilft es, mit Spachtelmasse die Aussparung etwas zu reduzieren und damit den Turm stimmig in die
Kasematte zu drücken.



 
Matetrial (Qualität):
Das Resin ist ein sehr leichtes Material und recht robust.  Die Maschinengewehre sind massiv und dick und verzeihen auch das eine oder andere
„grobe“ Handling. Andere Werkstoffe sind nicht enthalten.


Decals:
Bei diesem Bausatz sind keine Decals enthalten. Um ein generisches Fahrzeug zu bauen benötigt man diese auch nicht. Beim Mark I wurden allerhand verschiedene Farbschemen ausprobiert. Im Internet findet man hierzu viele Hinweise und Zeichnungen/Fotos. Zur Not kann man sich
eine Fahrzeugkennung auch aus anderen Decals zusammenstellen (wie bei meinem Modell geschehen).
Bitte beachtet, dass der Mark I noch nicht mit der weiß-rot-weißen britischen Hoheitsmarkierung ausgestattet war!
Diese wurde erst später entwickelt als der Marl IV als Standardpanzer den Mark I ersetzt hatte. (Hauptsächlich, weil die „unverschämten
Deutschen“ erbeutete Mark IV Panzer in großer Zahl für Ihre eigene Truppe nutzen und man mit der Markierung der Fahrzeuge Freundbeschuss
verhindern wollte.)   



Anleitung:
Der „Bausatz“ besteht aus sehr wenigen Komponenten und bedarf nicht unbedingt einer Bauanleitung. Es dauerte etwas, bis auch ich
verstanden hatte, dass die beiden mitgelieferten Resinblöcke in die Löcher am Rumpf geklebt werden müssen, damit die hinteren Türme
korrekt positioniert werden können (siehe Abbildung oben). Für unerfahrene WW1-Enthusiasten empfehle ich, euch Fotos des Originals
oder von gebauten Modellen anzusehen und danach erst euren Panzer zusammenzukleben. Nichts ist ärgerlicher als sein Fahrzeug fertig
gebaut und bemalt in den Händen zu halten und dann zu sehen, dass man ein Teil völlig falsch angebracht hat. (Ich spreche hier aus Erfahrung.  :'( )

Ein Tip zum Zusammenbau!
Bemalt die "Spalten" zwischen Ketten und Panzerung BEVOR ihr das Modell zusammenklebt! Ansonsten werdet ihr an der Dachsektion
einiges zu Fummeln haben um diesen Zwischenraum zu bemalen. Ich spreche hier aus Erfahrung.
Die beiden Ausleger solltet ihr entweder vorab in die Seitenteile der Kettensektion kleben, oder ihr bemalt die Türme in den Farben,
die ihr wollt und setzt sie dann ein. Ein nachträgliches Bemalen der Türme nachdem sie verbaut wurden gestaltet sich als umständlich
und schwierig (besonders wenn sie drehbar sind). 
Damit die Türme sich leichter in den Kasematten bewegen können, solltet ihr jeweils on der Ober- oder Unterseite der Türme etwas Material mit der Feile abtragen.
Bei dem vorderen Turm solltet Ihr mit Green Stuff oder etwas Plastiksheet die Aussparung am Rumpf auffüllen. Passt hier vorsichtig an
und setzte öfter zum Test den Turm mit der Kasematte auf.



Preis:
Für mein Modell habe ich 30,25 Euro bezahlt. Dies ist für dieses Resinmodell ein akzeptabler Preis. Ihr könnt zum Glück den Panzer auch hier
in Deutschland kaufen oder u.U. in britischen Onlineshops. Das Modell direkt bei „Die Waffenkammer“ in Kanada zu bestellen halte ich nicht
für eine gute Idee (aufgrund von Zollgebühren und Lieferzeit). 


Weitere Hinweise:
Es wird zum Zusammenbau Zweikomponentenkleber oder besser Sekundenkleber benötigt.
Um verbogene/verzogene Resinteile zu korrigieren empfiehlt es sich die betroffenen Bauteile in eine Schüssel mit heißem Wasser ein paar
Sekunden einzutauchen und dann Vorsichtig wieder in die korrekte Form zu biegen. Dies kann bei Bedarf beliebig wiederholt werden.
Um die Türme beweglich dazustellen, solltet ihr Spachtelmasse (Green Stuff) verwenden. Alternativ könnt ihr bestimmt auch etwas
Plastiksheet verwenden. 
Man sollte zudem ein Bastelmesser zum Entgraten und etwas Sandpapier zum Abschleifen von Unebenheiten haben.
ACHTUNG! Bitte nur Draußen oder über einer Absaugvorrichtung schleifen! Resinstaub ist hoch gesundheitsschädlich und ist
höchstwahrscheinlich krebserregend! 



Abmessungen:
Höhe: 4,5 cm
Breite: 8,0 cm (9,7 cm mit zu den Seiten ausgerichteten Maschinengewehren)
Länge: 18,4 cm




Zusammenfassung Bewertung:
Maße (Maßstab):   gut minus
Detaillierung:       gut
Gussqualität:       gut plus
Passgenauigkeit:   gut plus
Material (Qualität):   gut plus
Decals:         - nicht vorhanden-
Anleitung:      - nicht vorhanden -
Preis:         gut minus



Fazit:
Mit diesem Modell könnt ihr nicht viel falsch machen. Es ist wirklich gut designt, robust und einfach zusammenzubauen. Große Pluspunkte für
mich sind der tolle Radwagen, der recht gut wiedergegeben wurde und doch nur aus drei Teilen besteht und natürlich die Kasematten mit den
optional beweglichen Türmen. Ich muss gestehen, dass ich dieses Modell für eines der gelungensten Resinmodelle im Bereich erster Weltkrieg
im Maßstab 1/56 halte.











« Letzte Änderung: 12. Juli 2020 - 03:09:47 von Armstrong »
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Armstrong

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Einfach ein ganz grosses Lob für dieses Thema. Und bitte auch mehr zum Thema WW1 - Tanks.
(PS. Ich habe nur die Modelle  für  Great War in  1:100 - die sind nicht  so detailreich und dafür leichter zu bauen.)

Vielen Dank! Ich kenne die Modelle von "Flames of War". Habe ein paar hier im Regal... aber bis jetzt nur vorgrundiert.
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Armstrong

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3,7 cm TAK vom Hersteller Great War Miniatures



Kurzer geschichtlicher Abriss:
Nach dem Erscheinen der ersten britischen und später auch französischen Tanks versuchte die deutsche Armeeführung durch neue Infanterietaktiken, breitere Gräben und nicht zuletzt durch die Entwicklung eines eigenen Panzerwagens (dem A7V) der neuen Bedrohung beizukommen. Hinzu kamen ebenfalls als erste Reaktion die Einführung eines sogenannten Tankgewehrs, dass durch eine Vergrößerung des Patronenkalibers genügend Durchschlagskraft besaß, um die Panzerplatten der feindlichen Fahrzeuge zu durchschlagen. Dieses Gewehr erwies sich aufgrund seiner Länge, seines Gewichts und nicht zuletzt durch seinen starken Rückstoß als unhandlich und äußerst unbeliebt bei der Truppe. Ein schweres MG, das die gleichen panzerbrechenden Kugeln verwendete, wurde schon in der Entwicklungsphase als zu komplex, schwer und teuer in der Herstellung fallen gelassen.
So kam es, dass schließlich eine Ausschreibung für eine TAK (TankAbwehrKanone) erfolgte und wenig später ein Modell von Rheinmetall als Sieger hervorging.
In den letzten Kriegsmonaten wurde diese neue Kanone an die Truppe ausgeliefert und eingesetzt.
Bei Kriegsende waren ca. 600 TAKs im Einsatz.
Die Geschütze wurden in Minenwerfer-Kompanien zu je 32 Kanonen organisiert, wobei jeweils zwei Kanonen jeweils ein Team bildeten und sich gegenseitig unterstützten. Jedes Geschütz wiederum besaß als Bedienung eine Gruppe von 7 Soldaten. Diese teilte sich in einen Kommandanten, einen Richtschützen, einen Ladeschützen und 4 Soldaten auf. Letztere waren für den Schutz der Kanone zuständig.   
Die Räder der Kanonen konnten im Feld entfernt werden, um die Silhouette noch kleiner zu machen.
Zum Transport wurde das Geschütz an eine Protze befestigt und von Pferden gezogen, im Felde von wiederum von 4 Männern, die es an Gurten und an den befestigten Handgriffen vorwärts bewegten. (Man kann sich vorstellen, wie schwer der Transport in einem matschigen und von Kratern zerfurchten Frontabschnitt gewesen sein muss.)
Über die Wirksamkeit dieser Geschütze im Kampf gegen Panzer ist mir leider nichts bekannt. Jedoch war die Durchschlagskraft der Kanone so groß, dass auf 500m ihr so ziemlich keine Panzerung widerstand.


Der Figurensatz (von Great War Miniatues)



Umfang:
1 x Geschützlafette (Zinn)
1 x Kanonenrohr mit Zielhalterung (Zinn)
2 x Räder (Zinn)
1 x Haltgriff (Zinn)
1 x Richtschütze (auf der Lafette sitzend) (Zinn)
1 x Ladeschütze (Zinn)
1 x Geschützführer (Zinn)

Maße (Maßstab):
Die Abmessungen stimmen grundsätzlich für den 28mm Maßstab (1/56). Die Details wie Nieten, Bügel und Halterungen sind gut wiedergegeben. Aufgrund des Maßstabs und dem Verwendungszweck als Tabletop-Modell sind einige Details nicht wiedergegeben worden. Zudem sind am Modell die Seitenteile der Protze massiv dargestellt, obwohl diese eher ein offenes Gestell waren. Generell ist der Erkennungsgrad aber gegeben und das Modell eine solide Darstellung des Geschützes.

Die Figuren wiederrum sind eher im Bereich der „überbetonten Körperdarstellung“ anzusiedeln. Dies ist bei Tabletopmodellen ein genereller Designstandard bei dem Kopf und Hände oft leicht vergrößert zur Körperstatur sind und der Körperbau etwas stämmiger und gedrungener wirkt. Dadurch kann man deutlicher ausdrucksstarke Gesichter darstellen und zudem wirkt sich die massivere Statur auf die Stabilität der Zinnfigur aus. Dies ist bei Great War aber in einem guten Verhältnis zur Proportion erfolgt, so dass die Figuren stimmig wirken, jedoch nicht unbedingt mit filigranen Figuren aus dem Plastikmodellbau konkurrieren können.

Mit einer Körpergröße von etwa 30mm (ohne Base) sind Great War Miniatures Figuren im mittleren Bereich der Messskala für 28mm Miniaturen (1/56) anzusiedeln.

Da bei der TAK die gesamte Besatzung kniend dargestellt wird, fällt die Figurenhöhe aber nicht weiter auf.



Detaillierung:
Wie bereits oben erwähnt ist die Detaillierung der Kanone recht gut gelungen, wenngleich einige Abstriche bei der 100%igen Darstellung in Kauf genommen wurden. Neben filigranen Details die u.U. zu Abbruchgefahr neigen würden, sind eigentlich nur die massiv gegossenen Außenseiten der Lafette zu bemängeln, die eigentlich einen offenen Rahmen darstellen müssten.

Die Figuren wiederum sind ansprechend dargestellt und weisen eine gute Detaillierung auf. Schön sind die korrekt dargestellten (ikonischen) Belüftungsbolzen an den Stahlhelmen.  Zwei Figuren besitzen einen Gasmaskenbehälter, der an ihrem Koppel hängt, während der Ladeschütze seine Gasmaske offen auf der Brust trägt. An sich ist dies nicht unkorrekt, doch ist es doch fraglich ob man beim Handhaben der Geschosse nicht die recht empfindliche Gasmaske leichtsinnig dem Risiko der Beschädigung aussetzt. Dies ist aber eine Auslegungssache.

Alle Figuren Besitzen Feldflaschen und Brotbeutel/Kampftaschen. Geschützführer und Ladeschütze haben zudem das Bajonett am Gürtel, das beim Richtschützen (der auf der Lafette sitzt) fehlt. Zudem tragen beide ein Koppeltragegestell. (Bitte hier nicht wundern, warum dieses nicht auf dem Rücken sichtbar ist! Das deutsche Koppeltrageset bestand aus zwei Riemen, die vom Gürtel zur Schulter gingen und dann direkt um den Nacken miteinander verbunden waren. Es gab keine Y-Träger wie sie im 2. Weltkrieg gängig waren.)
Alle Figuren tragen die üblichen Aufbewahrungstaschen für die Gewehrmunition an ihrem Gürtel und der Geschützführer hat auch ein Gewehr (Modell 98) an seinen Rücken geschnallt.

Problem hierbei ist, dass (soweit ich es recherchieren konnte) die Geschützmannschaften standardmäßig mit Pistolen (wahrscheinlich vom Typ Mauser) ausgerüstet waren. In diesem Fall wären die Munitionstaschen sowie der umgeschnallte Karabiner des Geschützführers inkorrekt.

Da aber die vier Unterstützungssoldaten höchstwahrscheinlich mit Gewehren ausgestattet waren, hat man hier jede Menge interpretationsspielraum. 

Gussqualität:
Die Gussqualität ist gut. Die Figuren sind sauber gegossen, haben allerdings Gussränder, die man vorsichtig entfernen sollte. Leider verlaufen diese bei dem Ladeschützen direkt über das Gesicht. Hier kann es in manchen Fällen zu unschönen und später sehr auffälligen Linien führen die unter Umständen das Gesicht verunstalten können. Hier muss man am besten nach dem Grundieren mit einem Skalpell noch einmal nacharbeiten.

Passgenauigkeit:
Die TAK besteht aus wenigen Teilen und ist schnell zusammengebaut. Sollte man unsicher sein, wie genau die Teile zusammenpassen findet man genügend Bilder von Originalgeschützen im Internet. Die Figuren sind aus einem Guss. Der Richtschütze wird später auf der Lafette befestigt. Problem hierbei ist, das er mit der rechten Hand an das Rad zum Ausrichten des Geschützes greift und somit leicht nach Vorn und Rechts gebeugt ist. Dies führt dazu, dass die Miniatur nicht sauber im Sitz befestigt werden kann. Durch die persönliche Ausrüstung, die er am Körper trägt, wird dieser Umstand jedoch größenteils kaschiert.



Matetrial (Qualität):
Das Zinn liegt gut in der Hand und ist biegsam ohne schnell zu brechen. Die einzelnen Bauteile der Kanone sind wie die Figuren robust designt und ideal für das Handling auf dem Spieletisch. Lediglich der Handgriff, der am Ende der Lafette angebracht wird, ist recht filigran und könnte „im Eifer des Gefechts“ u.U. verbiegen. 

Decals:
Es liegen natürlich keine Decals bei den Figuren bei. Dafür gibt es auch keinen Grund, da ja alles normalerweise durch die Bemalung dargestellt wird. Natürlich könnte man unter Umständen ein paar Decals für spezielle Einheitsabzeichen auf den Schulterklappen oder für Rangabzeichen gebrauchen (zur Erleichterung der Bemalung). Ich bin mir sicher, dass hier auf kurz oder lang eventuell auch ein Anbieter dieses Thema aufgreift.   



Bemalung:
TAK
Die TAK kann im Grunde verschiedenfarbig bemalt werden. Zum einen gibt es zahlreiche Bilder von Originalen im Internet, zum anderen scheint es, dass es keine Einheitliche Farbgebung oder irgendeine Vorschrift/Anweisung zur Tarnbemalung gegeben hat.
So kann man sein Geschütz sowohl einfarbig in Feldgrau (es gibt keine RAL Spezifikation der Farbe, somit ist dies eine persönliche Auslegungssache) als auch in einem Bundfarbenanstrich ausführen.
Bei dem Bundfarbenanstrich wiederum gibt es auch verschiedene Versionen die von einem 3 oder 4 Farbschema mit oder ohne Schwarze Trennstreifen ausgeht.

Besatzung
Die Bemalung der Besatzung ist ebenfalls dem persönlichen Geschmack überlassen. Innerhalb einer Einheit gab es oft große Farbvariationen der Uniformen. Sowohl die eher gräulichen Hosen, als auch die mehr grünlich/olivfarbenen Feldblusen konnten je nach Ausgabedatum und Nutzungsdauer in der Farbgebung und Intensität der Farben unterschiedlich wirken.
Grundsätzlich sollte man folgende Farbgebungen grob befolgen:
•   Feldblusen in Feldgrau
•   Hosen in grau (optional mit einem dünnen roten Zierstreifen an der Außenseite)
•   Helme in dunklem Grün/Oliv  (Optional mit einem Tarnmuster – hier gibt es ebenfalls zahlreiche Variationen, da die Bemalung von den Soldaten vor Ort durchgeführt wurde)
•   Stiefel in Schwarz
•   Wickelgamaschen in einem Grün-/Braun- oder Olivton.
•   Koppel und Tragestell in Lederbraun oder Schwarz
•   Brotbeutel/Kampftasche in Beige oder Sandfarben
•   Feldflasche in Braun mit dunkelbraunen oder schwarzen Lederstreifen
•   Gasmaskenbehälter in dunkel Grün oder Oliv



Anleitung:
Der „Bausatz“ besteht aus sehr wenigen Komponenten und bedarf nicht unbedingt einer Bauanleitung. Bei Unsicherheit, wie welches Bauteil zusammengehört, kann man sich im Internet an zahlreiche Bildern von Originalgeschützen orientieren. 

Preis:
Für mein Set habe ich 9,90 Euro bezahlt. Für diesen Preis bekommt man ein schönes Set, das als vollwertige Einheit auf dem Spieletisch eingesetzt werden kann. Man  muss sich allerdings selbst um ein geeignetes Base oder mehrere Bases kümmern, was aber durchaus Gang und Gebe bei reinen Zinnfigurensets ist. Great War Miniatures kann man in Deutschland in mehreren Onlineshops kaufen. Somit ist man hier befreit von Zollgebühren und langen Transportzeiten.



Weitere Hinweise:
Es wird zum Zusammenbau Zweikomponentenkleber oder besser Sekundenkleber benötigt.
Um verbogene/verzogene Zinnteile zu korrigieren empfiehlt es sich die betroffenen Bauteile langsam und mit viel Gefühl wieder in die richtige Form zu biegen, da ansonsten Bruchgefahr droht.
Man sollte zudem ein Bastelmesser zum Entgraten und etwas Sandpapier zum Abschleifen von Unebenheiten/Grate haben.

Abmessungen (Geschütz):
Höhe: 2,2 cm
Breite: 2,5 cm
Länge: 5,2 cm (mit Handgriff: 6,5 cm)

Abmessungen (Figuren):
Höhe:  ca.3 cm (stehend, ohne Base)


Zusammenfassung Bewertung:

Maße (Maßstab):   gut plus
Detaillierung:       gut
Gussqualität:       gut
Passgenauigkeit:   gut plus
Material (Qualität):   gut plus
Decals:         - nicht vorhanden-
Anleitung:      - nicht vorhanden -
Preis:         gut



Fazit:
Ein schönes Modellset zu einem sehr „ausgefallenen“ Thema. Berücksichtigt man, dass diese Geschütze erst in den letzen Kriegsmonaten an der Front auftauchten, so hat Great War Miniatures hier einen kleinen Exoten für das Tabletop-Schlachtfeld erstellt. Das Modell ist schön detailliert und besitzt eine passende Besatzung in glaubwürdigen Posen. Auf dem Spielfeld ist dieses Set mit der richtigen Bemalung ein absoluter Hingucker und ein gefährlicher Gegner für jeden feindlichen Tank.


« Letzte Änderung: 12. Juli 2020 - 20:39:59 von Armstrong »
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Riothamus

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Welcher deutsche Händler führt "Die Waffenkammer" noch? Battlefield hatte mal, hat aber vor Jahren Abverkauf gemacht.

Frontline Games bietet im Augenblick ein (leicht eingeschränktes) Sortiment von "Die Waffenkammer" an:
https://www.frontlinegames.de/Hersteller-Firmen/Die-Waffenkammer:::114_1385.html?language=de
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Dein Eifer muss mal wieder gelobt werden. Deine Berichte sind sehr informativ und dabei gut zu lesen. Ich musste mich mehrfach zurückhalten, Besprochenes zu bestellen und ein neues Gebiet zu erkunden.

Danke! Wie gesagt, Kommentare helfen mir super um weiter zu machen. In den nächsten Uploads werde ich jetzt auch immer mehr Figuren einstreuen. Schließlich sind die ja die eigentlichen Hauptakteure jener Zeit.
« Letzte Änderung: 12. Juli 2020 - 15:24:23 von Armstrong »
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Welcher deutsche Händler führt "Die Waffenkammer" noch? Battlefield hatte mal, hat aber vor Jahren Abverkauf gemacht.

Frontline Games bietet im Augenblick ein (leicht eingeschränktes) Sortiment von "Die Waffenkammer" an:
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Danke für den Tipp, leider ist das Angebot sehr eingeschränkt   :(
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