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Autor Thema: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]  (Gelesen 2411 mal)

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Decebalus

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Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« am: 18. Juli 2020 - 18:24:02 »

Zum vierten Mal trafen wir uns auch diesmal zu unserer jährlichen DBA-Kampagne. Wer gerne noch einmal nachlesen will, was wir bisher gemacht haben, der findet hier den letzten Bericht:
https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,23895.msg285519.html#msg285519

2020 war das Thema: Der dritte Kreuzzug, also Franken gegen Sarazenen oder persönlich Richard Löwenherz gegen Saladin. Durch Corona hatten wir nur 11 Teilnehmer und das waren:

Franken      (Armee, Name des Anführers, DBA-Listennummer, Startort)
Königreich Jerusalem (Guy de Lusignan)   IV/17   Jaffa
Engländer (Richard Löwenherz)   IV/17   Beliebiger Hafen
Franzosen (Philipp August)   IV/17   Beliebiger Hafen
Templer (Robert de Sablé)   IV/17   Tartus
Hospitaler (Hermangard D‘Asp)   IV/17   Akkon
Hospitaler (Garnier von Nablus)   IV/17   Antiochia

Sarazenen      
Ayubiden (Saladin)   IV/20   Damaskus
Damaskus (Al-Afdal, Sohn Saladins)   IV/6   Damaskus
Fatimiden (Iz ad-Din Ma’sud, Zengid)   III/66   Ã„gypten
Homus (Al Aziz, Sohn Saladins)   IV/6   Homus
Armenier (Leo)   IV/2   Aleppo

Da es etwas unausgeglichen war, wurde unser Armenier zu den Sarazenen zwangsverpflichtet.

Die grundlegende Idee habe ich als „Teamwork mit Backstabbing“ bezeichnet. D.h. es gibt zwei Seiten, die zusammen arbeiten müssen. Das wurde darüber deutlich, dass die Seite, die am Ende Jerusalem kontrollierte +10 Siegpunkte bekam. Aber gleichzeitig ist auch die Rolle des Anführers wichtig und daher gab es die Möglichkeit diesen zu stürzen, um selbst Anführer der eigenen Fraktion zu werden.

Bisher hatte ich die Karte für die Kampagne (mehr schlecht als recht) selbst gemacht, diesmal jedoch hatte ich eine Bild-Datei, die jemand für das GMT-Spiel „Crusader Rex“ auf Board Game Geek hochgeladen hatte. Es gab daher keinen Grund, diese wunderschöne Karte nicht zu benutzen. Da wir diesmal neu, die Zahlfelder auch als Größe der anwesenden Armeen benutzten, gab es diesmal Möglichkeit für BBDBA-Schlachten, was auch eine Neuerung war.


Die Spielkarte

Wir hatten uns im Vorfeld recht viele Gedanken gemacht, dass die Kreuzritter soviel stärker seien, als die Sarazenen. Ritter, Speere und Armbrustschützen gegen Reiter, leichte Reiter und Krieger. Es zeigte sich jedoch, dass dieses Problem doch nicht so groß war.


Der Marker der Franzosen auf der Kampagnenkarte

Der Ablauf
(Diesmal gibt es leider nur eine Auflistung der Schlachten, um einen Eindruck zu vermitteln, wie viele Spiele wir hatten. Ein subjektiver Bericht, der mehr Erzählung ist, entfällt, weil ich irgendwie nicht so viel mitbekam. In Klammern sind jeweils die Unterstützer angegeben, die drei Elemente zu Hilfe geschickt hatten. Auch die Bilder sind als Illustration gedacht, da ich auch hier nicht mehr genau die Schlachten zuordnen kann.)

Frühjahr 1190. Es kam zu insgesamt vier Schlachten. In Jaffa kam es zur Schlacht zwischen Guy und Masud (0:4); in Tyros zwischen Richard (Philipp) und Al-Afdal, wobei der Erfolg vollständig durch Philipp erreicht wurde (4:0); in Antichoia standen die Ritterorden, Garnier (Sablé), gegen die Armenier von Leo (Al-Aziz) (1:4) und in Akkon kämpfte Saladin gegen die Hospitaler von Hermangard (0:4). Saladin hatte in der Beute von Hattin das Heilige Kreuz gefunden und stellte es provokant in seinem Lager aus. Bis zum Ende der Kampagne sollte es keinem christlichen Gegner gelingen, das Kreuz zurückzuerobern, was langfristig für Saladin eine Fülle an Punkten brachte.


Das Lager von Masud

Sommer 1190. In Jerusalem wiederholte sich die Schlacht zwischen Guy (Hermangard) und Masud (Al-Afdal) (0:4) mit dem gleichen Ergebnis. Überhaupt war Guy (=ich) eigentlich durchgängig ziemlich erfolglos. Wer mich noch aus „Königreich der Himmel“ kennt, ahnt woran das liegen könnte. In Damaskus kämpfte Philipp gegen Saladin (2:5). Im Norden zeichnete sich ab, dass dort ein Privatkrieg laufen würde. Hier standen in Hamah zum zweiten Mal Sablé (Garnier) gegen Leo (Al-Aziz) (3:6).


Die Templer von Sablé

Herbst 1190. Richard Löwenherz wollte im Norden helfen und wechselte dorthin, womit er wahrscheinlich langfristig sich vom entscheidenden Süden entfernt hatte. Es gab nur eine Schlacht in Artah, Richard (Garnier) gegen Leo (Al-Aziz).
Der Winter brachte die Möglichkeit die Armeen wieder aufzufüllen.


Guy de Lusignan

Frühjahr 1191. Es kam zu drei Schlachten: Zerdana im Norden Richard (Garnier) gegen Al-Aziz (Leo) (4:0); Herron Hermangard (Guy) gegen Masud (Saladin, der jedoch nicht erschien) (3:4); Sidon Sablé (Philipp) gegen Al-Afdal (3:4).

Sommer 1191. Die vor Jerusalem liegenden Heerführer einigten sich in ungefähr gleicher Stärke sich in Jerusalem zu einer großen Schlacht zu treffen. Es kämpften Sablé (3), Guy (nur Horde getötet) und Hermangard gegen Masud (2) und Saladin (3) mit Unterstützung von Al-Afdal. Damit blieb Jerusalem in der Hand der Sarazenen. Im Norden wiederholte sich die Schlacht von Zerdana Richard (4) (Philipp und Garbier (1)) gegen Leo (Al-Aziz) (1).


Hospitaler

Herbst 1191. Die Unzufriedenheit mit den eigenen Anführern hatte sich inzwischen bei Sarazenen und Christen angesammelt. Insbesondere Masud beklagte sich, dass Saladin das schändliche Kreuz in seinem Lager aufstellte. Daher kam es in beiden Fraktionen zum Aufruhr. Allerdings konnte sich nicht direkt gegen Richard gewandt werden, so dass es nur innerhalb der Muslime zur Schlacht kam. Saladin (3) musste sich mit Unterstützung durch Guy (1) gegen Mamud (1) mit Unterstützung durch Sabré (2) (Al-Afdal erschien nicht zur Schlacht) verteidigen. Wie man sieht, waren die Franken nur zu bereit für gutes Geld an diesem Bürgerkrieg teilzunehmen. Saladin behielt damit die Führung der Sarazenen. Da jedoch unter den Franken nur der aufrührerische Sabré Ruhm angesammelt hatte, durfte er den neuen Anführer der Franken entscheiden. Er bestimmte seinen Hospitalerfreund Hermangard.


Wildes Getümel

Frühjahr 1192. Nach dem Aufruhr besannen sich beide Seiten wieder darauf, warum sie eigentlich in Palästina waren. Es kam vor Jerusalem zu einer riesigen Schlacht mit jeweils drei Beteiligten: Guy (5), Sablé (0) und Hermangard (4) (Unterstützung: Philipp (1) und Garnier) gegen Al-Afdal, Masud und Saladin (3). Ein Sieg der Christenheit. Im Norden bei Saone kämpften – Überraschung! – Richard (4) gegen Al-Aziz (2) (Leo).


Großschlacht vor Jerusalem

Sommer 1192. Zwei Schlachten: Erneut Richard (1) gegen Al-Aziz (4) (Leo (1)) – Richard fiel selbst in dieser Schlacht. In Ramala Guy (4) (Hermangard) gegen Saladin (3) (Al-Afdal). Mein zweiter Sieg in Folge – ich war im Kommen, dachte ich.


Meine Ritter helfen Saladin

Herbst 1192. Der Sarazenen war inzwischen die Puste ausgegangen, so dass an eine Rückeroberung von Jerusalem nicht zu denken war. Die Christen hatten also Zeit für etwas Bürgerkrieg. Philipp versuchte einen Aufruhr gegen Hermangard. Die beiden Hospitaler Hermangard (4) und Garnier (4) kämpften gegen Philipp und Guy (0). Hermangard blieb damit der Anführer der Christen.

Damit war es geschafft. Die Endwertung zeigte das überraschende Ergebnis. Obwohl jeder Spieler der Franken +10 Pkte. für die Befreiung Jerusalems erhielt, blieb trotzdem ein Sarazene an der Spitze: und das war Saladin. (Wer will kann natürlich die 10 Jerusalem-Pkte. abziehen und sieht, dass die Muslime eigentlich ziemlich gut abgeschnitten haben. Aber die Kreuzzüge hatten halt auch ein Ziel.)

Endwertung:
1.Saladin 32 VP
2.Hermangard  und Richard (29 VP)
4.Masud (27 VP)
5.Philipp (25 VP)
6.Guy und Garnier (23 VP)
8.Sablé (18 VP)
9.Al-Aziz (17 VP)
10.Leo (16 VP)
11.Al-Afdal (13 VP)
« Letzte Änderung: 19. Juli 2020 - 15:55:24 von Decebalus »
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Brummbär

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #1 am: 18. Juli 2020 - 20:15:35 »

Wie immer: einfach nur megaschön!
Ich bin echt immer ein wenig neidisch, wenn ich sehe, was Ihr da auf die Beine stellt...

Magst Du ein bißchen was zu den Regeln schreiben? Bewegung, Verluste auffüllen etc.
Wäre super!

Und einfach vielen Dank für die Inspiration!!!!!
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meyer

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #2 am: 18. Juli 2020 - 21:04:05 »

Das sieht ja hochinteressant aus!
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Frank Bauer

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #3 am: 19. Juli 2020 - 10:25:55 »

Sehr schön, Frank! Tolle Fotos eines tollen Wochenendes. Aber, wie du selbst schon schreibst, fehlt es deinem Bericht etwas an großer Emotion. Daher hat sich Izz ad-Din Ma‘sud (der in deinem Bericht mehrfach "Mamud" genannt wird) daran gemacht, seinem Schreiber ein paar Zeilen zu diktieren.


Gelehrte, Reisende, Ungläubige und Rechtgläubige, hört die Geschichte, wie sie sich zutrug in den Jahren 568-570 nach der Hidschra des Propheten Mohammed, oder den Jahren 1190-1192, wie die Ungläubigen rechnen.

Mein Name ist Izz ad-Din Ma‘sud, Atabeg von Mossul aus dem ruhmreichen Geschlecht der Zengiden.
Eines muß man dem Ayyubidischen Emporkömmling Sala ad-Din lassen – er hatte es immerhin geschafft, unseren Haufen zänkischer Waschweiber gegen die ungläubigen Eindringlinge zu einen. Bei Hattin hatten wir es ihnen ordentlich gegeben. Nun kamen sie wieder in unser Land, um Kunst und Kultur zu zerstören.
Also kamen wir wieder zusammen, um unter der Führung von Sala ad-Din zu streiten.
Gleich im Frühjahr des Jahres 568 (1190) trafen meine unerschrockenen Streiter auf die Ritter und Knechte von Guy de Lusignan. Diese erste Schlacht hat unser Zeichner noch in einigen Gemälden festgehalten, bevor er von einer Lanze durchstoßen wurde.
Wir hatten die Truppen des ehemaligen Königs von Jerusalem mit einem schnellen Vorstoß vor Jaffa überrumpelt. Während die Franken sich noch die Beinlinge hochzogen, hatten wir im Licht der ersten Sonnenstrahlen gen Mekka gebetet und waren auf die Pferde gesprungen.
Die Franken waren zwischen einer Oase und unebenem Gelände eingekeilt und konnten sich nicht entfalten. Dabei hatten die Franken das Schlachtfeld und ihren Lagerort selbst gewählt...Guy bewies also das gleiche, große taktische Geschick wie bei Hattin.



Meine unerschrockenen Streiter preschten vor, um es den Franken unmöglich zu machen, den Engpass hinter sich zu lassen und sich zu entfalten.



Früh in der Schlacht fielen die fränkischen Armbrustschützen, die Guy im Zentrum seiner Schlachtreihe platziert hatte. Damit war die Schlacht eigentlich schon entschieden, denn in diese Lücke stießen unsere Speerträger, um die fränkischen Speerträger von zwei Seiten anzugreifen.

Der Großmeister der Hospitaliter, Garnier von Nablus, der in der Nähe mit seinem Verbündeten, dem Templer Robert de Sablé, seine eigene Schlacht gegen den großen Leo von Armenien und Al Aziz (der vom großen Leo hier fast vollständig verdeckt wird) focht, schaute denn auch verwundert und skeptisch herüber.



Den letzten und entscheidenden Stoß machten unsere Schwertkämpfer, indem sie auf der rechten Flanke ein weiteres Kontingent fränkischer Speerträger niedermachten. Die Mütter unserer Streiter mussten nach dieser Schlacht keine Klagelieder anstimmen.



Der einzige Wermutstropfen war, dass alle fränkischen Ritter entkamen. Diese hatten sich allerdings auch feige hinter ihren Fußtruppen versteckt und gar nicht in die Schlacht eingegriffen.


Fazit der Kampagne: Super Stimmung und echtes Kreuzzugs-Feeling, nicht zuletzt durch gutes Rollenspiel beider Seiten. Die islamischen Armeen konnten sich tatsächlich gut gegen die in DBA eigentlich überlegenen Ritter behaupten. Was natürlich auch an ihren brillanten Generälen lag :-). Allerdings brauchten sie Platz zum Manövrieren. In den großen Big Battle DBA Schlachten, wo die Truppen fast vom rechten bis zum linken Spielfeldrand standen und kaum manövriert werden konnte, zeigten die besseren Kampfwerte der Franken dann ihre Wirkung.
Die Möglichkeit eines Aufstandes gegen den eigenen Anführer war eine sehr schöne Regel, die viel Farbe in die Kampagne brachte. Auch wenn mein Bürgerkrieg gegen Saladin knapp mit 4:3 verloren ging (nachdem ich schon zwei Quick-Kill-Matchbälle hatte, die ich beide verwürfelt habe :-( ).
Aber wenn Saladin noch einmal dieses schändliche Kreuz in MEIN Lager stellt, bringe ich ihn um.
« Letzte Änderung: 19. Juli 2020 - 10:55:10 von Frank Bauer »
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bodoli

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #4 am: 19. Juli 2020 - 10:47:22 »

"Durch Corona hatten wir nur 11 Teilnehmer ..." und diese klasse bemalten Figuren.
Ich könnte bin richtig neidisch.

 :)
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Riothamus

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #5 am: 19. Juli 2020 - 14:43:25 »

Ja, dass sieht toll aus und es zeigt, dass solche Projekte umsetzbar sind, was ja schon ohne Corona mitunter kaputtgeredet wird. DBA eignet sich für solche Zwecke natürlich besser als manches anderes System, da die Spiele kürzer sind und weniger Ressoucen nötig sind. Trotzdem ist es beeindruckend.

Habt ihr das DBA-Kampagnensystem eigentlich sehr verändert?
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Gruß

Riothamus

Decebalus

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #6 am: 19. Juli 2020 - 16:13:50 »

@ Frank Bauer. Danke für die schöne Ergänzung. Den Schreibfehler deines Namens habe ich korrigiert.

@ Riothamus. Ja, die Grundregeln von DBA 2.2 sind schon deutlich überarbeitet und in jeder Kampagne auch an den entsprechenden Hintergrund angepasst. Drei Grundprinzipien der ursprünglichen Kampagne halte ich allerdings für zentral und die bleiben auch immer erhalten: 1. Jeder Spieler hat nur eine Armee. 2. Diese Armee kann nicht mehr als 12 Elemente einsetzen. 3. Spieler, die selbst keine Schlacht haben, können in andere Schlachten Unterstützung schicken und sind dadurch involviert. - Aber in dieser Kampagne waren z.B. abweichend: zwei Teams, die Rolle des Anführers, Geld (Spieler lieben Geld, Bestechung und Söldner ersteigern), die Möglichkeit den Anführer zu stürzen, das ganze System Garnisonen in Städte zu legen und Ereigniskarten, die spezielle historische Dinge bringen (darüber kam z.B. das heilige Kreuz ins Spiel).

@Brummbär. Zu den Kampagnenregeln. Wie erwähnt beruht das auf den Kampagnenregeln aus DBA 2.2 (das neue DBA 3.0, das wir eigentlich spielen, hat die nicht mehr). Ein DBA-Spiel dauert etwa eine Stunde. Wir schaffen gewöhnlich 6 Runden am Samstag und 3 Runden am Sonntag. Grundprinzip ist, dass die Schlachten im Mittelpunkt stehen, die Kampagne also nicht die Kämpfe dominiert. In dieser Kampagne konnte sich jede Armee 3 Felder bewegen, sie konnte jedem Angriff ausweichen (Prinzip: Kein Spieler soll ein Spiel machen, das er nicht will, weil seine Armee zu schwach ist), und zudem zwei Felder weit einen Verbündeten in einer Schlacht unterstützen. Diese potentiell hohe Bewegung wurde eingeschränkt, weil man immer Garnisonen zurück lassen konnte, die besiegt werden mussten (4+ Wurf). Zusätzlich konnten die Christen noch Schiff fahren und eine 6 Felder-Marschbewegung war ebenfalls möglich (Prinzip: Man will auch mal andere Gegner haben.)

Nach jeder dritten Runde war die Organisationsphase (= der Winter), hier konnte man mit Einnahmen neue Elemente aufbauen. Wir haben diesmal, weil wir die Kreuzfahrer für stärker hielten, Ritter-Elemente teurer gemacht (also 2 statt 1 GS). Das ist eine Balance: Kann man zu leicht seine Armee auffrischen (z.B. jede Runde), verliert man den ganzen Aspekt Ressourcen-Management und hat eigentlich ein Turnier; ist es zu schwer, dann haben Armeen, die Schlachten teuer verloren haben, keine Chance mehr, eine Schlacht zu schlagen.

Zusätzlich hatten die Anführer die Möglichkeit Ereigniskarten zu vergeben (und vor allem die guten Ereignisse für sich zu behalten) und Pilger zu vergeben (die in der Schlacht als Horden eingesetzt werden konnten).
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Pappenheimer

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #7 am: 20. Juli 2020 - 14:36:18 »

Weder mein Maßstab noch meine Epoche, aber toll präsentiert. Fantastische Minis in einem super Konzept von Kampagne. Kampagnen sind toll und DBA definitiv ein feines Regelwerk dafür.

Vielen Dank fürs Teilhaben lassen.  :)
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Decebalus

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #8 am: 21. Juli 2020 - 13:23:31 »

Weder mein Maßstab noch meine Epoche, aber toll präsentiert. ...

ich glaube Du hast unbewusst verraten, was das Geheimnis dieser inzwischen vierjährigen Kampagnen ist.

Ich weiß noch, als wir vor vier Jahren den Termin für die erste Kampagne ausgemacht haben, da war vier Monate Zeit und Frank Bauer und Driscoles, die beide keine DBA-Armeen in 28mm hatten, erklärten, sie malen dafür etwas an. Und das passierte dann auch! Und sicher haben wir auch immer mal Spieler, die von den Vielmalern eine Armee gestellt bekommen. Aber ein deutlicher Teil unserer Armeen wird extra für dieses Event angemalt (was bei DBA ja auch geht). Die Festlegung für das Thema nächstes Jahr ist dann auch immer der Beschluss, da mal eine Armee anzumalen. (Nächstes Jahr übrigens Völkerwanderung.)

Das Geheimnis einer funktionierenden Kampagne ist also, sich einfach mal auf einen Figurenmaßstab und ein Regelwerk einzulassen, selbst wenn man es sonst eher nicht spielt. Und zwar, weil man mit bestimmten Leuten eine Kampagne spielen will.
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Thomas Kluchert

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #9 am: 21. Juli 2020 - 17:29:26 »

Vielen Dank für die Berichte und Bilder - vor allem aber für die ganze Vorbereitung und Durchführung. Die Kampagnenregeln haben aus meiner Sicht wirklich sehr gut funktioniert und das gewünschte Ziel erreicht!

Zitat
Das Geheimnis einer funktionierenden Kampagne ist also, sich einfach mal auf einen Figurenmaßstab und ein Regelwerk einzulassen, selbst wenn man es sonst eher nicht spielt. Und zwar, weil man mit bestimmten Leuten eine Kampagne spielen will.
Das kann man gar nicht dick genug unterstreichen und ich kann es so nur bestätigen.
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Driscoles

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #10 am: 21. Juli 2020 - 19:55:25 »

Danke für den Bericht Frank.
War wieder sehr schön. Sich jedes Jahr mit euch zu treffen ist ein Highlight.
Insbesondere zu diesen Zeiten.
Gruß
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Frank Bauer

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #11 am: 22. Juli 2020 - 14:49:27 »

Vielen Dank für die Berichte und Bilder - vor allem aber für die ganze Vorbereitung und Durchführung. Die Kampagnenregeln haben aus meiner Sicht wirklich sehr gut funktioniert und das gewünschte Ziel erreicht!

Zitat
Das Geheimnis einer funktionierenden Kampagne ist also, sich einfach mal auf einen Figurenmaßstab und ein Regelwerk einzulassen, selbst wenn man es sonst eher nicht spielt. Und zwar, weil man mit bestimmten Leuten eine Kampagne spielen will.
Das kann man gar nicht dick genug unterstreichen und ich kann es so nur bestätigen.

Und ich unterstreiche es nochmal, sozusagen doppelt. Ein solches Kampagnenkonzept mit 11-15 Spielern kann nur funktionieren, wenn genug Leute bereit sind, sich auch mal aus ihrer Lieblingsepoche, ihrem Lieblingsmaßstab und/oder ihrem Lieblingsregelwerk zu lösen. Denn wer nur genau das machen will, was er am liebsten spielt, findet wenig Freunde, meiner Erfahrung nach.
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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #12 am: 23. Juli 2020 - 11:50:24 »

Das Geheimnis einer funktionierenden Kampagne ist also, sich einfach mal auf einen Figurenmaßstab und ein Regelwerk einzulassen, selbst wenn man es sonst eher nicht spielt. Und zwar, weil man mit bestimmten Leuten eine Kampagne spielen will.
Erinnert mich jetzt an unsere Wikinger/Normannen/Angelsachsen Kampagne. Ich hab mit DBA nicht viel am Hut. Aber einen Nachmittag 5-6 Spiele zu bestreiten, nebenbei Kaffee, Pizza usw. - das ging schon ganz gut. War aber in 15mm und ich bekam die Minis gestellt. Wir waren zu dritt, was den Aufwand der Organisation deutlich einfacher machte. Normal käme ich nicht darauf die Zeitepoche oder das Regelwerk zu verwenden. Aber dafür spielt die Gegenseite beim nächsten Mal wieder ne HoW-Platte. Das gleicht sich dann aus.  8)
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fraction

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #13 am: 24. Juli 2020 - 09:11:43 »

Grandios. In jeder Hinsicht eine sehr interessante und durchdachte Veranstaltung. Nah dran an dem, was ich mir als ideales Hobbywochenende vorstelle und echt ein tolles Bemalniveau. Absolut erstrebenswert bei so einer Veranstaltung mal dabei zu sein.

Gruß Robin
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Brummbär

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Re: Dritter Kreuzzug [DBA-Wochenend-Kampagne]
« Antwort #14 am: 24. Juli 2020 - 10:57:45 »

@fraction: genau was ich auch immer denke, wenn ich diese Berichte lese...
...will auch  :-\
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