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Autor Thema: Art De La Guerre - Two Knights to many  (Gelesen 1604 mal)

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Driscoles

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Art De La Guerre - Two Knights to many
« am: 14. Oktober 2020 - 14:36:56 »

Frank und ich trafen uns im vergangenen Spätsommer - Ich schreibe das jetzt nur so als würde das den Eindruck erwecken als wäre das Äonen her, weil der Bericht schon vor drei Wochen hätte online sein sollen aber das Leben kam dazwischen und daher erst jetzt. Im gaming life hat sich die Brieftaube verflogen, der Messenger verritten die Flaschenpost sich am Uferrand verhakt, denkt euch was aus....ich weiß es doch auch nicht.

Akt I
Irgendwo in Burgund - Abends - Kaminfeuer - Auftritt Herzog Karl gestikulierend, wütend  - Berater demütig nickend nebenher schleichend. Aus der Ferne klingt eine E-Laute !
"Trumpois, sagen sie mir wo ist der Bericht. Was machen meine Truppen, wo bleibt mein burgundischer Adel und warum weinen die Holden Damen so herzzerreißend ? Spreche er !"
Trumpois Haut wird orange, die Haare wehen im Durchzug des Wandelganges wie ein irre gewordenes Wiesel
"Oh mein Herzog - Wir haben die Schlacht gegen die englischen Söldner gewonnen. Sie vertrieben und ihre Adeligen  werden ein gutes Sümmchen einbringen.  Wie noch nie zuvor ein Sümmchen eingebracht wurde."
Und sie werden dafür bezahlen, mein Herzog "
"Wer wird bezahlen ? "
"Die Engländer Sire "

Hier nun der Bericht
Akt II
Die Armeen standen sich bei strahlen schönem Wetter gegenüber


In der Mitte gut zu sehen, ist das Gasthaus zum Wilden Keiler an der Kreuzung Antwerpen. Bille de Bois
Bille de Bois gibt es heute leider nicht mehr. Der Wilde Keiler wird eine wichtige Rolle im folgenden Gefecht spielen.
Hier Franks edle Burgunder

in all ihrer Pracht. Die Würfel sind nicht da, das sind nur Command Points
Noch mehr Burgunder. Diesmal in Eisen. Frank übertreibt es immer mit den Rittern  :)

Die Ritter sollten die englische Flanke im ersten Ansturm niederreiten um den Wilden Keiler herumpreschen und die verbleibenden Engländer von hinten packen und zermalmen. Als Burgundische Zange war dieses Manöver weithin bekannt.
In der Ferne gegenüber sieht man das kleine Häuflein tapferer Engländer.
Hier nun in Nahaufnahme kurz vorm Einschlag. Die Engländer sortierten sich etwas neu, weil die Ritter schneller in Angriffsreichweite waren als geplant. Eigentlich, ja eigentlich wollten die Bogenschießen feuern und dann gehen die Ritter zu Fuß vor und positionieren sich vor den Schützen und... es klappte alles nicht, also hurtig alle Bogner ab in den Forst rechts.

Also in echt möchte sowas niemand erleben aber meine Plastik Metall Spielzeugsoldaten sind definitiv härter drauf als ich. Abgebrüht abgewartet und den Charge empfangen.

Akt III
Die Ritter krachten in die englischen Reihen und ein wilder Kampf entbrannte. Es schepperte und keuchte die ganze Linie entlang. A pusshin and a shovin`wie wir Engländer sagen. Die kleinen Steinchen sind Erschöpfungsmarker. Reiter brechen bei drei Steinchen. Meine soliden Ritter zu Fuß bei 4. Frank hatte erst Oberwasser aber danach eine fürchterliche Würfelgrütze an den Fingern und so bekamen die Engländer ganz schnell Oberwasser. Erst Recht als die Bogenschützen aus dem Wald in die Flanke der burgundischen Ritter krachten. Johlend und kreischend ergoss sich der englische Pöbel wie eine Flut über das edle blaue Blut der Burgunder. Der Engländer ist kein Edelmann er ist ein Hooligan.

Währenddessen auf der anderen Seite des Wilden Keilers...

Wenlock und sein Trauma mit Plänklern with Guns.
Akt IV
Die stürmen immer vor, feuern aus allen Rohren und verpieseln sich, wenn man sie umlegen will. Dabei kommen sie meistens ungestraft davon. Ich muss mir da definitiv was überlegen. Wenlocks Aufstellung war schon nicht so optimal wie auf der anderen Seite. Da ist er wohl nach dem einnicken vom Zaun gefallen.

Hier mal ein Blick die Linie entlang. Im Wald, im Bildvordergrung sind Walisische Speerträger versteckt. Die waren völlig unbrauchbar und wurden durch gezielten Beschuss vernichtet.

Überhaupt lief es für Frank auf dieser Flanke richtig super. Daher schnell wieder zu den burgundischen Rittern gezappt.

Da lief es nicht so rund. Ritter um Ritter fiel den gnadenlosen Angriffen der Engländer zum Opfer.
Obendrein hagelte es Langbogenpfeile.
Zurück zum fröhlichen Teil der Burgunder Saga
Akt V
Die Reihen schließen sich und erreichen bald die englischen Linien. Wenlocks Bogenschützen verschießen Salve um Salve aber die Männer aus Burgund schüttel die Pfeile ab wie ein Biber Wasser aus dem Pelz.
Wenlock sieht sich nach Verstärkungen um. Wo bleibt die Reiterei. Haben wir Reiterei ? Kann doch nicht sein, das Earl Driscoles erneut die Reiterei befehligt. Dann wird das doch nie was. Der kann nur defensiv !

Währenddessen wird die Blüte und Zukunft der burgundischen Adelsgeschlächter äh geschlechter gerupft und getreten.

Earl Driscoles führt ein Ritterlement in die entstandene Lücke und prescht vorwärts. Aug in Aug steht er sich mit Francois Agriculteur gegenüber.
Inzwischen werden Wenlocks Linien überrannt.


Auch die Reiterei kann Wenlock nicht mehr retten.

Es lief wirklich schlimm für Wenlock. Zweimal hintereinander wurde sein Kommando aufgerieben.
Akt VI
Im Kampf der Ritter zu Fuß gegen Ritter zu Pferd gewannen die Engländer die Oberhand. Man hört die Engländer singen...."
Wir kämpften einmal
gegen Burgunds Schergen Brutal 
Der Sieg war so fern
doch wir kämpften so gern



Aber es nützte alles nichts, Kein Gesang, kein Würfelglück, kein Driscoles in Hochform.
I was carried away slaughtering the Knights. Instead I should have attacked the vulnerable medium Infantry behind the Wild Boar Pub
Hier im Bild schwer zu sehen hinter dem Giebel. Das wären die Punkte für den Sieg gewesen.

Aber das fröhliche Ritterklatschen war verlockender....
So endete das Spiel nach dem letzten Verlust aus Wenlocks Division und brach meine Moral. Es war knapp aber unterm Strich zählen nur die nackten Zahlen im Wargaming. Aber mir bleibt der Trost, daß in ein paar Hundert Jahren die Geschichtsschreibung feststellen wird, daß das Gefecht am Wilden Keiler an der Kreuzung Antwerpen und ....den Ort gibts jetzt leider nicht mehr. Ein kleines englisches Heer den Burgundern gezeigt hat wo Bartels den Schinken herholt. Aus Burgund.







« Letzte Änderung: 14. Oktober 2020 - 14:41:06 von Driscoles »
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Decebalus

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #1 am: 14. Oktober 2020 - 17:38:33 »

Schöner Bericht. Hat etwas irritiert, dass Du mit dem burgundischen Hof beginnst, dann aber die Engländer spielst.

Und wer Burgundische Ritter vom Pferd holt, ist eigentlich moralischer Sieger. Andere Flanken kann man doch ignorieren.
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Frank Bauer

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #2 am: 15. Oktober 2020 - 12:30:52 »

Ja, das war kein schöner Tag für die Burgundische Ritterschaft. Da blieb nix übrig. Und schlimmer noch, die Schmach, den Sieg dann von den bäuerlichen Fußtruppen einfahren zu lassen. Hart. Da muß man sich beim abendlichen Gala-Dinner bei Madame de Sauvignon einiges an Spott anhören.
Aber, wie Berater Trumpois (liebevoll "Le Président" genannt und gern verwechselt mit einem gleichnamigen Weichkäse) mit fliegendem Wiesel-Toupet sagen würde: Es war der größte burgundische Sieg aller Zeiten, gefochten von den fähigsten Soldaten, die jemals geboren wurden und gegen Engländer, die allesamt keine netten Kerle waren. Insbesondere dieser Schläfrige Wenlock, der gänzlich ungeeignet für den Job ist und niemals Earl werden kann. Ist er schon? Ach was! Fake news!

Sehr schöner Bericht, Björn! Da bekomme ich spontan Lust auf die nächste Partie.
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tattergreis

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #3 am: 15. Oktober 2020 - 12:49:08 »

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wer warum gewonnen hat, aber sieht gut aus und die background story ist lustig. Und wenn es den Spielern noch Spaß gemacht hat, dann ist das alles, was zählt beim wargaming. :)
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Driscoles

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #4 am: 15. Oktober 2020 - 13:12:54 »

Dankeschön !
@Frank M - tatsächlich etwas verwirrend die Einleitung - ist ein Insider
@ Frank B - Extrem cooler Antwortpost. Ich musste sehr lachen ! Nächste Woche ?
@ tattergreis - Verdienter Sieger war Frank, weil er sich nicht entmutigen ließ und klug und konzentriert seinen Angriff zu Ende führte und die Siegbedingungen im Auge behielt.
Bei Art de La Guerre gibt es einen Moralwert, der sich aus der Summe der Elemente ergibt ( manche Elemente - Bauerntruppen z.B. zählen  bei der Errechnung dieses MW keine Punkte ). Wird dieser Wert durch vernichtete oder angeschlagene oder dem verlust von Anführern oder Camps etc.  erreicht oder wird dieser Wert am Ende jeder Spielerphase übertroffen endet das Spiel.
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DonVoss

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #5 am: 15. Oktober 2020 - 18:45:41 »

Wirre  und beschwingte Schreibe...tolle Bilder was will man mehr... :)

Sieht nach einem echten Ritterfest aus.
Und cool zu sehen, wie bei großen Schlachten manchmal ein beherrschendes Geländestück ganz coole Herausforderungen stellen kann.

Bravo,
Don
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Thomas Kluchert

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #6 am: 16. Oktober 2020 - 15:27:25 »

Herrlicher Bericht! Das inspiriert! Vielen Dank dafür!
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Pappenheimer

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #7 am: 21. Oktober 2020 - 11:35:50 »

Ein sehr sehr schöner Bericht mit richtig beeindruckenden Bildern von herrlichen Armeen. So macht das Sweetwater Forum Spaß. Vielen Dank fürs Einstellen.
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Sorandir

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #8 am: 22. Oktober 2020 - 23:04:57 »

Jep, tolle Sache, Danke fürs zeigen  :)
Gerade auf dem 1. Bild sieht man aber ein mMn typisches 28mm Problem auf "normalen " Tischen,  ihr steht fast komplett von rechts nach links ohne großen Platz für Flankenmanöver und Umgehungsmöglichkeiten.
Ist dann folgerichtig, dass sich fast alles im Zentrum drängelt und ein Gebäude dort plötzlich sehr  das Spiel beeinflussen kann.
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Driscoles

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #9 am: 23. Oktober 2020 - 09:07:28 »

Danke nochmals für die netten Worte.
@ Jürgen im Prinzip hast du Recht aber.... ;)
Die Armeen gaben in dieser Schlacht auch nicht viel anderes her. In der Tat ging es direkt in die Klopperei mit fast ausschließlich schweren Truppen. Wir hatten schon andere Spiele in 28 mm. Franks Bericht davor ( aus dem Juli ) hatte Bewegung auf beiden Seiten trotz schwerer Einheiten.
Demnächst starten wir mit Antike und dann schauen wir was da geht. Ich denke es wird flexibler werden als Spätmittelalter.
Aber grundsätzlich stimmt es, das mit einem kleineren Maßstab auf dieser Spielfeldgröße mehr Bewegung möglich ist.
Danke und Gruß
Björn
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Decebalus

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #10 am: 23. Oktober 2020 - 12:03:36 »

Jep, tolle Sache, Danke fürs zeigen  :)
Gerade auf dem 1. Bild sieht man aber ein mMn typisches 28mm Problem auf "normalen " Tischen,  ihr steht fast komplett von rechts nach links ohne großen Platz für Flankenmanöver und Umgehungsmöglichkeiten. ...

Irgendwie verstehe ich das Argument nicht. Von der AdlG Website: "The playing area in this format for 15 mm figures is 120 cm by 80 cm and for 25-28 mm figures is 180 cm by 120 cm."

Fast alle Spieler, die ich kenne, benutzen für größere Figuren auch größere Tische. Und Spieler mit kleineren Figuren benutzen fast immer kleine Tische. Daraus also ein Argument zu machen, das so klingt, als sei die Figurengröße Schuld, haut m.E. nicht hin.
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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #11 am: 23. Oktober 2020 - 19:18:32 »

Habe mir den tollen Schlachtbericht endlich mal in Ruhe zu Gemüte führen können  8)
Das Gelände und die Minis gefallen mir ebenfalls sehr gut
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Sorandir

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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #12 am: 23. Oktober 2020 - 21:09:47 »

@ Decebalus,
... deswegen mag ich für "großtaktische" Systeme sehr gerne 180 cm x 120 cm für 15mm Minis  ;)

Ohne jetzt ne leidige Diskussion über Vor- und Nachteile von Figurengrößen angehen zu wollen, fiel mir das von mir gesagte im 1.Bild einfach recht deutlich auf. Ich kann ja auch nix dafür, wenn die im AdlG-Regelwerk zu kleine Tische vorschlagen *bääähhh *  ;) ;D 
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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #13 am: 24. Oktober 2020 - 10:17:43 »

Du hast völlig Recht, Jürgen.
Bei AdG hat man bei der üblichen Spielgröße von 200 Punkten ca. 20-24 Truppenelemente auf dem Tisch und das ist bei einem Tisch von 120 x 180 cm recht eng an den Flanken. Eigentlich geht es aber gerade noch so. Allerdings lagen bei dieser Schlacht nun auch noch die Geländestücke so, dass sie das Schlachfeld noch mehr eingeschränkt haben. Bzw. hat Björn sich extra zwischen diesen platziert um nicht flankiert zu werden.
Wie dem auch sei, mit Martin (Hunwolf) spiele ich AdG in 15mm auf der gleichen Tischgröße. Das erlaubt dann weit ausholende Manöver, was super ist. Sieht aber auch nicht ganz so gut aus wie mit 28mm Figuren. Irgendwas ist immer  ;)
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Re: Art De La Guerre - Two Knights to many
« Antwort #14 am: 24. Oktober 2020 - 21:29:38 »

Tolle Minis und ein toller Bericht, der nach tollem Spiel klingt.

Es gab ja auch Schlachten auf kleinem Schlachtfeld. Und wenn es ging wurde ja auch darauf geachtet, dass nicht zuviel Platz ist. Für so etwas müssten größere Tische dann wieder verengt werden. Wie schon gesagt wurde: Irgendwas ist immer. :)
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Riothamus