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Autor Thema: Erdbemalungen und andere Basen  (Gelesen 1074 mal)

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Riothamus

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Erdbemalungen und andere Basen
« am: 26. Oktober 2020 - 00:48:01 »

Für eine Armee brauchen wir Basen. Und die werden ja nicht einfach angespinselt. Klar, die üblichen Techniken, aber das Aussehen sollte ja so gewählt sein, dass es für viele Armeen passt und wir für sie dasselbe Gelände nutzen können. Je nach Geographie hat der Boden ja unterschiedlichste Farben. Schwarzer Humus, heller Sand, gelber Lehm, roter Ton und was es sonst noch gibt. Soviel zu den Binsenweisheiten.

Weil es rötliches Braun ist, hatte ich also anfangs Mokkafarbe aus der Bastelabteilug des Baumarkts mit schwarz gewasht und mit einem braunen Beige gehighlightet, um auch noch etwas Gelb hineinzubringen. Vom Mokka sah man kaum noch was und die Basen wurden sehr dunkel, weshalb ich dann noch leicht weiß trockenbürstete, womit dann endgültig alles durcheinander war. Ja, auf Armeslänge und mit Gras darüber, aber... Also ging es zurückhaltender, aber immer noch zu dunkel, um die Minis in Szene zu setzen.

Und nach dem Schnellmalversuch habe ich mir jetzt mal die Zeit genommen zu experimentieren. Und dann habe ich mir gedacht, dass es doch gut wäre das Ergebnis zu teilen. Es kann ja durchaus hilfreich sein, wenn wir hier mal unsere Basierungsfarbgebungen zeigen. Das dürfte so manchem Experimente und Entäuschungen ersparen.

Hier also mein Experiment, wieder auf Mokka-Basis, wegen meiner eingeschränkten Fotokünste einmal dunkel, einmal hell, die Wahrheit liegt dazwischen:




gewasht wurde von links nach rechts mit Agrax Earthshade, leicht mit schwarz, stark mit schwarz, mit Reikland Fleshshade und die letzte Base (einer WiP-Mini) wurde gar nicht gewasht. Schwarz wurde zweimal Nuln Oil genommen und einmal ein eigener Alchemischer Versuch. Beides hat in diesem Fall etwa gleiche Wirkung, weshalb nur je ein Beispiel gezeigt wurde. (Bei anderen Sachen gibt es klare Unterschiede.)

Beim Trockenbürsten mit Pale Sand von Vallejo (RAL 1015) bin ich dann unterschiedlich vorgegangen. Mal mehr, mal weniger Farbe am Pinsel, mal mehr, mal weniger intensiv, mal gestrichen, mal gestippelt, mal in eine Richtung, mal kreuz und quer. Einiges davon ist zu erkennen, einiges kann ich selbst nicht mehr auseinander halten.

Irgendwie finde ich das Ergebnis ohne Wash sehr ansprechend, das sich auch gut von den Minis abhebt. Der Fleshshade sieht geogrphisch betrachtet neutraler aus. Agrax Earthshade glänzt stark und sieht nach dunkler Flüssigkeit aus, was der Mattlack vielleicht noch ändern kann. Die schwarzen Versuche sind, wie erwartet zu dunkel, bzw. zu gleichförmig.

Keines der anderen drei Ergebniss ist der Art, dass ich mich schon entschieden hätte. Was meint ihr? Und vor allem: Wie färbt ihr den Boden unter euren Minis?

(Und bevor es heißt, Rio, der olle Ostwestfale, wolle nur westfälisch rote Erde im TT durchsetzen: Der Boden in Westfalen ist meist nicht rot. Dichterische Fake News gibt es eben schon länger. Es sollte weder zu dunkel noch zu hell sein, um sowohl zu hellen, als auch zu dunklen Minis zu passen, weshalb ich zu dem einzigen Braun bei meinen Geländefarben griff, auf das die Beschreibung passt.)

EDIT: Warum nur die Bemalung? Bewuchs, Stein- und Totenschädelvorkommen sind im Gelände schon mal unterschiedlich. Und wenn ich für die Yankees dunkle Büschlein und sattes Grün nehmen mag, könnten es bei eventuellen Römern eher trockene Grasbüschel und Steine werden, ohne dass allgemeines, ausgewogen gestaltetes Gelände dann ganz falsch aussieht.
« Letzte Änderung: 05. November 2020 - 14:13:24 von Riothamus »
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Riothamus

Decebalus

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Re: Erdbemalungen
« Antwort #1 am: 26. Oktober 2020 - 11:08:42 »

Mir ist diese Begeisterung für rotstichiges Braun absolut nicht nachvollziehbar. Du bist da ja nicht alleine.

Ich stehe halt auf den Look, wie ihn Foundry und seine Maler so um 2000 betrieben haben. D.h. Sand-/Ockerfarben. Das ist relativ hell, lässt die Figuren gut hervorstechen. Passt sehr gut mit Gras zu begrünten Platten. Und passt eben auch von Europa (im Sommer) bis Palästina. Ist etwas künstlich, aber da die Figuren ja auch künstlich mit ihrer Bemalung aussehen, finde ich so eine ganz "natürliche" Bemalung nicht passend.

Ich benutze als Grundfarbe eine 50/50 Mischung von Braun (nicht rotbraun) und Ocker-Abtönfarbe. Klecks Spülmittel, damit es läuft. (Mit der Farbe mit etwas Spachtel klebe ich auch meinen Sand fest, dann ist das schon vorhanden.) Dann kommt als Sandfarbe Vallejo Yellow Ocker und als Highlight Dark Sand. Funktioniert für mich.

Und hier noch ein Bild:


(Man sieht hier übrigens sofort, dass die Kriegswagen nicht auf meinem Tisch stehen. Der ist natürlich auch in dieser Optik.)
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2020 - 11:11:26 von Decebalus »
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Riothamus

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Re: Erdbemalungen
« Antwort #2 am: 26. Oktober 2020 - 16:46:27 »

Auch das werde ich noch ausprobieren. Es hat ja auch den Vorteil, dass viele Filme auf solchen Böden gedreht wurden, weil es dort wegen der meist arideren Umgebung oder der schweren Bearbeitbarkeit weniger Besiedlung gibt und man nicht die heutigen Rechner hatte. Dadurch entspricht es auch unseren Sehgewohnheiten.

Ich schrieb ja auch schon vom Kontrast. Bei dem Rot dachte ich daran, dass es in dem Sinne ein mittlerer Farbton ist, der sich für helle und dunkle Töne eignet, zwar selten ist, aber eben doch in den meisten Landschaften irgendwo vorkommt. Ganz helle Basen sind da natürlich auch meist neutral.

Beide Basierungen haben ja auch den Vorteil, dass es glaubhaft aussieht, wenn der Boden nicht zur Gänze grün überwuchert ist. Ich versuche mal, ob ich das mit aufgehelltem gebrannten Umber hinbekomme.
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Riothamus

Riothamus

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Re: Erdbemalungen
« Antwort #3 am: 05. November 2020 - 14:12:42 »

Nachdem kein weiterer Vorschlag mehr kommt, sei noch meine neue Methode für Schneebasen erwähnt. Da gibt es ja viele verschiedene Methoden, aber Schneepaste, in die der Glitter schon integriert ist, kannte ich bis vor Kurzem nicht. Dabei kommt das Produkt aus Brakel (Kreis Höxter), also für mich aus der Region. Bei der Kröte habe ich es einfach aufgespachtelt, da die Base ja schon mit der Kröte weiß wurde:



Die Pappbase im Vordergrund habe ich grau gelassen. Rechts ist die Base nur dünn bestrichen, links befindet sich quasi eine kleine Schneewehe. Wo es dünner ist, schimmert das Grau durch. Eine Bemalung mit blaustichigem Weiß dürfte also für größere Flächen den richtigen Eindruck verschaffen, während bei einer kleinen Base wie hier normales Weiß (hier: Off-White von Vallejo) ausreichen wird. Ich würde sogar zu reinem Weiß raten, wenn der Schnee neu wirken soll.
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Riothamus