Meine erste Berührung mit Tolkien war der Deutschunterricht. Da haben wir aus dem Hobbit die Szene gelesen, in der Gandalf an Bilbos Tür klopft. Klar als Kinderbuch zu erkennen hat mich das erst mal abgeschreckt, weil ich dafür schon zu alt war. Im Studium hat mich dann ein Mitbewohner überredet, den Herrn der Ringe zu lesen ...
Die Minis und Regeln von GW waren dann eine Versuchung, der ich leider widerstanden habe. Damals hatte ich andere Probleme, die mich ablenkten, bis das GW-typische Tempo zuschlug, das bekanntlich die Zunahme der Entropie im Universum schon messbar gesteigert hat (
), und mich abschreckte. Aber ich überlege immer mal wieder, zuletzt bei D.J.s Spielberichten, jetzt bei deiner kleinen, nostalgischen Parade.
Ich finde deine Figuren gut bemalt. Was da manchmal als große Kunst gelobt wird, ist mir oft zu unrealistisch. Ja, natürlich gibt es wahre Künstler, aber häufig wird heute eben eine Art der Bemalung gezeigt, die Teils zu unrealistisch ist, teils bei Vielem und Vielen eine große Ungenauigkeit zeigt, weil eben die Techniken dann doch nicht beherrscht oder verstanden sind. Das lässt mich dann viele der 'Künstler-Minis' hinter den traditionell bemalten einordnen, die realistisch -oder auch comichaft aussehen- ohne vielleicht die bestangesehenste Bemalung zu sein, dafür aber sauber und mit beherrschter Technik bemalt sind. Vielleicht liegt es an meinen schlechten Augen und meinen zittrigen Händen, dass ich die Prioritäten so setze, aber schon einer der Kunstlehrer damals in der Schule hat immer gemeint, man müsse zunächst schauen, ob der Künstler die Technik beherrscht und nicht übertrieben einsetzt. Letzteres weißt oft darauf hin, dass er sich noch in der Aneignungsphase befindet und noch keine Balance von neuer und alten Techniken gefunden hat. Das ist nur meine Ansicht, aber die Minis kannst du durchaus in die Vitrine stellen.