Epochen > Übergang zur Moderne

München 1919

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Darkfire:
Hab vorhin grad einen Film auf der Seite des Bundesarchivs gefunden, die Freikorps ziehen in München ein und dann auch noch die Heimfahrt des Freikorps Werdenfels:

https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/B649131?set_lang=de

Driscoles:
Ton geht nicht!  ;)
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.
Danke fürs linken.

Decebalus:
Toller Film.

Das Datum ist natürlich Blödsinn (zeigen auch die barfüßigen Kinder). Die Münchner Räterepublik wurde am 1./2. Mai niedergeschlagen, das Freikorps Werdenfels ist erst am 8.Mai 1919 im Triumphzug durch die Stadt gezogen und reist schon am 10. mai wieder ab. (Es hatte einen Toten bei einem Eisenbahnunglück.)

Ansonsten sind natürlich auffallend: der Panzerwagen, elektrische Straßenbahn, dampfende Feldküche, weiß-blaue Armbinden, wie der Kamera-Mann arbeitet (hat der den Zug anhalten lassen, um erst die Vorbeifahrt und dann auf dem Zug zu filmen?)

Die ca. 1000 Tote auf Seiten der Räterepublik und Unschuldige, die man mal so nebenbei ermordet hat, werden natürlich nicht erwähnt.

Juckt mich in den Fingern meine Tsuba-Figuren anzumalen.

Darkfire:
Ja, die hab ich auch noch  ::) Gibts die bei Tsuba eigentlich noch oder nur noch über Empress?

Das Freikorps Werdenfels war übringens schon seit dem 2. Mai in München und für Sicherungsaufgaben in Giesing eingeteilt (Ostler zitiert den Gefechtsbericht von Hauptmann Wagner vom 9.Mai), dort bezogen sie Stellung am "Krüppelheim" (Orthopädische Klinik in Harlaching) und waren in den kommenden Tagen der Säuberung von Giesing beteiligt. Wohl zumeist mit Sicherungsaufgaben, sie sollen aber nach dem Bericht eine Ettaler Klosterschülers etlliche Fensterschützen von Mitgliedern des Freikorps im Kampf getötet worden sein.

Wie ein roter Faden zieht sich übrigens die Meinung der "richtigen" Offiziere des Freikorps von Epp durch die Berichte, das die Werdenfelser ein richtiger Sauhaufen waren, undiszipliniert und die Fahrt nach München eigentlich eine "Gaudi" war. Darum wurden sie wahrscheinlich am 10. Mai auch wieder heimgeschickt.

Sehr zu empfehlen ist hier das Biuch "Revolutionszeit 1918/19 im Bezirk Garmisch" von Josef Ostler (Mohr-Löwe-Raute) von 1996. Es beschreibt auch die Kämpfer der Garmischer Bürgerwehr gegen die Kommunisten, die Kochel besetzt hatten.


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