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Völkerwanderung [DBA-Wochenend-Kampagne]

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Decebalus:
Zum fünften Mal wird es in einer Woche unsere DBA-Wochenend-Kampagne geben. Diesmal ist das Thema "Völkerwanderung".

In der Kampagne werden die Spieler entweder die Anführer eines Barbaren-Stammes oder einen römischen Cäsar spielen. Die Barbaren wollen das römische Reich überrennen, die Römer wollen es verteidigen. Jedoch wollen die Barbaren auch untereinander siegen und die Römer wetteifern, wer Kaiser sein kann. Es handelt sich diesmal um die erste unserer Kampagnen, die unsymmetrische Startbedingungen hat: die Römer haben alles, die Barbaren nichts. Doch kann das so bleiben?

Hier die Kampagnen-Karte:



Und das ist die Liste unserer Spieler:

Aufstellung Römisches Reich*      Startfeld
Ostrom   II/78b   ausgelost
Westrom   II/78a   ausgelost
Ostrom   II/78b   ausgelost
Romano-Briten   II/81a   ausgelost
Romano-Briten   II/81a   ausgelost
*Die Römerspieler haben zwar unterschiedliche Armeen, werden aber von der Kampagne als „allgemeine“ Römer eingesetzt und können ihre Positionen im römischen Reich wechseln.         

Aufstellung Barbaren         Startort
Alanen   II/58   Scythia
Sassaniden**   II/69b Parthia
Vandalen   II/66   Germania
Mauren   II/57   Africa inf.
Mauren   II/57   Africa inf.
Hunnen   II/80a Scythia
Frühe Ostgoten   II/67a Scythia
Westgoten   II/65c Germania
Hunnen   II/80a Scythia
** Ja, die Sassaniden sind eigentlich eine Hochkultur. Nehmen wir hier einfach mal an, dass es sich um einen sassanidischen Feldherrn im Westen handelt, der auf eigene Rechnung Eroberung betreibt.

In meinem Fall habe ich meine ersten bemalten Figuren aus guten alten WAB-Zeiten ausgepackt und neu basiert. Geht eigentlich.



Weitere Berichte zu Armeen gab es hier:
Oströmer https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,23136.240.html
Alanen https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,25779.0.html

Riothamus:
Das klingt spannend. Viel Spaß!

Wellington:
Die Perser sind natürlich höchst erbost, ob der Tatsache als Barbaren bezeichnet zu werden. Und das auch noch von Menschen die Röcke statt Hosen tragen und sich nicht schminken.

Sorandir:
Die Alanen machen sich aus dem hochsommerlichen Scythia auf, um zu schauen ob es bei den Römers was zu holen gibt. Man hört ja allerhand wunderliche Dinge (z.B. dass einem die Legionen nicht mehr immer verhauen, wenn man kämpfen will) und die hunnischen Nachbarn hier werden auch immer nerviger...
Vielleicht vermag man sich auch als Foederati zu verdingen ?
Wer weiß, wer weiß ...


... reitet Brüder, reitet !


An der Kultstätte ist noch viel Platz für erbeutete Waffen und Reichtümer  :)
Ich bin auf das Wochenende gespannt, wie ein Flitze-/Reiterbogen

Sorandir:
"Als König Artus römischer Imperator wurde "
(Bericht DBA-Völkerwanderungskampagne Juni 2021)

Die Kampagne spielt zur Zeit der Völkerwanderung ca. 400-455 n.Chr.
Gespielt wurde nach den Regeln von DBA 3.0
Ich spielte mit als Alane. Da die Kampagne viele Teilnehmer hatte und fast alles parallel ablief, kann ich den Bericht auch weitgehend nur aus dem eigenen Blickwinkel verfassen, da bis auf den Kampagnenleiter wahrscheinlich keiner einen kompletten Überblick hatte.

Meinen größten Dank an Decebalus für die allzeit faire, umsichtige und souveräne Kampagnenleitung und an Frank Bauer für den besten Wargaming-Gastgeber der Welt.

Ich liefere noch Fotos von der Kampagne nach, wollte euch aber jetzt zuerst den Bericht nicht vorenthalten:


Die Alanen unter Fürst Sangiban dem Älteren starteten wie beide Hunnen in Scythia, außerhalb des römischen Reiches.
Schon von Beginn an startete die Diplomatie.
Ich wurde als erstes vor den römischen Senat eingeladen, was sofort misstrauische Blicke der anderen Barbarenspieler auf mich zog.
Man startete ein diplomatisches Geplänkel in dem die Römer ausloten wollten, ob ich mich als Foederat gewinnen ließe.Ich befürchtete aber, dass wenn ich schon so früh ein Angebot annahm, ich bis zur ersten Wertungsrunde vielleicht schon wieder einige Provinzen verloren haben würde. Ich wollte zuerst plündern und dann später ein Foederati-Angebot annehmen...im Nachhinein vielleicht schon meine erste Fehlentscheidung.
Die Westgoten von König Alarich und Björns Mauren waren nicht so wählerisch und gründeten Reiche in Gallien bzw. Nordafrika.
Listig entschieden sich die Römer, alle Zugänge aus den Barbarengebieten ins Reich mit ihren Armeen zu besetzten. Ich versuchte in Rhaetia, mir den Weg ins Imperium zu erkämpfen.
Wie sich herausstellte, hatte sich wohl König Artus auf seiner britischen Insel unterfordert gefühlt und war nach Osteuropa gereist (tatsächlich waren aber die anfänglichen Teilreiche der Römer zufällig ausgelost worden).
 
So ging mein 1.Spiel gegen König Artus´ Romano-Briten.
Mein Plan sah vor, seine Speerträger mit einigen leichten Reitern zu binden bzw. mit meinen Axtkämpfern (Blades) zu bekämpfen, während ich seine berittene Tafelrunde und sonstigen Kavalleristen mit meinen Rittern besiegte. Im Versuch die kompakte britischen Linie auseinander zu ziehen, versuche ich links eine Umgehung mit Fussplänklern und leichter Reiterei. Ich vernichte eine gegnerische Kavallerie und Plänkler, verliere aber selbst meine Psiloi.
Die Romano-Briten spielten insgesamt sehr defensiv, da sie eine weitere Umfassung durch meine leichten Reiter befürchteten. Diese hatten sich aber bald zu nahe herangewagt und wurden von einem Überraschungsangriff von Artus und seinen Rittern überrumpelt, verwürfelten das Handgemenge und wurden zerschlagen. Ohne weitere Gegenwehr verlor ich 2:4.
Damit wurde es nichts mit Plündern und dem Einfall ins römische Imperium und ich musste in Scythien bleiben.

Aber immerhin hatte ich gegen einen sehr guten Spieler und den Augustus verloren :-/

Der Kampfesdurst der Alanen war noch nicht gestillt und ich plante mit den beiden Hunnenarmeen in der Nähe ein gemeinsames vorgehen. Meine Armee wurde von jeweils 3 Einheiten leichter Reiterei von Attilas und Bledas Hunnen unterstützt. Sie trafen auf Cäsar Theodosius von Ostrom, der wiederum Unterstützung von Artus´ Romano-Briten erhielt.   
Beide Armeen sind etwa gleich stark. Die Unterstützungen müssen erst aufs Schlachtfeld gewürfelt werden. 
Aber gerade als eine meiner leichten Reiter dabei ist, die linke Flanke von Theodosius´ Römern zum umreiten, schlägt das Pech zu und mit perfektem Timing kommen Artus´Briten genau passend aufs Feld. Sie umzingeln meine einsamen Steppenreiter und machen sie nieder.
Attila erscheint danach ebenfalls und bindet die Briten im Reitergeplänkel. Um ihn zu unterstützen preschen meine Ritter vor und besiegen eine oströmische Kavallerie. Aber der vermeintliche Vorteil rächt sich bitter, weil meine Ritter dadurch meine beiden Axtkämpfer alleine haben stehen lassen.
Die oströmischen Kataphrakten kommen und reiten, leider ohne nennenswerte Gegenwehr, meine beiden Infanterien im ersten Ansturm nieder.
Da sich das alles auf der rechten Schlachtfeldseite abspielt, haben es Bledas Hunnen auf der linke Flanke wesentlich leichter. Sie umgehen die restlichen Oströmer und plündern deren Lager ! 
Meine Ritter kämpfen verbissen gegen Artus Tafelrunde und es sieht eigentlich recht gut für mich aus. Leichte Hoffnung auf einen Sieg regt sich.
Aber das Schicksal schlägt erneut zu, als mit einem unglücklichen 1:6 Wurfergebnis einer meiner adeligen Ritter völlig unerwartet ins Gras beißt. Zusammen mit den beiden verlorenen Axtkämpfern und dem umzingelten leichten Reiter bedeutet das erneut den Armeebruch und die Niederlage.
Während im römischen Reich einige Barbaren und Foederaten schon fröhlich dabei sind, Reiche zu gründen und Provizen anzuhäufen, haben es die Alanen und die Hunnen noch nicht mal geschafft die römische Grenze zu passieren !

Die Alanen ziehen sich erneut nach Scythia zurück um ihre Truppen aufzufrischen. Ich kommandiere nur 3 Reitereinheiten ab, um einen erneuten Angriff auf Thracia, diesmal geführt von Bledas Hunnen gegen Cäsar Theodosius aus Ostrom zu unterstützen. Auch Atillas Hunnen unterstützen Bleda, während Theodosius Zuzug von Driscoles´Mauren und Aetius´ Weströmern erhält, die aus unerfindlichen Gründen in unserem Teil Europas auftauchen. 
Der sorglose Bleda belastet sich nicht mit unwichtigen Gedanken über Taktik, Wahrscheinlichkeiten und Nahkampf-Faktoren und greift die Oströmer nassforsch an. Sein Mut wird belohnt, als er Einheit um Einheit der Oströmer besiegt. Aber dann treffen alle Unterstützer auf der gleichen Flanke ein und ich bin bald in ein zähes Reitergeplänkel mit den Weströmischen Kavalleristen verwickelt. Zu allem Unglück besiegen die auch eine Einheit meiner Adeligen, ohne dass ich Verluste verursachen kann.
Das Gefecht ist so intensiv, dass ich noch nicht mal sagen kann, ob unsere Seite die Schlacht gewonnen oder verloren hat, als zum allgemeinen Abbruch geblasen wird.

Nachbetrachtung: Ein Blick auf die Kampagnekarte verrät, dass die Oströmer besiegt wurden und nach Dakien zurückweichen müssen, während Bledas Hunnen endlich eine römische Grenzprovinz erobern können.

Anschließend folgt die erste Organisationsphase. Fast alle Römer und auch die Westgoten als Foederaten der ersten Stunde, bekommen viele Siegpunkte für ihre beherrschten Provinzen und ihre Siege. Die lange Erfolglosigkeit der Mehrzahl der östlichen Barbaren schlägt sich auch in der Punktetabelle nieder, so dass die führenden Positionen eindeutig römisch besetzt sind. Aber es gärt unter den Cäsaren...
 
Die Sassaniden können unter viel persischem Getue und Beschwichtigungen doch schon ein bemerkenswert großes Reich im nahen Osten errichten. Meine Alanen füllen die gebeutelte Armee auf, sind aber auf einem der hinteren Tabellenplätze.

Die Allianz der Römer zeigt erste Risse und auch die Wachsamkeit an den Reichsgrenzen geht flöten.
Mein Alanenfürst Sangiban der Ältere versucht erneut einen Einfall in Rhaetien, das diesmal von dem Romano-Briten Thomasius verteidigt wird. Der Beginn verläuft sehr vielversprechend, als es gelingt die Gegner zu blocken, bzw. an der linken Flanke sogar zu umreiten. Zum ersten und letzten Mal gelingt es meinen leichten Reitern in der Kampagne ein gegnerisches Lager zu erobern. Im Anbetrachtet dessen, dass fast die Hälfte meiner Armee aus leichten Reitern besteht, eine enttäuschende Quote.
Doch dann geht meinen siegestrunkenen Steppenreitern die Puste aus. Während die Römer Truppen in Windeseile nach hinten abziehen können, fehlen mir die Bewegungspunkte zum wegreiten. Zwei Einheiten leichte Reiter werden im Bereich des geplünderten Lagers im Weinrausch gestellt und widerstandslos abgeschlachtet.
Meine Truppen auf der rechten Flanke haben es währenddessen geschafft die langsamen britischen Speere auszumanövrieren und gehen gerade daran, deren Linie aufzurollen. Der Sieg ist in greifbarer Nähe !
... doch was passiert ?
 
Sangiban der Ältere schaut vom Zentrum aus wohlwollend auf seine erfolgreiche rechte Flanke, als er frontal von einem Verzweiflungsangriff der letzten britischen Reiterei getroffen wird. Zu abgelenkt, schafft es der alte Fürst nicht mehr rechtzeitig sein Schild hochzureißen, als ihm ein junger britischer Recke die Lanze durch den Leib treibt (erneut ein 6:2 Würfelwurf gegen mich !).
Ein entsetztes Aufraunen geht durch die Reihen der Alanen, Würfel werden in Wut und Verzweiflung übers Schlachtfeld geschmissen, als der sicher geglaubte Sieg sich in eine so plötztliche und schwere Niederlage verwandelt. "Snatching defeat from the claws of victory" - auf höchstem Niveau !

Deprimiert und tief demoralisiert ziehen die geschlagenen Alanen erneut nach Scythien zurück.
Will der Einbruch ins Imperium denn nie gelingen ?
Schon wieder gilt es die Toten zu bestatten, neue Truppen anzuwerben und vor allem, den neuen Fürsten, Sangiban den Jüngeren zum Armeeführer zu ernennen. Der neue Fürst ist der ehrlichen, tapferen aber letztendlich elenden Grenzüberfälle leid. Er beteiligt sich lieber am Ränkespiel der Cäsaren Roms und es  gelingt ihm, Cäsar Thedosius von Ostrom als Mentor zu gewinnen. Kein Wunder, wir haben zwar schon mehrfach gegen ihn gekämpft, richtig gefährlich wurden wir ihm aber eigentlich nie.
Der verschlagene Oströmer plant nichts weniger, als den Sturz des Imperators / Augustus Artus. Also
unterwerfen sich die Alanen als Foederati dem Oströmer mit dem Versprechen einer Provinz, wenn die Ursurpation erfolgreich ist.
Im allgemeinen Tumult verpassen die leichtsinnigen Alanen aber auszuhandeln, wo diese Provinz denn genau liegen soll...

Die große Schlacht findet in Ostrom (Byzanz) statt. Die Alanen schicken einige Ritter und leichten Reiter.

Ursupator Theodesius von Ostrom ist verbündet mit der Armee der Sassaniden, weitere Unterstützung kommt von Bledas Hunnen.
Augustus Artus Romano-Briten haben als Verbündeten Driscoles Mauren aus Nordafrika und als Unterstützer die Mit-Briten von Cäsar Thomasius.
Es entspinnt sich eine sehr spannende und nervenaufreibende Schlacht an der die Alanen aber wenig Anteil haben. Die Alanen treffen auf der Seite der Sassaniden ein und binden immerhin über das Spiel etwa die doppelte Anzahl an Mauren, ohne jemals auf Schwertlänge an sie heran zu kommen. Sie bedrohen auch das maurische Lager, kommen aber nicht mehr rechtzeitig an.
Denn die Entscheidung fällt an der anderen Flanke und im Zentrum. Erneut können die glücklichen Hunnen Bledas auftrupmfen, indem sie das gesamte britische Hilfskontingent Thomasius´ auslöschen. Die beiden Hauptkontrahenten im Zentrum schenken sich nichts. Schon früh muss Cäsear Theodosius schwer verwundet vom Schlachtfeld getragen werden. Aber offensichtlich kann der Imperator diesen Vorteil nicht recht ausnutzen. Im Gegenteil: wenig später wird auch er von einer Verräter-Legion niedergehauen und muss ebenfalls das Schlachtfeld verlassen. Den entscheidenden Punkt machen tatsächlich die zögerlichen Sassaniden, als es ihnen gelingt, maurische Reiter niederzumachen. Die Schlacht endet knapp und sehr verlustreich mit 7:6.
Ostrom triumphiert.

Der neue Augustus Theodosius wird natürlich sofort von den anderen, am Umsturz unbeteiligten Cäsaren bestürmt, die weiterhin ihre Schäflein im Trockenen halten wollen. Auch die (zugegeben erfolgreichen) Verbündeten werden fürstlich entlohnt. Durch den geringen Anteil am Sieg können die Alanen leider nicht viel fordern. Sie werden mit einer Provinz und einem Foederaten-Vertrag abgespeist.
Aber meine Provinz liegt in Narbonensis und muss dort Spanien gegen den mächtigen, gefürchteten und landhungrigen Gotenkönig Alarich verteidigen. Dieser wetzt auch sofort die Messer und fletscht die Zähne, begleitet von dem Versprechen eines kurzen Kampfes und schnellen Totes.
Trotz allem Unwohlsein wollen sich die Alanen nicht einschüchtern lassen. Ein paar Vorteile hat man als Anhänger Roms ja auch (außer sauberem Wasser, guten Straßen und Kanalisation ;-)
 
Angriff ist die beste Verteidigung, denkt sich Alanenfürst Sangiban. Und bevor er gleich um seine einzige Provinz kämpfen muss, kommt er Alarich zuvor und greift dessen Provinz Gallia Inferior an. Alarich zieht auch sofort drohend mit seiner Armee herbei. Doch der junde Sangiban hat sich der Freundschaft Westroms versichert, so dass Feldherr Aetius drei römische Einheiten zur Unterstützung schickt.

Nominell sind die Westgoten mit ihren vielen Stammeskriegern den Rittern der Alanen unterlegen, aber ein Wolkenbruch hat das Schlachtfeld aufgeweicht und große Teile davon sind über Nacht morastiges Gelände geworden, das die Gotenkrieger schützt und meinen Steppenreitern ihren Vorteil nimmt. Gotenkönig Alarich ist nicht mehr so agressiv und bleibt schön in seinem Matsch stehen. Das wiederum gibt den Weströmern von Aetius viel Zeit, auf dem Schlachtfeld zu erscheinen, und die Goten zu umreiten. Ich blockiere frontal die Goten im Gelände so dass die Weströmer das gotische Lager erobern und zwei Goteneinheiten töten können. Es sieht alles danach aus, dass das kleine römische Unterstützungskontingent den Alanen die Schau stiehlt. Mein eigenes Umgehungsmanöver geht furchtbar schief, als meine leichten Reiter von gotischen Fussplänklern erschossen  werden.
Um die Ehre zu retten, beschließt Sangiban den Angriff auf einige im Freien stehende Goten. Eine Warband wird von den alanischen Axtkämpfern auch fachmännisch zerlegt, aber dann kommt sofort die nächste Schmach, als Rine Rittereinheit der Alanen von ungewaschenen Stammeskriegern zu Fuss und im offenen Gelände weggehauen wird, obwohl sie die einfach nur hätte niederreiten müssen. Aber der Erfolg der Römer rettet den Alanen den Hintern und so wird dieses Gefecht mit 4:3 gewonnen. Dabei haben die Alanen 1 Punkt gemacht und 3 abgegeben, so dass es sich immer noch nicht wie ein Sieg anfühlt. Immerhin, Gallia Inferior wird die zweite alanische Provinz.

Die letzte Kampagnenrunde bricht an und es wartet ein großes Finale. Cäsar Thomasius wirft sich in Pose und fordert Imperator Theodosius heraus. Dieser reagiert eiskalt, schickt seine Praetorianer-Garde und die macht alle Umsturzversuche des Romano-Briten zunichte. Aber die Verwerfungen im römischen Reich gehen tiefer, als man glauben mag. Der ehemalige und zwischenzeitlich gestürzte Imperator König Artus von Britannien erhebt sich gegen seinen Bezwinger und fordert Theodosius ebenfalls heraus. Dieses Mal sind die Prateorianer nicht zur Stelle und Theodosius von Ostrom muss auf dem Schlachtfeld seinen Thron verteidigen. Ich springe ihm sofort als treuer (wenn auch erfolgloser) Foederat zur Seite. Auch der maurische Wendehals Driscoles wirft sich unserem geliebten Imperator um den Hals und wird sogar akzeptiert !
König Artus erhält Unterstützung von Robs Mauren (die Mauren können sich wohl auch nicht leiden) und DONisus von Ostrom. Dieser hat umfangreiche Ländereien in Gallien. Diesmal wollen sich die Alanen nicht übertölpeln lassen und ich fordere von meinem Imperator für die Bündnistreue, alle gallischen Provinzen des Umstürzlers DONisus, was mir auch zugesagt wird.

Der Kampf findet in Mauretania statt. Die beiden Hauptkontrahenten beharken sich im Zentrum, Driscoles lahme Mauren kommen erst sehr spät und haben kaum Einfluss auf die Schlacht. Meine Alanen kommen schon früh aufs
Feld, ebenso aber auch in der Nähe die gegnerischen Unterstützer der Mauren und rebellischen Oströmer. DONisus ignoriert die Alanen und macht sich auf den Weg zur Plünderung von Thedosius´Lager. Die gegnerischen Mauren sind auf Gemetzel aus und treffen auf die Alanen. Ich werde sogar noch von imperialen Oströmern im Kampf unterstützt, verliere aber auch bei besten Chancen erneut alle Nahkämpfe. Der Rest geht so traurig zu Ende, wie er angefangen hat. Die Mauren umzingeln meine Alanen und töten 2 von 3.
Aber auch Theodosius hat seine großen Tage hinter sich und verliert zwei Einheiten. Die Schlacht geht verloren und damit alle Träume der Alanen.
König Artus ist wieder römischer Imperator und verbannt Theodosius in eine bedeutungslose Grenzprovinz.

Aber auch anderenorts gibt es Umwälzungen:

Atillas Hunnen greifen mit Rusus´Ostgoten Byzantium an, vertreiben dort die Römer und Sassaniden und errichten ein barbarisches Ostreich.

Der rachsüchtige Gotenkönig Alarich hat Westroms Aetius nicht verziehen, mich unterstützt zu haben (beide hatten wohl irgendwelche Absprachen, die vielleicht oder vielleicht auch nicht gebrochen wurden). Jedenfalls greifen Alarichs Westgoten die ewige Stadt Rom an. Sie werden unterstützt von Geiserich und dessen Vandalen. Aetius kämpft alleine, da alle anderen Cäsaren mit dem Umsturzversuch vollauf beschäftigt sind. Trotz tapferer Gegenwehr geht Aetius letztendlich unter und ROM wird von den Goten Alarichs erobert.
Dies bringt Alarich in der Abschlusstabelle so viele Siegpunkte ein, dass er zum Kampagnensieg schießt.
Die nächsten Plätze gehen an einige alteingesessene Römer.

Als Foederati dürfen die Alanen in den zwei Provinzen bleiben und werden erwartungsgemäß vorletzter, da nur Robs marodierende Mauren noch erfolgloser waren als sie.         
     

Nachbetrachtung:

Wie dieser Kampagnenbericht zeigt, wird Geschichte also nicht immer von den Siegern geschrieben :-)

Ein tolles, aufreibendes, heißes, frustrierendes und spannendes DBA-Kampagnenwochenende ist vorbei.
Es gab viele DBA-Spiele in allen möglichen Größen, treffen mit den ganzen Hobbyfreunden, die man jetzt corona-bedingt so lange nicht mehr gesehen hat, begleitet von viel Tabletop-Talk, einem großartigen Grillmenü und sogar noch einem höchst unterhaltsamen Warcry-Skirmish mit dem lieben Don.

Spieltechnisch hab ich mein bestes gegeben, aber es hat sich gezeigt, dass mir einfach Regelerfahrung, Weitblick und Würfelglück gefehlt hat, um oben in der Tabelle mit zu spielen.
Es ist beinahe sogar so, dass immer da wo ich an entscheidenden Schlachten beteiligt war, ich eher zu einem gegnerischen Sieg beigetragen habe :-/
 
Es hat sich tatsächlich auch so angefühlt, ein kleiner unbedeutender Foederat zu sein, der sich zwar am Spiel der Großen beteiligen, ihnen aber nie gefährlich werden kann.

 
Letztendlich gab es auch einige sehr passende historische Parallelen zu unserer Kampagne:

- Attila und Bleda beginnen zusammen, Bleda scheidet plötzlich aus (er wird ja historisch von Atilla ermordet) und Attila regiert allein (und steht vor Ostrom mit den Goten)
- Rom wird durch Aetius verteidigt, später dann doch von den Westgoten unter Alarich erobert
- die Alanen gründen vorübergehend ein kleines unbedeutendes Reich im heutigen Spanien und Frankreich (als Foederaten)

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