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Autor Thema: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges  (Gelesen 2012 mal)

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Decebalus

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DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« am: 26. Juli 2021 - 15:13:18 »

DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges 395 v. Chr.

Zum Hintergrund: Nachdem ich durch mehrere Ebay-Käufe ziemlich viele bemalte Foundry-Griechen erworben habe und mit denen auch etwa 6 DBA-Armeen gebastelt habe, bot es sich an, mal eine kleine Kampagne zu spielen, um einer DBA-Schlacht den Hintergrund zu geben. Die Kampagne lief mit verdecktem Marschieren ab. Im folgenden Bericht sind alle Namen außer den spartanischen Feldherren erfunden (die Generäle der anderen Armeen sind tatsächlich nicht überliefert). Die historische Schlacht dieser ersten Phase des Krieges kann unter „Schlacht bei Haliarkatos“ in Wikipedia nachgelesen werden. Wie immer bei meinen Berichten Regelhinweise außerhalb des Zeitzeugenberichtes in eckigen Klammern.

Bei Zeus, seitdem diese Lakedaimonier mit unserer Hilfe die Athener besiegt haben, sind sie immer unverschämter geworden. Es war Zeit ihrem Einfluss in Boötien endlich ein Ende zu setzen. So hat es uns zumindest unser Stratege, der kluge Epamikrates, erklärt. Also haben wir die Lokrer aufgehetzt, dass sie die Phokier überfallen, die sich nicht von den Spartanern trennen wollten. Der Zeitpunkt war auch günstig, zum einen war der spartanische König Agesilaos gerade in Kleinasien mit den Persern beschäftigt. Zum anderen waren die Perser natürlich bereit uns richtig mit Geld zu versorgen. Die Spartaner haben dann ihren General Lysander, das ist irgend so ein Held des letzten Krieges, nach Nordgriechenland geschickt, wo der alle seine Bundesgenossen eingesammelt hat. Und der andere Spartanerkönig Pausanias – die haben so ein bescheuertes System mit zwei Königen – rückte dann mit der Armee des peleponnesischen Bundes nach Norden. Dann mussten wir also mobil machen. Ich also den Leinenpanzer meines Vaters angezogen – war vorne zu lang, konnte man aber abschneiden. In Theben versammelt. Nach einer Ansprache, die uns vor allem Mut machen sollte, dass ja auch die Athener auf unserer Seite wären, sind wir los marschiert. Aber nicht nach Süden, sondern nach Westen, nach Haliarkatos. Die sind auch mit uns verbündet und wir mussten die abholen. [Eine Kampagnenregel: kleinere Bündnisstädte marschieren nicht selbst, sondern müssen durch die Hauptarmeen eingesammelt werden.] Und am nächsten Tag ging es dann wieder nach Theben zurück. Bei Zeus, zwei Tage bei voller Hitze marschieren, und dann ist man wieder da, wo man angefangen hat. Zumindest konnte ich im eigenen Bett schlafen. Athener waren natürlich noch nicht zu sehen. Aber es gab einen Bericht thrakischer Kundschafter – schon praktisch, was man alles für persisches Gold bekommt -, dass Lysander wohl direkt nach Süden abgebogen sei.

Am nächsten Tag also los, Richtung Süden nach Platää. Erstens sind das Verräter und zweitens hofften wir dort Pausanias zu erwischen und zu  verprügeln. Die Platäer waren noch da und versteckten sich hinter ihren Mauern. Und Pausanias war wohl im Anmarsch. Also nächster Tag Schlacht! Nein, bei Zeus, Epamikrates hatte Nachricht der Thraker, die hinter Lysander her ritten, dass er direkt hinter Pausanias sei. Also schneller Rückmarsch. Damit war die nächste Nacht schon wieder in meinem eigenen Bett. Mein Nachbar hat sich dann gleich mal versteckt, um nicht nochmal marschieren zu müssen. Inzwischen waren tatsächlich die Athener unter Iphinondas angekommen, ganz schön alter Knacker mit Augenklappe. Irgendwie losen die Athener aus, wer was macht – hab ich gehört. Also wieder Richtung Süden marschiert. Wer mit gezählt hat, war jetzt das dritte mal, dass ich die Strecke gemacht habe. Und keine Frauen am Weg, die jubeln.


Zum Verständnis: Die thebanische Karte. Der blaue Weg, der ganz oben in Chalcis startet und dann einmal linkherum einen Kreis bildet, sind übrigens die Thraker.


Diesmal wurde es Ernst. In Platää standen Lysander und Pausanias mit ihren vielen Bundesgenossen. Naja, wir waren auch nicht wenige. Also, wenn man in der zweiten Reihe steht, konnte man eigentlich nicht sehen, wie weit die Phalanx ging. Hab nur gesehen, dass rechts von mir irgendwann die Athener kamen. Und vor uns die ganze Peleponnes – sah zumindest so aus.


Das ganze Schlachtfeld: vorne die Spartaner Armee mit rechts Pausanias und der Armee des Peleponnesischen Bundes und links Lysander mit Bundesgenossen aus dem Norden. Gegenüber hier links die Athener, rechts die Thebaner


Die Spartaner-Armee.


Die Athenisch-Thebanische Allianz.

Wir in Boötien wissen ja, wie man mit Pferden umgeht. Wir sind nicht so Stümper, wie die auf der Halbinsel. Also war wohl der Plan, dass unsere Kavallerie über den linken Flügel um einen Wald vorgeht und damit den Gegner aufrollt. Epamikrates wollte das wohl unterstützen und hat sich deswegen Richtung Wald aufgemacht. Womit unsere Phalanx ohne General war. Also wir mussten jetzt nicht angreifen. Spartaner hat man doch am besten auf der Reichweite, wo man Beleidigungen rüber rufen kann, aber noch keine Speere mitmischen. [Da der Wald die Kommandoreichweite einschränkt, habe ich den General zum Kommandieren vor den Wald gezogen. Und dann trotzdem nur 1er PIPs gewürfelt, so dass der Kavallerie-Angriff erst ganz zum Ende ins Rollen kam.]

Die Athener wollten auch nicht nach vorne. Haben sich unsere Phalanxen also mal etwas belauert. Iphinondas wollte wohl auch über die Flanke gehen. Da war ein Hügel, um den die ganze Schlacht lang gekämpft wurde. Irgendwann sind hier dann auch die Thraker aufgetaucht – Du erinnerst Dich, die waren ja hinter Lysander her. Die konnten natürlich auf dem Hügel auch nichts ausrichten.


Kampf auf dem Hügel. Eine etwas verworrene Angelegenheit.

Irgendwann sind dann die Spartaner mit ihrem nervigen Flötengebläse doch nach vorne. Wenn Du schon mal Hoplitenkampf erlebt hast, weißt Du was passiert. Ein Geschiebe und Gedrücke. Und unsere Armeen waren so groß, dass Lücken durch Verluste auch gleich mit Reserven gefüllt  werden konnten.


Die Spartaner im Angriff. Unser Erzähler ist übrigens bei den Thebanern zweite Reihe, der fünfte von vorne.

Ich sag mal als Entschuldigung: Bei uns waren die harten Spartaner, die Athener hatten nur die Nordgriechen. Jedenfalls gelang es den Athenern ihre Gegner zu bezwingen. Und Iphinondas selbst war wohl als Kämpfer in der vordersten Reihe. Habe ihn wohl unterschätzt. Jedenfalls rannten die Nordgriechen irgendwann weg, worauf die Spartaner auch das Schlachtfeld verließen. Die Strecke kenne ich ja jetzt: ein Tagesmarsch, dann kann gefeiert werden. [Irgendwie klappten meine Kampfwürfe bei den Athenern, so dass ich dort vier Speer-Elemente tötete. Das ist wirklich nicht sehr wahrscheinlich. Und alleine zwei davon tötete der Athener General. Bei vier verlorenen Elementen in einer Armee ist die Schlacht verloren.]


Iphinondas hat ein Gegner-Element vernichtet.


Das Endbild. Das zweite und entscheidende Gegner-Element wurde durch Iphinondas vernichtet. Ganz links oben in der Ecke ist übrigens der thebanische General zu sehen, der ja seinen linken Kavallerieflügel kommandieren musste.

Fazit: Die Kampagne war sicher nicht sehr strategisch, letztlich brachten wir beide so schnell wie möglich eine Riesen-Armee zusammen und hatten dann unsere Schlacht. Ich fand es trotzdem irgendwie gut, weil es – wie hier zu lesen – eine Geschichte um die Schlacht schuf. Und es hat auch höchstens eine halbe Stunde gedauert.
Die Schlacht fand ich super. Viele DBA-Spieler wollen immer möglichst viele verschiedene Truppentypen. Ich finde Hopliten-Schlachten total interessant, weil sie nicht durch die Kombination gewonnen werden, sondern durch Manövrieren. Das war hier nicht so. Meine beiden Pläne mit den Flügeln gingen schief, schon weil ich extrem wenige PIPs würfelte. Dafür entschied ich dann mit genial guten Würfen den Kampf der Athener (und die Gegner hatten ziemlich viele 1er). Trotz des Glücks-Sieges fand ich das Spiel total spannend.

« Letzte Änderung: 26. Juli 2021 - 15:41:44 von Decebalus »
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Riothamus

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #1 am: 26. Juli 2021 - 16:01:38 »

Danke für den schönen Bericht und die prachtvollen Bilder.
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Gruß

Riothamus

Dreizack

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #2 am: 26. Juli 2021 - 17:20:59 »

Das sieht sehr, sehr gut aus!
Kannst Du was zu Deiner Basierung sagen? Das scheint nicht der Standard zu sein...
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Decebalus

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #3 am: 26. Juli 2021 - 18:14:09 »

Kannst Du was zu Deiner Basierung sagen? Das scheint nicht der Standard zu sein...

Guckst Du hier:
https://sweetwater-forum.net/index.php?topic=23677.0
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Frank Bauer

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #4 am: 27. Juli 2021 - 09:25:52 »

Sehr cooler Bericht, Frank!
Der (leider namenlose) Erzähler stellt selbst einen Homer in den Schatten!
Und das Ganze macht Lust, gleich mal wieder die Griechen aus d3m Regal zu ziehen.  (Dies ist ein Wink an Björn  ;) )
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http://www.hamburger-tactica.de:thumbup:

Sorandir

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #5 am: 27. Juli 2021 - 13:38:26 »

Find ich klasse. Ãœberhaupt die strategischen Kartenbewegungen gefallen mir gut, weil sie das Spiel, wie beabsichtigt, in einen Kontext setzen. Konnte man sich durch geschickte Kartenbewegungen auch einen Vorteil in der Schlacht verschaffen?
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Decebalus

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #6 am: 27. Juli 2021 - 14:28:43 »

Konnte man sich durch geschickte Kartenbewegungen auch einen Vorteil in der Schlacht verschaffen?

Ja, vom Prinzip schon. Es gab für beide Seiten verbündete kleinere Städte, die ihre Truppen nicht selbst los schickten (je 3 Elemente). Man musste also schauen, dass man da vorbeimarschiert, um diese Truppen einzusammeln. Dann habe ich etwa mit meinen thebanischen Reitern Richtung des pro-spartanischen Städtchens Orchomenus gekundschaftet und bin dort auf phokische Kundschafter gestoßen. Ich habe dann heimlich meine Reiter wieder abgezogen, so dass sie bei der Schlacht dabei waren (die waren der Kern des misslungenen Kavallerie-Angriffs auf der linken Seite). Ich hatte also wohl 3 Elemente mehr, was jetzt bei 30 Elementen nicht weiter relevant ist.

Insgesamt muss der strategische Aspekt aber für die Zukunft noch verbessert werden. Dabei muß man aber auch immer berücksichtigen, dass man ja eine vernünftige Schlacht am Ende will. Dass ich etwa mit nur den Thebanern am Ende ohne die Athener gegen zwei Spartaner-Armeen hätte kämpfen müssen, hätte jetzt auch keinen Spaß gemacht.
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Thomas Kluchert

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #7 am: 27. Juli 2021 - 18:13:03 »

Eine feine Idee und ein schöner Bericht!

Zitat
Viele DBA-Spieler wollen immer möglichst viele verschiedene Truppentypen. Ich finde Hopliten-Schlachten total interessant, weil sie nicht durch die Kombination gewonnen werden, sondern durch Manövrieren.

Da stimme ich dir voll und ganz zu!
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Driscoles

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #8 am: 27. Juli 2021 - 22:18:52 »

Björn steht breit äh bereit aber momentan ist er zeitlich extrem eingebunden.
Verdammt !
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Pappenheimer

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Re: DBA Mini-Kampagne Anfang des Korinthischen Krieges
« Antwort #9 am: 06. August 2021 - 13:48:09 »

Der korinthische Krieg ist ja mal sowas tolles. Schönes Projekt. Ich freue mich sehr über die Bilder.  :)
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