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Autor Thema: Valour & Fortitude Ersteindruck  (Gelesen 3799 mal)

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Decebalus

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Valour & Fortitude Ersteindruck
« am: 31. Oktober 2023 - 18:26:40 »

Wir (d.h. Old Nosey und ich) haben jetzt auch mal V&F getestet. Wir nutzten einen kleinen Tisch (6*4) mit drei Brigaden pro Seiten. Hier mal mein Ersteindruck zu bestimmten Aspekten, keine ganze Rezension. Zum Hintergrund: Ich stehe gar nicht auf Black Powder, von daher ist eine gewisse Skepsis gegenüber Nottingham-Regeln vorhanden. Und beim ersten Probieren kann man natürlich die Schnelligkeit des Systems noch nicht richtig ausnutzen, weil man dauernd nachschauen muss.

+/- Als IgoUgo System ohne jede Reaktion, hat es halt den Effekt, dass der Spieler, der am Zug ist, seinen Gegner irgendwie einmacht. Dann ist der dran und dreht den Spieß um.
+ Schießen hat nur einen Hit-Wurf und das ist tatsächlich eine ziemliche Zeitersparnis (Warhammer drei Würfe, Black Powder zwei Würfe).
+/- Schießen statt Bewegen ist etwas ungewohnt, es heißt aber vor allem, dass man beim Schießen schon wissen muss, was man dann bewegen will.
- Wirklich Getüftel ist die Schussauswahl. Eine Einheit schießt auf die nächste Einheit, die noch nicht beschossen wurde. D.h. man kann eigentlich immer basteln, dass man den Gegner aussucht, indem man mit anderen Truppen zuerst auf die näheren Gegner schießt. Etwas sinnlos.
+/- Für die napoleonische Zeit gibt es Skirmisher Spezialregel. Die erlaubt Schießen und dann Bewegen (sonst immer nur entweder oder) mit größerer Reichweite und halber Schußkraft. Das ist dann plötzlich viel Geschiesse mit wenig Effekt. Aber vielleicht ist das einfach nötig für die napoleonische Zeit. Mich irritiert trotzdem, dass Nottingham (=die Perrys) so eine abstrakte Regel benutzen. Ich hätte wirklich gedacht, die lassen richtig Skirmisher über den Tisch laufen.
+ Das Kommando-System ist ganz einfach, 2+ und eine Brigade kann agieren. Einheiten außerhalb der Brigade haben dann 50% Chance zu agieren. Man merkt, dass der Frusrt von BP (Kommandowurf versaut) vermieden werden soll. Nicht nur, dass die erste Brigade immer aktiviert ist, man kann außerdem einzelne Einheiten mit den Fate-Karten aktivieren. Da kann nicht mehr viel schief gehen. Schön ist, dass Brigaden, die eine Einheit verloren haben, etwas schwerer zu aktivieren sind.
+ Ich mag die Möglichkeit zu Doppelbewegungen. Normalerweise haben wir einen großen Tisch, so passiert da auch was.
- Das Nahkampfsystem finde ich total random und das erinnert mich in dann doch an BP. Auch hier fallen überschüssige Verluste (über den Tenacity-Wert) komplett weg. Letztlich hängt dann alles am Valour-Test. Wenn ich knapp verliere, ist es 50/50, wenn ich hoch verliere kann ich den nicht schaffen. Stehe ich gar nicht drauf.
+/- Ãœbrigens in der Flanke angegriffen werden, ist eigentlich automatischer Tod.
- Und die Resultate sind total extrem. Nahkampf verloren, Valour verwürfelt, Einheit weg, Fortitude-Test der Brigade, der verwürfelt, weitere Einheiten weg. Das ist schnell, aber doch etwas sehr beliebig.
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Frank Becker

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #1 am: 01. November 2023 - 12:54:19 »

Hi Frank,
auch ich habe ein paar Mal V&F getestet und wollte nächste Woche mal ein paar Worte dazu schreiben. Einige deine Ansichten teile ich ebenfalls. Hier mal einige Anmerkungen zu ein paar deiner Eindrücke:

„Skirmisher Spezialregel“: Die Regel ist aus dem Regelwerk Field of Glory Napoleonic entnommen. Ich / Wir stellen eine Plänkler-Base als eine Art Marker vor die Einheiten, die diese Fähigkeit haben. So kann man die Plänkler auch optisch darstellen (hatten wir schon für FoGN so gemacht).

„Das Nahkampfsystem“: überschüssige Verluste fallen nicht komplett weg, denn man muss für jeden Verlust über dem Moralwert einen separaten Valour-Test machen!

„Übrigens in der Flanke angegriffen werden, ist eigentlich automatischer Tod“ = nicht ganz, aber gut so, denn so ist man gezwungen seine Flanken zu decken oder sich auch mal zurückzuziehen (übrigens ist der Rückzug, auch aus dem Nahkampf bei diesem Regelsystem endlich einmal möglich).

„Und die Resultate sind total extrem. Nahkampf verloren, Valour verwürfelt, Einheit weg“: Ja, und deshalb ist Nahkampf, wie schon damals, nicht unbedingt die erste Wahl, wenn man einen Gegner bekämpfen will. Man geht nur mit „unbeschadeten“ Einheiten und ausreichend Support in den Nahkampf. Sonst halt Fernkampf…

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #2 am: 03. November 2023 - 09:29:08 »

Das freut mich auch die Meinung anderer Spieler zu dem System hier lesen zu können.
Bei vielen Punkten hast du absolut recht (vor allem der Abneigung gegenüber BP :)) Allerdings war auch bei BP nicht alles schlecht und das man sich dort und bei anderen Systemen bedient hat um ein schnelles unkompliziertes Napo System zu entwickeln finde ich nicht verwerflich. Das die Geschwindigkeit ihren Preis in weniger Details hat ist wohl unumgänglich. Ich bin ja eigentlich ein General d Armee fanboy aber die Möglichkeit auch unter der woche mal eine Partie Napo zu spielen lockt mich zu V+F.
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Decebalus

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #3 am: 03. November 2023 - 19:40:52 »

„Das Nahkampfsystem“: überschüssige Verluste fallen nicht komplett weg, denn man muss für jeden Verlust über dem Moralwert einen separaten Valour-Test machen!

Das ist mir klar. Aber folgender Fall ist schon speziell und jetzt auch nicht unbedingt selten. Zwei shaken Einheiten treffen aufeinander (=soviele Hits wie der Tenacity Wert ist). Die eine würfelt im Nahkampf vier Hits, die andere drei. Die Einheit, die drei abbekommen hat, gewinnt und muss nicht testen. Die Hits verfallen völlig. Die Einheit mit vier Hits macht einen Test miot einem Würfel (für die einer Differenz). Den besteht sie, damit fallen auch alle Hits weg. Beide Einheiten stehen genau dort, wo sie vorher waren.
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tattergreis

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #4 am: 03. November 2023 - 22:31:57 »

@Decebalus: Was Du gerade beschrieben hast, ist mit anderen Worten: zwei erschöpfte Boxer hauen noch aufeinander ein, aber keiner fällt um. Möchtest Du jetzt betonen, dass bei V&F Reserven wichtig sind?
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Decebalus

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #5 am: 04. November 2023 - 11:56:35 »

Tattergreis. Naja, Reserven sind bei einem System, das nur 5-6 Runden hat, so eine Sache. Und mein Problem ist ja auch, dass für dieses Ergebnis (nichts passiert) schon einiges gewürfelt wurde.

Ein Vergleich wäre (für die, die das noch kennen), wenn bei Warhammer Fantasy eine Einheit den Ld-Test nach dem Kampf besteht und dann würden alle Verluste wieder hingestellt werden.
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Makulator

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #6 am: 04. November 2023 - 23:12:13 »

Sorry wenn ich da dazwischen Grätsche aber dein beispiel des nahkampfes von 2 Einheiten die bereits shaken sind ist nicht ganz richtig denn der Verlierer müsste in diesem Fall 4 valour Tests ablegen also 4 mal würfeln da er ja bereits shaken ist. Wenn er diese 4 Würfe schafft dann soll er sich freuen aber als die norm würde ich das jetzt nicht einstufen
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Thomas Kluchert

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Re: Valour & Fortitude Ersteindruck
« Antwort #7 am: 04. Januar 2024 - 21:05:30 »

Ich weiß gar nicht, ob das schon irgendwo gepostet wurde: von den Regeln gibt es mittlerweile eine deutsche Übersetzung, die auch von den Autoren authorisiert wurde: https://www.valour-and-fortitude.de/
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