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  • 28. März 2024 - 21:54:06
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Autor Thema: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....  (Gelesen 1699 mal)

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Koppi (thrifles)

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Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« am: 21. November 2021 - 12:01:43 »

Ein paar Gedanken und ein paar Bilder zu gescheiterten Projekten.

https://thrifles.blogspot.com/2021/11/projekte-scheitern-gehort-zum-hobby-dazu.html





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\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Sens/)

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #1 am: 21. November 2021 - 13:11:26 »

Wieder sehr schön und treffend geschrieben.
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Parmenion

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #2 am: 21. November 2021 - 15:15:10 »

Wieder sehr schön und treffend geschrieben.

Dem schließe ich mich an. An einigen Stellen wie aus meinem Hobbyraum/-leben beschrieben ;D!!

Parmenion
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Maréchal Davout

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #3 am: 21. November 2021 - 19:02:42 »

Fand den Artikel auch gut! Diese Ein-Jahr-Tactica-Projekte haben insofern was für sich, als sie klar umrissen sein müssen, es gibt ein festes zeitliches Ziel und gut ist.
Ich mache das auch eher wie du, nur das ich viel  Geduld und Durchhaltewillen bei meinen "Projekten"  habe. Napo in 1/72 ist eigentlich auch eine Reihe - da ist jede Armee ein eigenes Projekt in einer eng verwandten Serie... Meine Warhammer Fantasy-Armeen sind alle bemalt, aber insofern nicht abgeschlossen, als es immer noch eine Kleinigkeit zu überarbeiten gibt. Scheitern kann da aber auch nichts mehr. 28mm-Historisch ist auch soweit alles fertig (Napo, AWI, Dark Age, 11. Jh.). Scheitern kannn nur das regelmäßige Aufrechterhalten eines Spielerkreises (auch lokal vor Ort) - nicht ganz unwichtig...
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Koppi (thrifles)

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #4 am: 21. November 2021 - 19:44:34 »

Danke Euch.
Deine Schlussbemerkung Davout ist sehr entscheidend.
Aber da habe ich das Glück, dass ich zu einer großartigen Spielertruppe gestoßen bin, mit der ich regelmäßig seit Jahren spiele. Quasi meine ganz spezielle Band of brothers, mit Major Winters"könig" Sven an der Spitze.
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Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Maréchal Davout

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #5 am: 21. November 2021 - 20:53:35 »

Danke Euch.
Deine Schlussbemerkung Davout ist sehr entscheidend.
Aber da habe ich das Glück, dass ich zu einer großartigen Spielertruppe gestoßen bin, mit der ich regelmäßig seit Jahren spiele. Quasi meine ganz spezielle Band of brothers, mit Major Winters"könig" Sven an der Spitze.

Ja, gerade bei deinen Spielberichten und auch sonstigen Bemerkungen merkt man, was für eine tolle Spielertruppe du da hast - Glückwunsch! Durch meinen Umzug weg aus der Stadt meines Studiums (Bielefeld war eine Tabletop-Hochburg) bin ich von meinen regelmäßigen lokalen Spielpartnern leider weit weg. Mit Kind, Haus und viel Arbeit ist es auch nicht mehr so einfach wie früher, was neues aufzubauen und im neuen Umfeld Hannover/Hildesheim regieren schonmal nur Flames of War und 40k (leider beides nicht wirklich meins). Naja, zu spielen Reisen wir nun, was auch okay ist und ähnlich wie dein Beispiel mit dem Anruf bei Frank ;)
So lang bin ich noch nicht in Hildesheim - nach und nach werde ich hier auch wieder was aufbauen!
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Sorandir

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #6 am: 22. November 2021 - 12:57:04 »

Wieder mal ein sehr launiger Bericht  :)
und Danke, dass unser Club dabei so positiv ertwähnt wird  :)
Ich persönlich weigere mich, ein Projekt als gescheitert zu betrachten, so lange ich dafür noch nicht die Figuren wieder verkauft habe, aber ich weis was Du meinst.
...und wenn du doch mal Naseby spielen willst, die Truppen dazu hätte ich (allerdings in 15mm ;-)))
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sorandirsgallery.blogspot.com

- Kurpfalz Feldherren -

Frank Bauer

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #7 am: 23. November 2021 - 00:28:48 »

Lieber Koppi,
Ich bewundere es, wie du dir, mit einer bemerkenswerten Konstanz, Woche für Woche, nicht nur immer wieder neue Themen für deinen Blog ausdenkst, sondern es dann auch noch fertigbringst, immer etwas Lesenswertes darüber zu schreiben.
Insofern ist dein Blog sicherlich dein erfolgreichstes Wargaming-Projekt.

Das Thema "Wargaming-Projekt" finde ich als Betrachtungsgegenstand sehr spannend und betrachte es in vieleriei Hinsicht völlig anders als du. Wobei es da nicht Richtig und Falsch gibt, sondern jeder seinen Weg finden muß, wie er das Hobby betreibt und ob er projektorientiert arbeitet oder nicht.
Ich arbeite ja fast ausschließlich projektorientiert.

Wobei ich Projekte im engeren Sinne definiere. Also so, wie du sie am Anfang deines Artikels beschrieben hast. Mit einem definierten, klar begrenzten Umfang von Zeit und Ressourcen.

Insofern gehe ich sogar so weit, nur Projekte, die auch eine Fertigstellung erleben, überhaupt als Projekte zu bezeichnen. Großspurige Ankündigungen, Vorüberlegungen und Figurenkäufe, die niemals in die Umsetzung gelangen oder in einem frühen Stadium sterben, sind dann eher fixe Ideen, die niemals ein richtiges Projekt werden.

Was zeichnet nun also ein erfolgreiches Projekt aus? Meiner Meinung nach gibt es drei entscheidende Faktoren.

1. Eine gute Einschätzung der eigenen Motivation und der Zeitressourcen. Am Dahinschwinden der Motivation scheitern die meisten Projekte.

Es gibt einige Wege, die Motivation hoch zu halten. Zum Beispiel durch das realistische Setzen von Zwischenzielen. Erreicht man die, steigert das die Motivation. Außerdem hat jedes Projekt Arbeiten, die man lieber macht als andere. Wer zuerst all seine Kommandanten und Lieblingseinheiten anmalt, wird in der zweiten Hälfte ein Problem bekommen, wenn nur noch die "langweiligen" Massen an Rank&File Truppen übrig sind.


2. Eine saubere Planungsphase. Was will ich mit dem Projekt erreichen? Wie soll das optimale Ergebnis aussehen?

Wenn man eine Präsentation für eine Convention plant, sollte man schon am Projektanfang wissen, was in Bezug auf Spieldauer, Komplexität der Regeln, Optik , Aufbau der Spielplatte etc. dabei herauskommen soll.
Ich selbst verbringe im Schnitt mindestens 50% der Gesamtzeit in der Planungsphase. Dazu gehören lange Recherchen zu dem Konflikt, den man darstellen will, zu den Truppen, dem Baustil von Gebäuden der Epoche, genauso wie unzählige Stellproben der zu bauenden Platten, damit die endgültige Struktur sowohl den Ansprüchen der Spielbarkeit als auch denen der Optik entspricht. Außerdem schadet es nichts, mal im Netz zu gucken, ob andere das Gleiche oder etwas Ähnliches schon mal umgesetzt haben und sich bei denen etwas abzugucken. Und sei es nur, sich abzugucken, wie man es NICHT machen will.

Wobei ich ein vehementer Verfechter der Meinung bin, dass generische Bauteile in einem guten Projekt nichts verloren haben. Ich verstehe zwar, dass man das, was man da mühsam in seinem Projekt gebaut und bemalt hat, auch hinterher, nach der Präsentation auf einer Convention, noch benutzen und zu Hause bespielen will. Aber mit generischen Bauteilen wird man niemals das optische Maximum erreichen, niemals DEN Hingucker unter den Präsentationen auf einer Convention kreieren.

 Wer ein Projekt mit mehreren Leuten plant, tut gut daran, einen Projektleiter zu benennen, der auf die Einhaltung der Milestones und die Gesamtoptik achtet und Maßnahnen ergreift, wenn das Projekt aus dem Ruder läuft.


3. Eine gute Einschätzung der eigenen Möglichkeiten. Es ist frustrierend, am eigenen Anspruch zu scheitern.
Nicht jeder kann malen wie beispielsweise Regulator/Stephan oder bauen wie der Don. Oder beides wie Frank Becker. Auch sollte die eigene Malgeschwindigkeit in Relation zur Menge der im Projekt benötigten Figuren stehen. Man sollte sich also der eigenen Grenzen bewusst sein.

Wobei es ein valider Ansatz ist, im Zuge eines Projektes eine Erweiterung der eigenen Fähigkeiten anzustreben. Also eine neue Maltechnik auszuprobieren oder eine neue Methode im Geländebau. Wenn es funktioniert, wirkt das sehr motivationssteigernd. Wenn nicht,  erzeugt es dummerweise das Gegenteil. Daher würde ich diese neuen Methoden relativ an den Anfang des Projektes stellen, damit das Projekt nicht spät daran scheitert oder man noch Zeit hat, eine alternative Methode anzuwenden. Außerdem ist es nicht ehrenrührig, sich in einem Projekt dort Hilfe zu holen, wo man selbst vielleicht nicht so gut ist oder einfach die Zeit fehlt. Also Teile des Projektes outsourcen.

Schlußbetrachtung

Die Entscheidung darüber, ob man nun in unserem Hobby projektorientiert arbeitet oder lieber ohne klar definiertes Ziel vor sich hin muckelt, muß wirklich jeder für sich entscheiden. Wer sich keine Ziele setzt, kann nicht scheitern.
Natürlich kommt es vor, dass man bei einem klaren Termin, zu dem ein Projekt fertig werden muß, manchmal an den Punkt kommt, an dem man weitermacht, obwohl man eigentlich keine Lust mehr hat. Und ja, das letzte Häuschen und der letzte Soldat hinten links ist dann vielleicht nicht mehr so gut bemalt wie die Truppen und Geländeteile zu Anfang des Projektes, weil am Ende einfach die Zeit oder Motivation fehlte.
Auf der anderen Seite hilft ein gewisser Druck, auch mal aus den Hufen zu kommen und Sachen anzugehen.
Und am Ende ist nichts befriedigender als ein fertiges Projekt.
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khr

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #8 am: 23. November 2021 - 11:31:56 »

Kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Schöner Artikel, wie generell Alles, was thrifles schreibt.
 
Beim Lesen ist bei mir noch eine Frage hochgekommen:
 
Was passiert eigentlich mit den Ergebnissen des Projektes, wenn das Ziel erreicht ist? Das heißt, wenn die Präsentation auf der Tactica stattgefunden hat und eventuell auch noch auf einem anderen Con nochmal gezeigt wurde?
 
Wird mit Figuren, Regeln, und Gelände zu Hause noch weitergespielt? Hat man dem Vorbereitungsstress noch Lust dazu? Werden die Sachen irgendwo aufbewahrt? Verkauft, verschenkt? Oder gar in den Müll?
 
Kann man sich leicht davon trennen? Wieviel Stauraum brauchen sie? Vor allem Gelände kann ja sperrig sein. Wie flexibel sind die Teile nutzbar?
 
Und was dergleichen Fragen mehr sind.

Viele Grüße
Karl Heinz
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Koppi (thrifles)

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #9 am: 23. November 2021 - 14:14:28 »

@Frank
Ja. Mit der Aussage zu meinem BLOG dürftest Du Recht haben. Ist wohl tatsächlich mein größtes Wargaming Projekt. Jürgen hat das mal schön formuliert. "Nee. Wir können doch Vietnam nicht ohne unseren Kriegsberichterstatter spielen". Also gab es einen anderen Termin, weil ich nicht konnte.
Deine Definition von Projekten ist ja tatsächlich die wirtschaftswissenschaftlich korrekte. Habe ich auch nichts anderes erwartet, bist ja ein gelernter Betriebswirt, und ja ich kennen da Deine Einstellung aus Gesprächen der letzten Jahre.
Zudem müssen ALLE Wargamer die FoG spielen nach meiner Meinung Projekte so definieren. Sonst gäbe es da auch nie ein Ergebnis. ;D
@Khr
Die finalen Antworten auf Deine Fragen müssen natürlich die Jungs mit den Projekten geben. Ich weiß allerdings, dass die Jungs aus meiner Spielergruppe noch alles daheim haben, und auch immer wieder einmal mit den Figuren und dem Gelände gespielt wird. Mir ist es nicht bekannt, dass Sven, Stefan oder Jürgen da irgendwas verkauft oder weggeschmissen haben. Im Gegenteil. Oftmals wird das Projekt dann irgendwann einfach erweitert.
« Letzte Änderung: 23. November 2021 - 14:22:32 von thrifles (Koppi) »
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hallostephan

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #10 am: 23. November 2021 - 16:07:13 »

Jaja, wenn man es verticken kann geht es ja. Das letzte wsr mit Kumpel ACW die kleinen. Aber die bin ich wieder losgeworden. Ja möglichst testen wenn man unsicher ist oder so aufhören dass es jemand anders weitermachen kann. Das wäre ideal. Ich finde es nicht schlimm, eine Blase geplatzt was man alles…..
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meyer

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #11 am: 23. November 2021 - 21:34:15 »

Ich finde es toll was manche hier so auf die Beine stellen, vor allem die richtig großen Sachen, bei denen eine ganze Gruppe beteiligt ist. Aber auch die vielen kleinen Projekte sind toll. Das wichtigste dabei ist, Leidenschaft aufzubringen, tolle Minis, tolles Gelände und nicht zuletzt ein interessant präsentierter Hintergrund. Leidenschaft erkennt man z.B. auch an Spielberichten, die besten Spielberichte sind die, wo die Einleitung besser ist als der eigentliche Spielbericht! Da hat sich einer richtig beschäftigt, da steht einer im Stoff, der liebt das! Ok, ich schweife ab.

Wenn Leute ihre Projekte nicht fertigbekommen, das ganze als Weg sehen, respektiere ich das. Mein Weg ist das aber nicht, das könnte ich nicht. Ausnahmen bestätigen dabei die Regel  ;).

Bei mir hat sich der Begriff Projekt langsam verschoben oder besser gesagt erweitert.
Am Anfang war es das klassische Armeeprojekt, die bestimmte Punktezahl die man in einer Fraktion erreichen wollte. Mit jedem Projekt nahmen der historische Bezug und die Recherche einen immer größeren Stellenwert ein, Bücher kaufen, Museums- oder Schlachtfeldbesuche und immer wieder Internetrecherche.
So richtig auf den Geschmack gekommen bin ich, als wir zu zweit eine Präsentation für die Do or Dice gemacht haben. Da haben wir noch auf viele vorhandene Komponenten (Platte, Minis) zurückgegriffen, das hat sich aber inzwischen geändert. Seitdem liebe ich es, bestimmte Szenarien zu entwerfen und zusammenzubasteln um diese dann auf einer Con o.ä. vorzustellen.
Dabei bin ich dann recht stringent und ziehe die Sache gnadenlos durch, will sagen, dass dann dieses Projekt klar im Vordergrund steht. Logisch mogelt sich mal die eine oder andere unpassende Mini auf den Maltisch, das ist jedoch die Ausnahme. Aber sowas lockert gelegentlich mal auf. Denn ich vermeide es inzwischen, mich zeitlich unter Druck zu setzen. Wenn die Recherche erstmal ein Jahr dauert, sei es drum! Wenn das gesamte Projekt zwei Jahre dauert, Scheiss drauf!
Wenn ich Bock auf ein bestimmtes Projekt habe, mach ich es, egal ob da noch jemand Lust zu hat oder nicht. Das ist für mich ok, ich muss keinen überzeugen. Nichtsdestotrotz habe ich immer wieder Unterstützung bei den Projekten, seien es einzelne Minis, sei es das Play-Testing oder zuletzt sogar eine „ganze US-Division“. Außerdem brauche ich immer die Bestätigung anderer, z.B. beim Plattenbau. Und ja, auch die Kritik gehört dazu. Ohne konstruktive Kritik in Foren oder im Freundeskreis wären die Ergebnisse nicht mal halb so gut. Auch wenn das erstmal unangenehm sein kann, wenn da jemand anmerkt das da was nicht richtig passt.
Was mir aber bei allen Projekten bisher wichtig war, ist die Vermeidung von Zinnhaufen. Ich habe keinen Schrank voller ungeöffneter oder unbemalter Boxen. Das geht gar nicht bei mir, da kommen wohl leichte autistische Züge durch! Möglich das ich da recht allein auf weiter Flur stehe, sei es so. Klar habe ich auch Reste, unbemalte Figuren die übrig geblieben sind, aber die Menge ist überschaubar. Und es gibt tatsächlich einen „Schandfleck“, ein richtiges unvollendetes Projekt! Meine Briten bzw. Hannoveraner für Waterloo habe ich bisher nicht fertigbekommen, und es sieht auch nicht so aus das es da jemals weiter geht. Habe nach der 3rd Division und ein bisschen Kavallerie aufgehört, nun fristet da so eine Schachtel 15mm Napoleonics ihr Dasein und ruft mich gelegentlich.
Und was macht man mit den fertigen Projekten? Versuchen immer wieder mal rauszukramen und zu bespielen. Verkaufen? Habe ich schon mal drüber nachgedacht, aber ich glaub da gibt es keinen guten Markt für. Außerdem hängt man doch an den Sachen! Und noch habe ich Platz, noch. Vielleicht kann man die Platten irgendwann einem Club überlassen. Aber eigentlich stellt sich mir aktuell nicht die Frage was ich mit fertigen, „abgespielten“ Projekten mache. Aktuell stellt sich mir die Frage was ich mit den Projekten mache, die fertig sind aber noch nicht präsentiert wurden. Ich sitze quasi in einem Stau. Die Projekte sind aufgrund der Pandemie nicht unter die Leute gekommen. Da gibt es Nachholbedarf, und das nächste Projekt ist in der Pipeline, das folgende schon in der Planung...

Danke für den Anstoß, sich bei dem Thema mal ein wenig selbst zu reflektieren, zumindest habe ich es versucht...
« Letzte Änderung: 23. November 2021 - 21:36:06 von meyer »
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flytime

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #12 am: 25. November 2021 - 07:45:43 »

Ein rundum gelungener Text der auch ein wenig zur Selbstreflektion anregt. :)
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Oh  ye\'ll take the high road and I\'ll take the low road,And I\'ll be in Scotland afore ye;
But me and my true love will never meet again. On the bonnie, bonnie banks of Loch Lomond.

Bommel

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #13 am: 25. November 2021 - 16:17:26 »

Ein toller Bericht in vielerlei Hinsicht.
Es hat mich mal zum Nachdenken gebracht. Und ich lese hier viele weitere interessante Ansätze  und Gedanken. Interessant für mich die Definition Projekt  wie vorschnell sagt man," lass uns ein Projekt starten." Und selten führt man es als Gruppe zu Ende. Viele der genannten Gründe für das Scheitern kann ich voll nachvollziehen.
Ich würde meine Projekte weiterhin wohl Projekte nennen, aber es sind dann wohl eher Ideen, mit denen ich mich nun gerade länger beschäftigen will und was dazu machen will. Ich um berufsbedingt langfristig planen und es läuft in geordneten Bahnen ab, so dass ich mir einen Wechsel gerne im Hobby erlaube. Das einlesen in dad Hobby, das Besorgen der Minis (am liebsten Perrys), das Bemalen der Minis, all das ist sowas schön. Dad muss ich nicht allen hier extra erklären.
Leider wechsele ich die Ideen, sobald wir hier mal was anders gespielt haben oder ich wieder einen anderen Roman gelesen haben...
Dad sind hier nur meine spontane Ideen.
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Fasaar

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Re: Projekte - Scheitern gehört zum Hobby dazu....
« Antwort #14 am: 26. November 2021 - 11:24:17 »

Toller Artikel! Kann mich auf jeden Fall darin wiederfinden.

Insbesondere am Anfang des Hobbies hat man viel zu viele Projekte/Ideen, die sich nicht realisieren lassen; war zumindest bei mir so (zu viele Epochen, zu viele verschiedene Maßstäbe, oft für diesselbe Thematik). Mit der Zeit steigt dann auch der Malstandard/Anspruch an sich selbst. Hätte fast zur Gesamtaufgabe des Hobbies geführt.

Irgendwann habe ich meine Sammlung begonnen zu verkleinern. Zusätzlich; wenn etwas neues kommt, muss erst etwas abgeschlossen sein. Und dann schaue ich immer, dass es möglichst so universell einsetzbar ist (sowohl Maßstab, Basierung und Thematik).
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