Da zieht das Reich in den Krieg und alle haben gespart und nur das Banner geschickt.

Aussehen tut es sehr gut. Ob das Verhältnis Fähnrich zu Kämpfer auf Dauer langweilig wird, ist eine Sache. Aber damals waren oft mehr Fahnen versammelt als später, wenn auch nicht in dem Verhältnis. Aber es spricht auch nichts dagegen, Minis so zu gestalten, dass sie eine Art Diorama bilden können, wenn sie Pause haben. Die Versammlung der Banner wurde tatsächlich bei verschiedenen Gelegenheiten zeremoniell vollzogen. Ich müsste nachschlagen, aber sie müsste auch rechtliche Bedeutung gehabt haben: Mit der Versammlung unter dem Banner des Befehlshaber wurde dessen Autorität und der Zusammenhalt des Heeres aktualisiert. Nicht nur leerer Prunk also.
Nur die Reichsfahne* oder besser Kaiserfahne (schwarzer Adler auf gelbem Grund) sollte eigentlich nur einmal vertreten sein. Sie zeigte eigentlich die Position des Kaisers auf dem Schlachtfeld an, wurde aber auch als Symbol für die Autorität des Reichs mitgenommen und war dann beim Feldherrn. Sie wehte auch von den Zinnen der Reichsburgen und mitunter auch Reichsstädte. Das war auch kein unwichtiges Detail, sie wurde auch als "Heilig Reich" bezeichnet und verstanden: Sie zeigte die Autorität des Reichs an. Auf dem Schlachtfeld verboten sich damit mehrere Exemplare. Später mag sich das geändert haben. Aber das wird kaum einem auffallen.
Dafür fehlt die Kriegsflagge* - und ältere Reichsfahne, die zu der Zeit noch genutzt wurde. Die Schweizer hatten sich ein Exemplar ausgeliehen, um für Kaiser Sigismund gegen den geächteten Albrecht von Habsburg zu kämpfen, haben sie dann nicht zurückgegeben und nutzen sie bis heute als Flagge. Sie mussten aber die Enden des Kreuzes kürzen, um anzuzeigen, dass sie nicht mehr stellvertretend für den Kaiser handelten. Zuletzt wurde sie von den Reichstruppen 1683 vor Wien benutzt, als die schwarz-gelbe Reichsfahne längst bedeutender war. Bis dahin war das weiße Kreuz auf Rot das eigentliche Reichsbanner, unter dem sich das Aufgebot zum Heer versammelte.
Friedrich III. bevorzugte die Reichsfahne so sehr, dass die Reichskriegsfahne sehr zurückgedrängt wurde und auch die Reichssturmfahne (Weißes Kreuz, roter Grund, quadratisch wie dieSchweizer Flagge mit Wimpel oben.), die den Vorstreit anführen sollte, das Aussehen der Reichsfahne annahm, nachdem sie schon zum Reichswappen geworden war. Die Sturmfahne hatte in der oberen Hälfte einen Wimpel, der weiter rot der Reichsfahne - als Sturmfahne quadratisch - oben ganz schmal hinzugefügt wurde.
Bei einem deutschen Heer fanden sich auch immer Mariendarstellungen. Die liturgischen Farben Mariens waren blau und weiß. (Heute in der Kath. Kirche nur noch Weiß.) Daher sah das sehr nach Bayern aus, selbst wenn keine da waren.
Es gab dann noch die Reichsrennfahne, die ursprünglich Bedeutung bei der Übergabe weltlicher Bannerlehen hatte. Sie wurde vom Reichsmarschall getragen / geführt und zeigte, als die Kaiserfahne zur Reichsfahne wurde, die Position des Kaisers auf dem Schlachtfeld an. Schon im Mittelalter wurden selbst die zeremoniellen Pflichten nicht mehr von den fürstlichen Inhabern der Erzämter selbst ausgeführt, sondern als Erbämter auf andere Adlige übertragen. Die Funktion des Reichserbmarschalls (Grafen von Pappenheim) beschränkte sich schnell auf das Zeremonielle und für das Feld wurden Feldmarschälle ernannt und die Reichsrennfahne konnte die Position des Kaisers bezeichnen. Quasi vertauschte Rollen der Banner also. Die Rennfahne war horizontal geteilt, oben schwarz, unten weiß. Über beide Felder zwei rote gekreuzte Schwerter.
(Den Doppeladler statt dem Einköpfigen führte Kaiser Sigismund ein. Sowohl Reichsfahne als auch Reichskriegsfahne sind zur Zeit der Staufer erstmals bezeugt.)
Aber ich schweife mal wieder ab. Na ja, vielleicht laufen dir ja mal passende Fahnen und Banner über den Weg. Wie gesagt, was du dachtest, würde ich gar nicht bemängeln.
* Das sind moderne Begriffe, um sicherer zu unterscheiden. Sie werden aber weder immer einheitlich verwendet noch sind sie gut definiert.