Wieder ein toller Artikel, der den Sonntag gerettet hat. Das Durcheinander von Heiden- und Christentum ist übrigens nicht ungewöhnlich und nördlich der Alpen schon ab dem 3. Jahrhundert feststellbar, wobei die Übernahme der Symbolik in beide Richtungen ging. Östlich des Rheins war das noch zu Bonifatius Zeiten so.
Zu Artus gibt es deshalb noch mehr Bezüge: In dem Zusammenhang dieser gemischten Symbolik spielt der Kampf eines Kriegers mit einem Monster (christlich gesehen vielleicht sogar als Engel interpretiert) eine Rolle, der aus Verbindung klassisch antiker, christlicher und nördlicher Elemente entwickelt worden zu sein scheint. Oft verbinden sich dabei die Figuren und oft wird ein Bär gezeigt. Einige der walisischen Sagen um Artus werden hierauf zurückgeführt. Und "Art-" bedeutet im keltischen "Bär", woran - sehr vereinfacht - das Namensbildungssuffix "-ur-" und die Endung "-us" gehängt wurden. Gildas scheint eine als Bär bezeichnete Person zu kennen, bleibt allerdings kryptisch, während er einigen anderen menschlichen Monstern ihre Namen zuordnet. Artus gehört also nicht nur eindeutig in ein römisch-brittonisch-sächsisches Spannungsfeld, sondern auch in ein heidnisch-christliches. So etwas wurde wohl zeitgenössisch auch nicht getrennt gesehen. Und genauso mag sich der Krieger aus Planig in verschiedenen Traditionen gesehen haben, wozu natürlich auch verschiedene Rollen gehören. Leider ist es für uns nicht deutlicher zu sehen und auch die Frage, ob Gefolgsmann, Amts-, Mandatsträger oder gar "Großer" muss trotz aller Vermutungen offen bleiben und kann ebenso ein Mix sein. (Und bei den Funktionen eines möglichen historischen Artus landen wir hier bei ganz ähnlichen Problemen.)