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Autor Thema: Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.  (Gelesen 1943 mal)

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Grimmnir

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Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.
« am: 03. März 2022 - 12:49:27 »

Liebe Kollegen,
ich weiß nicht ob ich meine Frage hier in unserem Forum stellen darf, da diese direkt mit dem Table Top nichts zutun hat.
Ich habe schon einige Male versucht dies bei Wiki bzw. im Internet in Erfahrung zu bringen, habe aber leiderkeine Antwort gefunden.
Was mich interessiert ist, wie hoch war die Bevölkerung in den Deutschen Staaten so zwischen 1700 - 1750 und auch, wie stark waren die Armeen der einzeln Staaten.
Ich bedanke mich im Voraus über eure Antworten.
Grimmnir
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chris6

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Re: Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.
« Antwort #1 am: 03. März 2022 - 13:15:13 »

Hier findest Du viele Informationen zur Zeit des 7J Krieges:

http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Main_Page
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Koppi (thrifles)

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Re: Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.
« Antwort #2 am: 03. März 2022 - 14:23:32 »

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reichsarmee

Von hier aus kann man dann auch weitersuchen. Die einzelnen Reichskreise anschauen.
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http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Riothamus

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Re: Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.
« Antwort #3 am: 03. März 2022 - 16:41:19 »

Bevölkerungszahlen sind schwierig. Es gibt Schätzungen aus Zahlen über Gottesdienstbesucher, Steuerlisten und manchmal tatsächlich amtlichen Erhebungen.

Das Hochstift Paderborn hatte am Ende ca. 100.000 Einwohner (genauer 1802: 96.000) gegenüber heute ca. 450.000 in den Kreisen Paderborn und Höxter. Aber das ist regional schon hier sehr unterschiedlich. Wegen des Wachstums Stadt Paderborn sind es im Kreis Paderborn allein ca. 309.000, während es um 1800 vielleicht sogar mehr Einwohner im Kreis Höxter gab. Das wirst du also für jedes Territorium einzeln beurteilen müssen.

Und das Hochstift hatte im Frieden 2 Kompanien für Wachdienste mit je um die 100 bis 120 Mann, im Krieg ein Battalion von 820 Mann, bei ca. 100 Pfarreien. Preußen ist das andere Extrem mit soviel Militär wie gerade noch wirtschaftlich und finanziell möglich bei einem Umbau der Wirtschaft hin auf die Bedürfnisse der Armee, der auch Ausgaben hierfür, wo irgend möglich, im Land hielt.

Nicht jeder Reichsstand hatte ein stehendes Heer, viele aber auch mehr als sie zum Reichsheer stellten. Die Reichsstände mit stehendem Heer wurden armierte Stände genannt. Da gibt es bei Wikipedia folgende Liste, die verlinkt, wo es einen eigenen Artikel gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stehenden_Heere_der_Fr%C3%BChen_Neuzeit

Da keinesfalls alle die Truppen schickten, zu denen sie verpflichtet waren, viele auch sehr verspätet ankamen, wurde auf Reichsebene einfach ein Vielfaches der Reichsmatrikel festgelegt und gehofft, genug zusammenzubekommen.

Nochmal Einwohnerzahlen: Für 1700-1750 kannst du grob Bevölkerungszahlen von 1800 nehmen und abrunden. Die sind nämlich öfter angegeben und zuverlässiger.

Mein Heimatort hatte 1654 ca. 400 Einwohner (Schätzung nach Zahl der Empfänger der Kommunion beim Ostergottesdienst samt Angabe aller Nichtkatholiken*), 1770 395 (Höfeliste mit Angaben zu den Bewohnern um den Stand nach dem 7jährigen Krieg zu erfahren**) und 1818 598 (amtliche Erhebung durch Amt und Kreis). Die Einwohnerzahlen beginnen in der Regel zu steigen, wenn die Heiratsbeschränkungen wegfallen. Das war zeitlich unterschiedlich, im Beispiel gab es mehrere Schritte bis 1806. Ein Sprung ist oft auch durch die Einführung amtlicher Statistik zu sehen: kleine Kinder und hinfällige Alte werden korrekt berücksichtigt und fahrendes Volk wird überhaupt erst jetzt mit registriert. Entscheidend ist, dass die Zahlen im 18. Jahrhundert in den meisten Gegenden, wenn überhaupt, nur sehr gering anstiegen. Und da sind sie wieder, die regionalen Unterschiede in Deutschland. Berlin etwa dürfte gewachsen sein.

Wenn es nur um bestimmte Territorien geht, such mal nach Staatskalendern der Zeit. Da kannst du Glück mit Bevölkerungszahlen haben und das Militär sollte aufgezählt sein. Bei kleineren bis mittleren Territorien ergab Geheimhaltung keinen Sinn, für die größeren solltest du bei Wikipedia fündig werden.

* 5 Protestanten.
** Nicht so hastig, junger Statistikhobbit.
« Letzte Änderung: 03. März 2022 - 16:45:38 von Riothamus »
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Gruß

Riothamus

Grimmnir

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Re: Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.
« Antwort #4 am: 03. März 2022 - 16:46:32 »

Herzlichen Dank für eure Antworten
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WCT

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Re: Bevölkerung in den Deutschen Staaten im 18.Jahrhundert.
« Antwort #5 am: 03. März 2022 - 17:28:30 »

"Entscheidend ist, dass die Zahlen im 18. Jahrhundert in den meisten Gegenden, wenn überhaupt, nur sehr gering anstiegen."
Worauf stützt du deine Aussage? Meines Wissens nach ist in großen Regionen und auch auf das gesamte Reich das Gegenteil der Fall, teils seit den 1730ern teils in der zweiten Jahrhunderthälfte. Unter anderem hier nachlesbar: https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/aufsaetze/roedel-entwicklung-demographie-deutschland.html
Aber auch die Beute Forschung hat insgesamt einen deutlichen Bevölkerungszuwachs nach den Verlusten des 17. Jahrhunderts ausgemacht, auch wenn er sich zum 19. Jahrhundert natürlich geringer Ausnahme, war er für die Vormoderne signifikant.
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