Projekt: "Das Fort" (nach Bernard Cornwell)
Der Buchautor Bernard Cornwell ist sicherlich vielen historischen Wargamern ein Begriff. Seine Artus-Trilogie, die Uthred-Saga und nicht zuletzt seine Sharpe-Bücher haben schon grundsätzlich viel Wargaming-Potential. Aber vor allem sein semi-authentischer Roman "Das Fort" schreit für mich geradezu nach einer Umsetzung im Tabletop.
Kurzfassung der Story:Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg errichtet eine kleine britische Streitmacht ein Fort an einem Flussdelta mit Hafen. Von dort könnten die Briten den Schiffsverkehr um Boston, Maine, Massachusetts etc. effektiv stören.
Die Amerikaner sammeln eine Armee und Flotte um die Briten anzugreifen und das Fort einzunehmen oder zu zerstören. Aufgrund Problemen in der Befehlshierachie stümpern die nominell überlegenen Amerikaner herum, während das kleinere britische Kontingent sich professionell und gut wehrt. Als eine frisch mobilisierte starke britische Kriegsflotte eintrifft, weicht die amerikanische Flotte in den Fluss zurück und wird dort letztenlich zerstört oder selbst verbrannt.
Hier der Link zum historischen Gefecht:
https://en.wikipedia.org/wiki/Penobscot_ExpeditionDas Buch haben schon einige Hobbygrößen umgesetzt, hier z.B. Gigantomane Ron Ringrose:
https://www.flamesofwar.com/Default.aspx?tabid=53&art_id=4592und die deutschen Kollegen vom THS (Team für historische Simulationen) auf der CRISIS 2013:
https://montys-caravan.blogspot.com/2013/08/ths-summer-event-our-very-own-penobscot.htmlMein Szenario:Ich werden meine Version in 15mm machen, einfach da ich hierfür schon einen guten Vorrat an Gelände und Miniaturen habe.
Wegen Miniaturen: Für den AWI habe ich tatsächlich keine Modelle. Da das Szenario aber gut in alle möglichen Horse & Musket-Settings passt, werde ich hierfür meine Sammlung für den Neunjährigen Krieg / War of the League of Augsburg verwenden. Es wird hauptsächlich Infantrie und Artillerie benötigt, aber die Unterschiede können, trotz einem zeitlichen Abstand zum AWI von 100 Jahren, meiner Meinung nach vernachlässigt werden.
Die Verteidiger des Forts werden, wie in der Romanvorlage, ebenfalls die Briten sein. Als Angreifer fungieren Franzosen. Das Setting könnte also im umkämpften Flandern spielen, oder in Nordamerika im sog. "King Williams War".
Die Flotten:Im Buch kommt ein kleiner britischer Sperrverband vor, den ich mit 3 Schiffen darzustellen versuche. Die amerikanische Flotille war zwar um ein vielfaches größer, wurde aber nie komplett eingesetzt. Daher nehme ich hierfür nur ein Schiff, das aber das größte ist und die mit Abstand meisten Kanonen und Widerstandsfähigkeit hat.
Ich habe bereits zwei fertige Schiffsmodelle im Fundus, beide in Resin. Eines von einem Bring&Buy der CRISIS, das andere ist der Küstensegler von Thomarillion.
Bei den beiden anderen Schiffen handelt ess ich um Modellbausätze von Revell. Die
Santa Maria ist im Maßstab 1:90, die
Vasa in 1:150. Beide passen somit nicht zu 100% zu 15mm (=1:100), sind aber für mich nahe genug dran. Zumal die Schiffe mit 15mm Seeleuten aus der coolen Piraten-Range von Peter Pig bemannt werden.
Die beiden Revell-Schiffe zusammengebaut. Der untere Teil der Rümpfe wurde abgeschnitten um sie auf Wasserlinie zu bringen. Die Rumpfteile kann man noch für gesunkene Wracks verwenden. Die
Vasa (rechts) ist bereits grundlegend bemalt.
Schiffe mit Wasserlinie.
Hier die beiden Schiffe mit etwas Takelage, weiterer Bemalung und Besatzung:
Das Fort:Aus diversen 30jK-Projekten sind bereits einige Schanzen und Bationen vorhanden. Da im Szenario das Fort aber erst gebaut wird, habe ich noch einige Bastionen gebastelt, die das Baustadium darstellen sollen.
Die Grundformen der neuen Bastionen
Hier mit teilweiser Holzverkleidung und "Baumaterial"
Der Verhau (Abatis):Um den zu Beginn fehlenden Wall zu kompensieren, haben die englischen Verteidiger einen Verhau vor der Baustelle angelegt. In der Literatur wird das üblicherweise als Abatis bezeichnet. Es handelt sich um ein Dickicht aus gefällten Bäumen, deren Baumkronen in Richtung des Angreifers zeigen. Manchmal wurden die Stämme dann noch mit Pflöcken im Boden befestigt, damit sie nicht einfach weggezogen werden können.
Diese Sperre dient dazu, den Ansturm des Gegners zu behindern. Man kann ihn umso länger beschießen, während er sich durch das wirre Astwerk kämpfen muss.
Grundlage sind kleine Drahtbäumchen und sonstige Restbestände.
Das mal zum Anfang. Weitere Bilder gibt es, wenn das Projekt weiter fortgeschritten ist.