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Epic-Napoleonisch

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D.J.:
Nach einigen Feinheiten ist die Kirche jetzt fast (<- bitte beachten!) fertig.
Mich ärgert an dem Bausatz ein wenig, dass er im Gegensatz zu seinem 28mm-Pendant keine Mauerstruktur aufweist 😕 Auch die Ziegel und andere Feinheiten sind nur schwach eingelasert, haben also keine nennenswerte Tiefe (Fingenageltest)
Die einzigen Details, die wirklich gut eingelasert wurden, sind die Fensterbögen und die Türen, sowie der Aufsatz auf dem Glockenturm.


Die Tür und das Kreuz im Bogen waren gut herauszuarbeiten. Die Randsteine kamen baubedingt gut raus.


Das Kreuz an der Kirchturmspitze muss ich noch etwas aufhellen, ebenso die Patina (Revell Aquacolor) Sobald die trocken sind, gehe ich da nochmal ran. Sehr schön sieht man hier die Bedachung, die mir einige Probleme bereitet hat, da die Schindeln nicht sehr tief eingelasert sind


Der First wird noch bearbeitet, hier muss ich ebenfalls auf die Trocknung warten. Den werde ich "hölzern" machen und dafür Contrast Cygor Brown nutzen


Auch die untere Mauer (hell) muss ich nochmal nach dem Trocknen auffrischen. Begrünung wäre optional, aber ich denke, die werde ich hier nicht anbringen


Das Ziegelrot von Revell kam in zwei Schichten drauf. Die Fensterbögen sind gut ausgelasert, ebenso das Kreuz über dem hinteren Teil der Kirche. Die Fensterbänke musste ich mit Wash rausholen, daher muss ich da auch nochmal nachhellen, wenn alles durchgetrocknet ist




Die Turmspitze mit dem Holzaufsatz wurde wieder gut ausgearbeitet. Dort war es einfacher, die einzelnen Balken hervorzuheben


Hier sieht man, wie ich mit mehreren Schichten versucht habe, die Schindeln etwas hervorzuheben


Auch wenn sie erst zu 95% fertig ist, denke ich, dass die Kirche jetzt für erste, kleinere Spiele einsatzbereit ist :)
Der Maßstab passt perfekt zu den 12,xy mm großen Epic-Miniaturen. Eiin Eigenbau wäre vermutlich schwerer zu realisieren gewesen und für den Preis des Bausatzes war hier für mich die Frage, ob sich am Ende der Aufwand des Eigenbaus lohnt.
Ich habe mich dagegen entschieden und bin letztendlich zufrieden mit dem Ergebnis (bis eben auf die genannten Details, die ich eventuell heute noch in Angriff nehmen kann)


Auch wenn sie erst zu 95% fertig ist, denke ich, dass die Kirche jetzt für erste, kleinere Spiele einsatzbereit ist :)
Der Maßstab passt perfekt zu den 12,xy mm großen Epic-Miniaturen. Wie gesagt, ein Eigenbau wäre vermutlich schwerer zu realisieren gewesen und für den Preis des Bausatzes war hier für mich die Frage, ob sich am Ende der Aufwand des Eigenbaus lohnt.
Ich habe mich dagegen entschieden und bin letztendlich zufrieden mit dem Ergebnis (bis eben auf die genannten Details, die ich eventuell heute noch in Angriff nehmen kann)


Fazit
Der Zusammenbau war recht einfach und gestaltete sich auch sehr intuitiv. Etwa anderthalb Stunden mit Trocknungszeit, dann war die Kirche fertig erbaut. Die meiste Zeit ging in die Bemalung, wobei ich die Mäuerchen und den Friedhof eher nebenher gemacht habe und dort auch keine Trocknungszeiten abgewartet hatte. Da ging alles recht flott, nass-in-nass, die Verklinkerung der Mäuerchen war einfaches Kleben. Die Begrünung war etwas aufwändiger, hat aber am Ende auch nur zwei Stunden gedauert, die Trocknungszeit habe ich nicht einberechnet, sollte aber bei Holzleim ruhig mit mehreren Stunden (über Nacht?) eingeplant werden. 
Mit knapp 25 bis 30€ kann man absolut nicht meckern, da ein vergleichbares Gebäude in Spur N oder TT wesentlich teurer wäre, und zumeist auch noch moderner und nicht ohne Umbauten in diese Epoche passend. Als Eigenbau wäre das Modell auch machbar, wobei aber eben die Frage ist, ob man dann wirklich alle Details, auch die fehlenden, ordentlich hinbekommen würde.
Das ist die Frage gewesen, die ich mir vor dem Kauf gestellt und für mich und meine Bastelfähigkeiten verneint habe. Als "Jahresabschluss" war es somit ein tolles Projekt, das mir viel Spaß gemacht hat und dessen Ergebnis mir sehr gut gefällt.
Jetzt bin ich gespannt, wie sich das ACW-SChlachtfeldgelände bauen und bemalen lässt.
Aber das kommt erst am 24.12. zu mir 🎅

Antraker:
Ein sehr tolles Projekt! Danke für's teilen.

Wie empfindest Du die Pinselei im EPIC-Maßstab? Fällt es leicht, Details wegzulassen oder besteht die Gefahr, sich zu verfitzeln?

D.J.:

--- Zitat von: Antraker am 16. Dezember 2022 - 10:24:38 ---Ein sehr tolles Projekt! Danke für's teilen.
--- Ende Zitat ---

Danke dir :)


--- Zitat von: Antraker am 16. Dezember 2022 - 10:24:38 ---Wie empfindest Du die Pinselei im EPIC-Maßstab? Fällt es leicht, Details wegzulassen oder besteht die Gefahr, sich zu verfitzeln?
--- Ende Zitat ---

Da muss ich etwas ausholen.
Als die ersten Gussrahmen in der WI kamen (damals noch für den ACW), hatte ich mir einige geholt. Bei der Bemalung habe ich den Standart für meine 1/72er (20mm) und 28mm Miniaturen angelegt, aber den nicht erfüllen können. In der Folge kam etwas Frust auf und sie lagen eine ganze Weile herum. Nicht zuletzt auch wegen den Bildern, die man bei Warlord Games in der Community auf deren HP selber sehen kann.
Als ja, die Gefahr ist real und kann schnell zu Frust führen
Der Druchbruch kam dann recht plötzlich und unerwartet.
Mein Sohn hatte die ersten Streifen bei mir gesehen und bekundete Interese, ein wenig Fackeln im Sturm zu spielen. Die ersten Bases standen dabei recht verloren auf meinem größeren Spieltisch ... und da sah ich erst, dass auf Spieldistanz viele Details gar nicht auffallen!
Daher würde ich sagen, dass man sich von Vitrinenmalern in diesem Maßstab nicht erschrecken lassen sollte. Es sind in erster Linie Spielsteine, auch wenn das jetzt ganz fürchterlich klingt. Sie sollen auf Distanz gut wirken und ein paar Details, die auch gut sichtbar sind, sollte man anbringen. Das erleichtert die Malerei sehr und bringt den Spaß zurück. Auch kann man Schritt für Schritt versuchen, noch mehr heruaszuholen, aber eben langsam und mit Ruhe, dann ist die Gefahr schnell gebannt, würde ich sagen.
Also "weniger ist mehr" ist da meine Maxime.
Ich hoffe, das hilft dir?


Antraker:
Ja, das hilft schon.

Ich selbst male ja vor allem 28mm (Fantasy, SciFi und historisch) und verfiltzel mich da gern, da ich einen hohen Standard anstrebe.
Bei Flames of War 15mm kann ich aber 'ganz gut loslassen'.
Ob ich das bei den wesenlich hübscheren Uniformen der Napoleonischen jedoch auch können würde, ist fraglich.
Du malst aber alles so weit klassisch!? Sprich: Grundfarbe, Wash, Highlights!? Oder nimmst Du da Abkürzungen über SlapChop + ContrastPaints oder so?

D.J.:

--- Zitat von: Antraker am 16. Dezember 2022 - 11:36:14 ---Ja, das hilft schon.
--- Ende Zitat ---

Prima :)
Wenn du noch Fragen hast, helfe ich gerne, soweit ich kann.


--- Zitat von: Antraker am 16. Dezember 2022 - 11:36:14 ---Ich selbst male ja vor allem 28mm (Fantasy, SciFi und historisch) und verfiltzel mich da gern, da ich einen hohen Standard anstrebe.
Bei Flames of War 15mm kann ich aber 'ganz gut loslassen'.
Ob ich das bei den wesenlich hübscheren Uniformen der Napoleonischen jedoch auch können würde, ist fraglich.
Du malst aber alles so weit klassisch!? Sprich: Grundfarbe, Wash, Highlights!? Oder nimmst Du da Abkürzungen über SlapChop + ContrastPaints oder so?
--- Ende Zitat ---

Ja ich gehe da sehr klassisch vor. Aufgedröselt sieht das bei mir so aus

- Nach dem Spülibad und dem anschließenden Trocknen, reibe ich die Streifen noch einmal kurz mit etwas Brennspiritus ab, damit auch wirklich alles vom Trennmittel weg ist.
- Danach grundiere ich mit einer 1:1 Mischung aus einer weißen Base Farbe (meist Apothecary White von GW) und Verdünner, in meinem Fall Ochsengalle. Die trage ich mit einem recht groben Pinsel auf, fast wie beim Trockenbürsten. Ein zweiter, grober Pinsel, verhindert dann, dass sich Details zusetzen. Da bürste ich also immer mit einem "nassen" und eine trockenen Pinsel
- Anschließend beginne ich mit der Hauptfarbe der Uniform, Rot oder Blau. Hier nutze ich einen sehr großen Pinsel mit feiner Spitze, weil die Ladung dann auch länger hält und ich nicht absetzen muss. Danach kommen die schwarzen Parts wie Shakos und Schuhe, die Rucksäcke in braun etc. Als Letztes kommen Details wie Abzeichen, Manschetten und Gesichter dran. Meist setze ich da an den Rucksäcken auch erste Highlights. Die Gesichter mache ich mitteldunkel.

- Washen ist bei mir mir bei den Kleinen meist mit einer Mischung aus einfacher, schwarzer Farbe, die ich stark verdünne, weil das die hellen Parts nicht zu stark abdunkelt. Bei dunleren Uniformen nutze ich aber auch gerne Nuln Oil

Wenn das alles gut durchgetrocknet ist, werden die hellen Teile wie Gesichter (auch nciht zu hell, da die durch das Wash docha abdunkeln) und Gurte werden sanft aufgehellt. Highlights setze ich wenige, da dies mit meiner Sehkraft bei der Größe nicht immer machbar ist. Maximal streiche ich die Knöpfe noch sanft in Gold oder Silber, je nach Uniform.

Ich gerne bei der nächsten Einheit, Briten sind glaube ich bei mir an der Reihe, eine Fotostrecke machen, wo man die einzelnen Schritte erkennen kann, sofern ich das mit den Fotos hinbekomme :)

Das "Loslassen" ist schon wichtig, denke ich. Dabei muss aber jeder für sich entscheiden, wo er die Grenze zieht.
Ich habe mich wie gesagt zu Beginn von den tollen Vitrinenmalern verrückt machen lassen und wollte alles können, am besten schon Gestern ;)  Inzwischen habe ich erkannt, dass ich manches kann, an anderen Sachen kann ich arbeiten aber dass es eben auch Dinge gibt, die ich nicht hinbekomme. Am Ergebnis auf dem Spieltisch ändert das aber (hoffentlich) nichts :)
Ich kenne ja einige deiner Ergebnisse und denke, du wirst da für dich nach und nach einen sehr guten Standard erarbeiten, wenn du mit Ruhe und Geduld da ran gehst :)

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