Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 19. April 2024 - 18:17:51
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika  (Gelesen 1727 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Trokar

  • Schuster
  • ***
  • Beiträge: 355
    • 0
T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« am: 09. Januar 2023 - 11:16:54 »

Hintergrund
Beim anbrechenden Morgen des 09. Juli 1889 war in den ersten Sonnenstrahlen vor Pagani eine mächtige Streitmacht zu sehen. Eine Flotte bestehend aus den Korvetten „Möwe“, Carola“, „Schwalbe“ und „Leipzig“ und den Schiffen des Reichskommissars Wissmann „Harmonie“, „Vulkan“, „München“ und „Mar“ machte sich zum Beschuß des Küstenstreifens bereit.
Um Pagani liegt eine Hügelkette mit starkem Buschwerk. In den Abhängen haben die aufständischen Araber Stellungen und Schützengräber gebaut. Die Aufständischen waren der Meinung, dass die Befestigung der Stadt nicht eingenommen werden kann. Sie kannten nicht die Zerstöungskraft der Geschütze der Kriegsmarine.
Um 8:00 Uhr morgens erging der erste Schuß durch die „Möwe“. Die Deutschen wollten das Städtchen Pagani mit den 4 bis 5.000 Einwohnern soweit wie möglich unbeschädigt lassen.
Dennoch kam es zu schweren und blutigen Kämpfen, welche dem Beschuß der Marine folgten.
Die Araber hatten den Gewehrer, Karabinen und besonders den Schnellfeuerkanonen wenig mit ihren Bögen, Musketen und wenigen alten Kanonen entgegenzusetzen.
So befand sich schon einen Tag später das Städtchen in den Händen der Deutschen Schutztruppe. Viele Araber waren in das Hinterland geflohen. Die Deutschen ließen direkt eine provisorische Befestigung für die Schutztruppensoldaten und weitere Gebäude errichten. Die Araber wiederum attackierten immer wieder Außenposten und einzelne Gebäude der Stadt.

Gedanken zum Spiel
Das folgende Szenario setzt gedanklich auf einen Guerilla-Angriff der Araber auf. Da ich keine detaillierte Dokumentation der Kämpfe um Pagani finden konnte, haben wir etwas „künstlerische Feiheit“ in die Gestaltung des Szanarios einfließen lassen. Die Schlacht liegt schon etwas zurück und die Bastion ist errichtet. Die Flotte liegt nicht mehr vor Pagani.

Zu dieser Zeit attackieren die Aufständischen unter dem Befehl des Murat Radil das Städtchen. In der Nacht wurden mehrere Feuer gelegt.
Als die ersten Morgenstrahlen am Horizont erscheinen hat sich eine Streitmacht eingefunden. Diese attackiert den westlich gelegenen Ausläufer Paganis. Neben einem Neubau einer christlichen Kirche befinden sich Nachschubgüter, welche den Bau der Eisenbahnstrecke dienen.

Das Spiel
Die Deutschen versammeln unter dem Befehl Hauptmann Carls ihre Einheiten im Schutze der kleinen Kirche.


Die Araber und Suaheli haben mit ihrer zahlenmäßgen Übermacht einen weiten Ring in der Steppe gezogen.



In der Stadt selbst ist vom Angriff noch nichts angekommen.


Lediglich einige europäische Herrschaften beobachten das morgendliche Schauspiel bei einer guten Tasse Kaffee.


Am Rande der Schlacht, außerhalb der Feuerkraft der Deutschen, verhandelt der windige Abu-Sharif mit einer Söldnereinheit Ruga-Ruga.


Auf ein Zeichen des Murat Radil nähert sich das Heer der Aufständischen.


Hauptmann Carls lässt direkt Schützenlinien hinter der geringen Deckung bilden. Als die ersten Suaheli in Reichweite sind eröffnen die Deutschen ihr erbarmungsloses Feuer. Verzeifelt schießen einige Araber zurück, sind aber noch deutlich außerhalb der Reichweite ihrer Musketen.


Über die rechte Flanke nähern sich Baluchis. Dies sind die einzigen kampferfahrenen Krieger in der Streitmacht der Aufständischen. Auch sie eröffnen das Feuer, bleiben aber auch ohne Erfolg.


Die Soldaten der Schutztruppe sind beim Beschuß deutlich effektiver. Die Einheiten der Angreifer werden kontinuierlich dezimiert.


Mit dem Mute der Verzweifelung stürmen die Aufständischen vorwärts. Ab und an feuern sie ohne wirklichen Erfolg einen Schuß ab. Auf der rechten Flanke war Abu-Sharif erfolgreich. Eine große Einheit mit Speeren und Schilden bewaffneter Ruga-Ruga unterstützt ab nun die Araber. Wirklich motiviert scheinen die Söldner aber nicht zu sein. Das Vorwärtsstürmen ist eher ein gemütliches Gehen.


Im Zentrum der Schlacht haben die Deutschen zwei Einheiten niedergehalten. Die anderen Angreifer nähern sich unaufhörlich. Jetzt aus deutlich geringerer Entfernung sind auch die Schüße aus den Musketen erfolgreich. Die Schutztruppe muss die ersten Verluste beklagen.


In der fünften Runde ist es dann soweit. Die Baluchi schaffen es in den Nahkampf. Ein wildes Handgemenge entsteht, Verluste auf beiden Seiten müssen hingenommen werden.


Die Baluchi und die Askari der Schutztruppe verbeißen sich geradezu in einander.

Aber letzenendes geben die Askari nach. Die Baluchi haben die rechte Seite erobert.

Im Zentrum geben die Angreifer nun noch einen letzten Schuß ab.

Anschließend stürmen sie mit gezogenen Jambiyas auf die deutschen Verteidiger los.

Trotz beachtlicher Verluste schaffen es die Araber in den Nahkampf.

Die wenig motivierten deutschen Soldaten und Matrosen der Kriegsmarine halten nur wenig stand. Sie fliehen übereilt und überlassen so den Aufständischen das Zentrum.

Die nachsetzenden Araber treffen anschließend auf wenig Gegenwehr. Diese Schlacht ging an die Aufständischen.

Kurzes Fazit
Es war ein super Spiel mit tollen Mitspielern. Ich hatte bisher noch nie T&T mit so vielen Modellen gespielt. Obwohl die Araber deutlich mehr Krieger ins Feld geführt haben, war es bis zum Schluss spannend. Die Schützenlinien-Regel war wirklich sehr gut. Die Araber hatten kontinuierlich mit der Fülle an "Suppression-Markern" zu kämpfen.
Wichtig waren die Nahkämpfe. Trotz der schlechteren Werte haben sich hier die Araber durchgesetzt, was an einzelnen Würfelwurfen lag.
Ein bis zwei Anpassungsideen für ein nächstes Spiel in dieser Dimension konnten wir auch mitnehmen.
Die Zufallsereignisse waren ohne Auswirkungen. Auf der einen Seite haben die Deutschen ihre Verstärkung nicht bringen können und auf der anderen Seite schafften es die Ruga-Ruga nicht annähernd in die Nähe der Schlacht. Dennoch brachten diese Möglichkeiten etwas Abwechslung ins Spiel.
Für mich war dies ein sehr schöner Spielnachmittag  :)
Gespeichert

Sorandir

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.062
    • 0
Re: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« Antwort #1 am: 09. Januar 2023 - 12:41:50 »

Schöne Gebäude und schöne Minis. Vielen Dank fürs Zeigen.
Es ist auch nett zu lesen, dass T&T immer noch gespielt wird. Mein letztes T&T-Spiel liegt schon Jahre zurück  :(
Gespeichert
Mein BLOG:
sorandirsgallery.blogspot.com

- Kurpfalz Feldherren -

Driscoles

  • Administrator
  • Edelmann
  • *****
  • Beiträge: 3.210
    • 0
Re: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« Antwort #2 am: 09. Januar 2023 - 21:25:50 »

Sehr schöner und spannender Bericht! Klasse Platte und Figuren!
Gespeichert
I got a \'69 Chevy with a 396 Fuelie heads and a Hurst on the floor

meyer

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 882
    • 0
Re: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« Antwort #3 am: 10. Januar 2023 - 08:25:07 »

Schöner Bericht und tolle Bilder!
Gespeichert

Parmenion

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.440
    • 0
Re: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« Antwort #4 am: 11. Januar 2023 - 08:33:11 »

Ein schöner Bericht, der auch gut nach zu vollziehen ist.
Platte, Figuren und Bilder gefallen mir sehr, sehr gut :)!!

Parmenion
Gespeichert

Riothamus

  • König
  • *****
  • Beiträge: 6.343
    • 0
Re: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« Antwort #5 am: 11. Januar 2023 - 09:08:10 »

Das sieht alles sehr gut aus und der Bericht ist sehr gut zu lesen.
Gespeichert
Gruß

Riothamus

Kaiww

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 265
Re: T&T - Araberaufstand in Deutsch-Ostafrika
« Antwort #6 am: 12. Januar 2023 - 21:26:13 »

Sehr schick anzusehen muss ich sagen  :)
Gespeichert
"My God, Mr. Bragg, you have quarreled with every officer in the army, and now you are quarreling with yourself."