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Autor Thema: Kennt jemand die Delbrück Werke?  (Gelesen 3066 mal)

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Garfield667

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« am: 10. Dezember 2008 - 21:47:32 »

Hallo,

die Überschrift ist wahrscheinlich, gelinde gesagt, *doof* da es sich dabei ja um einen der bekanntesten Militärhistoriker handelt. Dennoch: Weltbild hat derzeit 4 Bücher von ihm in 2 Bände zusammengefasst und verkauft diese im Schuber für 15€. Darin wird die Geschichte der Kriegskunst der Antike, Germanen, des Mittelalters und der Neuzeit (Napoleon) behandelt. Kennt jemand diese Werke und kann etwas darüber sagen inwieweit sie für Wargamer interessant wären, ob sie gut lesbar und fundiert sind?

Bin schon versucht zuzuschlagen, aber ein grosser Name allein heisst ja noch nichts und über jegliche Info wäre Ich dankbar.

Schönen Abend noch!
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Mehrunes

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2008 - 21:52:08 »

Habe mich letztens belehren lassen, dass man Delbrück mit Vorsicht zu genießen hat. Als Kind seiner Zeit geht er immer sehr stark davon aus dass die stärkeren Armeen gewinnen. Diese Sichtweise verfolgt er zuweilen etwas sehr dogmatisch, so dass schon mal antike Armeestärken ins Gegenteil verkehrt werden!

Aber für 15€ auf jeden Fall zuschlagen, ich hab diese Ausgabe auch hier stehen. Lohnt sich für den Preis auf alle Fälle und macht sich gut im Regal. :)

Poliorketes

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #2 am: 10. Dezember 2008 - 22:36:36 »

Delbrück ist 100 Jahre alt. Seinerzeit revolutionär ist natürlich das ein oder andere etwas antiquiert, aber er ist immer noch lesenswert.
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Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Thomas Kluchert

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #3 am: 10. Dezember 2008 - 22:45:04 »

Ich les noch an seinem ersten Werk. Wichtig ist wohl zu wissen, dass er die Kenntnisse über die Schlachtberichte der antiken Autoren voraussetzt. Denn auf dieser Grundlage übt er Kritik. Ist manchmal schwierig zu lesen, aber im Kern sehr interessant.

Thomas
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drpuppenfleisch

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #4 am: 10. Dezember 2008 - 23:44:08 »

Die von Dir beschriebene Ausgabe hat ein ziemlich brauchbares Vorwort, wo Dehlbrück im Spektrum der Kriegs- und Militärgeschichtler eingeordnet wird, auf seinen Streit mit dem Generalstab eingegangen wird, diskutiert wird, inwiefern er der theoretische Vater der Verdun-Offensive ist, und anderes mehr.

Daneben ist Dehlbrück halt einfach mal der Begründer der Militärgeschichte in Deutschland und liest sich außerdem köstlich. Meiner Meinung nach bis heute das wichtigste Militärhistorische Werk, dass man bei sich rumliegen haben kann. Mein Eindruck ist, dass er heutzutage gerne mit mehr Vorsicht gelesen wird, als er verdient hat. Gerade, dass er gerne den Stärkeren gewinnen lässt (übrigens nur in der offenen Feldschlacht) hat doch was sehr vernüftiges. Er wirkt dadurch natürlich sehr deterministisch und als vollblut-Wargamer müsste man sich daher über ihn ärgern.

Er setzt zwar die Lektüre der ganzen Klassiker sowie Latein, Französisch und Altgriechisch voraus, aber man kommt auch ganz vorzüglich ohne dieses aus.
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Garfield667

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #5 am: 11. Dezember 2008 - 20:38:03 »

Danke euch! Hab einfach mal das Angenehme mit dem nützlichen verbunden und es auf die Weihnachtswunschliste gesetzt. Dann bekomm Ich wenigstens nicht wieder Socken oder n Hemd, sondern was nützliches (...) :D
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Angrist

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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #6 am: 11. Dezember 2008 - 21:36:59 »

kann dellbrück für den Preis nur empfehlen,
ich hab die Ausgabe von amazon, auch 2 Bände, mit je 2 Büchern.

Ich hab mir sagen lassen, das die Teile über die Antike teils mit Vorsicht zu geniessen sind,
aber alleine dafür das Dellbrük als erster sich auf einer anderen Ebene mit den Massenheeren der Antike auseinandersetzt,
sollte man es mal gelesen haben,
ist schon fast komik wie er die Massenheere der Perser auseinandernimmt,

Durch sehr viele Fusszeilen etc, fühlt man sich auch zb im Gegenteil zu von Clausewitz, nicht so alleingelassen,
und vieles von dem was Dellbrück nicht ganz korrekt sagte wird in Fussnoten und Kommentaren am Buchende bereinigt

DAS GROßE MANKO
das hier noch keiner genannt hat, ist, das Quellen nur im Orginal zitiert werden,
UND JA; das heisst, altgriechisch, latein etc,
sprich, zb in der Antike sind oft Zitate und man hat 0 Ahnung, was da steht,
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Kennt jemand die Delbrück Werke?
« Antwort #7 am: 02. Juni 2009 - 22:08:41 »

So, mal wieder ne Frage zum guten alten Dellbrück.

Es ist ja schon recht interessant was der Mann schreibt, auch wenn man sich alle 10 Seiten ne aktualisierte Version wünscht (Unnötige Verweise auf Werke die eh nicht mehr zu kriegen sind, raus, Altgriechisch und co übersetzt, sein dauerndes Selbstgerede über die alten Ausgaben raus etc)

Folgendes würde ich gerne wissen.
Ab und an wenn ich hier und da Dellbrück fallen liese (Inhalt, nicht das Buch ;) ) wurde mir, soviel ich weis auch korrekt, gesagt, das Dellbrück umstritten, in manchen sogar schon wiederlegt bzw verbessert sei.

Tja, doch wenn ich Dellbrück lese, weis ich eben nicht, ob das was ich lese, nun stimmt, oder nicht,

Kennt jemand eine Seite die da was dazu schreibt, oder (da wir hier ja ein paar haben die den Dellbrück gelesen haben :wissenschaftler: ) kann vielleicht mal seine gröbsten \"Schnitzer\" (für die damalige Zeit war vieles wohl nicht anders zu erklären) aufzählen.?

@drpuppenfleisch
wenns nur altgriechisch, latein und Franz wären, wärs ja gerade noch akzeptabel. (Französisch kann man sich halbwegs zurechtstuttern, und die Lateinischen und Griechischen Sachen die er zitiert, habe ich da wos mich wirklich interessierte im Netz nachgelesen (Der Kern auf dem alles beruht besteht in XYs Wahl der XASDFASFAEF als SGFSFDSDF zum Zwecke des SAGSDFSADFSADF, :cursing: ) Doch da wären noch , uraltes Schwyzerisch (was eben kein schweizerisches Deutsch ist), uraltes Englisch, und noch nen halbes Dutzend Sprachen, wo jedoch nur ganz kurz was zitiert wird.

Am schlimmsten sind wohl die Karolingischen Kapitularien, 50 seiten die quasi zu 70% aus Gebrabbel (nicht böse sein, aber wie konnter der Verlag einem heutzutage sowas antun) und der Rest nur darauf Bezug nimmt.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1243973888 »
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