Nun, ich werd´s wohl doch lieber lassen.
Ich hab mal kurz in die von Dir angegebenen Links geklickt.., erschöpfender könnt ichs gar nicht schreiben. Nur ein bissl Vorgeschischte hatte ich schon geschrieben, die kopier ich jetzt hier noch rein..aber sonst.., klasse link..! :sehrgut:
Also.., hier was ich schon geschrieben hab.., und danach einfach zu Deinem Link...
Um es einfach zu machen, kann man sagen, dass die Heraldik aufkam, als die Krieger im 12-13 Jahrhundert begannen auf dem Schlachtfeld immer mehr geschlossene Helme zu tragen, und man immer weniger den Gegner am Gesicht erkennen konnte.
Die heraldischen Zeichen und Verzierungen der Schilde zu dieser Zeit waren jedoch willkürlich und nach eigenem Gusto ausgesucht. Es dauerte noch bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts, bis etwas passiert, was man als wahre Heraldik bezeichnen kann, - der Gebrauch eines einzelnen Schildzeichens ein ganzes Leben lang und die Weitergabe dieses Zeichens an einen Erben.
Das früheste und auch berühmteste überlieferte Beispiel ist das von Geoffrey de Plantagenet, Comte d´Anjou, welcher, als er von König Heinrich dem I. von England im Jahr 1127 zum Ritter geschlagen wird, ein blaues Schild umhängen hat, auf dem sechs aufrechtstehende gelbe Löwen zu sehen sind. Das gleiche Wappenschild ist auf seinem Grab zu sehen (ca. 1151) und ebenso auf dem Grab seines Enkels, William Longespée in der Kathedrale von Salisbury (1226)
Im späten 12 Jahrhundert tauchten dann die ersten Herolde auf, jedoch geschah dies zu einer Zeit, als persönliche Wappen noch immer nach eigenem Gutdünken ausgesucht wurden, und sich Herolde nur an den Höfen hoher Adliger und Könige fanden.
Wenn man die am weitesten akzeptierten mittelalterlichen Gedankengänge zu Grunde legt, war das tragen heraldischer Zeichen allerdings dafür erfunden worden, um Männer von „vornehmem Blut“ zu erkennen. Wenig überraschend verlangten kurz nach Verlautbarung dieser Gründe durch Könige und Fürsten nicht wenige Ritter das Recht, aufgrund ihres „vornehmen Blutes“ Wappen als ein eindeutiges Zeichen ihres Standes tragen zu dürfen.
Allerdings wurden in dieser (frühen) Zeit der Heraldik die Wappen der verschiedenen Ritter nicht nur von ihnen alleine getragen, sondern sie konnten auch von den Gefolgsleuten eines Adligen getragen werden. Von William le Marshal (Earl of Pembroke und Striguil) wird beispielsweise berichtet, dass er den Wappen des Chamberlains von Tancarville trug, als er zu dessen Gefolgschaft gehörte.
Zwischen 1200 und 1250 wurde es jedoch zur (theoretischen) Norm, dass jede individuelle Ritterfamilie ihren eigenen Wappen besaß. Dabei war es nur dem Familienoberhaupt erlaubt, den unveränderten Wappen zu tragen. Familienangehörige hingegen mussten ihn in der Einen oder Anderen Art ein wenig verändern. Dies geschah entweder durch Variationen der Tinkturen (also der Metalle/Farben), dem Hinzufügen von verschiedenen Balken oder dem Hinzufügen von einem gesonderten Abzeichen.
In Deutschland, Ungarn Polen und Teilen von Zentral und Ost Asien hingegen war es jedem männlichen Angehörigen der Familie erlaubt, das gleiche Schild zu tragen.