Erstmal danke für das Teilen des Beitrags. Der im Bericht erwähnte Herr Rembold war Mitte der neunziger Jahre mein Chef und ich kann mich an so manche ersteigerte Bahnanlage aus Wohnungsauflösungen erinnern welche in unserem Lager stand. Er war wirklich ein passionierter Sammler und Kenner. Schön hier nochmal von ihm zu lesen.
Von 2000 bis 2013 habe ich für GW im Vertrieb gearbeitet und den klassischen Spielwaren-Einzelhandel betreut. Es war schon da sehr gut zu beobachten wie die Kundschaft im Sektor Modell-Eisenbahn immer älter wurde und sich kein Nachwuchs einstellte. Das spiegelte sich in der Preispolitik der Hersteller wieder, wie auch im so manch herablassendem Verhalten der Mitarbeiter. Gewichtiges Fachsimpeln an der Ladentheke über Lokomotiven deren Stückpreis ab 300 Euro begann waren wichtiger als der zwölfjährige Hobbyisten Einsteiger der nach dem taktischen Spacemarine Trupp gesucht hat. Händler haben diese jungen Kunden gerne als "Freaks" bezeichnet und damit dem Endkunden den Weg zum Onlinehändler geebnet.
Ich denke das Table-Top insgesamt der Nische entwachsen ist woran GW einen großen Beitrag geleistet hat. Das historische Table-Top wird wahrscheinlich immer etwas in der Nische bleiben. Obwohl es schon tolle Veranstaltungen, Cons und Events zu den Themen gibt. Ich mag das Hobby aus dem Grund das ich Minis bemalen kann, Dioramen oder ähnliches gestalten kann. Das der Modellbaucharakter genauso angesprochen wird wie die Sammelleidenschaft. Und am Ende kann man noch spielen und trifft auf Gleichgesinnte.
Und am Ende zeigt sich, wie beider Eisenbahn auch, ob es es sich um eine Leidenschaft für das jeweilige Thema handelt oder nur ein Hobby-Strohfeuer welches nach einem Jahr oder kürzer ausgebrannt ist. Und wenn ich achtzig bin verkaufe ich auch meinen ganzen Krempel. Das möchte ich meinem Sohn nicht zumuten.
