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Autor Thema: AWI Kampaagne, der letzte Versuch  (Gelesen 2672 mal)

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Bommel

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AWI Kampaagne, der letzte Versuch
« am: 17. April 2025 - 11:11:17 »

In den letzten Jahren faszinierte mich der amerikanische Unabhängigkeitskrieg immer wieder von neuem. Angefangen hat es vor Jahren natürlich mit den Miniaturen der Perrys. Ich weiß nicht genau, wann die Minis bei wargames Foundry und dann fix nach deren Gründung der eignen Firma herauskamen, aber ich habe sie mir damals geholt. Eigentlich für unsere FIW spiele. Und dann mal ein bisschen darüber gelesen und als „okay, ist interessant“ abgespeichert, aber nicht für „damit beschäftige ich mich mal intensiver“ gemerkt. Schuld daran ist wohl Bernhard Cornwell und seine 2 Bücher über den AWI. „Das Fort“ und „Die Rotröcke“ fand ich klasse und sorgten intensiveres kaufen der Minis. Gig mir mit seinen anderen Reihen leider auch. Der Plastik und Zinnberg lässt grüßen. Starbucks, Uthred und Sharpe lösten bei mir ähnliches aus. Uthred ist schon alles weg.
Dann gab es die Serie „Turn“, anschließend einfach aus einer Laune heraus ein Osprey (The american revolution) dazu gekauft und da ich mir das Black powder supplement rebellion eh gekauft und ein paar Schlachten dazu gespielt hatte, kam die Idee des Projektes auf:  Nun plane ich wieder was Großes.
Hier im sweetwater forum und auf Facebook gibt es immer wieder wunderbare Block, die ich so gerne lese und mich begeistern. Nicht dass ich es ebenso gut kann, aber vielleicht wird der einen oder andere auch für das Thema interessiert und fängt damit an.
In den Jahren habe ich es schon 3x angefangen und wieder aufgehört. Doch diesmal hoffe ich am Ball zu bleiben. Es wird eine Schlachtenkampagne. Zunächst war es vor Jahren mit Black powder geplant. Dachte mir, komm verkaufe deine Napis und du hast da was Nettes mit Uniformen. Dann kamen andere Projekte wieder dazwischen, nun wieder ein neuer Start.
Gespielt wird nach value and furtitude. Ich mag diese Regeln sehr. Einfach und schnell zu spielen.
Ich werde versuchen hier ein langfristiges Projekt zu präsentieren. Geplant sind viele Dinge, die viel Zeit kosten.
1.   Ich will mich mal so richtig einlesen und hier die Ergebnisse präsentieren. Es wird aber keine wissenschaftliche Arbeit, sondern eher die Vorgeschichten für die einzelnen Schlachten, damit die Mitspieler in Stimmung kommen.
2.   eine Schlachtenkampagne nach value and furtude Aufgeteilt nach den einzelnen „Operationsbereichen“
3.   Miniaturen dazu bemalen und hoffentlich es so hinzubekommen, dass es die historisch korrekten Einheiten jeweils in der Schlacht teilnehmen. Da kommt es aber drauf an, wie ich alles bemalt und finanziert bekomme. 
4.   Auf facebook werde ich meine Bilder hochladen und facebook als Block nutzen

Natürlich leide ich wie viele andere an einem Aufmerksamkeitsdefizit und habe neben dem AWI noch andere Sache am köcheln, trotzdem hoffe ich, dass ich es neben Familie und Beruf irgendwie hinbekommen werde, hier was präsentieren zu können.

Da der amerikanische Unabhängigkeitskrieg hauptsächlich ein Infanterie Krieg war, kommt es meiner Unlust Kavallerie zu bemalen sehr entgegen. Gleichzeitig wird das bemalen nicht langweilig, da es so viele unterschiedliche Einheitentypen gibt. Das wird sicher interessant, die zu sammeln und zu bemalen.
Sowohl die Amerikaner als auch die Briten kämpften in einer offeneren Ordnung mit größeren Lücken zwischen den einzelnen Verbänden, da es kaum Kavallerie gab. Daher will kleine Einheiten bemalen. 3 Basen a 6 Mann ergeben eine Linienformationen. Gespielt werden soll dann trotzdem auf meinen ganzen Tisch von knapp 6m. Denke, da sind dann Manöver möglich.

Da ein Hauptproblem die Verstärkungen und der Nachschub war, der schwer Inlands transportiert werden konnte und somit eine große Abhängigkeit von der Flotte gab, will ich irgendwie versuchen Black seas noch einzubringen. Wie weiß ich noch nicht. Der erste Fokus liegt nun erst einmal auf die Boston Kampagne.


Die Vorgeschichte
Vor dem Ausbruch gab es immer wieder Stänkereien zwischen den einzelnen Kolonien. Bis 1763 hatten die britischen Gouverneure keine einheitliche Politik betrieben, so dass sich die Versammlungen der einzelnen Kolonien nach und nach immer mehr Kompetenzen aneigneten. Die Kolonien dachten sich, dass es so weitergeht. Doch die Briten versuchten mit der Thronbesteigung des Königs die Macht des Königs auszubauen. Die Kolonien sollten sich wie die Briten an den Kosten des 7 Jährigen Krieges beteiligen. Nach 1763 beschlossen aufeinanderfolgende Kabinette den amerikanischen Kontinent wirksamer zu kontrollieren und durch neue Maßnahmen Gelder in den Kolonien aufzubringen.
Die Spannungen zwischen dem britischen Mutterland und den Kolonien wurden nach dem sieben jährigen Krieg immer größer. Durch den Krieg oder eine Folge des Krieges war ein Staatsbankrott der beteiligten Nationen. Davon war auch Großbritannien als Sieger betroffen. Großbritannien versuchte die hohen Kriegskosten durch Steuern in den Überseekolonien wieder einzunehmen. Die Briten zahlten im Schnitt 25 Schilling der Amerikaner hingegen 6 Pence an Steuern. Die Kolonien sollten an den Kosten beteiligt werden.
Man wusste in Großbritannien ja von dem Volkssport „Schmuggeln“. Seit 1763 versuchte man mit mehr Zollbeamten und Kontrollen die Einnahmen zu erhöhen. Die Amerikaner wollten jedoch ihren Konsum nicht einschränken, hatten aber nicht die finanziellen Mitteln, um zu kaufen, also mussten sie schmuggeln. Unangekündigt wurden Lagerhäuser durchsucht und oder kleine Schiffe abgefangen und durchsucht. Die Regierung in London ging davon aus, dass es keinen größeren Widerstand (außer im Unruheherd Boston) geben wird. Da die britischen Kapitäne an der Prise von Schmuggelwaren beteiligt wurden, wurde von ihnen der Begriff Schmuggelware sehr weit gedehnt. Für die Amerikaner ein Beweis der Vetternwirtschaft. Vor allem in Boston regte sich der Widerstand Viele working poor lebten dort und seit 1720 erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Niedergang, die für Spannungen in der Stadt führten. Hinzu kommen zu wenig landwirtschaftliche Überschüsse aus dem Umland von Boston, was regelmäßig für Hunger in der Stadt sorgte.
1764 erfolgte der nächste Schritt „Sugar act“ genannt. Auf Zucker wurde ein Zoll und auf Rum 3 Pence pro Gallone erhoben. Daran wurde auch der „currency Act“ geknüpft, der die Papiergeldwährung Virginias verbot, was ein herber Schlag für die Kolonien war, denen immer Bargeld fehlte. Die Geldknappheit wurde durch diese Steuer deutlich und gleichzeitig gab es eine Nachkriegsrezession in den Kolonien, da die britischen Soldaten nun als Nachfrage fehlten und es so zu einem Abschwung mit Geldknappheit kam. Der Sugar act sorgte für ein Boykott in Boston durch die Händler und die Unterschicht, aber das Hinterland von Boston beteiligte sich nicht daran.

Die Stempelsteuer Stamp Act wurde 1765 in den Kolonien eingeführt. Sie war einfach und effektiv. Ohne bürokratischen Aufwand und erträglich. Überall in England und Irland hatte sie sich bewährt. Versüßt wurde diese Steuer mit der Erlaubnis nach Irland exportieren zu dürfen. Jedoch löste es wieder Widerstand in Boston aus. Der Zollbeamte Adams trat von seinem Amt zurück. Jetzt kam es zu einem größeren Boykott britischer Waren. Von Boston als Ausgangspunkt breitete es sich über alle Kolonien aus. Bereits 1765 zeigte es Wirkung, so dass nahezu alle Steuern zurückgenommen wurden. Wenn die Stempelsteuer fix 1766 aufgehoben wurde, blieb doch der Unmut, denn Townshend hielt daran fest, dass die Deckung für die Kosten für die Verteidigung der Kolonien von den Kolonien getragen werden sollte.
Im Herbst 1765 gründete die Organisation Sons of Liberty, die sich schnell in alle Kolonien ausbreitete und organisierte.  Die Stempelsteuer (Stamp Act) führte zum Beispiel zur Gründung der „Söhne der Freiheit“ (sons of liberty). Diese Vereinigung machte vor allem in New York und Boston Krawall.

Neben dem Stamp Act haben sich die Amerikaner über die Verschiffung von Sträflingen massiv aufgeregt. Gerade Räuber und Diebe sind damals streng verurteilt wurden, da in England und Amerika der Besitz besonders geschützt werden sollte. Als häufiges Urteil gab es statt Gefängnis die Verschiffung nach Amerika. Dort schürten sie Ängste. Die Amerikaner sahen ebenso wie die Briten in den Armen und Kriminellen „wertlose Menschen“ und wehrten sich vehement gegen diese „Gefahr“.

1767 lernte Townshen und führte die Revenue act und townshend duties als Zölle statt Steuern ein. Diese Steuern waren Abgaben auf Glas, Papier und Tee. Die Amerikaner sahen darin trotzdem eine Steuer. Die sons of Liberty übernahmen die Führung bei den Protesten. 1768 verschärfte sich die Krise. Zollbeamte wurden nun häufig angegriffen. Boykotte gegen britischen Waren nehmen nun immer mehr zu. Die Royal Navy versuchte stärker gegen den Schmuggel vorzugehen. Wie 3 Jahre zuvor durfte die Navy Schiffe aufbringen. Wieder wurden auch unschuldige Schiffe aufgebracht. Es folgten Unruhen in Boston (Der Fall Hancock) und England reagierte mit der Verlegung von Truppen von der Grenze in den Osten, vor allem nach Boston und New York. Das verschärfte den Konflikt noch mehr. In England durften die Soldaten Quartier bei Privatpersonen beziehen, indem sie Privatpersonen zwangsverpflichteten diese Aufzunehmen und zu versorgen. Es kam nahezu täglich zu Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Bostoner. Wo man konnten behinderte und schikanierte man die Soldaten. Dadurch nahmen die Konflikte und Streitigkeiten zwischen Bürgern und Soldaten massiv zu. Auch war die Verlegung der Soldaten ein Zeichen, dass die britische Siedlungsverbote westlich der Appalachen bestehen blieb und die Siedler dort nicht geschützt werden, stattdessen wurden freigewordene Truppen nach Osten geschickt, besonders nach Boston und New York. 4 Regimenter wurde zur politischen Einschüchterung nach Boston geschickt.

Am 18. Januar 1770 gerieten in New York Soldaten mit Bürgern in eine wilde Massenschlägerei. Im März desselben Jahres kommt es in Boston zu den ersten Toten bei einer Auseinandersetzung Bei einem Protest zu einem Beschuss der Demonstraten in Boston (Boston massacre). Nun wurden die Soldaten endgültig als Mörder an friedliebende Bürger dargestellt. Am selben Tag wurden in England alle Zölle bis auf die Teezölle zurückgenommen. Der Wechsel des Ministers sorgte wohl dafür, dass alle Steuern bis auf die symbolische Teesteuer zurückgenommen wurden und selbst diese wurde noch 1772 reduziert. Aber die Radikalen in Boston war dies nicht mehr genug. Man schätzt, dass knapp 66% der Bevölkerung gegen den Aufstand waren. Die Radikalen übernahmen wie so oft in der Geschichte nun die Initiative. Die Truppen in Boston waren schnell vom übrigen eher feindlichen Massachusetts Bay abgeschnitten. Innerhalb Bostons machten die Bewohner die Soldaten betrunken oder animierten sie zur Deseration. Viele Soldaten wurden auch durch das städtische Gericht durch Strafen schikaniert. Auch die Marine im Hafen hatte ihre Probleme, obwohl viele Hafenarbeiter ihren Job durch die Schließung des Hafens verloren hatten, wollten viele nicht für die Briten arbeiten. Gage war in Boston isoliert.

Der Weg in die Gewalt
 Aber es gab weitere Zwischenfälle wie die Aufhebung der Sklaverei in England, was die südlichen und karibischen Siedler stark beunruhigte. Auch wenn die Kolonie extra von dem englischen Gesetz ausgeschlossen waren.  Der Schmuggel nahm weiterhin zu und auch der Widerstand gegen die Zollbeamten. Auf Rhode Island zündete man ein Zollschiff an. Als die Brandstifter verhaftet wurden, wurden sie befreit. Die Radikalisierung nahm zu.
Auslöser des Konfliktes wurde der Tee. Tee war ein Luxusprodukt und für die Masse der Amerikaner höchst uninteressant. 1773 war die Ostindien Kompanie von Bankrott bedroht. Der Statt selber stand selbst von dem Bankrott und konnte damit die Kompanie nicht retten. Also sollte der überschüssige Tee nach Amerika transportiert werden. Dadurch sollte der geschmuggelte Tee aus den Niederlanden verdrängt werden. Der Tee act von 1773 bestand daraus alle Zölle auf Tee abzuschaffen. Nur die 3 Pence aus den Townshend Duties sollten bleiben. Damit hätte Tee auch von den Armen getrunken werden können, da so der Preis um 75% verfiel. Zwischenhändler und Schmuggler waren die Verlierer. Die Schmuggler stellten die Größte Gruppe der Mitgleider der Sons of Liberty. In Boston organisierten die Sons of Liberty somit am 16. Dezember 1773 die Boston Tea party Diese Aktion wurde anschließend in allen Kolonien wiederholt. Einige unzufriedene versenkten am 16. Dezember die erste Ladung des Monopoltees im Hafen von Boston. Es folgte wieder ein landesweiter Boykott britischer Waren. London wollte diesmal nicht Nachgeben und löste 1774 Gouverneur Hutchinson ab und ersetze ihn durch General Gage. Gage galt aber als General der nicht mit britischen Soldaten auf Engländer schießen lies.
Die britische Regierung verabschiedete 1774 die sogenannten „unerträglichen Gesetze“ (Intolerable Act) und ordnete die Beschlagnahmung militärischer Vorräte in Massachusetts an. England reagierte mit den Intolerable acts auf die Boston tea party. Es beinhaltete die Schließung des Bostoner Hafens, solange keine Entschädigung gezahlt wird. Weiterhin sollte sich der Kongress von Massachusetts nur einmal im Jahr über lokale Themen tagen. Alle Kolonien unterstanden nun dem englischen Parlament. Britische Soldaten sollten nun nur noch in England vor Gericht stehen. Auch sollten öffentlichen Treffen überwacht werden. Dazu kam die Einquartierung von britischen Soldaten bei Zivilisten ohne deren Zustimmung. Und Quebec erhielt die Gebiete Ohio, Wisconsin und Ontario zugesprochen. Damit waren alle Bodenspekulanten enttäuscht. Diese Maßnahmen brachten die zerstrittenen Kolonien wiederum zusammen. Ein Kontinentalkongress wurde in Philadelphia einberufen. Es gab in Juni Wahlen dazu. Dies zeigte die geringe Macht der britischen Gouverneure. Da diese überall erfolglos versuchten diese Wahl zu verbieten. In Massachusetts wichen die Delegierten nach Concord aus. Im Dezember 1774 gingen die Schikanen gegen die britischen Soldaten weiter, so dass Gage durch mehr Patrouillieren seine Soldaten aus der Stadt halten wollte. Jedoch konnten die Meldereiter so ihre Fähigkeiten verbessern. Durch diese Übungen konnte Massachusetts ohne Probleme innerhalb ein paar Stunden 12.000 Mann in Waffen stellen. Man konnte in Massachusetts ohne wirtschaftliche Folgen 30.000 Mann als Milizen einberufen. Im Dezember folgten weitere Kolonien dem Beispiel Massachusetts und führten das Meldereitersystem ein. Gleichzeitig verschwanden in allen Kolonien die Kanonen. Zum Beispiel klauten Milizen aus Rhode Island 44 Kanonen aus dem Fort George.
Gegen Ende 1774 waren also die Fronten auf beiden Seiten definitiv verhärtet. Im Winter 1774 griffen Milizen überraschend und erfolgreich Fort William und Fort Mary an.Die Kolonien versammelten sich 1774 in Philadelphia, um Boston zu helfen. Jede Kolonie bis auf Georgia schicke Gesandte. Da Boston in Massachusetts liegt wurde diese Kolonie natürlich als Anführerin gesehen und sollte von Seiten der Briten bestraft werden. England suchte noch einmal den Kompromiss und nicht den Konflikt. England würde auf alle Steuern verzichten außer auf Zölle, wenn die Kolonien sich selbst besteuern und damit Die Verwaltung und das Militär selber bezahlen. Im September kam der erste Kontinentalkongress zusammen. Auf diesen ersten Kontinentalkongress beschlossen alle 13 Kolonien von nun an den Handel mit Großbritannien zu verweigern, gemeinsam gegen Großbritannien vorzugehen und auch die Mittel für einen möglicherweise erforderlichen Krieg bereitzustellen. Weiterhin forderte der Kongress eine freie Wahl ihrer Handelspartner sowie mehr Mitsprache und Eigenständigkeit, ohne jedoch eine Selbständigkeit anzustreben, noch war ihr Schlachtruf: „no taxation without representation.“ und Forderungen, dass die kolonialen Handelshemmnisse (u. a. Verbot von Industrie in den Kolonien, was diese zwang, Endprodukte aus dem Mutterland zu beziehen) abgebaut werden Großbritannien reagierte damit, dass sie Massachusetts zur abtrünnigen Provinz erklärte. Massachusetts sah sich nun als Anführerin des amerikanischen Protestes. Das Rad der Eskalation drehte sich schnell weiter. Schon kurz darauf hielt Patrick Henry vor der Provinzversammlung von Virginia seine Rede mit dem berühmten Ausspurch; „Give me Liberty, or give me death“ Die Hardliner auf deinen Seiten bekamen damit Oberwasser.  Auf britischer Seite war die Entschlossenheit König Georgs III., die Kolonien mit Gewalt zu bezwingen, durchaus populär. Das britische Parlament beschloss im März die rebellischen Provinzen militärisch zu bestrafen. Da wurde ein Problem bei den britischen Truppen deutlich. Für sie handelte es sich um einen Aufstand gegen den König und entsprechend wurde auch gegen die Bevölkerung vorgegangen. Gage als oberster Befehlshaber der Truppen wurde gleichzeitig zum Gouverneur von Massachusetts ernannt. Gage konnte jedoch nur in Boston regieren. In dem 20 Meilen entfernten Concord regierte der Kongress von Massachusetts über das restliche Land. Gage sollte gegen den lokalen Mob vorgehen. Massachusetts war jedoch verloren, daher hielt sich Gage mit Aktionen zurück. Er bat England um weitere 20.000 Soldaten, was abgelehnt wurde. Man glaubte in England, dass in einem Konfliktfall Massachusetts alleine und isoliert von den anderen Kolonien dastehen würde.

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Sturmtiger

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Re: AWI Kampaagne, der letzte Versuch
« Antwort #1 am: 17. April 2025 - 19:59:11 »

Sounds promising.

Irgendwie finde ich mich in deiner Story wieder. Bei mir schieben sich auch immer wieder Projekte dazwischen. Aber da gibt es was. Das schon vorher da war. Das sich nur vorübergehend zur Seite räumen ließ.  Das wiederkommt.

Die in Aussicht gestellten Gefechte und Szenarien stelle ich  mir farbenfroh und interessant vor. Historisch und fachlich stehe ich nicht annähernd so tief drin wie du. Die Story, die du vorgetragen hast, gibt mir aber einen spannenden Hintergrund für ein Spiel, ja für eine Kampagne.

Lass mich/uns teilhaben.  Ich für meinen Teil freue mich stets über Fotos, da ich ob meiner alten Augen mit allzu langen Buchstabenkolonnen auf Kriegsfuß stehe...
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felixs

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Re: AWI Kampaagne, der letzte Versuch
« Antwort #2 am: 17. April 2025 - 20:53:46 »

Sehr schöne Sache.

Ich spiele sehr gern einzelne Szenarien mit, wenn ich darf.
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Spiele (und habe Material für) DBA, Alien Squad Leader, Hordes of the Things.
Spiele vieles anderes gern mit (Raum Ruhrgebiet, bochumer Umland)

Bommel

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Re: AWI Kampaagne, der letzte Versuch
« Antwort #3 am: 18. April 2025 - 00:13:28 »

Ihr seid herzlich nach Recklinghausen eingeladen.
Danke für die netten Worte
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Bommel

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Re: AWI Kampaagne, der letzte Versuch
« Antwort #4 am: 19. April 2025 - 12:44:02 »

Die Boston Kampagne 1775
Für die britischen Soldaten war der Aufstand gegen die Krone anscheint nichts neues. Zwischen 1749 und 1775 gab es 159 Aufstände gegen die Krone, so dass man diesen vermutlich zunächst auch keine große Bedeutung zuwies. Der formale Ausbruch der Feindseligkeiten markierte das Jahr 1775. Mehrfach kam es vorher schon zu Übergriffen in Boston. Die Krise 1774 sorgte dafür, dass Thomas Gage Truppen am Atlantik abzuziehen und den bürgerlichen Frieden aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund sammelte der britische Oberbefehlshaber Thomas Gage die britischen Truppen aus Amerika in Boston. Diese 13 Bataillone von insgesamt 15 Battalione in Amerika sollten polizeiliche Aufgaben übernehmen. Eins von den vier Zwangsgesetzen von 1774 besagte, dass im Falle von Unruhen in Boston, soll die Bevölkerung Quartier für die Soldaten zur Verfügung stellen und die Truppen sollten nicht mehr zentral in Castle William stationiert sein. Das 29th Regiment war jedoch nicht eine gute Wahl als Polizei- und Besatzungstruppe- Schon in Kanada und New York war es für seine geringe Disziplin und für die Konflikte mit den Bürgern bekannt. Die Schüsse beim Boston Massaker kamen auch von Soldaten aus diesem Regiment. Der Hafen von Boston wurde von 4 Kriegsschiffen blockiert, so dass alle Waren für Boston nach Marblehead bei Salem angelandet und von dort über Land nach Boston gebracht wurden.Die Verhärtungen der britischen Haltung nach der Bostoner Tee Party traf die Kolonisten nicht unvorbereitet.
Im Jahre 1775 lebten circa 2.3 Millionen Menschen (inklusive circa 500.00 Sklaven) in den Kolonien. Zur gleichen Zeit lebten knapp 8.000.000 Menschen in Großbritannien Die dicht besiedelten Kolonien waren Virginia, Pennsylvania und Massachusetts. Der Großteil der Bevölkerung Amerikas lebte ländlich. Allein 40.000 Kolonisten dienten in den britischen Streitkräften. Boston galt als die drittgrößte Stadt in den Kolonien.Südlich von Boston waren 3 Hügel: Bunker`s, Breed`s und Moultoun`s Hügel. Außer dem Hafen hatte Boston keinen Wert obwohl es die 3. größte Stadt war. Das ganze Gebiete um Boston war ländlich geprägt. Das Hinterland hatte wenige Straßen und viele Hügel. Boston lag im Massachusetts Bay, einer mit circa 250.00 Menschen schon recht dicht besiedelten Provinz. Der Hafen war groß genug um die britische Flotte aufzunehmen. Die Truppen wurden auch in Provinzen New York und Pennsylvania bei unwilligen Bürgern einquartiert. Gage sollte die später erwähnten Zwangsgesetze durch Verhandlungen durchsetzen. Der Unmut bei den Kolonisten erschwerten die Verhandlungen, ging doch der Unmut noch auf frühere Steuern zurück. Für die Briten war die Steuerargumente überhaupt nicht einsichtig, da die Amerikaner aus ihrer Sicht weniger Steuer als die Engländer. Sie verstanden nicht, warum die Amerikaner mit den vielen Freiheiten nicht zufrieden waren. Sie hatten aus ihrer Sicht mehr Freiheiten als die europäischen Engländer.
Gage lies im September 1774 mit nur 260 Mann in Charlestown Pulver und 2 Kanonen zu beschlagnahmen. Einen Tag später konnte die Bay knapp 6.000 Milizionäre aufbieten. Gage war darüber erschrocken und baute Bostons Verteidigungsanlagen aus. Durch diesen Handstreich überrascht richtete der Kongress von Massachusetts ein Meldereitersystem ein, dass durch die ständigen Patrouillen der Briten genug üben konnte. Sobald reguläre Truppen Boston verließen, wurden Minute Men zusammengerufen. Ab dem 8. September fand Gage nicht eine Kanone mehr in Massachusetts. Im Oktober erhielt Gage weitere Verstärkungen aus New York und Halifax. Nun hatte er knapp 3.000 Mann in Boston. Beide Seiten hatte ihre Spione im gegnerischen Lager, so dass eigentlich niemand was ohne das Wissen des anderen machen konnte.
Im März 1775 führte Lord Percy eine Brigade südlich von Boston, aber die Brücke nach Cambridge wurde von der informierten Miliz vorher abgebaut und eine weitere Brücke über den Fluss Charles wurde von der Miliz mit einer Kanone bewacht. Percy wich jeder Kampfhandlung aus. Dadurch sah sich die Miliz darin gestärkt Widerstand zu leisten.
Im April erhielt Gage die Order eine härtere Gangart gegen die Aufrührer zu zeigen. Schon im Januar des Jahres hatte der Oberfelshaber Thomas Gage,erfahren, dass eine militärische Expedition ins Landesinnere nur in eine Katastrophe enden kann, das Gelände und der Großteil der Bevölkerung feindlich gesinnt war. Daher war der Befehl den Kongress von Concord zu verhaften kaum durchführbar. Als Gage merkte, dass seine Mission Boston friedlich wieder zu beruhigen sich als deutlicher Fehlschlag herausstellte, ging er trotzdem zu militärischen Aktionen über.
Dennoch wollte Gage im April zuschlagen als er erfuhr, dass sich der Kongress von Massachusetts in Concord vertagen würde, um überall in der Bay weitere Anhänger zu mobilisieren. Gleichzeitig wusste Gage, dass die Milizen in Concord ein großes Waffenarsenal angelegt haben. Concord liegt nur 26 km von Boston, daher schickte Gage am 18. April 1775 mehrere leichte Infanterie und Grenadier Kompanien unter Lieutenant-Colonell Smith los, dass Depot zu zerstören. Die knapp 700 Mann starke britische Truppe marschierte auf den Weg nach Concord durch Lexington. In Lexington traf sie auf knapp 70 bewaffnete Milizionäre, die durch die Meldereiter informiert wurden. Alles Veteranen der letzten Kriege. Laut einiger Quellen schossen die Milizen aus der Deckung einer Mauer auf die Briten. Daraufhin erwiderten die Briten das Feuer. Wer den ersten Schuss abgab, wird bis heute diskutiert, doch es war der aus der amerikanischen Sicht der Schuss“heard round the world“ Nach einem kurzen Schusswechsel lagen 8 Milizionäre tot und 10 verwundet auf den Boden. Die Britischen Berufssoldaten hatten einen Verwundeten und marschierten weiter.
In Concord wurde der Alarm ausgelöst und es trafen von überall Minute men ein. Die Briten trafen in Concord so auf circa 3600 Milizionäre, die die Brücken vor dem Depot bewachten. Ein Gefecht brach aus, bei dem 4 der 8 britischen Offiziere starben. Panik breitete sich beiden Soldaten aus. 200 tote Briten standen 80 Milizionäre gegenüber, als die Briten versuchten die Brücken zu erobern und das Depot zu zerstören. Die meisten Waffenlager waren leer. Also verbrannten die Briten, was sich finden lies und blieben im Ort. Es tauchten immer mehr Milizionäre auf, was zu stärkeren Feuergefechten führte. Smith befahl den Rückzug. ER merkte, dass es nun um eine offene Rebellion geht und warnte Gage. Der schickte 1200 Mann aus, welche die eingekesselten Soldaten befreien sollten. Nun entwickelte sich der Rückmarsch der Briten aus Concord zu einem Rückzugsgefecht. Immer mehr Milizionäre schlossen sich dem Kampf an und einige Bürger schossen aus ihren Häusern auf die Soldaten. 2 Km nach dem Marsch aus Concord bei Meriam`s Corner konnten die Milizen die Briten stellen und ihnen große Verluste beibringen. Die eingetroffene Verstärkung wurde nun auch bis nach Boston verfolgt. Als die Briten Charlestown erreichten, entschieden sie direkt nach Cambridge zu marschieren und dann über die Brücke nach Boston zu marschieren.

Aus den Kolonien kamen nun immer mehr Milizionäre nach Boston, so dass die britischen Battalione von geschätzten 9.000 bis 17.000 Milizionären eingeschlossen und belagert wurden. Damit war der Würfel gefallen. Durch das gute Netz der Sons of Liberty waren auch die anderen Kolonien bereit den Aufstand zu unterstützen. Einen Tag nach Concord versuchte der Gouverneur von Virginia Dunmore die Waffenlager der Miliz von Virginia in seinen Besitz zu bringen, jedoch gab es in Virginia nur knapp 300 Soldaten und die Sklavenhalter fürchteten einen Sklavenaufstand, so dass diese Waffenlager als überlebenswichtig angesehen wurden und daher vertrieben sie den Gouverneur. Damit endete die Herrschaft der Briten über Virginia (siehe unten).

Wichtiger waren jedoch die Ereignisse nun in Boston. 25.000 Milizen belagerten 5.000 Briten. Die Briten erhielten Verstärkungen per Schiff in Forum von Major General Sir William Howe und 4.000 Mann im Mai 1775.
Um die Belagerung effektiv durchzuführen, merken die Rebellen, dass sie Artillerie benötigen. General Arnold griff mit den Green mountain boys Fort Tinconderoga an und erbeutete dort die benötigte Artillerie. Bis zum 10. Mai eroberte er insgesamt 3 Forts.
Der Kongress tagte weiterhin in Concord und versuchte Kanada zum Aufstand zubewegen. Doch die Frankokanadier interessierten sich nicht für den Aufstand und schickten keine Abgeordneten. Jetzt musste der Kongress noch über die Truppen entscheiden. Lee vertrat die Meinung einen Krieg ausschließlich mit lokalen Milizen zu führen und eine Art Guerillakrieg zu führen. Washington hingegen setze sich der Forderung nach einer regulären Armee durch, selbstredend unter seinem Oberbefehl. Er glaubte nur mit einer Miliz kann man keinen Sieg holen. Letztlich wählte der Kongress eine Doppelstrategie. Im Juni 1775 wurde die gesetzliche Grundlage für überkoloniale Verbände gelegt, die auch aus Milizen und Freiwilligen bestehen sollte.

In Boston fühlte sich Gage dank der Verstärkungen von Mai stark genug die Belagerung der Aufständischen zu durchbrechen. Sein Plan war die beiden Boston dominierenden Hügel Dorchester Heights und den bei Charleston liegenden Breed`s Hill zu erobern. Man beschloss die Hügel von Breed`s Hill zu erobern. Breed`s Hill wurde von ein paar tausend Milizionäre verteidigt. Die Bostomer Bevölkerung wurde am 17. Juni morgens von Donnern der Geschütze eines Kriegsschiffes geweckt. Während des Beschusses der Verschanzungen bei Breed`Hill, wurden britische Truppen an Land gebracht. Der Versuch die Verschanzungen zu umgehen, wurden durch massive Salven der Aufständischen vereitelt. Charlestown brannte nun auch, da einige Kanonen statt die Verschanzungen die Stadt getroffen haben. General Howe griff diese Hügel frontal mit 2.000 Mann an und nach dreimaligen Anstürmen der Verschanzungen, konnten die Briten diese mit Hilfe weiterer Verstärkungen erobern und die Aufständischen zogen sich nach Bunker Hill und schließlich über Charlestown Neck zurück, der von den Kriegsschiffen beschossen wurde. Die Belagerung wurde aufgehoben, doch allgemein spricht man von einem Pyrrhussieg für die Briten. 228 Briten waren tot, über 800 verwundet. Die Aufständischen verloren hingegen nur 100 Mann und 270 Verwundete. Die Aufständischen haben gemerkt, dass sie gegen die Briten bestehen können. Nach dem die hohen Verluste festgestellt wurden, verzichtete Gage auf die Eroberung von Dorchester Heights. Wenige Tage nach der Schlacht erschien der neue Oberfelshaber Washington. Washington zwang die Milizen nun unter ein militärisches Regime, wobei es weiterhin vorkam, dass Soldaten kamen oder gingen wie es ihnen passte und ihre Offiziere weiterhin selber wählen wollten Washington wagte keinen Angriff auf Boston mit einer solchen Truppe. Es begann nun eine Propagandaschlacht. Es folgten Berichte über angebliche und  tatsächliche Gräueltaten der Engländer. Die Brutalität wurde zum Teil erfunden und die eigne verschwiegen.
Im Oktober wurde Gage auch von Sir Howe als Oberkommandierender in den Kolonien abgelöst. In die Geschichte ging die Schlacht als die Schlacht von Bunker Hill ein.
Nach einem außergewöhnlich harten Winter in Boston befand sich Howe Anfang März 1776 in einer ähnlichen Lage der, in der sich Gage bei Bunker Hill befunden hatte. General Washington war ihm mit der Befestigung der Dorchester Heights zuvorgekommen, die Boston von Südosten beherrschten, und hatte damit eine unmittelbare Bedrohung der Sicherheit der Stadt hervorgerufen. Am 04.03.1776 plante Howe die Verschanzungen bei Dorchester mit ungefähr 2.400 anzugreifen. Washington hatte knapp 2.000 Mann hinter Erdwerken stationiert. Ein Eroberungsversuch musste aufgrund des schlechten Wetters aufgegeben werden, als das Wetter besser wurde, hatte Washington die 2.000 Mann massiv verstärkt, so dass als einzige Lösung die Räumung der Stadt am 17. März 1776 blieb.
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