Gerne geschehen, Utgaard.
Heute will ich euch vorstellen, was nach den Farbsimpeleien als Ergebnis rausgekommen ist und umgesetzt wurde.
Bogenschützen unter den Snake Men – Stilbruch oder Notwendigkeit?Ich hatte mir die Schlangenkrieger von Osprey Games mal wieder genauer vorgenommen – und stand dabei vor einem kleinen Dilemma. Die Modelle sind durchweg stark und martialisch ausgerüstet: dicke Schwerter, brutale Äxte, alles, was das Nahkämpferherz begehrt. Doch beim Thema Fernkampf wurde ich stutzig. Bögen und Armbrüste wirken an den kräftigen, schuppigen Kriegern eher wie Spielzeug – viel zu klein, ohne jede Präsenz.
Trotzdem habe ich mich entschieden, einige meiner Snake Men mit diesen eher schwächlichen Fernwaffen auszustatten. Einfach, weil es in jeder ausgewogenen Truppe ein paar Fernkämpfer braucht. Das Gefühl, mit jedem Modell eine Funktion im Spielgefüge abzubilden, war mir wichtiger als die optische Kohärenz. Auch wenn ich sagen muss: So richtig überzeugt haben mich diese Mini-Bögen bislang nicht. Da wäre definitiv noch Luft nach oben – sei es durch Kitbashing oder scratch-built Alternativen.
Blau gemacht! – Farbwahl und Technik für meine Snake MenIch stand vor der kniffligen Entscheidung, welche Farbsprache meine Snake Men sprechen sollten. Rot und Grün waren bereits in meiner Armee vertreten – wobei Rot schon eher ein Exot war. Doch ich wollte noch einen Schritt weitergehen und bewusst einen ungewöhnlichen Akzent setzen. Nach zahllosen Tests und Überlegungen entschied ich mich schließlich für Blau – eine Farbe, die bei Schlangenwesen selten eingesetzt wird, aber eine geheimnisvolle Kühle ausstrahlt.
Ursprünglich plante ich eine klassische schwarze Grundierung mit anschließendem Trockenbürsten in kräftigem Blau. Das hätte schöne Kontraste ergeben, besonders mit den schwarzen Linien zwischen den Schuppen. Doch dann überzeugte mich ein anderer Weg: eine hellblaue Grundierung kombiniert mit einem tiefblauen Wash. Diese Technik brachte Struktur und Tiefe auf elegante Weise zum Vorschein.
Obwohl ich die Wash-Technik persönlich als weniger hochwertig empfinde als das klassische Layering mit mehreren Farbschichten, sprach in diesem Fall die Praxis für sich: Die Zahl der Miniaturen war hoch, meine Erfahrung mit Layering überschaubar – also fiel die Wahl auf den Wash. Und ich muss sagen, das Ergebnis war - für mich persönlich gesehen - überraschend überzeugend.
Foto: Die zehn frisch montierten BogenschĂĽtzen der Schlangenkrieger von Osprey Games

Foto: Die Schlangenkrieger von Osprey Games nach dem Auftrag der hellblauen Grundierung.

Foto: Der dunkelblaue Wash macht es aus. Hier kommt Leben auf die Figur.Der dunkelblaue Wash macht es aus. Hier kommt Leben auf die Figur.
Feintuning: Wash, Kontrast und DetailarbeitIch habe mich diesmal auf die Ausarbeitung der Details meines Bogenschützen konzentriert und war richtig im Flow. Die Wadenwickel habe ich zunächst mit
Revell Aquacolor 36189 Beige grundiert, anschlieĂźend mit
„Fireslayer Flesh“ aus der Contrast-Reihe getönt – der warme Farbton bringt richtig Tiefe ins Gewebe. Der Lendenschurz bekam eine satte gelbe Basis, darüber setzte ich gezielt den
„Zealot Yellow“-Wash von Army Painter, der dem Stoff ein lebendiges, schattiertes Finish verlieh.
Für den Bogen, die Armbrust und den Köcher griff ich zu
Revell Aquacolor 36314 Beige als Grundton. Darauf folgte ein wässriger Lederbraun-Wash – schön zurückhaltend, aber mit genug Kontrast, um die Holzmaserung anzudeuten. Die Rüstungsteile habe ich klassisch in
Silber bemalt, mit einem
Black Wash abgedunkelt und gezielt mit
Vallejo Metallic Silver akzentuiert – die Highlights sitzen! Die Pfeile im Köcher bekamen zum Abschluss noch weiße Befiederung – ein kleiner, aber wirkungsvoller Hingucker.
Bei den Lederteilen der RĂĽstung habe ich mit
36185 Braun und
Erdbraun gearbeitet, tiefer liegende Partien mit einem gezielten
Black Wash hervorgehoben. Für die Augen bin ich etwas experimenteller rangegangen: schwarze Grundierung, dann ein gelber Augapfel und eine senkrechte schwarze Pupille – wirkt direkt animalischer, fast katzenhaft. Hat richtig Spaß gemacht, da mal ins Detail zu gehen!
Fotos: Die fertige Figur des BogenschĂĽtzen der Schlangenkrieger



Wasser marsch! – Die Basegestaltung der SchlangenkriegerBei der Base meiner Schlangenkrieger hatte ich mir bewusst etwas Ungewöhnliches vorgenommen: Das Setting sollte diesmal ein flacher, durchströmter Fluss sein – keine Tropenidylle, kein dichter Dschungel, sondern ein dynamisches, wasserführendes Terrain. Ich wollte das Thema „Wasser in Bewegung“ wieder aufgreifen, nachdem frühere Versuche – etwa mit einem Gebirgsbach – im Rückblick nicht mehr ganz meinen Ansprüchen genügten.
Der Plan: Die Krieger sollten mitten im Fluss stehen, das Wasser sollte ihnen durch die Beine fließen – lebendig, spannungsvoll, voller Bewegung. Dabei galt es, einen dicken Steg aus Kunststoff, der zur Modellfigur gehörte, geschickt zu kaschieren. Die Lösung war, das umliegende Gelände mit PONAL anzuheben, um diesen Steg in eine Art natürliches Wehr oder Stromschnelle zu integrieren.
Erste Schicht PONAL aufgetragen, dazu ein paar pink eingefärbte Findlinge als Akzent im Flussbett platziert – das Ganze durfte nun über Nacht aushärten. Der nächste Schritt wird zeigen, wie sich die Idee mit Textureffekten, Water Effects und Washings weiterentwickeln lässt.
Foto: Zwischenstand der GaLaBau-Arbeiten
Vom Werden des Flusses... werde ich das nächste Mal berichten.
Also schaut gerne rein. Das habe ich in den nächsten Tagen fertig.
Sturmi