Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 19. April 2024 - 13:22:12
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen  (Gelesen 6647 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Poliorketes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.966
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« am: 25. Juni 2009 - 20:13:09 »

Diese Woche war VAC-AoD in der Post, lange erwartet und sofort durchgelesen. Auf den ersten Blick ein sehr gelungenes Regelwerk für (nach Seekriegspielmaßstab) schnelle Spiele, aber trotzdem einer ausreichenden Detailtiefe.  :thumbup: Alle Würfe im Spiel erfolgen mit W6.

Jede Spielrunde hat 6 Phasen - Initiative, Movement, Gunnery, Torpüedo, Air Attack und End, in denen die Spieler abwechselnd Einheit um Einheit aktivieren - Einheiten können dabei ein Schiff oder ein Geschwader sein, dies wird einmalig zu beginn des Spiels festgelegt. Während der Bewegung kann ein Schiff bis zu 2 Wendungen machen, je nach Beweglichkeit bis zu 90 Grad - wobei die großen Pötte sich da kaum unterscheiden. Bei der Geschwindigkeit gibt es größere Unterschiede.  :thumbup:

Jedes Schiff hat eine Trefferwahrscheinlichkeit (5+ für große, 6+ für kleine), die durch Reichweite, technische Ausstattung u.ä. modifiziert werden. Bei den reichweitenmodifikatoren gibt es keine Unterteilung in Abhängigkeit von der Reichweite des Geschützes, sondern absolute Zahlen. Mittlere Reichweite ist also alles zwischen 20\" und 30\", egal, ob ein 15\"-Geschütz mit 50\" Reichweite schießt oder ein 10\" mit 24\" Reichweite.  Für mich logisch, da das Zielen ein optisches Problem ist. Je nach Geschütz erzeugt ein Treffer zwischen 1 und 4 Schadenswürfel, wobei leichtere Geschütze einen Malus beim Schadenswurf bekommen. Der Schadenswurf geht gegen die Panzerung des Schiffes, die bei den größeren Einheiten zwischen 4+ und 5+ liegt (nur die Revenge-Klasse hat 6+) und durch die verwendete Munition und andere Faktoren modifiziert wird. Jeder Erfolgreiche Schadenswurf nimmt dem Schiff einen Strukturpunkt und erzeugt bei einem erneuten Wurf auf 6+ einen kritischen Treffer, dessen Auswirkung erneut auf 2 Tabellen ausgewürfelt werden muß. Das kann zu Geschützausfällen, beeinträchtigter Manövrierfähigkeit, multiplen Schaden oder im Extremfall zur Explosion des ganzen Schiffes führen. Die Schiffe halten eine Menge aus, ein Schlachtkreuzer hat um die 60 Schadenspunkte. Für Torpedo- und Luftangriffe gibt es wie erwähnt eigene Phasen.  :thumbup:

Neben den Grundregeln gibt es erweiterte Regeln, die das ganze aber nicht komplizierter sondern meiner Ansicht nach erst interessant machen. Die Regeln umfassen 24 Seiten. Dann folgen 22 Seiten Szenarien und Kampagnenregeln mit Karten für Ostsee und schwarzes Meer im 1. Weltkrieg, wobei die vorgegebenen Szenarien Coronel, Falkland (zusammen eine Mini-Kampagne), Doggerbank und Kap Syrach (die Goeben/Yavuz Sultan Selim gegen die russische Schwarzmeerflotte) meiner Ansicht nach interessant und gut gewählt sind.  :thumbsup:

Der Großteil des Buches mit über 70 Seiten umfaßt Flottenlisten für den 1. Weltkrieg. Also kein Tsushima, aber leider ist auch der 1. Weltkrieg nicht vollständig abgehandelt. Vollständig sind die Listen für Briten  :thumbup: , Deutsche  :thumbup: , Russen (getrennt nach Ostsee und Schwarzes Meer :thumbsup: ) und Türken :thumbup: . Für die Amerikaner ist nur das Ende des Kriegs in der Nordsee zur Grand Fleet gestoßene 6. Schlachtgeschwader enthalten, dazu noch Zivilschiffe. Richtig gelesen. Keine Italiener, keine Österreicher und vor allem keine  Franzosen, was mich angesichts des aus britischer Sicht zweitwichtigsten Seekriegsschauplatz Gallipoli doch sehr verwundert. :thumbdown:  :thumbdown:  :thumbdown:

Die Schiffe werden nicht nach Punktwerten gewertet, sondern nach Effektivitätsklassen:
War - die dicksten Dinger wie die Hood, die Revenge-Klasse oder als einzige nicht-Briten die Bayern-und Borodino-Klassen.
Battle - das Groß der Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer
Raid - mittlere Kreuzer, Pre-Dreadnoughts
Skirmish - leichte Kreuzer
Patrol - Zerstörer und Torpedoboote
Dabei gilt 1 War = 2 Battle oder 4 Raid oder 6 Skirmish oder 8 Patrol

Dieser einfache Schlüssel macht es auf dem Papier sehr leicht, ausgewogene Flotten aufzustellen. Dummerweise paßt die Zuordnung in einigen wichtigen Fällen kaum, insbesondere bei den britischen Einheiten gibt es in der Raid-Klasse einige Schiffsklassen, die fast schon War sind und doppelten Schaden im Vergleich zum Großteil der Raid-Typen machen. :thumbdown:
Die Werte der Schiffsklassen an sich sind ein weiterer Kritikpunkt. Schlachtschiffe der Gruppe War haben mit ihren Hauptgeschützen meist 8 Attacken mit je 4 Schadenswürfeln und einer Reichweite um 50\". Dagegen haben Raid-Schlachtschiffe, die nur unwesentlich älter sind, bei gleicher Attackenanzahl nur 1 (in Ausnahmen 2) Schadenswürfel bei Reichweiten meist zwischen 28\" und 36\". Auch bei doppelter Wertigkeit halte ich die Unterschiede historisch für viel zu groß.  :thumbdown:
Ãœberhaupt ist die historische Effektivität der Schiffe mehr als zweifelhaft. Ich habe mal die Derfflinger - das wohl beste deutsche Schiff, das tatsächlich im Feuer gestanden hat - mit ihren Kontrahentinnen Tiger und Lion verglichen. Die Tiger ist in der Schadenswirkung um 50% effektiver als die Derfflinger, die auch gegen die Lion klar den Kürzeren zieht! Mir bleibt unerklärlich, wie im Skagerrak 5 deutsche Schlachtkreuzer 6 britische derart auseinandernehmen konnten, wie es vor am kommenden Mittwoch 93 Jahren geschehen ist.  :thumbdown: Zwar haben die britischen Schlachtkreuzer eine Sonderregel, die die Gefahr von Munitionsexplosionen widerspiegelt, aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,0036% pro Schadenspunkt (nicht Treffer!) klappt das alle 277 Schadenspunkte (bei - wie erwähnt - nur durchschnittlich 60 vorhandenen).  Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Queen Mary auch nur annähernd soviele Treffer eingesteckt hat, bevor sie explodiert ist. Gut gedacht, schlecht gemacht :thumbdown:

Übrigens sind alle US-Schiffe als War deklariert, auch wenn sie Werte wie die schwächsten Raid-Kähne haben.

Aufmachung und Preis sind OK, ich habe  bei Caliver Books £20,59 für ein 128-seitiges Hardcover bezahlt. :thumbup:

Auffällig ist das schlechte Lektorat, im ganzen Buch sind Verweise auf Kapitel oder Seiten durchgehend durch den Platzhalter \'XX\' untauglich gemacht. Hierzu gibt es inzwischen ein Errata, das aber auch nicht wirklcih nutzt, da die Kapitel nicht numeriert sind.  :thumbdown:

Mein Fazit? Gutes Grundgerüst mit Nachbearbeitungsbedarf bei den Schiffen. Ich würde die Schadenswirkung der britischen Munition senken (ein bekanntes Problem im Skagerrak) und die Treffsicherheit der Deutschen erhöhen, damit im Vergleich der Schlachtkreuzer 5 deutsche 6 britische schlagen können (Skagerrak), aber 3 deutsche vor 5 britischen besser ausreißen (Doggerbank). Damit müßte grob ein Schadensverhältnis von 4:3 zu Gunsten der Deutschen entstehen, was mit sehr einfachen Mitteln zu bewerkstelligen ist. Mit diesen Modifikatoren  :thumbup: , ohne leider  :thumbdown:
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1246005124 »
Gespeichert
Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Robert E. Lee

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.902
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #1 am: 25. Juni 2009 - 20:36:15 »

Klasse Review, wie es ausschaut werde ich sie mir wohl doch kaufen (die alten Navwar Regeln sind etwas... sagen wir umständlich  :D ). Eine Frage hätte ich noch, hälst du die Unterteilung in \"Effektivitätsklassen\" für ausgewogen ? Von dem zu erwartenden Ungleichgewicht zu Gunsten der Briten abgesehen versteht sich  ;) .
Gespeichert

Longshanks

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.353
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #2 am: 25. Juni 2009 - 21:39:13 »

Ich weiß das ihr mich glecih steinigt, aber für liest sich das wie die B&P War at Sea Regeln, bzw etwas aufgebohrte WaS Regeln, kennt jemand zu fällig beides und kann den Eindruck bestätigen oder verneinen, bzw @Poliorketes die Regeln gibts afaik bei den Zauberern von der Küste zum freien Download, vielleicht kannst du mal einen Blick reinwerfen? :pilot:

http://www.wizards.com/default.asp?x=ah/aam/WaratSea
Gespeichert

Poliorketes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.966
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #3 am: 25. Juni 2009 - 21:50:50 »

Bei den Klassen liegt genau das Problem, aber das ist nichts, was man mit gutem Willen nicht beheben kann. Wenn Du aber einen WHFB-Turnieransatz fahren willst, sieht jede Flotte gleich aus - nur die dicksten War-Pötte. Einfach mal ein paar Extreme zum Vergleich zum Vergleich:

War

Revenge-Klasse (abgesehen von der nicht ganz in den Zeitrahmen passenden Hood das Non Plus Ultra bei den Briten)
- 4 Türme mit je 2 Schuß, 50\" Reichweite und 4 Schadenswürfeln pro Treffer, die einen +2 Bonus bekommen.
- 6+ Panzerung und 62 Schadenspunkte.

Bayern-Klasse (ab 1917, Vorläufer der Bismarck)
- 4 Türme mit je 2 Schuß, 54\" Reichweite und 4 Schadenswürfeln pro Treffer, die einen +2 Bonus bekommen.
- 6+ Panzerung und 64 Schadenspunkte.

Das ist einigermaßen ausgeglichen, wobei die Briten einen Malus bei der ersten Salve bekommen. Beide Klassen bekommen Boni auf das Treffen und gegen Torpedos und Schüße auf hohe Reichweiten.

Dagegen  Battle

Derfflinger (Schlachtkreuzer, aber die deutschen Battle-Schlachtschiffe sind nicht stärker)
- 4 Türme mit je 2 Schuß, 30\" Reichweite und 1 Schadenswürfeln pro Treffer, die einen +1 Bonus bekommen.
- 5+ Panzerung und 61 Schadenspunkte

Lion
- 4 Türme mit je 2 Schuß, 36\" Reichweite und 2 Schadenswürfeln pro Treffer, die einen +1 Bonus bekommen.
- 4+ Panzerung und 60 Schadenspunkte

Auch hier bekommen beide einen Trefferbonus, die Derfflinger auch den Bonus gegen Torpedos. Die Lion hat die beschriebene Minichance auf Turmexplosion. Das ist schon nicht mehr ausgeglichen, die Lion hat eine 50% höhere Schadenswirkung gegen die Derfflinger.

Jetzt stelle die War-Monster gegen zwei Battle-Einheiten. Selbst wenn es schnelle Schlachtkreuzer sind, der Reichweitenvorteil von 20\" ist nicht zu kompensieren, dazu doppelter bis 4facher Schaden gegen doppelte bis dreifache Panzerung. Wenn man dann sieht, daß die amerikanische Delaware-Klasse ebenfalls War ist, aber RAW etwas schwächer als Lion oder Derfflinger, paßt was nicht. Teilst Du sie dagegen in Battle ein, geht es.

Innerhalb Battle gibt es auch Ungleichgewichte, die Tiger z.B. müßte entweder eine Zwischengruppe zwischen War und Battle besetzen oder einfach abgeschwächt werden. Mein Vorschlag dazu wäre ganz einfach: Kein Schiff der Battle-Klasse erhält mehr als 1 Schadenswürfel pro treffer, War erhalten 2 oder alle Battle erhalten 2, War bleibt bei 4.
Gespeichert
Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Robert E. Lee

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.902
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #4 am: 25. Juni 2009 - 22:14:33 »

Ach Turnieransatz würde es so oder so nicht werden dafür sind meine Flotten in keiner Weise ausgelegt. Danke für die schnelle und sehr ausführlich Antwort, ich werde wohl die Tage erstmal einen Blick in die Regeln werfen und meine Entscheidung treffen. Bei den Reichweiten werde ich im Fall der Fälle auch etwas verändern, andernfalls wird wohl die Terasse bzw. das Wohnzimmer zum spielen herhalten müssen, auf einer 1,80*1,20 Platte macht es mit solchen Reichweiten wenig Sinn  :rolleyes:  .
Gespeichert

Dark Warrior

  • Schuster
  • ***
  • Beiträge: 386
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #5 am: 26. Juni 2009 - 10:05:17 »

Die Leveleinteilung der Schiffe ist auf den ersten Blick zwar mal was anderes, ist für ausgeglichene Spiele meiner Meinung nach aber nicht immer von Vorteil. Die Yamato (WW2) z.B. schießt die HMS Hood aus dem Meer, \"kostet\" aber das gleiche (beide War). Zugegeben, ein extremes Beispiel, aber es zeigt die Probleme auf. Wir haben für Victory at Sea, also die WW2 Variante davon, daher ein Punktesystem entwickelt, wie man es von Warhammer und co kennt. So ist dann die Yamato deutlich teurer als die Hood (Original gleichwertig, beide War) ud bei uns funktioniert das dann deutlich entspannter. Auch erlaubt uns das Punktsystem, neue Einheiten hinzuzufügen, die es
in den Regeln nicht gibt. Wir wenden unsere Formel an, setzen die Werte
für Bewaffnung, Panzerung usw. ein und erhalten einen Punktwert. Bisher
passt das recht gut.

Dazu haben wir noch eine Hausregel addiert, welche die Flottenauswahl etwas begrenzt, aus dem Kopf heraus ist es so, dass wir Schlachtschiffe und Träger begrenzen und gewisse Einheiten damit automatisch erfodern (ohne Zerstörer und Kreuzer klappt das dann eben nicht). Effektiv haben wir somit eine Art \"Armeeorganisationsplan\" erstellt. Für Spiele mit historischem Kontext würde sowas nicht sinnvoll sein, aber für daheim ist das so deutlich besser finden wir. 8)
Gespeichert

Poliorketes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.966
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #6 am: 26. Juni 2009 - 10:12:08 »

Habe eure Bilder auf GW-Fanworld gesehen, erste Sahne!
Gespeichert
Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Xena

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 204
    • 0
RE: Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #7 am: 26. Juni 2009 - 12:34:53 »

Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=32878#post32878
Überhaupt ist die historische Effektivität der Schiffe mehr als zweifelhaft. Ich habe mal die Derfflinger - das wohl beste deutsche Schiff, das tatsächlich im Feuer gestanden hat - mit ihren Kontrahentinnen Tiger und Lion verglichen. Die Tiger ist in der Schadenswirkung um 50% effektiver als die Derfflinger, die auch gegen die Lion klar den Kürzeren zieht! Mir bleibt unerklärlich, wie im Skagerrak 5 deutsche Schlachtkreuzer 6 britische derart auseinandernehmen konnten, wie es vor am kommenden Mittwoch 93 Jahren geschehen ist. :thumbdown:


Hallo..,

vielleicht kann ich da ein bissl helfen. Ob jetzt die Derfflinger das beste Schiff war..lasse ich mal dahingestellt, es war mit Sicherheit mit zirka 210 Metern Länge aber eines der größten (der Deutschen).

Aber egal.., Du hast auf jeden Fall Recht, dass es nicht sein kann, dass die Derfflinger gegen die Tiger oder die Lion den Kürzeren zieht. (Höchstwahrscheinlich legte man bei der Regel nur das Kaliber der Hauptartillerie zu Grunde, und das war bei Derfflinger und Lützow ja tatsächlich kleiner.

Da aber die deutschen Granaten eine bessere Qualität, bessere Zünder etc., sowie u.a.eine höhere Mündungsgeschwindigkeit besaßen, glichen sie diesen Nachteil aus. Außerdem schossen die Deutschen Schiffe auch noch schneller. Zu Deiner Frage, wie die Deutschen die Engländer so hatten auseinandernehmen können..:

1. Die Munition (siehe oben) war klar besser.., ebenso die Zielgeräte. Beispielsweise haben die Granaten der HMS Von der Tan (trotz kleineren Kalibers den Geschützturm der HMS Indefatigable durchschlagen, die SMS Lützow durchschlug einen Turm der HMS Indefatigable und zerriss so das Schiff.)

2. Die Briten waren durch die Reihe schlechter gepanzert..!

Die Lion hatte beispielsweise eine Panzerung von (Gürtel/Deck/Türme) von 228-63-228 (mm). Die Tiger 228/76/228, sie HMS Invincible 152/64/178, die HMS Indefatigable 150/50/178 . Im Vergleich dazu beispielsweise die SMS Von der Tan 250/50/230 (einer der älteren deutschen Schlachtkreuzer) , SMS Derfflinger und SMS Lützow 300/80/270. Das entsprach einfach der deutschen Gepflogenheit, zugunsten von Panzerung auf Geschwindigkeit und Kaliber zu verzichten. Mit ihren Panzerungen waren die deutschen Schiffe eigentlich keine Schlachtkreuzer mehr, sondern eher Schlachtschiffe.

Wenn die Regel das alles in Betracht zieht, sollten die englischen Schiffe also geringfügig schneller als die deutschen sein, dafür aber weit schlechter gepanzert. Einen Reichweitenvorteil sollten sie schon gar nicht besitzen. Der Schaden der Breitseiten sollte sich normalerweise die Waage halten. Und das gilt ebenso für die Linienschiffe ( Die beispielsweise bei der Kaiser und König ja sogar 10 Rohre Hauptartillerie in der Breitseite haben...

Sodele.., ich hoffe ich konnte Dir ein bissl helfen.

Gruß Xena.
Gespeichert
\"Variationen sind das Gewürz einer Schlacht...!\"
[Natascha Kerensky]
:vinsent: :bomb: :tot:

:rtfm: PE ESS : Wer Schreibfehler findet.., der darf sie behalten..!

Poliorketes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.966
    • 0
RE: RE: Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #8 am: 26. Juni 2009 - 13:59:53 »

Zitat von: \'Xena\',index.php?page=Thread&postID=32939#post32939
Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=32878#post32878
Überhaupt ist die historische Effektivität der Schiffe mehr als zweifelhaft. Ich habe mal die Derfflinger - das wohl beste deutsche Schiff, das tatsächlich im Feuer gestanden hat - mit ihren Kontrahentinnen Tiger und Lion verglichen. Die Tiger ist in der Schadenswirkung um 50% effektiver als die Derfflinger, die auch gegen die Lion klar den Kürzeren zieht! Mir bleibt unerklärlich, wie im Skagerrak 5 deutsche Schlachtkreuzer 6 britische derart auseinandernehmen konnten, wie es vor am kommenden Mittwoch 93 Jahren geschehen ist. :thumbdown:


Hallo..,

vielleicht kann ich da ein bissl helfen. Ob jetzt die Derfflinger das beste Schiff war..lasse ich mal dahingestellt, es war mit Sicherheit mit zirka 210 Metern Länge aber eines der größten (der Deutschen).
Das Beste, das im Feuer gestandenhat - die Schlachtschiffe haben ja außer Gefechtskehrtwendungen und ein bißchen rumgeballer nicht viel gemacht und noch weniger abbekommen ;)

Zitat von: \'Xena\',index.php?page=Thread&postID=32939#post32939
. Zu Deiner Frage, wie die Deutschen die Engländer so hatten auseinandernehmen können..:

Danke für die wirklich gut gemachte Zusammenfassung, aber die Frage war rhetorisch gemeint  :thankyou:

Hat übrigens keiner gemerkt, daß die Schlacht im Skagerrak nicht Mittwoch in einer Woche (1. Juli), sondern am 1. Juni Jubiläum hat?  :whistling:
Gespeichert
Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Xena

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 204
    • 0
RE: RE: RE: Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #9 am: 26. Juni 2009 - 14:56:50 »

Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=32945#post32945
Danke für die wirklich gut gemachte Zusammenfassung, aber die Frage war rhetorisch gemeint :thankyou:

Hat übrigens keiner gemerkt, daß die Schlacht im Skagerrak nicht Mittwoch in einer Woche (1. Juli), sondern am 1. Juni Jubiläum hat? :whistling:

W A S...?

Alles umsonst... :daddeln: :diablo: ...Aghrr....

NA gut ! :sehrgut: :roflmao: (So sin mir Xena´s eben..., iiimmer hilfsbereit..., ach wenns uneedisch is...gell.. :roflmao: )

( Und das mit dem Datum.., nee, hatte ich überlesen, weil viel Info, und ich wollte ja mit Feuereifer an meinen Beitrag... :hust: )
Gespeichert
\"Variationen sind das Gewürz einer Schlacht...!\"
[Natascha Kerensky]
:vinsent: :bomb: :tot:

:rtfm: PE ESS : Wer Schreibfehler findet.., der darf sie behalten..!

Poliorketes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.966
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #10 am: 26. Juni 2009 - 15:44:42 »

Nicht ärgern, ich finde das eine wirklich gute Ergänzung, damit auch Leser, die sich mit dem Thema weniger beschäftigen wissen, worüber ich rummaule..
Gespeichert
Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Chrisbo

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 102
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #11 am: 30. Juni 2009 - 18:59:43 »

Hi, danke erstmal für die viele Mühe der Zusammenfassung.
Beim überfliegen ist mir kein wirklicher Unterschied zu Victory @ Sea und Orders of Battle (beides WW2) aufgefallen(was in köln regelmäßig gespielt wird *wink* ;) )...zumindest regeltechisch hat sich da nix getan. Was das spiel mMn gut zu lernen und für einsteiger macht, aber nach 10-15 Parien irgendwie langweilig...Kann auch an meiner subjektiven Meinung liegen aber ich finde das da zu wenig variables und überraschendes drinsteckt, naja trotzdem ein tolles spielsystem,

gruß Chrisbo
Gespeichert
Die Menschheit muß dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende

J. F. Kennedy

Razgor

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.109
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #12 am: 28. März 2011 - 14:15:53 »

Da ich mich seit kurzem für die Epoche interessiere...wollte ich meinen Dank für diese tolle Zusammenfassung loswerden  :)

Spielt jemand hier im Forum noch diese Regeln ?
Gespeichert

Klabautermann

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 247
    • 0
Victory at Sea Age of Dreadnoughts - gelesen
« Antwort #13 am: 28. März 2011 - 15:26:52 »

Ich :)
Gespeichert