Dann steig ich mal ein in den kleinen Branchentreff:
Der Spiegel als einstiges \"Sturmgeschütz der Demokratie\" zehrt heute immer noch vom Nimbus der großen Affäre um den \"Bedingt verteidigungsbereit\"-Artikel. Der Kuschelkurs zwischen Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust (-2008) und Bild-Chefredakteur Kai Diekmann hat aber zuletzt doch sehr den Eindruck verstärkt, dass sich der Spiegel zur \"Bild am Montag\" entwickelt - ein Titel, den er schon länger nicht zu unrecht trägt (Nazi-Geschichten für die Quote, Bernsteinzimmer, etc). Dazu die Unterdrückung von gut recherchierten Geschichten (etwa die Windenergie-Nummer, die Aust stoppen ließ, weil er selber keine Windräder auf der Pferdeweide haben will). Online kann man das auch beobachten, da werden häufig Agenturmeldungen durch einen Blut- und Samen-Vorspann auf Klickbringer getrimmt - die Sponline-Unterhaltungschefin kommt schließlich von der Bild. Das ist professionell gemacht, mögen muss man das aber nicht. Und häufig ist es eben so, dass der Spiegel irgendetwas daherraunt, es aber für wahr behauptet, weil es eben im Spiegel steht. Das finden auch viele aus der Branche nicht besonders seriös, auch ehemalige Spiegel-Mitarbeiter.