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Autor Thema: Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.  (Gelesen 5168 mal)

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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« am: 26. Mai 2008 - 00:38:30 »

Folgende kurze Schlacht fand vorvorgestern im Freien bei schönem Wetter statt. Mein GegenĂŒber war ein besonders gerissener General, nĂ€mlich Ich selber. Mein Herz schlĂ€gt mehr fĂŒr die leichten, schnellen Syrier (IV/ 6) als fĂŒr die Knallharten frĂŒhen Kreuzritter (IV/7). Die Schlacht war so schnell vorĂŒber und das Resultat so niederschmetternd, dass ich mich entschloss, das Erlebte euch vorzustellen, als Beispiel, wie man es NICHT machen sollte. Es geht vorallem um die Frage: \"Wie fĂŒhre ich einen sauberen Reiterangriff (Lh+Cav) mit Flankenumfassung gegen Ritter durch?\" mit den Aspekten Timing, Reihenfolge, kalkuliertes Risiko etc.. Also, hier ist der Bericht von einer Schlacht der Kreuzritter gegen Syrien, gespielt auf einem 100x100cm Spielbrett in 25mm.

Im Sommer 1100 macht sich der frisch gebackene FĂŒrst von Antiochia, Bohemund von Tarent, auf, die Grenzen seines Herrschaftsbereichs gegen Ridwan, den dunklen Emir von Aleppo zu sichern. Mit einer kleinen Streitmacht ĂŒberquert er den Orontes und stösst bis nahe an Aleppo vor. FrĂŒhzeitig gewarnt, mobilisiert Ridwan sein Heer und zieht dem Bohemund mutig entgegen. In den Höhen, die das Orontestal von Aleppos Ebenen trennen, stossen die beiden Heere aufeinander.

Das Heer des Ridwan von Aleppo besteht nebst seiner eigenen Ghulam-Leibwache zum grossen Teil aus Reiterei. Als Fusstruppen folgten ihm die Militia von Aleppo sowie leichte Truppen und bis zu den ZĂ€hnen bewaffnete fanatische Kommandos der Assassinen. (Cv (Gen), 3xCv, 3xLh, 2xPs, 1xAx, 1x3Wb, 1x7Hd). Es wird schweirig werden, damit auf die gepanzerten Kreuzritter einen bleibenden Eindruck zu machen. Doch Ridwan weiss, dass Überraschung, Wendigkeit und Geschwindigkeit auf seiner Seite sind. Er entschliesst sich, oberhalb der Strasse von Hama nach Aleppo Stellung zu beziehen. Er verlĂ€sst das Lager am morgen und setzt mit dem grössten Teil seiner Streitmacht ĂŒber den HĂŒgelzug. Er richtet seinen Kommandoplatz auf der Spitze des HĂŒgels ein, um sowohl die Militia von Aleppo (7Hd) im Lager im Auge zu behalten, als auch seine leichteren Fusstruppen, die vor ihm auf den AbhĂ€ngen standen, etwas Festigfkeit zu verschaffen. Seine gesamt Reiterei stellt er an seinem rechten FlĂŒgel auf, die schnelle leichte Reiterei an der Ă€ussersten Flanke.
Bohemunds Streitmacht war am Vorabend die Strasse hinaufgezogen. Im Schutze eines grossen Felsens errichteten sie das Lager. Am Morgen wird der Felsen von den fanatischen Pilgern des Georgius Guilelmus Frutex besetzt, und die Speerwerfer aus Kilikien folgten ihrem Beispiel. Als Antwort auf die massierte Reiterei der Syrier stellt Bohemund sich und seine gesamte Ritterschaft ihnene gegenĂŒber am linken FlĂŒgel auf, mit einer tief gestaffelten Truppe von SpeertrĂ€gern nahe beim Felsen. Um dem Syrier die Lage komplizerter zu machen, lĂ€sst er eine grosse Anzahl schwerer Infanterie in einer Kolonne auf dem Ă€ussersten rechten FlĂŒgel antreten und stur auf das gegenerische Lager zu marschieren, langsam, aber sicher.

Jetzt muss ich leider den Bericht unterbrechen, es wird spĂ€t, und meine Kerze ist bald heruntergebrannt. Noch einige letzte Bemerkungen: Die Kreuzritter sind stark, aber relativ langsam. Mit zwei Psiloi und einer Warband besitzen sie genug Truppen, um felsige HĂŒgel halten zu können. Ritter haben im Nahkampf gegen alles, was auf zwei Beinen geht, nur ein+3, dafĂŒr einen Quickkill. Ihr+4 gegen alle Reiterei macht sie in Reitergefachten sehr durchschlagskrĂ€ftig. Beachtenswert: Die SpeertrĂ€ger können weder die syrische Leichte Reiterei noch die Cavalry im frontalen Nahkampf vernichten, sondern höchstens zum fliehen bringen.

Gruzz menic
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Nobel

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #1 am: 26. Mai 2008 - 01:50:02 »

Mein sehr geehrter Herr von Tarent, oder sollte ich Herr von Aleppo sagen, ich danke fĂŒr die MĂŒhe, die ihr euch zu so spĂ€ter Stunde noch gemacht habt, zumal kurz nach einer aufreibenden Schlacht.

Es verlangt mich doch vom weiteren Verlauf der Geschehnisse zu hören und dadurch mehr ĂŒber den Umgang mit berittenen Truppen zu erfahren, da wie ich heute wieder feststellte, meine Fertigkeit auf diesem Gebiet bestenfalls als ungeĂŒbt bezeichnet werden kann.

Euthydemos von Baktria,
per Schreiberling Nobel
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vodnik

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #2 am: 26. Mai 2008 - 02:41:31 »

Da es nicht verteidigt wird, soll das syrische Lager offenbar den Christen in die HĂ€nde fallen, oder als Köder dienen. Die christliche SpeertrĂ€gerkolonne wird das syrische Lager kaum lebend erreichen, wenn die LHs erfolgreich stören, die syrischen Fusstruppen den zentralen HĂŒgel nehmen + mit der Reiterei die Ritter lange genug auf der linken PlatzhĂ€lfte aufhalten können. Das christliche Lager ist weit mehr bedroht. Dazu mĂŒssen die LHs aber schnellstens von links nach rechts wechseln.
Bin \'mal gespannt, wie die beiden Feldherren tatsÀchlich vorgehen wollen.
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Frank Bauer

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #3 am: 27. Mai 2008 - 12:25:50 »

Als unerfolgreicher FĂŒhrer einer mongolischen Horde, die bereits mehrmals von den Deutschordensrittern verhauen wurde, bin ich auch mal gespannt, welch ausgeklĂŒgelte Taktik fĂŒr Reiterei und leichte Reiterei gegen Ritter wir hier zu Gehör bekommen. Möge Bohemund in den kommenden Abendstunden Muße, Tinte und einen neuen Kerzenstummel finden.

Sowohl das Bild des Bohemund aus auch das seiner Truppen (tolle Perspektive!) sind auf jeden Fall beeindruckend.
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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #4 am: 27. Mai 2008 - 18:23:00 »

Also versprecht euch nicht zuviel, ich muss mich da gleich selber zitieren: \"
Zitat
Die Schlacht war so schnell vorĂŒber und das Resultat so niederschmetternd, dass ich mich entschloss, das Erlebte euch vorzustellen, als Beispiel, wie man es NICHT machen sollte.
\". Ridwan wĂ€re nicht Ridwan, wenn er die konstruktiven VorschlĂ€ge seine Oberberaters Malik al-Jiri (tschau vodnik!) beherzigt hĂ€tte. Nein, seine Brust schwellte sich stolz, als er da auf dem luftigen HĂŒgel stand und seine prĂ€chtige Reiterschar musterte, teure brokatstoffe, feurige Hengste, tausend Lanzenspitzen funkelten in der Sonne. Sehr wahrscheinlich hatte er seine Ration an Haschischkuchen schon vorzeitig verschlungen, denn er liess seine gesamte Reiterei auf die Ritter los!!! Seine Befehlshaber klatschten sich dutzendweise auf die Stirn, gestikulierten wild und rauften sich die BĂ€rte ob dieser Änderung des Schlachtplans. Ridwan (d.h. ich  ;( ) wollte das Reitergefecht erzwingen, er war ĂŒberzeugt (d.h. ich wollte versuchen), mit den drei leichten Reitereielementen die Ritter festzuhalten und zu umgehen...Sobald ich wieder in meiner Kartause bin (d.h. in Ruhe zu Hause), werde ich weiter Bilder und Diagramme liefern, wie ich es mir vorstellte und wie es dann herauskam. Schluck.
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Nobel

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #5 am: 27. Mai 2008 - 18:59:25 »

Das, mein Herr von Aleppo, hört sich in der Tat so Ă€hnlich an, wie es meinen leichten Reiterhorden geschah, als sie sich direkt auf die Hetairoi meines Gegners Antiochus stĂŒrzten, meine schweren iranischen Lanzenreiter hinter sich zurĂŒcklassend... Wohingegen aus dem fernen Westen berichtet wird die Equites des fernen Roms hĂ€tten ein erfolgreiches RĂŒckzugsgefecht gegen die Agema eben jenes Antiochus geschlagen.

Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass es im Gefecht leichter Reiterhorden gegen schwerste Reiterei auf genauestes Timing, und auf maximale - und nur maximale - Überlegenheit ankommt. Denn wenn der schwerere Gegner einmal die Überhand bekommt, kann er sehr schnell große LĂŒcken schlagen. Vielleicht sollten die leichten Reiter nur zur UnterstĂŒtzung, um den Gegner in die Zange zu nehmen eingesetzt werden - wenn man denn entprechende anderen Truppen mitfĂŒhrt...

Aber ich bin gespannt auf eure SchlĂŒsse...
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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #6 am: 28. Mai 2008 - 14:37:08 »

Die Syrische Eröffnung
Syrien konzentrierte sich in den ersten ZĂŒgen darauf, vernĂŒnftig den zentralen HĂŒgel zu besetzen. Die Idee war, den syrischen Reiterei-Angriff erst zu starten, sobald die Ritter an diesem zentralen HĂŒgel vorbeireiten wĂŒrden. Die leichte Reiterei wĂŒrde dann die Ritterschlachtlinie von der einen Seite abbrechen, die syrischen Cavalry-Elemente wĂŒrden dann noch zusĂ€tzlich Druck von vorne geben, wenn nötig noch mit Ax oder Ps vom schlechten GelĂ€nde aus mit ZOCs stören, etwa so wie auf dem schwarzweissbildli da:

Die Leichte Reiterei könnte so mit +2 zu +2 mit einem Quickkill gegen ein Ritterelement kÀmpfen. WÀre doch super, oder? Weit gefehlt:
Also, die K%&*ç begann schon zu dampfen, als der gerissene Bohemund zwar wie gewĂŒnscht mit seinen Rittern vorrĂŒckte, seinen Ă€ussersten linken Ritter aber zurĂŒckhĂ€ngen liess. So liess er sie dann stehen und nutzte in den nĂ€chsten ZĂŒgen seine PIPs vorallem um seine Speerkolonne auf das Lager zu zu bewegen, seine PlĂ€nkler und die fanatischen Pilger und die verdoppelten Speere in gĂŒnstige Positionen zu bringen. NĂ€chstes Live-Bildli: Situation unmittelbar vor dem Ach-so-genialen-Reiterangriff des Ridwan von Aldeppo. Die WĂŒrfel in der Mitte geben die Anzahl Pips der beiden Armeen an. Ende des Syrischen Zuges.

Als Ridwan schliesslich 6 PIPs erwĂŒrfelte, war seine leichte Reiterei nicht mehr zu halten. Viel zu frĂŒh sprengeten sie los und umfassen mit insgesamt 4PIPs den linken KreuzritterflĂŒgel (man beachte die völlige Ignoranz der Idealvorstellung, wie sie im schwarzweiss-bild oben gezeigt wurde. 6 PIPs zu wĂŒrfeln euphorisiert und verleitet zu Fehlern. Zuerst das Schema-Bild, dann eine Nahaufnahme der Syrischen Eröffnung.


Die Ohrfeige Bohemunds
Den Fehdehandschuh so vor die FĂŒssen geknallt, lĂ€sst sich Bohemund nicht lumpen und greift in seiner nĂ€chsten Runde die Syrier an . EInen groben Fehler in der Stellung des syrischen-Lh ermöglicht der ganzen Rittergruppe vorzustossen und sich seitlich zu bewegen. Diese Bewegung birngt einen \"overlap\" gegen die Syrier (siehe pinkige Pfeichen auf folgendem Schema).

HĂ€tte ich das Lighthorselement nur ein bisschen mehr nach links hingestellt, wĂ€re den Kreuzrittern von den Regeln her nicht erlaubt gewesen, die gesamte Gruppe seitlich zu bewegen. Der Kreuzritter hĂ€tte demnach die Light Horse nur mit einem Kn-Element angreifen können (was eigentlich der syrische Plan war). Diese seitliche Bewegung einer ganzen Gruppe in diesem Fall ist in den Regeln auf Seite 08 festgehalten: \"A group move can include [...] moving up to A HALF AN ELEMENT BASE WIDTH SIDEWAYS to line up with enemy within 1 element base width ahead.\" Die Kampfwerte der Kontrahenten sehen also so aus: Ritter +3, Lighthorse +1. Das ist mega schlimm fĂŒr die Syrier, arrgh!
Und hier noch ein Bild von der Ohrfeige Bohemunds in Cinema Scope.


Das nÀchste Bild zeigt dann die Katastophe: Die Syrischer leichten Reiter werden von den Rittern weggefegt!!! Tot! Fertig! nix zu machen! Die Ritter setzen nach und verlassen ihre Schlachtlinie. Der syrische Angriff ist misslungen! Panik!

Da noch das Schema dazu:

Muss hier leider wieder unterbrechen, es geht zurĂŒck in die Schreibstube, muss meine Chronik \"de res gestae Bohemundi\" beizeiten fertigschreiben, sonst werde ich gröstet.
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Frank Bauer

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #7 am: 28. Mai 2008 - 15:19:11 »

Die Figuren, speziell auch die Pferde, sind exzellent bemalt. Das ist 15mm, nehme ich an?

Zur Reitertaktik:

Der ursprĂŒngliche Plan war gut. Allerdings gelingt es in der RealitĂ€t (mir) selten, mit den leichten Reitern tatsĂ€chlich in die Flanke zu kommen.

Mal verhindert die Spielfeldkante, das man in die Flanke kann, der Gegner kontert mit eigenen Cav oder LH, oder der Gegner reagiert mit zurĂŒckhĂ€ngender Flanke wie in dem Beistpiel oben. Und wenn es doch mal klappen könnte, fehlen die PIP\'s. Insofern ist diese Taktik nicht wirklich praxisnah.
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Menic

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« Antwort #8 am: 28. Mai 2008 - 15:41:13 »

Zitat von: \'Frank Bauer\',index.php?page=Thread&postID=2304#post2304
Die Figuren, speziell auch die Pferde, sind exzellent bemalt. Das ist 15mm, nehme ich an?

Zur Reitertaktik:

Der ursprĂŒngliche Plan war gut. Allerdings gelingt es in der RealitĂ€t (mir) selten, mit den leichten Reitern tatsĂ€chlich in die Flanke zu kommen.

Mal verhindert die Spielfeldkante, das man in die Flanke kann, der Gegner kontert mit eigenen Cav oder LH, oder der Gegner reagiert mit zurĂŒckhĂ€ngender Flanke wie in dem Beistpiel oben. Und wenn es doch mal klappen könnte, fehlen die PIP\'s. Insofern ist diese Taktik nicht wirklich praxisnah.

Nee, das ist 25mm.
Spielfeldgrösse: ich benutze fĂŒr 25mm ein 100x100 cm Brett, fĂŒr 15mm ein 76x76cm Brett. Das ist breiter als die Regeln vorschlagen (Regelkonform: 25mm: 90x90cm, 15mm: 60x60cm). Allerdings habe ich das hier benutzte 25mm  Brett zu einem Zeitpunkt gebastelt, als ich erst anfing mit DBA. Jetzt wĂŒrde ich es noch grösser machen (110x110). Ich find den Spielrand etwas vom Doofsten, was es gibt! gerade fĂŒr Cv und Lh Armeen ist ein grössere Spielfeld ein muss.

Reitertaktik: Das ist eine grosse Frage, die ich in diesem Thread ansprechen will: Praxisnahe Taktiken fĂŒr Cv+Lh lastige Armeen. Ich habe die Syrier gerade erst fertig bemalt (auf den Bildern fehlen zum Teil noch die Basierungen) und habe entsprechend wenig Erfahrungen mit Lh+Cv...da muss sich doch etwas machen lassen! Bis jetzt war ich gewohnt, mit Armeen zu spiele, die entweder stark in der freien FlĂ€che waren (Kreuzritter), oder stark in schlechtem GelĂ€nde+nicht schlecht in offenem GelĂ€nde (Sizilien IV/5c). Die Syrier sind aber alles andere als stark in schlechtem GelĂ€nde (nur 2Ps, 1Ax+1Wb oder 2Wb) und im Freien sind sie etwas flĂŒchtig....
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vodnik

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« Antwort #9 am: 28. Mai 2008 - 15:43:13 »

...bin gespannt, wie\'s weiter geht. Aber diese Schlacht sollten wir \'mal nachspielen. Ich drĂŒcke den Syrern immer noch die Daumen...
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Diomedes

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« Antwort #10 am: 28. Mai 2008 - 15:45:15 »

Da hÀtte ich auch gerne mitgespielt, klasse Bilder, toller Bericht!
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Inquisitor Thrax cleared his throat and dictated the last section of his report.

Nobel

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« Antwort #11 am: 28. Mai 2008 - 16:15:51 »

Bei den Figuren gehen mir die Augen ĂŒber - die sind Klasse :D

Knifflige Situation mit einer Leightweight-Truppe gegen Heavyweights anzugehen - eines der Dinge, die DBA aus meiner Sicht zu einem so interessanten Spiel machen :)

Wenn die Light Horse in einer geschlossenen Linie oder in einem mit der Kavallerie koordinierten Flankenangriff vorgegangen wĂ€re, hĂ€tte sich vielleicht nicht soviel geĂ€ndert, da die Kreuzritter eben auf Flankenverteidigung gesetzt haben - und die zweite Light Horse hatte ja noch GlĂŒck - ich hatte ehrlich gesagt schon zwei zerstreute Light Horse vor dem Inneren Auge...

Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt hat...

BezĂŒglich der Spielfeldkantenproblematik kann ich zustimmen - gefĂŒhlsmĂ€ĂŸig kann ein Spielfeld fĂŒr mich nicht groß genug sein, um anstĂ€ndige FlankenmĂ€rsche und Umgehungsmaöver zu exerzieren - dann wĂŒrden sich sicher viele DBA-Aufstellungen von \"hauptsĂ€chlich Linie\" in etwas strategisch wiedererkennbares wie \"Vorhut - Linie - Nachhut\" auflösen, auch wenn das bei 12 Elementen etwas kompliziert wird. Wir ĂŒberlegen gelegentlich fĂŒr 15mm auf 80x80cm aufzustocken, allerdings haben wir noch nicht alle Truppentyen durch.

Zu Light Horse : wir hatten kĂŒrzich das erste Spiel mit deutlicher BewegungsĂŒberlegenheit auf einer Seite : Greco-Baktren in der Kavallerievariante, also 7 Light Horse + 5 Knights gegen Seleukiden in klassicher hellenistischer Aufstellung (Pikes, Knights, Elephants...). Wegen der durch die Pikes verkĂŒrzten Linie und die Angreifbarkeit seiner leichten Infanterie, die sich an schweres GelĂ€nde geklammert hat, konnten sich die Baktren schon ihre Position aussuchen und mehrfach Flankenangriffe starten (hat auch nicht geholfen) - allerdings war das eine sehr spezifische Kombination.
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Maerk

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« Antwort #12 am: 01. Juni 2008 - 01:14:28 »

Mein lieber Menic,
ganz vorzĂŒglich, Dein Bericht. Du scheinst als ErzĂ€hler ebenso gut zu sein wie als Taktiker auf dem Feld (wie ich schmerzlich erfuhr).
Nun denn zu der geschilderten Situation: Die Syrer sind offenbar Verteidiger und platzieren ihre Armee zuerst. Der einzige Vorteil gegenĂŒber den Kreuzrittern scheint mir in der Schnelligkeit insbesondere der Berittenen zu liegen. Um dies ausnĂŒtzen zu können, sollten sich die Syrer bei der Aufstellung ihrer Cv und LH maximale FlexibilitĂ€t sichern, d.h. möglichst zentral aufstellen, so dass nicht klar ist wohin der Reiterangriff zielen wird. Ein direkter zentraler Angriff wĂ€re ebenso möglich wie eine Umfassung links oder rechts. Die langsameren Ritter und Speere der Kreuzfahrer können nicht alle möglichen Angriffswege abdecken.
beste GrĂŒsse nach B-B,
Maerk

Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #13 am: 02. Juni 2008 - 00:16:00 »

Yep, Maerk. Ein Reiterheer in der Mitte. Geschickt aufgestellt, sollte aus der scheinbar ungeordneten Masse von Reitern ohne grosse MĂŒhe (PIP-ökonomisch) unvorhergesehe Vorstösse ausgefĂŒhrt werden können. Erfordert viel Geschick im Manöverieren. Und ja, im Aufstellen. Die Aufgabe des Syrischen Reiterheeres sollte sein, das Konzept seines Vorgehens bis zum richtigen Moment zu verschleiern. IrrefĂŒhrung schon im Aufstellen. Wie Sun Zu sagt:
\"Im Aufruhr und Gemenge der Schlacht
scheint alles Durcheinander, und doch ist Ordnung.
In der allgemeinen Verwirrung und im Chaos,
mag doch deine Schlachtlinie wirr erscheinen,
ohne Hand und Fuss,
wirst du gewappnet sein gegen die Niederlage\".




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Menic

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Taktik: Reitergefecht Syria vs Kreuzritter 1100 nChr.
« Antwort #14 am: 02. Juni 2008 - 21:47:34 »

Nach langem Unterbruch geht\'s jez weiter mit Ridwan und dem ollen Bohemund.

Die Zweite Welle
Der Ridwan lĂ€sst sich von den Verlusten seiner leichten Reiterei nicht irritieren. Er lenkt sein Pferd den HĂŒgel hinab und gibt seinen Lanzenreitern (Cv) das Zeichen zum Angriff. Gleichzeitig stĂŒrmt die Alepper Miliz mit einigen Assassinen die steilen AbhĂ€nge herunter, um den Reiterangriff zu unterstĂŒtzen.



In dieser Runde kommt es nur zu einem, aber wichtigen Kampf: Die siegreichen Kreuzritter (Kn), die in ihrem Triumph die eigenen Reihen verlassen haben, werden nun frontal von zwei syrischen Lanzenreiter (Cv) angegeriffen, wĂ€hrend von der linken Seite her die Pfeile der berittenen BogenschĂŒtzen in ihre Schilde hĂ€mmern: +3 zu +2 fĂŒr die syrischen Lanzenreiter, und das mit einem Quickkill (Lh in der Flanke)! Ist doch super, oder? Wenn die Syrer gewinnen, werden sie ein Loch in die Reihen der Kreuzritter gerissen haben, ideal um die Christen mit den Lh und Cv zu umfassen.

Also: ein entscheidender Moment. Ridwan und Bohemund schĂŒtteln angestrengt den WĂŒrfelbecher...
Ridwan wĂŒrfelt eine ZWEI!!!!!! :monster:
Bohemund macht eine fĂŒnf. Somit sprengen die euphorisierten Kreuzritter die Umklammerung und treiben die Gegner zurĂŒck! Gopfridstutz, wann gelingt wohl den Syrern endlich mal ein WĂŒrfelwurf?!?


Bohemunds nĂ€chster Zug bringt die Syrer in arge BedrĂ€ngnis: Seine SpeertrĂ€ger fĂ€chern ihre Formation auf und rĂŒcken mit der ganzen Ritterschar vor und stĂŒrzen sich ins Gefecht. Die beiden lange Schlachtreihen prallen aufeinander, sechs KĂ€mpfe sind auszutragen.


Das Bild zeigt den Bohemund selber und die Miliz von Aleppo, wie sie sich der schweren Fusstruppen der Kreuzritter entgegenstellt:

Bohemund beginnt mit dem Ă€ussersten Infanteriegefecht: +2 zu +2 Speere (mit Ps-Overlap) gegen die Assassinen auf dem steilen HĂŒgel. Die Speere treiben sie zurĂŒck, und hier beginnt schon das Schicksal sein hĂ€ssliches Haupt zu erheben. Hoch fliegt der Staub in den Himmel, und als er sich wieder legt, offenbaren sich die schrecklichen Verluste der Syrer: Syrische LanzentrĂ€ger liegen tot am Boden, die Einheit aufgelöst und Bohemund selber mit seinen Edlen trampelt die letzten Reste in den Boden! Die Alepper erleiden dasselbe Schicksal gegen die Speertruppen. Entlang der ganzen Front werden die Syrer zurĂŒckgedrĂ€ngt, nur ein Cv Element hĂ€lt seine Stellung. 3 zu 0 fĂŒr die Ritter. Es ist zum verzweifeln....
Ein Bild der Zerstörung:

Fortsetzung folgt. Beste GrĂŒsse aus der Schreibstube.
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