Aber ein wenig DĂŒnne ist das schon, oder? Zumal man ja schon in diesem Jahr eine Figur hatte, deren Hamburgbezug nahe Null liegt, die aber um so mehr fĂŒr PreuĂens Glanz und Gloria steht (hurra).
Bei einer Handelsstadt wie Hamburg, wo militĂ€risch im Laufe der Jahrhunderte nunmal nicht so viel passiert ist, scheint es mir wenig sinnvoll, krampfhaft nach irgendwelchen militĂ€rischen FĂŒhrern zu suchen, die man sich irgendwie zurechtbiegen kann, dass es passt. Bomber Harris ginge dann natĂŒrlich noch.
Hamburgtypische Figuren wie Zitronenjette, der WassertrĂ€ger oder auch ein Hansekaufmann wĂ€ren da wesentlich besser. DarĂŒber gibt es doch eine Menge historischer Persönlichkeit mit echtem Hamburgbezug. Denken wir doch an den Komponisten HĂ€ndel, der asich auf dem GĂ€nsemarkt duellierte. Oder August Bebel, den GrĂŒnder der SPD, der in Hamburg zu Beginn des 20. Jhd. seinen Wahlkreis hatte. Hagenbeck auf Expedition wĂ€re sicher auch eine spannende Miniatur. Weiter böten sich der mehrmalige BĂŒrgermeister Johann Georg Mönckeberg, der Reeder Ballin oder der Lord von Barmbeck an. Und so weiter und so fort. Wenn man wirklich mutig ist und Lust auf negative Publicity hat, könnte man auch Tull Harder als Doppelfigur rausbringen: einmal als StĂŒrmerstar des HSV in den 20ern und dann in SS-Uniform als KZ-Leiter in den 40ern.
Und wenn am Ort Sterben wirklich als herausragende Leistung gilt, warum nicht der dÀnische König Fredrick VII., der 1912 im Rahmen eines Bordellbesuchs auf dem GÀnsemarkt dahinschied?
Bin deshalb entweder fĂŒr den Schnulzenhannes oder den BecherstĂŒrzer.