Habe ja selbst an etlichen WFB Turnieren teilgenommen und man muss da schon sehr stark differenzieren. Verallgemeinern kann man da nix.
Bei WAB ist das Problem, dass es nicht dafür gedacht ist und eben durch viele \"regel das mit deinem Mitspieler selbst\" Stellen auf den guten \"Geist\" des miteinander spielen wollens angewiesen ist. Bei WFB ist das bis ins letzte Detail ausdiskutiert und geregelt. Bei WAB, das ja in der Beziehung in den Kinderschuhen steckt durch die sehr geringe Anzahl an Spielern, noch garnicht. Muss es meiner Ansicht nach aber auch garnicht.
Turnierbedingung hiess in Strasburg eigentlich nur, dass man fünf feste Spielverabredungen hatte. Alex hat die Paarungen nach unterschiedlichen Aspekten schon vorab vorgenommen, also kein Swiss Ranking. Damit ist natürlich völlig raus, das man als Gewinner der Beste der Besten der Besten ist

Es nimmt also den Anspruch raus, dass es eine genaue Abbildung der Fähigkeiten der Spieler ist. Das heisst dann, man kann die Spiele lockerer angehen. Gewinnen will man zwar auch, aber die Begleiterscheinungen des Swiss Ranking (wieviel Punkte hab ich, wer hat mehr, wieviel brauch ich noch, etc.) entfällt, also das Wecken des übermäßigen Ehrgeizes. Das hat den Vorteil, das der Spielgedanke nicht verloren geht.
Ich war auch eher skeptisch gegenüber Turnieren bei WAB, hab aber feststellen müssen, dass es mehr Vor- als Nachteile hat, gerade wenn man das so und dann noch mit den 10 verschiedenen Szenarios macht. Größter Vorteil ist sicher, dass man gegen fünf verschiedene Leute spielt, also nicht wie bei freien Spielen ständig nach Gegner suchen muss oder dann doch gegen den eigenen Clubkameraden spielt, gegen den man eh immer spielt weil sich gerade nix anderes ergibt.
Ich werd das beim TTU nächstes Jahr auch so machen, neben der Chariot Wars Kampagne von Christopher, also für Antike und Mittelalter jeweils. Man muss halt nur aufpassen, das kein bei keinem die Motivation zu gewinnen überhand nimmt

Wir waren auch sehr gespannt, wie \"hart\" gespielt wird. Ich hab nicht einmal einen Schiri rufen müssen in den fünf spielen und da waren knackige dabei. Es war jeweils mehr eine interessante Regelfrage wenn überhaupt die dann auch sehr schnell im Einvernehmen geklärt wurde. Von der Seite aus war es also sehr entspannt. Sprache war auch keinerlei Problem.
Und wenn man bei 1500 Punkten pro Tag nur drei Spiele hat, bleibt sehr viel Zeit zum plaudern und rumstreunen. Denke auch der Rahmen, gemütlich und familiär, tut ein übriges. Das war in Strasburg sehr nett. Da muss man denke ich etwas aufpassen, dass eben der Turniergedanke, eben gerade bei Einsteigern, nicht als Standard empfunden wird. Beeinflusst ja stark auch die Sicht aufs Hobby. Und da ist bei WAB eben ein schöner Tisch und große Schlachten oder kleine, nette Szenarios zu spielen ein großes Plus.
Muss man mal schauen wie sich das auch mit der neuen Edition entwickelt. Denke die Reduzierung des Standard auf 1600 Punkte und eben die größer werdenden Veranstaltungen tuen ihr übriges, um auf Interessierte anziehend zu wirken. Hoffe der Geist des Spieles wird dadurch nicht in den Hintergrund treten, liegt ja an einem selbst (und an den erzieherischen Fähigkeiten

).
Gruss
Olaf