Es gibt, von Pfennigschach angefangen bis Tandemschach, doch tausende kostenlose Schachvarianten. Warum soll ich so viel Geld fĂŒr eine weitere Variante zahlen, die in Wahrheit mit dem Hobby \"Tabletop\" sowenig zu tun hat wie Pfennigschach mit der Bundesbank? Ich glaube auch nicht, dass dieses Spiel mehr als ein oder zweimal gespielt wird - auch in dieser Hinsicht wird sich Shuuro wohl unter die vielen anderen Varianten einreihen lassen. Wieso BrĂŒckenkopf in Shuuro einen Geheimtipp sieht ist mir megaschleierhaft.
Vielleicht darf man das Ganze auch nicht als ernsthaftes wirtschaftliches Vorhaben ansehen, ein Spiel fĂŒr den Markt zu erfinden. Vielleicht ist das ja eher als ein \"proof of concept\" gedacht; also als eine intellektuelle Machbarkeitsstudie, die dem Fachpublikum von der Spieleindustrie nochmal klar zurufen will: \"Hey Leute, Tabletop liefert Euch die Innovationsimpulse - Ihr könnt von uns lernen. Sogar Schach kann durch unsere Ideen zu einem spannenden Game weiterentwickelt werden\".
Das Listenoptimieren ist im Tabletop nicht so meins. Es vertrĂ€gt sich grundsĂ€tzlich mit dem erzĂ€hlerischen Ansatz schlecht. Daher ist das Tabletop, das Alessio meint, und hier in seine \"Schachspielvariante mir Armeelisten\" einflieĂen lĂ€sst, nicht das Tabletop, das ich gerne spielen will. Schach wird man aber wohl nie erzĂ€hlerisch spielen. Vielleicht ist also das, was ich am Tabletop mag, fĂŒr das KerngeschĂ€ft der Spieleindustrie - die Brettspiele - eher unbrauchbar. Und der gute Alessio zeigt mir, dass das Listenstrick-Hobby doch seine positiven Spillover-Effekte auf benachbarte Industriezweige haben könnte.
Dennoch: Shuuro ist fĂŒr mich persönlich bemerkenswert unattraktiv.