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Autor Thema: Der wilde Osten  (Gelesen 4143 mal)

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Christof

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Der wilde Osten
« am: 08. Juni 2008 - 00:40:55 »

Hallo zusammen,
nachdem ich mir, wie ich dachte ganz unauffällig :ninja:, die Samuraischützen von Antipater gekauft hatte, war sie kurzerhand da -die Frage welche Armee ich damit jetzt spielen wollte (und von agrivain auch gleich die Frage wieviele Figuren ich schon habe...).
Dazu muss ich jetzt mal wahrheitsgemäss antworten, das ich zwar Samurai toll finde und ein grosser Fan von Kurosawa Filmen bin, aber dass ich eigentlich keine Ahnung habe was dort so in Japan abgegangen sein mag. Um die gröbsten Wissenslücken zu schliessen, habe ich jetzt noch ein paar Okami dvds nachgelegt, zwei was ist was Samurai in der Stadtbib ausgeliehen (besseres gab es dort nicht...), den festen Plan einmal den Clavell Schinken zu lesen gefasst und eben diesen thread gestartet.
Wer von euch kann mir jetzt helfen wann welche Epoche in Japan anbrach, welche Klans das geschehen bestimmten und wann die Europäer ankamen?
Oder zumindest mit sachdienlichen Hinweisen zur Seite stehen welche Bücher man unbedingt haben sollte?
Da es bisher noch kein WAB Regelwerk zu den Samurai gibt, mit welchen Regeln spielt ihr gerne mit 28mm Figuren auf der Insel?

Agrivain und ich haben das Thema wie oben angedeutet schon in der einen oder anderen PM diskutiert. Ich hoffe das ein paar der Nachrichten auch für andere interessant sind und werde hier einige Ausschnitte einkopieren.

Hier agrivains post nachdem ich mal klargestellt habe das ich noch keine Samuraifiguren besitze und erst mal skirmish Spiele evtl. mit Herr der Ringe Regeln plane:
Zitat
schön erst einmal, dass du dich für Samurai interessierst. Ich selbst habe eine mittelgroße Armee bestehend aus perrie-Figs. Im einzelnen habe ich jetzt folgendes gesammelt:

*1 General beritten
*1 AST zu Fuß und beritten (Samurai), alternativ auch als Vignette stzend im kreis seiner Retainer in Maku-umzäunten HQ
*3 Helden beritten (Tsukai-ban mit Horo, alle mit yari (Speer))

*1 10er Regiment Samurai beritten mit Yari
*1 16er Regiment Samurai zu Fuss mit Yari incl volle Command (dargestellt allerdings mit mixed Weapons, also auch Katana und Naginata zu den yari)

*2 10er oder wahlweise ein 20er Regiment Ashigaru mit Nagae-yari (Pike) incl jeweils voller Command
*1 10er Regiment Ashigaru mit Teppo (Arkebuse) incl Leader und extra ammo-Vignette
*1 6er Regiment Ashigaru mit Bögen incl Leader und extra ammo-Vignette

* 20er Regiment peasant-Rabble incl voller Command mit Mönch als leader mit mixed weapons

Die ganze Armee ist eine typisch kleine Gefolgschaft eines kleineren Daymio zur Sengoku-Zeit, also 16. Jhd zur Zeit der letzten Einigungskriege Japans bzw Invasion Koreas einsetzbar. Angemalt werden sie alle wahrscheinlich für den Matsuura-Clan von der Insel Kyushu; weil ich für den eine komplette Aufstellung und Heraldik habe und was anderes als die üblichen Tokugawa,Ii, Takeda haben wollte, obwohl mich gerade letzterer doch gerade durch \'Kagemusha\' eine große Faszination auch für mich hatte (mal sehen, evtl ja doch noch). Ich hoffe jedenfalls, dass ich sie bis mitte nächsten Jahres fertig habe und Rob Broom bis dato endlich mal \'Divine Wind\' für WAB rausgebracht hat; die ewige Warterei nervt denn doch zumal er\'s ja oft genug angekündigt hat. Gebased werden sie alle für WAB. Ich schätze, dass ich sie dann auch so wie oben aufgezählt spielen werden kann aber mal sehen wie viele Punkte das dann ergibt. Vorher werden jedenfalls keine neuen Minis für die Armee angeschafft; wenn das buch raus ist schau ich mal ob ggf noch was ergänzt werden soll.

Für deine Idee der 7 Samurai sind die Zivil-Figuren der Perries in jedem Fall eine gute Wahl. Für die samurai würde ich ggf auch mal bei Kingsford oder TAG schauen, die passen m.E. besser zu der Zeit in der der Film spielt. Du findest übrigens auch eine gute Liste für genau das Setting im WAB \'Armies of Antiquity\'; da haben sie sogar exakt 7 Samurai-Helden dafür angelegt aber HdR ist für ein Skirmish bestimmt auch eine gut Idee.

Planst du dann eigentlich auch eine kleine Starterarmee anzulegen, so ca 500-1000 Pkte dürften etwa die Hälfte meiner sein? Welche Zeit würde dich denn so reizen? Allerdings kannst du die Samurai-schützen mMn erst ab mittleres bis spätes 16.Jhd einsetzen...
Zunächst einmal finde ich eine Beispielarmee sehr hilfreich :thumbup: , dazu muss ich aber auch sagen dass mit \"Sengoku-Zeit\" schon mal gar nichts sagt ;( .
Um mir in meiner UNwissenheit zu helfen hat agrivain schon einmal folgenden Tipp gegeben:
Zitat
ein guter Einstand ins Thema sind die beiden auf deutsch übersetzten Osprey-Bücher \'Die Geschichte der Samurai 200-1600\' von A.J.Bryant sowie Ninja und Jap. Kampfmönche 950-1650\' von Turnbull (der Papst für die jap. Militärgeschichte der Epoche); beide erschienen bei Siegler Verlag und spottbillig (müsstest du eigentlich in jeder Buchhandlung bestellen können, ISBN-Nummern kann ich dir gerne schicken). Genaueres über die Geschichte der Sengoku-Zeit und des Onin- Kriegs gibt\'s im Osprey Essential History \'War in Japan 1467-1615\' und zum Thema Samurai-Heraldig gibt\'s sogar ein eigenes Osprey (allerdings nur was für echte Freaks).
Jetzt hoffe ich das hier noch mehr Leute als agrivain und ich sind die sich mit dem Thema Japan aussseinander setzen mögen. Sonst werden meine armen Samurai doch nur für Fantasyspiele missbraucht werden -bewahrt die ehrenwerten Herren doch bitte vor diesem Schicksal :D

Ach ja, und ich habe neulich im WABForum ein Post aus dem Jahre 2006 gelesen in dem es hiess, das Divine Winds wirklich direkt nach WAB 2.0 herauskommen soll. Neuere posts sagten Divine Winds würde noch Spiel getestet... Daher hat jemand schon mal Samurai Listen für Crusader gemacht oder so etwas?

Gruss Christof
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Wellington

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Der wilde Osten
« Antwort #1 am: 08. Juni 2008 - 01:34:10 »

Schau mal auf die Seite von Ospreynach, da gibts viele Samurai Bücher und auch ein paar Artikel zu Thema. Der Shogun Schinken scheint sogar gar nicht so schlecht zu sein.

Das mit Divine Wind dauert wohl noch. Ich hab mal bei ein paar Testspielen in Nottingham zugeschaut und bin guter Hoffnung das was großartiges dabei rauskommt.
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Poliorketes

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Der wilde Osten
« Antwort #2 am: 08. Juni 2008 - 01:37:32 »

Die Ospreys sind nicht gerade die besten Ospreys, die je geschrieben wurden ;)

Ein sehr grober Kurzabriß in japanischer Geschichte (Wikipedia bietet da etwas tiefergehende Infos):
Bis ins 12. Jahrhundert war in Japan der Hofadel politisch bestimmend, insbesondere die Familie der Fujiwara. Die Kaiser sind eher Marionetten. Allerdings gewinnen die Samurai zunehmend an Beeutung. Ende des 12. Jhs verlieren die Fujiwara an Einfluß und mit den Taira wird eine Samurai-Familie bestimmender Faktor in Japan.

1180-1185 Gempei-Krieg zwischen den Samurai-Familien der Taira und Minamoto. Mit den Minamoto gewinnt eine Familie die Macht, die ihr Machtzentrum nicht am Hof hat. Minamoto no Yoritomo wird erblicher Shogun (eine Art Militärdiktator) und verlegt seine Hauptstadt nach Kamakura bei  Edo (Tokyo). Der Gempei-Krieg ist Stoff vieler Legenden. Miniaturen gibt es z.B. von TAG.

In der Kamakura-Zeit 1285-1333 üben allerdings nicht die Shogune der Minamoto die Macht aus, sondern die Familie der Hojo. Japan hat also einen Kaiser, einen Shogun und als tatsächlichen Machthaber den Shikken (Regenten) aus dem Haus der Hojo. Das Kamakura-Shogunat rutscht nach den Mongolen-Invasionen Ende des 13. Jahrhunderts in eine Krise, die zu einem weiteren Bürgerkrieg führt. Mit Ashikaga Takauji übernimmt ein Samurai aus dem Bilderbuch die Macht als Shogun (diesmal ohne Shikken). Es folgt das Ashikaga-Shogunat der Muromachi-Zeit.

Auch die Ashikaga verlieren bald an Macht, aber diesmal gelingt es keiner Familie, die Lücke zu stopfen. Die Zentralgewalt erodiert, und nach dem Onin-krieg 1467-77 kann man von Japan kaum mehr als Staat sprechen. Kaiser und Shogun haben eher symbolische Bedeutung, die Macht liegt bei den Daimyo, lokalen Machthabern aus der Samurai-Kaste, die einem Grafen oder Herzog des europäischen Mittelalters vergleichbar sind. Verschiedene Daimyo-Familien erlangen regionale Vorherrschaft über Teile Japans, und im Laufe des 16. Jahrhunderts versuchen die mächtigsten, das Land wieder zuu vereinen. Es beginnt die Senkgoku-Zeit. Miniaturen gibt es hier eine Menge, am bekanntesten sicher die von Perry.

In der Senkgoku-Zeit versinkt Japan in einer Serie Bürgerkriege. Bekannte Protagonisten sind Takeda Shingen und Uesugi Kenshin, die man als beste Feinde bezeichnen kann. Das Reich wurde dann aber geeint von Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi (Taiko) und schließlich Tokugawa Ieyasu (Toranaga aus Shogun). Tokugawa wird Shogun und gründet das Togukawa-Shogunat, das bis ins 19. Jahrhundert hielt.
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Antipater

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Der wilde Osten
« Antwort #3 am: 08. Juni 2008 - 12:26:58 »

Wichtiger Hinweis von agrivain und Poli: Die Perry-Figuren sind explizit für das mittlere bis späte 16. Jahrhundert gedacht. Danach wird es für Wargamer aber ohnehin uninteressant, da die Edo-Zeit (1600-1868) keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr kennt. Man könnte ein bisschen \"Last Samurai\" spielen (Schlacht von Shiroyama 1877), aber das ist weniger mit WAB oder ähnlichen Ancients-Regelwerken abzudecken.
Die strenge Abschottung Japans von der Außenwelt (sakoku) von der Mitte des 17. Jahrhunderts an, hatte vor allem mit der wiederholten Einflussnahme der Europäer auf die Innenpolitik des Landes zu tun. In der Sengoku-Zeit wurden einzelne Clans z.B.  massiv mit Waffenlieferungen unterstützt. Hier waren die Portugiesen federführend, aber auch Holländer und Spanier mischten - vor dem Hintergrund der weltweit ausgetragenen Konflikte des Dreißig- bzw. Achtzigjährigen Kriegs - fleißig mit. Die Tokugawa wollten unbedingt vermeiden, da mit hinein gezogen zu werden, zumal sie eine Wiederholung der Geschichte (Aufstände, Zusammenrottung einzelner Clans, Umsturz des Herrschaftssystems) fürchteten. Daher letztlich auch die Verfolgung des Christentums in Japan, um den Einfluss ausländischer Missionare und daran entstehende (internationale) Konfliktlinien zu verhindern.
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vodnik

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Der wilde Osten
« Antwort #4 am: 08. Juni 2008 - 13:22:02 »

...wem die Ospreys nicht genügen, bleibt trotzdem kaum eine andere Quelle als Stephen Turnbull. Bei Blandford / arms and armour gibt\'s/gabs 3 Standartwerke über die japanische Kriegsführung:
- Samurai Warriors ISBN 0-7137-2285-1
- Samurai Warlords ISBN 0-7137-2329-7
- Samurai Warfare ISBN 1-85409-432-7
inzwischen gibt\'s bestimmt neuere Überarbeitungen, oder ähnich wie bei Osprey; Zusammenfassungen + Kürzungen...
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...DBX-Regeln zum \'Runterladen: DBA2:2 + so... noch mehr: R19 fur\'s 19. Jahrhundert + andere Regeln...

Shinkansen

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Der wilde Osten
« Antwort #5 am: 08. Juni 2008 - 16:54:18 »

Das ist nur meine Meinung, doch von Stephen Turnbull als Author würde ich eher abraten. Ich habe das Kawanakajima Campaign von ihm und einige Angaben darin decken sich nicht mit Angaben auf japanischen Seiten oder in japanischen Büchern. Einige Punkte während der Schlacht um Kawanakajima werden von Turnbull einfach wegignoriert. Seine Zeit-Weg-Angaben werfen Fragen auf und die Darstellung der Schlacht selbst ist oft unklar.

Die Perry schreien nach Sengoku Jidai, Korea oder der danach folgenden Friedensperiode in der es jede Menge netter kleiner Scharmützel zwischen dem Tokugawa Shogunat und aufmüpfigen nicht-steuern-zahlende oder in Erbschaftsproblemen verstrickten Kleinfürsten gibt.

Während des Bürgerkrieges treffen extrem große Armeen aufeinander doch gibt es auch dort Auseinandersetzungen im kleinen Maßstab zwischen den Piratenfraktionen des Seto Island Seas und auch die Kampagne auf Shinkoku ist interessant, da dort kleinste Armeetrupps sich zu den unzugänglichen Bergfestungen quälen müssen, außerdem existieren dafür die historisch genauesten Armeelisten.

Korea ist auch spieltechnisch interessant, da die Invasion in einen Kleinkrieg untergeht.

Für Sengoku Jidai ist \"Taiko\" der Geschichtsroman schlechthin.
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vodnik

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Der wilde Osten
« Antwort #6 am: 08. Juni 2008 - 23:56:23 »

...wenige Wargamer oder Figurensammler im deutschsprachigen Raum haben Zugriff auf japanische Originaltexte, sind also auf Übersetzungen angewiesen. Bemaltipps sind da bestimmt gefragter als der chronologische Ablauf einzelner Schlachten. In seinen Büchern bietet Stephen Turnbull trotz einiger Mängel einen recht guten Überblick der japanischen Kriegsführung + was vielleicht ausschlaggebender ist, die ausgezeichneten Bildtafeln, die zwar alle nicht von ihm, aber eben drin enthalten sind.
Nicht nur in Japan wird Geschichtsschreibung aus verschiedenen Gründen nicht immer ganz wahrheitsgetreu aufgezeichnet. Japanische Museen bieten wohl die beste Möglichkeit, authentische Informationen zum alten Japan zu erhalten, liegen aber nicht immer gut erreichbar an Schnellzugslinien. Nicht ganz ohne Tücke; eine möglichst genaue Interpretation der englischen Ãœbersetzung der japanischen Beschreibung einzelner Exponate. Beim Besuch japanischer Schlösser kann man am eigenen Leib die enormen Strapazen der einstigen Angreifer spüren. In fast jedem Schloss, das für Besucher eingerichtet ist, befindet sich eine Abteilung, mit Informationen über die regionale Geschichte.  Leider sind die grössten Schlösser übers ganze Land verstreut, also selten am Weg für Durchschnittsbürger.
Japanische Buchhandlungen sind voll von Büchern über die japanische Feudalzeit, allen voran die vertiefenden Ergänzungsbände zum Lernstoff für japanische Schüler + Studenten…

Mein ganz persönlicher Vorschlag lautet: doch die Titel von Stephen Turnbull für Leute, die mehr über die Zeit der Samurai, deren Bewaffnung + Ausrüstung wissen wollen, jene aber, die mehr über Kawanakajima erfahren wollen, wenden sich an Shinkansen…
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Christof

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Der wilde Osten
« Antwort #7 am: 10. Juni 2008 - 21:16:21 »

Vielen Dank euch allen für den prompten Input, insbesondere Poliorketes für den knappen Abriss. Danke das Du dir die Mühe gemacht hast, damit habe ich erst mal einige Stichworte zum nachschlagen im Wikipedia (was auch ein wertvoller Hinweis ist.)

So wie es aussieht werde ich mich erst einmal auf die Perry Miniaturen und damit 1550-1615 konzentrieren -mich aber iciht schämen die Modelle auch mal für frühere Epochen zu nutzen (natürlich nicht die Gewehrschützen).

@Shinkansen: Ich kann mir gut vorstellen das die Darstellung japanischer Geschichte durch die Übersetzung von Europäern in erheblichem Masse verfälscht wird (wie vermutlich jede historische Aufzeichnung oft auch in geringerem Masse verfälscht ist). Allerdings werde ich jetzt nicht die japanische und koreanische Sprache erlernen um eine Samurai Armee spielen zu können. Was ist denn Deine Empfehlung um ohne asiatische Sprachkenntnisse an Informationen zu kommen? (nach Taiko werde ich mal Ausschau halten)


Haben die beiden \"WasIstWas\" Buch Autoren vielleicht noch brauchbare Bücher geschrieben? Die erste Auflage ist von Prof. Dr. Wolfgang Tarnowski, die zweite von Prof. Dr. Peter Pantzer -mal sehen was amazon dazu sagt...
P.Pantzer hat zumindest noch zwei Bücher zu späteren Tagen in Japan:
http://www.amazon.de/gp/search/ref=sdp_tx_au/?search-alias=stripbooks&rank=%2Brelevancerank&node=288100&field-author=Peter+Pantzer&x=0&y=0

Herrn Tarnowski erspare ich euch hier.
Gruss Christof
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Shinkansen

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Der wilde Osten
« Antwort #8 am: 11. Juni 2008 - 10:36:47 »

Linksammlung:

28mm Modelle http://www.museumminiatures.co.uk/pages/28mm%20pages/page%2028%20samurai.htm

auch 10mm Modelle sehen gut aus http://folk.uio.no/arnsteio/samurai/

auch 54mm Modelle sehen gut aus http://www.eastofindia.com/index.html

Japanische Kriegsführung : http://members.aol.com/kllrkatnas/Sampaper.htm

Übersicht Samurai http://www.samurai-archives.com/ hier auch Untermenüs für Mons und Crests (Familienwappen)

Künstlerische Abbildungen von Samurais http://horse.shrine.net/index.html

Viele andere Dinge, aber auch viele Links zu Infos über Personen aus dem Sengoku Jidai und die Bilder aus den ganzen Kurosawa Filmen sind allemal als Malvorlagen gut genug http://uk.geocities.com/rainforestwind/

Dissertation FU-Berlin: Samurai und Geld http://www.diss.fu-berlin.de/2008/164/index.html PDF-Sammlung

Die Zähmung der Samurai: Besprechung http://www.uni-leipzig.de/~japan/download/schoenfelder_ikegami.pdf PDF

Reenactment http://www.yamanashi-kankou.jp/shingen/english.pdf

Geschichte Japans http://www.yale.edu/leitner/MedievalJapan.pdf
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1213176955 »
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Christof

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Der wilde Osten
« Antwort #9 am: 11. Juni 2008 - 22:27:38 »

Hey, danke für die vielen links... die 10mm sehen mehr als gut aus 8o bestimmt so gut wie meine 28mm Figuren :huh:
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Theodenatas

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Der wilde Osten
« Antwort #10 am: 13. Juni 2008 - 14:59:50 »

Hi,

vielleicht zu spät aber noch folgender günstiger! Buchtipp bei Weltbild erstanden:

Samurai Der Weg des Kriegers von Mutsuo Kure, viele farbige Abbildungen von japanischen Reenactmentgruppen, historischer Überblick, einzelne Schlachten, kurz ein schönes Buch, ideal zum Einsteigen (ich hatte zuerst das Uch und dann habe ich eine japanische DBA Armee gewonnen. Zufälle gibt#s! :D )

Gruss

Carlos
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Der wilde Osten
« Antwort #11 am: 13. Juni 2008 - 18:58:03 »

Hallo Carlos,
das war auf keinen Fall zu spät. Ich freue mich über jeden weiteren Beitrag und hoffe, dass ich nicht als einziger Nutzniesser dieser Informationen bleibe -ich brauche ja schliesslich auch Gegner :whistling:
Sollte ich auf meinen Recherchen noch auf wissenswertes stossen werde ich auch noch ein paar Sachen hier hinein schreiben.

Ich glaube die ersten japanischen Truppen sind heute morgen eingetroffen und haben vorläufig Quartier bei den Nachbarn gefunden, da kann ich dann bald Figuren zu Einheiten zusammen stellen und das mache oich ja so gerne :love: .

Das seltsame bei den Samurai ist das ich gar keine Lust habe eine DBA Armee zu basteln. DBA ist ein relativ kleiner Spielrahmen und gibt kaum Möglichkeiten (eben bis auf das tauschen weniger Elemente) die Armee persönlich auszugestalten. Bei manchen Armeen stört mich das nicht so sehr, auch gerade bei sehr grossen Heeren, wenn ich vorhabe eine DBA Armee weiter auszubauen.

Gruss Christof
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Christof

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Der wilde Osten
« Antwort #12 am: 16. Juni 2008 - 21:01:12 »

Kennt ihr diese Seite?
http://www.geocities.com/duncanis100/
Ein paar Regeln, links zu den wichtigen Herstellern etc.

Ich habe noch etwas schönes entdeckt, bzw. bin darauf gestossen worden:
Japan - The shaping of daimyo culture 1185-1868 isbn 0-500-23546-5 erschienen bei Thames and Hudson (edited by Yoshiaki Shimizu)
Ein schönes Buch mit Bildern (Zeitgenössische Darstellungen und Fotos)


Edit: Mittlerweile habe ich mit dem Lesen von Taiko begonnen. Die Namen sind ja teilweise von den Perry Miniaturen oder dem Film \"Kagemuscha\" bekannt. Das erste Kapitel ist zumindest sehr gut lesbar -ich bin gespannt ob das so weitergeht!

Gruss Christof
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1219929561 »
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Schrumpfkopf

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Der wilde Osten
« Antwort #13 am: 22. Oktober 2008 - 17:17:57 »

Zitat von: \'Poliorketes\',index.php?page=Thread&postID=3149#post3149
Die Ospreys sind nicht gerade die besten Ospreys, die je geschrieben wurden ;)

Ein sehr grober Kurzabriß in japanischer Geschichte (Wikipedia bietet da etwas tiefergehende Infos):
Bis ins 12. Jahrhundert war in Japan der Hofadel politisch bestimmend, insbesondere die Familie der Fujiwara. Die Kaiser sind eher Marionetten. Allerdings gewinnen die Samurai zunehmend an Beeutung. Ende des 12. Jhs verlieren die Fujiwara an Einfluß und mit den Taira wird eine Samurai-Familie bestimmender Faktor in Japan.

1180-1185 Gempei-Krieg zwischen den Samurai-Familien der Taira und Minamoto. Mit den Minamoto gewinnt eine Familie die Macht, die ihr Machtzentrum nicht am Hof hat. Minamoto no Yoritomo wird erblicher Shogun (eine Art Militärdiktator) und verlegt seine Hauptstadt nach Kamakura bei Edo (Tokyo). Der Gempei-Krieg ist Stoff vieler Legenden. Miniaturen gibt es z.B. von TAG.

In der Kamakura-Zeit 1285-1333 üben allerdings nicht die Shogune der Minamoto die Macht aus, sondern die Familie der Hojo. Japan hat also einen Kaiser, einen Shogun und als tatsächlichen Machthaber den Shikken (Regenten) aus dem Haus der Hojo. Das Kamakura-Shogunat rutscht nach den Mongolen-Invasionen Ende des 13. Jahrhunderts in eine Krise, die zu einem weiteren Bürgerkrieg führt. Mit Ashikaga Takauji übernimmt ein Samurai aus dem Bilderbuch die Macht als Shogun (diesmal ohne Shikken). Es folgt das Ashikaga-Shogunat der Muromachi-Zeit.

Auch die Ashikaga verlieren bald an Macht, aber diesmal gelingt es keiner Familie, die Lücke zu stopfen. Die Zentralgewalt erodiert, und nach dem Onin-krieg 1467-77 kann man von Japan kaum mehr als Staat sprechen. Kaiser und Shogun haben eher symbolische Bedeutung, die Macht liegt bei den Daimyo, lokalen Machthabern aus der Samurai-Kaste, die einem Grafen oder Herzog des europäischen Mittelalters vergleichbar sind. Verschiedene Daimyo-Familien erlangen regionale Vorherrschaft über Teile Japans, und im Laufe des 16. Jahrhunderts versuchen die mächtigsten, das Land wieder zuu vereinen. Es beginnt die Senkgoku-Zeit. Miniaturen gibt es hier eine Menge, am bekanntesten sicher die von Perry.

In der Senkgoku-Zeit versinkt Japan in einer Serie Bürgerkriege. Bekannte Protagonisten sind Takeda Shingen und Uesugi Kenshin, die man als beste Feinde bezeichnen kann. Das Reich wurde dann aber geeint von Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi (Taiko) und schließlich Tokugawa Ieyasu (Toranaga aus Shogun). Tokugawa wird Shogun und gründet das Togukawa-Shogunat, das bis ins 19. Jahrhundert hielt.
Es ist weniger so das die schlecht sind, als das da 7 verschiedene sind die immer wieder das Gleich durchkauen. Solltest Du Dich fuer eine Sengoku Jidai Armee entscheiden, sind sowohl die Perry Figs, als auch die 3 Ospreybuecher (Ashigaru, Sam. invasion of Japan und Sam. Armies 1540-1616 - habe alle 3 und finde die echt gut) super geeignet.
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Esst mehr Schwein, es schmeckt so fein.

hwarang

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Der wilde Osten
« Antwort #14 am: 23. Oktober 2008 - 07:34:46 »

auch der band \"die samurai\" in der beck\'s wissen reihe ist sehr gut. schildert eher den sozialen hintergrund, liefert aber gleichzeitig eine komprimierte - und vergleichsweise unterhaltsame - japanische geschichte.

Turnbull halte ich für ganz gut. allerdings neigt er dazu nationalen mythen auf den leim zu gehen, zumindest im falle koreas. (zu japan kann ich da wenig sagen, er scheint mir da aber sicherer in der materie.) für die \"samurai invasion\" zum beispiel hat er leider ziemlich vioele unerträgliche koreanisce propagandawerke benutzt. auch seine tendaenz zum einsatz modernen bildmaterials halte ich für bedenklich. im grossen und ganzen aber wohl einer der besten ostasien-populärwissenschaftler.
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