Einfache Entscheidung:
Wenn\'s um Coolness und schön abwechslungsreiche Modelle geht, kannst du Ordensritter und \"typische\" Spätmittelaltermoden wie Schallern beliebig einmischen. Die Abbildungen, auf die du dich beziehst, sind in der Tat meist Jahrzehnte nach den dargestellten Ereignissen, dem Geschmack der Zeit entsprechend, entstanden. Wie schon öfter geschrieben, gibt es für die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts im erweiterten Reichsgebiet kaum Bildquellen oder originale Ausrüstung, aus der man großartig was ableiten kann. Aus dieser Not könntest du natürlich eine Tugend machen und argumentieren, dass du ganz streng der Phantasie des späten 15. Jahrhunderts bzw. einer bestimmten Film- oder Romanvorlage folgst. Coolness eben.
Wenn du alternativ auf \"Korrektheit\" wert legst, wirst du Abstriche machen müssen, denn Klischees sind - Klischees. Das heißt u.a. keine Schallern im klassischen Sinn, weil die Bildbelege/erhaltenen Exemplare zumindest meines Wissens, freue mich über Korrekturen - allesamt auf die Zeit nach 1440/50 datieren. Dazu kommt, dass das Reich hinsichtlich der Rüsttechnik entweder furchtbar altmodisch oder mit Stilen durchsetzt ist, die kein angloamerikanischer Miniaturenhersteller im Programm hat. Klar, an den Hussitenkreuzzügen nahmen zahllose Westeuropäer teil - ob die allerdings durchweg so progressiv ausgerüstet waren, dass Moden der 1470er zu rechtfertigen wären? Einen echten Orientierungspunkt hast du doch mit der Kingmaker-Reihe, die explizit auf die Hussitenkriege ausgelegt ist. Was dort vorkommt, ist einigermaßen belegt; ähnliche Modelle von anderen Herstellern sollten demnach eine sichere Bank sein.
Im einen wie dem anderen Fall würde ich mich über eine weitere Belebung der hiesigen \"Spätmittelalterszene\" freuen.
