Gestern abend fand unser erstes Spiel nach den
Gloire-Regeln statt. Inspiriert durch die
Sharpe-Serie, verlegten wir das Setting kurzerhand in die Napoleonische Epoche. Außerdem fügte es sich, dass Richard von
Rattrap Games kurz zuvor experimentelle Regeln für \"Squads\" veröffentlicht hatte, so dass wir nicht ganz auf das Spiel mit Einheiten verzichten mussten. Das Szenario folgte dem Schema einer \"Suchen, Finden & Verschwinden\"-Mission. Jeder Zivilist stellte dabei einen Marker dar, bei dessen Aufdeckung eine Karte gezogen und das darauf verzeichnete Zufallsereignis angewendet werden musste.
Vorweg sei erwähnt, dass das Spiel einen Heidenspaß gemacht hat und wir definitiv eine Fortsetzung planen. Der Übergang zu anderen Regelwerken ist bei entsprechender Figurenzahl irgendwann fließend möglich. Ebenfalls im Voraus möchte ich mich bei allen Uniformkundigen entschuldigen - das Ganze war eine sehr spontane Idee, und die meisten Figuren wurden nach Gefallen ausgewählt und in kürzester Zeit bemalt.
Mein größtes Ärgernis ist mal wieder der Vallejo Mattlack, bei dem ich nicht weiß, warum er die Bezeichnung \"matt\" überhaupt trägt. Da muss nachgebessert werden - was vor dem kurzfristig anberaumten Spiel nicht mehr möglich war.
Im Folgenden aber ein paar Impressionen und Erläuterungen zum Spielverlauf. Ich hoffe, ihr habt Spaß dran.
Nordspanien, Sommer 1813: Friedlich liegt die uralte Kapelle von Santa Catalina in der Abendsonne. Einige Einheimische kehren von ihrem Tagewerk nach Hause zurück. Doch die Idylle ist trügerisch...
Der Kommandant des nahen französischen Forts, Capitaine de la Vére, hat Patrouillen ausgesandt, um einen Offizier der britischen Marine aufzugreifen, der sich in der Gegend aufhalten soll, um geeignete Orte für einen Landungsangriff ausfindig zu machen. De la Vére selbst führt einen Trupp Voltigeure an und erreicht Santa Catalina, gerade als...
... zwei weithin gefürchtete Feinde Frankreichs, Richard Sharpe und sein treuer Begleiter Patrick Harper, die Szene betreten. Ihr Auftrag lautet ebenfalls, den Marineoffizier, der schon seit Tagen überfällig ist, zu finden und ihn zurück zu bringen.
Voller Eifer suchen die frisch ausgehobenen französischen Soldaten die Feuerprobe des Kampfes und bringen sich in Stellung.
Allerdings erliegen einige allzu leicht dem Charme der Einheimischen.
Derweil führen Sharpe und Harper eine systematische Befragung der Passanten durch. Dabei fallen ihnen einige antifranzösische Flugschriften sowie wertvolle Berichte einer katalonischen Untergrundorganisation in die Hände, ...
... und schließlich erkennt Harper den vermissten Offizier in der Verkleidung eines Gemüsehändlers. Der Enttarnte scheint allerdings nicht ohne Weiteres bereit, sich \"retten\" zu lassen - zumal er sich kaum von den landschaftlichen Schönheiten Spaniens losreißen kann.
Mit \"sanfter\" Gewalt gelingt es, den Marineoffizier zu überzeugen, einstweilen Schutz in der Kirche zu suchen. Gerade rechtzeitig, bevor sich die wieder aufmerksam gewordenen Voltigeure mit aufgepflanzten Bajonetten in den Nahkampf werfen.
Sharpe dagegen sieht sich mit De la Vére konfrontiert, der nach einem meisterhaften Umgehungsmanöver gleichzeitig zum Angriff übergeht.
Der britische Captain schleicht sich durch die Hintertür davon und verlässt unbeobachtet den Ort des Geschehens: \"Fool ye buggers!\"
Unter dem altehrwürdigen Kirchenportal prallen Franzosen und Briten in einem bühnenreifen Showdown aufeinander.
Mehrere Kopfverletzungen rauben De la Vére schließlich das Bewusstsein, während seine Männer der Reihe nach zusammengehauen werden.
Sharpe und Harper bleibt keine Zeit zu triumphieren - kaum haben sie sich der Franzosen entledigt, nehmen sie die Verfolgung des Marineoffiziers auf. Denn ihre Mission ist erst erfüllt, sobald sie den Marineoffizier im britischen Hauptquartier abgeliefert haben. So bemerken sie nicht, wie De la Vére aus seiner Ohnmacht erwacht und sich ins Gestrüpp am Wegesrand schleppt. Dort will er die schwärzeste Stunde der Nacht abwarten, um sich im Schutz der Dunkelheit zur nächsten französischen Straßenstation durchzuschlagen. Zusammengekauert, frierend und aus zahlreichen Wunden blutend schwört er furchtbare Rache für diese unsägliche Erniedrigung...